Ewige Regisseure

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Ich probiere wieder mal etwas aus. Es scheint noch flüssig lesbar zu sein. Aber ich arbeite seit Tagen Silbe für Silbe am Rhythmus. Er soll diesmal richtig kräftig auf den Tisch hauen!

Wie berührt es Euch: Irgendwie, irgendwo, nirgendwann? :unsure: Gibt es andere Vorschläge für den Titel?

Ewige Regisseure

Deine Straße im Regen
Ihre Schritte im Sturm
Seine Blicke im Nacken
Ihre Augen nach vorn

Und dann bleiben sie vor
einem Schaufenster stehn
Zwei Gesichter voller Stolz
In einem Rahmen aus Holz
Du stellsr dir vor,
Hm… sie stelln sich vor:

Du musst nur
Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: los zu lassen

Du musst nur
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Einfach enden - um zu wenden


Eine Straße im Regen
Menschen unter dir
Sie reicht ihm bis zum Kinn
Er reicht ihr nicht den Schirm

Und so endet die Szene
Und so endet dein Film
Soll der letzte Regen
die Fenster verhülln

Und stell es dir vor
stelle es dir noch einmal vor ….

Du musst nur
Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: los zu lassen

Du musst nur
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Einfach enden - um zu wenden


C-Teil

Der Regen hört auf
Ein Sonnensturm brennt
Die Ferne rückt näher
nur die Nähe bleibt fremd
Bleib ewig Regisseur*
Schreibe DEIN Happyend
Bleib Mensch unter Menschen
vergisst was dich trennt

Du musst nur
Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: los zu lassen

Du musst nur
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Einfach enden - um zu wenden
*
Amateur
 
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Manchmal bin ich tagelang mit Änderungen beschäftigt, Wie in diesem Falle! ==> Neues Posting,.

Ewige Regisseure

Deine Straße im Regen
Ihre Schritte im Sturm
Seine Blicke im Nacken
Ihre Augen nach vorn

Und dann bleiben sie vor
einem Schaufenster stehn
Zwei Gesichter voller Stolz
In ‘nem Rahmen aus Holz

Und du stellst dir vor, hm…
sie stellen sich vor:
man müsste doch nur

Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: um los zu lassen

Du musst nur
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Gedanken enden - um zu wenden


Eine Straße im Regen
und die zwei unter dir.
Sie reicht ihm bis zum Kinn.
Er reicht ihr nicht den Schirm

Und so endet die Szene
Und so endet dein Film
Und nun kann der Regen
deine Fenster verhülln…

du stellst sie dir vor
Tropfen trommeln im Chor
Und du müsstest nur

Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: los zu lassen


Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Gedanken enden - um zu wenden


C-Teil
Du ahnst wie dein Morgen
im Sonnensturm brennt
Die Ferne rückt näher
Und die Nähe scheint fremd

Bleib Mensch unter Menschen
vergisst was dich trennt
Bleib bei DIR Regisseur*
Schreibe DEIN Happyend

Du musst einfach nur

Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: los zu lassen

Du musst nur
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Gedanken enden - um zu wenden


*
Amateur

So, nun bietet die Story allen möglichen Interpreten mehr Platz für spezielle emotionale Spielchen als heute Nacht. Der Tisch ist gedeckt und wenn keiner zum releasen kommt, räum ich ihn wieder ab, :nix:

lg
 
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Der Text klingt prima und er fließt auch klasse, mit Rhythmus. (Was im Grunde reichen kann für einen guten Song)

Besonders gut gefällt mir

Die Ferne rückt näher
nur die Nähe bleibt fremd


... und doch: inhaltlich schwimm ich hier noch, vom Sonnsturm durch den Regen getrieben. Da muss ich mir den Text noch einmal in ein paar Tagen anschauen!
 
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Herzlichen Dank, lieber @Frank_de_Blijen, dann hab es ich den Tisch Gottseidank nicht umsonst gedeckt. :love:
Der Text klingt prima und er fließt auch klasse, mit Rhythmus. (
Ja, dem Rhythmus galt bald mein Haupt-Augenmerk! Zunächst weckten einige Songs von Jackson Brown Erinnerungen an meine Zeit als Bluessänger. Damals erzählten meine Songs häufiger Geschichten als später! Ich entdeckte auch noch andere gemeinsame Vorlieben!

