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Hm…, das wäre die passive, gutwillige Form, zu widersprechen
ICH würde allerdings auf mein Urheberrecht pochen, das zugleich auch ein Urheber—Bearbeitungsrecht beinhaltet. Aus meiner Sicht hat @Poppotov dein Original lediglich öffentlich bearbeitet. In diesem Fall kannst du ihm die Veröffentlichung seiner Bearbeitung deines Textes einfach verbieten.
Was ich verstehen würde, zumal er dir sofort 50% deiner Tantiemen frech abspricht!
Gängiges Recht hingegen ist aktuell, dass die meisten Bearbeitet (leider) gar nicht an den Tantiemen beteiligt werden, sondern höchsten über spezielle Lizenzen des Verkaufes der „Bearbeitung„ profitieren dürfen. Der Rest ist allein von der Gutwilligkeit des Original-Autoren abhängig!
Ich finde die zweite Fassung einen beachtlichen Fortschritt , nicht zuletzt, weil der Text ohne die "zärtliche Hand" auskommt, die ich in der ersten Fassung als Fremdkörper empfunden habe.
Wo ich noch Luft nach oben sehe: "Die Rüstung schützt mich dort draußen.
(Und) man sagt, ich schütze unser Land.
Taub bin ich für die feindlichen Schläge,
kaum noch spür ich die eigene Hand."
"Es heißt" statt "man sagt"? "Dumpfe(r) Schmerz(en) durch der Feinde Schläge, ein taubes Gefühl in der eigenen Hand"? (vor allem, um das "taub" eindeutig vom Gehör wegzuholen)
"Ich wasch die Mühsal aus meinem Körper,
der sich anfühlt, als sei er mir fremd."
"Mühsal" scheint mir in diesem Zusammenhang zu schwach und der Zusammenhang mit "waschen" nicht so deutlich; außerdem scheint nicht nur der Körper betroffen zu sein und eine Regeneration nötig zu haben.
"Meine Haut wird von Jahr zu Jahr tauber,
es dauert immer länger, eh ich mich spür.
Immer noch sagt man, ich schütze mein Land
doch immer weniger spür ich wofür."
Zusätzlich zur Bemerkung betreffend "sagt man" finde ich auch hier, dass "meine Haut" die mentale Dimension ausblendet, die aber durchaus vorhanden zu sein scheint.
@Jongleur Ich bin prinzipiell ein gutmeinender Mensch, bis man mich vom Gegenteil überzeugt hat.
Ich denke nicht, dass @Poppotov seine Bearbeitung meines songtextes so verwenden will oder wird. Bei seiner sprudelnden Kreativität ist er auch gar nicht darauf angewiesen.
Ich bewege mich in einem Forum, wo kreative Menschen sich gegenseitig unterstützen und gehe davon aus, dass das Verständnis von der Ferne oder Nähe zu dem Text oder der Idee eines anderen durchaus eine Bandbreite der Interpretation aufweist, dass man im Zweifelsfall aber fragt, ob das, was von einer anderen Quelle gespeist wurde, aus der Sicht des Schöpfers der Quelle okay geht.
In diesem Verständnis geht es mir um einen freien Austausch, der gegenseitige Inspiration und Achtung verbindet und sehe mich bislang - das meint gute siebzehn Jahre - durchaus darin bestätigt. Deine Ansicht teile ich dabei durchaus - ich bin in anderen Bereichen freiberuflich tätig gewesen und weiß, dass man um die juristische Seite wissen und nicht scheuen sollte, sie auch deutlich zu machen bzw. anzuwenden. Hier sehe ich mich aber in einem anderen Bereich angesiedelt, bei dem ich bei gleichen Grundsätzen im Umgang eher vom Guten ausgehe. Im Grunde kenne ich hier nur zwei user (wobei "kennen" hier die Forumsgrenzen nicht überschreitet und die Annahme dessen auch eher eine gutmeinende Herangehensweise wiederspiegelt), die das songtexteschreiben hauptberuflich angehen - und dass diese beiden sich hier treffen, das spielt sich im weiten Feld zwischen Notwendigkeit und Zufall ab.
Herzliche Grüße
x-Riff
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@saitentsauber Danke für Dein Feedback und Deine Anregungen! Werde ich mitnehmen.
Mir selbst ist auch deutlich wohler mit der zweiten Fassung. Weniger Fragezeichen, weniger Beifang, entschlackter.
Fand ich insgesamt interessant und inspirativ. Ich nutze bestimmt keine fremde Idee. Und auch als Team müsste es in der Art funktionieren, dass man klar was sagen will. Mir wäre auch die zweite Fassung von x-riff noch zu nebelig. Texte werden aber nicht besser, wenn mehrere Autoren drin rumfummeln. Als Übung taugte es allemal. Also: Gebt dem LI einen Kompass, aber lauft ohne mich in den Nebel.
Jeden Morgen zeichnet die Rüstung
in mein Zimmer ein schimmerndes Licht.
Ich leg sie an jeden Tag in der Frühe
und leg sie ab, wenn der Abend anbricht.