Was im Grunde reichen kann für einen guten Song)
Ja rhythmische Feinheiten sind absolut das Salz in der Suppe. Denn du weißt ja, wie gern und leicht Erbsenzähler Gift und Galle spucken. ;) Das schärft bei so Manchem die Schere im Kopf.:cool:

inhaltlich schwimm ich hier noch, vom Sonnsturm durch den Regen getrieben. Da muss ich mir den Text noch einmal in ein paar Tagen anschauen!
Würden wir uns persönlich kennen, würdest du alles federleicht verstehen. Gleichzeitig geht es aber im Text genau darum: Unser aller Schwierigkeiten, uns gegenseitig in die Köpfe und Herzen zu schauen.

So und nun hat mir die Freude über deine nette Reaktion die vermutlich schönste Zeile des Textes zugeflüstert: Gedanken enden, um zu wenden. So schöne Wendungen entwachsen einem Geist nur, wenn er sich für Momente von innen und außen gleichzeitig respektiert fühlt! :love:
 
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gut möglich, dass ich mehr verstünde, so wir uns kennten.

Ich schwimm vor allem durch die Perspektivwechsel. Mal spricht das LI den Zuhörer dirket an, dann berichtet es über sie und ihn. Man soll Regisseur des eigenen Glücks sein, choreographiert aber (nur?) das Paar im Regen. Mich bringt das Durcheinander.

Die (gerade ausgesprochen ausgesprochen schönen) Wortspiele im Refrain verstärken das eher, da auch hier ein Twist drin steckt, die ersten drei Zeilen bauen auf, die vierte reißt ein. Aber vielleicht ist es ja auch oft genau so ;)
 
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Mal spricht das LI den Zuhörer dirket an, dann berichtet es über sie und ihn.
Ein Lyrisches Ich ... :unsure:,,, ich sehe keins.,. Die Zuhörer.,., kenne ich leider nicht :unsure:

Warum sollte der Songtext-Autor keinen Podcast, mit seinen eigenen Figuren produzieren dürfen? Dieses Mal ist ein Regisseur zu Gast, der Skripte schreibt und zugleich Regie führt. Selbiger Regisseur sucht immer und überall Kunstfiguren und Rollen. Egal, wo er sich gerade aufhält, Aber was, wenn sich die realen Figuren meistens von der langweiligen Seite des Leben zeigen? Dumm gelaufen?

Darüber spricht nun der Songtexter mit dem Regisseur. Er schlägt dem Regisseur vor, wie du, sich in allen Figuren selber zu sehn. Alles ist menschlich und alles ist spannend. Auch das Fremde, was ihm ständig begegnet. Er soll ihm, so gut es geht, die eigenen Siege und Niederlagen unterstellen. Natürlich alles von der Fall zu Fall mittels seiner sprachlichen Begabung, seiner Fantasie modifiziert. Und die Punkte, wo er damit nicht weiterkommt, soll er einfach als Wendepunkte betrachten und wertschätzen! …

Ist doch ganz einfach, oder etwa nicht? :ROFLMAO:

Das „lyrische Ich“ ist seit der Einführung dieses Begriffes heftig umstritten. Er soll mE klarstellen, dass das „Ich“ eine Kunstfigur präsentiert und nicht etwa die Denkweise der Autoren. Diese Unterscheidung dient vermutlich ihrem Schutz vor moralischen oder gar juristischen Anklagen. Die Ansichten des „Ichs“ können, aber müssen nicht mit denen ihrer Schöpfer übereinstimmen! ist doch alles ganz einfach… :unsure:

Hm… Aber wie fühlt man sich während des Schreibens mit der pausenlosen Warnung: „ Achtung, Achtung; Ich bin nicht Ich! Je schräger das „LI“ gegen irgend etwas aufbegehren will - umso intensiver streiten sich in den Autor*innen ihr ICH, Über-ICH und Eltern-ICH um die Vorherrschaft Ganz schön SCHIZZO, nicht? :unsure: :ROFLMAO: :unsure:

Dieser, aus meiner Sicht normale Widerspruch zwischen menschlichen Denken und Sein ist eine meiner Prämissen beim Schreiben. Ständig wehrt sich etwas dagegen, die gängigsten Kalender-Weisheiten wieder neu zu reimen. Warum nicht stattdessen das Ungereimte reimen, dem Vorwurf der Unklarheit trotzend!

Für mich muss ein Dichter im besten Falle die unsichtbaren Schwingungen des Alltags in eine individuelle, poetische Sprache übertragen, dolmetschen. Auch wenn die Seele davon mehr profitiert als das Konto.

Hast du mal den Film „ Stalker“ von André Tarkowski gesehen? Ein extrem leiser Film, den ich bis heute als seine (und auch meine) Verbeugung vor dem unergründlichen Chaos begreife, Einer meiner Lieblingsfilme!
 
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Herzlichen Dank für deinem ⭐, lieber @x-Riff.
 
Warum sollte der Songtext-Autor keinen Podcast, mit seinen eigenen Figuren produzieren dürfen?
darf er, wie immer er möchte.
und ebenso haben sicher häufig die LIs mit den Verfassern keine völlige Übereinstimmung (wir ja auch bei Romanen, in der Ich-Form erzählt, Ich-Erzähler und Autor nicht ein und dieselbe Person sind.)

Mit der Sicht, das LI (oder eben kein LI, sonden der Text) spricht mal zum LD (oder einen Leser) an und dann zu diesem über andere hast Du mir nun den Blick auf Deinen Text weiter geöffnet und ich finde mich darin nun besser zurecht. Danke dafür!
 
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und ebenso haben sicher häufig die LIs mit den Verfassern keine völlige Übereinstimmung
Die Frage ist ja auch, wie und unter welchen Umständen ein Verfasser seine eigenen Gefühle bewertet. Wo die erste Frau unter einem angeblichen Triebtäter leidet, stöhnt die nächste unter einem angeblich fantastischen Liebhaber.

Wer schon mal im Team getextet hat, kann nur staunen, wie extrem verschieden die selben Musiker Worte bewerten, die sich angeblich musikalisch ideal ergänzen. Ich sage nur mal das Stichwort „Bandname“! 👿

hast Du mir nun den Blick auf Deinen Text weiter geöffnet und ich finde mich darin nun besser zurecht. Danke dafür!
Ab und zu fragen mich User im Postfach, was gegen eine Schreibblockade hilft. Falls wir dann den richtigen Tonfall finden, geht der Vorhang auf und ich bekomme manchmal Einblicke in unvorstellbare Schmerzen, die alle mit der angeblich harmlosen Suche nach dem „richtigen“ Wort zu tun haben.

wie ja auch bei Romanen, in der Ich-Form erzählt, Ich-Erzähler und Autor nicht ein und dieselbe Person sind.)
Interessanter Weise gibt es aber da kein „episches Ich“. :unsure:

Lyrik gilt für Viele vermutlich als die „ehrlichste“ Kunstform. Daher auch die fragwürdige Formulierung vom „authentischen“ Songtext.

hast Du mir nun den Blick auf Deinen Text weiter geöffnet und ich finde mich darin nun besser zurecht. Danke dafür!
Naja, ich hatte generell so schon auf etwas mehr Interesse dieses Thema gehofft. Einerseits werde ich (auch Dank unseres Dialoges) weiter an der Verständlichkeit meines Text arbeiten. Ich

Andererseits interessieren sich hier vielleicht auch weniger Leser für die Psychologie des Schreibens, als ich dachte. Obwohl ich glaube, dass sich die Probleme der Kommunikation in jedem Lebensbereich letztlich gleichen.,,

lg
 
Vergleich
Bleib ewig Regisseur
mit
Bleib bei DIR Regisseur
Gelungenene Verbesserung, da der Begriff der Ewigkeit einen endlichen Zeitabschnitt (Zeitalter; Eon, auch die Ehe(wigkeit)... ) beschreibt und mit der Lokalpräposition "bei" die Nähe zu sich selbst schön zum Ausdruck kommt. Das Sich von außen Beobachten, Achtsamkeit stecken da drin. Die Freude an sich selbst empfinden können, über die eigene Ungeschicklichkeit lachen können, weil man darin die eigene Menschlichkeit erkennt. "Sich immer dabei haben".

Der Regen hört auf
Die Formulierung mit "hören" und "auf" (=oben, nach oben hin) macht sich ausgesprochen gut in Verbindung mit dem Titel.
Da höbe sich doch selbst der Berg hinweg und stürzte sich ins Meer. ( ..., wenn der Regisseur die Anweisung dazu gibt.) ;)

Wieder mal ein angenehm zu lesender Text!
 
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Gelungenene Verbesserung, da der Begriff der Ewigkeit einen endlichen Zeitabschnitt (Zeitalter; Eon, auch die Ehe(wigkeit)... ) beschreibt und mit der Lokalpräposition "bei" die Nähe zu sich selbst schön zum Ausdruck kommt. Das Sich von außen Beobachten, Achtsamkeit stecken da drin. Die Freude an sich selbst empfinden können, über die eigene Ungeschicklichkeit lachen können, weil man darin die eigene Menschlichkeit erkennt. "Sich immer dabei haben".
Wow!!! Die eigenen Worte derart aufmerksam von einem Fremden behandelt zu lesen…. das berührt mich ungemein! Danke :love:

Ja, genau auf diese Art sollte man sich als Autor (und eigener Lektor) vergnügen wollen: Unter der eigenen Unsicherheit irgendwie andächtig und freudvoll Tiefe zu erahnen. - Das beschreibt zugleich auch die Qual, für Fremde „selbstbewusst“ schreiben zu wollen oder gar zu müssen…

Gerade überlege ich, wie ich wohl am liebsten als Fremder unter Fremdem sitzend feiere; die meiste Zeit höflich lächelnd schweigend zuhörend… nett plaudernd mit Worten schweigend… mit eigenen Erlebnissen Aufmerksamkeit weckend…. gelegentlich Witze einstreuend…. Über das Leben philosophierend… das und mehr kann ich! Was daran ist aber selbstbewusst?!? :unsure:;)

Eine gute Prämisse für einen neuen Text, ;)
 
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... das Wort "selbstbewusst" bietet schon einen breiten Interpretationsspielraum ... :)
 
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... das Wort "selbstbewusst" bietet schon einen breiten Interpretationsspielraum
Zum Glück ist das so. In dem Gefängnis aus vorgegebenen und stahlharten Definitionen, die doch nur normativ sind, kann man sich sicher fühlen. Was aber, wenn ein Wort wie "Knetmasse" leise durch die defekte, umweltneutrale Silikondichtung der splittergeschützen Fensterscheibe dringt? Das Taschentuch zerreißen, die Zipfel mit Spucke tränken und in die Ohren stopfen? Oder den Fehler im System, die defekte Silikondichtung, ein bisschen lieb haben, weil sie nicht zufällig defekt sein kann. Sie macht den Job, den die Vorsehung ihr aufgetragen hat. Lächeln und träumen? Träumen von Formen, von denen noch niemand weiß, wie sie sein werden? Eine Ahnung haben von dem, was jenseits der Mauern Freiheit sein könnte. Ohne Furcht braucht es keinen Mut mehr, einfach durch die Gitterstäbe zu gehen.
 
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Der Text berührt mich.
Die Ferne rückt näher ist tief. Toll!
Meine Zeile…
Als Titel könnte ich mir Straße im Regen vorstellen.
Mit dem Wort Regisseur hätte ich Schwierigkeiten, das würde ich regelmäßig falsch aussprechen oder betonen..😀
Inhaltlich weiß ich für mich nicht, ob ich das als Aufforderung verwenden würde.
Das klingt schnell nach Rezept.
Vielleicht so?
Das ist kleiner und damit vielleicht näher?