Gerüstet für den Kampf und das Sterben
bis sich Himmel und Erde rot färben.
Meine Rüstung ist meine Schutzburg,
sie schützt mich und sie schützt unser Land.
Dumpf spür ich die feindlichen Schläge,
bin ich Herr noch der eigenen Hand?
Meine Rüstung ist Rettung und Sarg,
Ach mein Heil macht die Welt mir so karg.
Wenn die Schlachten des Tages vorüber,
säuber ich Rüstung und Kettenhemd.
Ich wasche den Staub mir vom Körper,
der totmüde um mich taumelt wie fremd.
Ach das Blut will dem Wasser nicht weichen
die Toten lassen auf mir ihre Zeichen.
Ach, ich werd von Jahr zu Jahr stumpfer,
es währt immer länger, bis ich mich spür.
Es heißt, schütze, was das Leben wert ist
doch immer weniger spür ich´s in mir.
Stumpf ist selbst der Tod, den ich spür,
noch kämpf ich, doch ich weiß nicht wofür.
Die dritte Fassung ist Welten besser! Klare Geschichte, klare Emotionen. Hat was von einem Theaterstück. Bravo! Musik höre ich in meinem inneren Ohr nicht dazu, könnte sogar stören und ablenken vom Text.
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Das Thema wurde lyrisch vollständig erfasst und umgesetzt.
Ist auch mein Gefühl jetzt.
Danke an alle Hinweise, Einwürfe, Anmerkungen und Anregungen - sie haben etwas ausgelöst, das tiefer gräbt, zum Kern vordringt und Ballast und Schnörkel hinter sich lässt. Ohne das hätte es diesen Prozess in mir nicht gegeben!
Tatsächlich kann ich mir das auch gut als kleines, inszeniertes Hörstück vorstellen. Habe aber derzeit auch etwas stark rhytmisch strukturiertes im Ohr, dem ich noch nachgehen will.
Interessant. Aus meiner Perspektive eine Weiterentwicklung, was ja bedingt, dass es etwas anderes ist. Aus meiner Sicht folgerichtig, aber das muss man nicht teilen. Auf jeden Fall sehr viel deutlicher in den jeweils an die Strophen angefügten beiden Zeilen. Viel stärkerer Fokus auf das Kriegsgeschehen, das Blut, den Tod.
Durch die Struktur für mich auch eine Ambivalenz ausdrückend: die ersten vier Zeilen eher beschreibend, in gewisser Weise gemildert, abschwächend - die letzten beiden Zeilen sind das verdichtet Verdrängte, das gleichzeitig unauflösbar ist und sich Bahn bricht.
Eher in den Hintergrund tritt, es auf ein Alltagsgeschehen (Arbeitsalltag etc.) hin zu deuten, zumindest empfinde ich das so.
Geht mir genauso, leider! Die ersten Versionen fand ich verständlich und zeitgemäß. Jetzt passt tatsächlich mehr ins Mittelalter, nicht mehr mein Metier...
Wohin auch immer - sprachlich auf jeden Fall in eine länger zurück liegende Zeit. Ich vermute aber, dass es damals kaum Leute gab, die so gedacht haben wie das LI (Stichwort Selbstreflexion).
M.a.W. wird eine "modern" anmutende Thematik mit einer Sprache verknüpft, die in einer anderen Zeit zuhause ist. Die "Verortung" wäre insofern nur die halbe Wahrheit.
Das Mittelalter war Vormoderne, richtig und unbestritten.
Ich glaube allerdings, dass es zum einen weniger Selbstreflexion als das bewußte Nachdenken über den eigenen Zustand ist als vielmehr die Wahrnehmung dessen, was ist. Aus meiner Lektüre mittelalterlicher Autoren ergibt sich für mich das Bild, dass das Mittelalter viel stärker als wir heute Ambivalenzen und Wiedersprüche gedacht und gelebt hat. Liebe ist aus Sicht von Walther von der Vogelweide Fluch und Segen, Zwang und Erfüllung zugleich. Das Epos der Nibelungen markiert Konflikte und deren Verlauf in sehr starken Bildern, die ganze Bandbreite von dem Leben das ist und dem, wie es sein sollte, ist im Mittelalter sehr präsent. Alles in einem sehr stark von Religion geprägten Kontext und in einem Kontext persönlicher Beziehungen - Herrschaftsbeziehungen sind immer geprägt von Loyalität und Treue bis in den Tod: das ist ein wesentliches Thema der Nibelungen-Epos und macht seine Dynamik aus.
Ich würde noch Shakespeare anführen - sicherlich nicht frühes Mittelalter, aber doch Vormoderne. Ohne mich mit ihm vergleichen zu wollen, scheint mir das, was er in seinen Dramen formuliert, doch noch wesentlich stärker diese beobachtende Schärfe zu haben.