Bleib Mensch unter Menschen
vergiss, was dich trennt
keiner ist Regisseur
für sein Happyend

Versuch ‚s einfach nur

Lieben Gruß

Die Mama
 
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Manchmal bin ich tagelang mit Änderungen beschäftigt, Wie in diesem Falle! ==> Neues Posting,.

Ewige Regisseure

Deine Straße im Regen
Ihre Schritte im Sturm
Seine Blicke im Nacken
Ihre Augen nach vorn

Und dann bleiben sie vor
einem Schaufenster stehn
Zwei Gesichter voller Stolz
In ‘nem Rahmen aus Holz

Und du stellst dir vor, hm…
sie stellen sich vor:
man müsste doch nur

Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: um los zu lassen

Du musst nur
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Gedanken enden - um zu wenden


Eine Straße im Regen
und die zwei unter dir.
Sie reicht ihm bis zum Kinn.
Er reicht ihr nicht den Schirm

Und so endet die Szene
Und so endet dein Film
Und nun kann der Regen
deine Fenster verhülln…

du stellst sie dir vor
Tropfen trommeln im Chor
Und du müsstest nur

Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: los zu lassen


Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Gedanken enden - um zu wenden


C-Teil
Du ahnst wie dein Morgen
im Sonnensturm brennt
Die Ferne rückt näher
Und die Nähe scheint fremd

Bleib Mensch unter Menschen
vergisst was dich trennt
Bleib bei DIR Regisseur*
Schreibe DEIN Happyend

Du musst einfach nur

Zufassen - um’s zu fassen
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Zulassen: los zu lassen

Du musst nur
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um’s zu hörn
Zusehen - um’s zu sehn
Gedanken enden - um zu wenden


*
Amateur

So, nun bietet die Story allen möglichen Interpreten mehr Platz für spezielle emotionale Spielchen als heute Nacht. Der Tisch ist gedeckt und wenn keiner zum releasen kommt, räum ich ihn wieder ab, :nix:

lg
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Du willst mehr Härte, auffordernde Direktheit, den Zweifel gewichten?

Was hältst du hiervon? Etwas reduzierter aber fordernder, wie ich finde. Gibt dem ganzen vielleicht mehr Kraft.

Du musst einfach

Zufassen - um zu fassen
Zuhören - um zu hörn
Zusehen - um zu sehn
Zulassen
loslassen

Du musst
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um zu hörn
Zusehen - um zu sehn
wenden
um zu wenden ( alt. einfach nur wenden )
 
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Lieber @Jongleur,
erst über den Umweg der regen Runde hier ist Dein Dein Text bei mir nun angekommen - und nun habe auch ich Bilder vor Augen und erfasse die verschiedenen Perspektiven.
In der heutigen Normaltät der Musikvideos wäre die filmische Umsetzung Deines Textes ein echtes surplus und nicht nur das mehr oder minder geschickte bildliche Arrangieren einer Band, die sich, einen song darbietend, abmüht, entspannt zu wirken.
Groß!

An einigen Stellen sind mir dann die Regieanweisungen im Text fast zu direkt bzw. auffordernd. Wobei das natürlich im Objektiv des Betrachters liegt:

Bleib Mensch unter Menschen
Vergiss was Dich trennt
Sag an, Regisseur
Drama oder Happy End

Als Ende und letzte Zeile könnte ich mir vorstellen:
Du musst:
Zugeben - um zu geben
Zuhören - um.zu hören
Zusehen - um zu sehen
Klappe zu und action

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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einigen Stellen sind mir dann die Regieanweisungen im Text fast zu direkt bzw. auffordernd. Wobei das natürlich im Objektiv des Betrachters liegt:
Klappe zu und action
Ich denke ich verstehe was @x-Riff sagen möchte. Finde dies auch nicht schlecht.
Jedoch scheint mir eine zu große Fixietung auf das Thema „Regisseur/Regie“ die Haltung des Textes zu sehr zu manifestieren.

Für mich geht es nicht Primär darum wohin sich der Protagonist entscheidet sondern ob er es überhaupt tun wird.
Viele Begebenheiten sind Widersprüchlich, Anders als erwünscht oder erwartet. Nicht aus Ignoranz vielmehr aus der spannenden Unsicherheit, dem mutigen Zweifel, vielleicht aus einer fast erotischen Spannung heraus.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster
Bleib bei DIR Regisseur*…
wird ja bereits von @Jongleur angezweifelt.
Warum?
Dem Amateur obliegt vielmehr das Unvermögen, das annehmen des nicht perfekten. Das vielleicht leidenschaftlich stümperhafte. Die Improvisation, das annehmen von „wird schon werden“

Doch gerade letztere Eigenschaften fehlen dem Protagonisten.
Vielleicht ist er mehr:
ein Arrangeur
oder gar ein Connaisseur einer der das gar nicht anders haben will und die Spannung, das Ungewisse genießen kann. Daraus Lust gewinnt.
?
Nur meine Gedanken
 
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Klappe zu - und action wäre doppeldeutig: es könnte das Verharren des Protagonisten in der Regie-Rolle bedeuten, es könnte auch bedeuten, dass der Protagonist versteht, dass er (wieder) zum Handelnden werden muss, um sein (neues) Drehbuch auch umzusetzen: er lässt den Film Film sein und geht in die Aktion.

Wie auch immer: auch das wäre um die Ecke gedacht, näher liegt, die Anweisung Klappe zu, action in seiner üblichen Bedeutung zu verstehen. Aber auch das könnte bedeuten, dass der Protagonist, jetzt um sein Wissen als Entscheidender in Bezug auf seinen Film = sein Leben bereichert, in die Umsetzung seines Films, seines Lebens geht.

x-Riff
 
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Fremde Texte hören oder lesen kann ein Prozess sehr langer Prozess werden. Manche lese ich „langweilige“ Texte mein ganzes Leben wieder. Etwa, wenn die Autoren berühmt waren und noch immer sind - und ich verstehe nur „Bahnhof“. ;) Und dann schreibe ich irgendwann mal wieder selber langweilig, erinnere mich an die anderen Langweiler und… bin plötzlich seltsam ergriffen. Das Geschriebene wirkt plötzlich so zeitlos auf mich, wie neuerdings Bahnhöfe…;)

aber, wenn ein Wort wie "Knetmasse" leise durch die defekte, umweltneutrale Silikondichtung der splittergeschützen Fensterscheibe dringt?…
„Knetmasse“ fände ich langweilig, wenn es nicht von @The-Captain gekommen wäre. Ihm und mir zu liebe frage ich mich deshalb, was an einer „Knetmasse“ besonderes sein sollte, und denke plötzlich: „Weltbevölkerung!“ Oops, danke für die Anregung, lieber Captain ;) Es gibt wohl triftige Gründe, Sprache immer wieder wie gesunde, tägliche und altersbedingte Nahrung zu verstehen.
Der Text berührt mich.
Dafür alleine schon ein herzliches Danke zurück, lieber Mama
Mit dem Wort Regisseur hätte ich Schwierigkeiten, das würde ich regelmäßig falsch aussprechen oder betonen..😀
Inhaltlich weiß ich für mich nicht, ob ich das als Aufforderung verwenden würde.
Das klingt schnell nach Rezept.
Ja, mein momentanes Rezept. Das stimmt! Und das beinhaltet, das ich Regisseur wohl immer so ausspreche und betone, wie ich es gerade drauf habe. Es kommt eben von mir und hat seine besondere Bedeutung.

Gestern landeten wir eher aus Versehen vor einem Straßencafe in Berlins Nobelviertel! Meine Freundin verwies mich interessiert und etwas verlegen auf die auffällige Garderobe der dortigen Passanten. Ich erwiderte mit einem wahrlich selbstgefälligen Lächeln: Ihnen wird unsere Garderobe vermutlich ebenfalls auffallen! ;)
 
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