Insofern glaube ich nicht, dass die Verortung, die ich im songtext "Die Rüstung" vorgenommen habe, "Denken der Moderne" voraussetzt oder sie mit vormodernem Denken mischt.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie stark ein gewählter Kontext direkt mit einem Gefühl von Stimmigkeit oder Nicht-Stimmigkeit korreliert - und natürlich kann das auch zutreffen auf etliche andere potenziellen Zuhörer*innen.
Aus meiner Lektüre mittelalterlicher Autoren ergibt sich für mich das Bild, dass das Mittelalter viel stärker als wir heute Ambivalenzen und Wiedersprüche gedacht und gelebt hat.
Interessanter Ausgangspunkt! Echt mal! - Selbst wenn du dich täuschen solltest: Du bist der Autor!! Und könntest diesen Unterschied zwischen Mittelalter und Neuzeit (mindestens gedanklich) noch viel stärker betonen! Wäre das kein
Antrieb: @x-Rif - Shakespeare online! Mag ironisch klingen, ist aber absolut nicht so gemeint!
So gesehen könntest du deine guten und bösen Geister lauter sprechen lassen! Noch lauter! Gaanz laut! Wann immer du bereit bist. Denn derartig vielseitige Stimmen wie die des Meisters scheinen als erstes auszusterben.
Jedenfalls macht mich deine Sicht auf die Sprache des Mittelalters neugierig. Shakespeare steht bei mir noch in der zweiten Reihe. Noch.,,!
Diese Ritter-Parabel im Mittelalter zu verorten ist schlicht absurd und fast dämlich. Im Gegenteil, gerade dieser Kunstgriff macht den Text topaktuell. Hatte diese Tage nochmal Discorsi gelesen, einfach querbeet, bitte nicht der Reihe nach lesen! Danach hatte ich das Gefühl in einer Welt von Analphabeten zu leben. Wir sind mitten im Mittelalter und wir waren auch nie draußen. Das macht den Übergang zur digitalen Steinzeit leichter.
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Die Uhr läuft schon lange wieder nach hinten. (Huch, das ist ja fast ein neuer Song...)
Lieber x-Riff, ich sage es lieber gleich zur Einordnung: Ich texte selber nicht, bin normalerweise eher in der Prosa unterwegs und Versmaße und dergleichen sind für mich ferne Teile schulischer Ausbildung. Ich schreibe also absolut als Rezipient. Die beiden ersten Zeilen deines Gedichts haben mich festgehalten, Bilder in meinem Kopf entstanden…. und fielen ins Leere. Ich habe auf deine Bilder gehofft und habe Beschreibungen bekommen. Du schreibst vom Spüren, nur gespürt habe ich nichts. Das schimmernde Licht des Morgens bietet die Möglichkeit der Projektion des Entwicklungsprozesses über den Tag bis zum sinkenden Licht des Abends, rahmt dein Gewordensein ein und ermöglicht die Bewusstwerdung dieses Prozesses, an dem du mich teilhaben lässt - am liebsten in Bildern, die meiner Phantasie Raum geben, die mich deine Konflikte und deine Trauer/ Enttäuschung/ Hoffnung etc. spüren lassen. Wie gesagt, das sind einfach nur die Gedanken eines 0-8-15- Rezipienten. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen. Wenn nein - ab in die Mülltonne damit. Ach ja - interessantes Thema für ein Lied. Ich bin gespannt, welche Musik dazu in deinem Kopf entsteht.
LG Tygge
Ist das als "Selbstreflexion im Sinn von bewusstem..." zu verstehen? Die beiden "als"-Formulierungen kriege ich so, wie sie da stehen, nämlich nicht zusammen...
Das schimmernde Licht des Morgens bietet die Möglichkeit der Projektion des Entwicklungsprozesses über den Tag bis zum sinkenden Licht des Abends, rahmt dein Gewordensein ein und ermöglicht die Bewusstwerdung dieses Prozesses, an dem du mich teilhaben lässt - am liebsten in Bildern, die meiner Phantasie Raum geben, die mich deine Konflikte und deine Trauer/ Enttäuschung/ Hoffnung etc. spüren lassen.
@Tygge Dass Du mir als reiner Rezipient eine Rückmeldung gibst, erfüllt mich mit Dank und entwaffnet mich.
Denn hier ist keine Verteidigung möglich, schlägt jedes Argument fehl, verfängt keine Erläuterung: das ist Dein Empfinden - die ersten beiden Zeilen nehmen Dich mit auf eine Reise, bei der leider dann auch schon Endstation ist. Ich nehme das an und nehme das mit - was ich daraus mache und was daraus wird, weiß ich noch nicht.
Eine Möglichkeit ist sicherlich, gar keine solche Lunte auszulegen und die ersten beiden Zeilen umzuformulieren. Leider gefallen die mir sehr gut. Leider gefällt mir aber auch der Rest, auch ohne dass er diesen lyrischen Faden aufnimmt und weiter führt. Mir gefällt aber auch die Idee, diesen Faden aufzunehmen und eine Reise damit durch den Text zu gestalten.
Herzliche Grüße und vielen Dank - und ja: ich bin sehr stark von Brecht und sachlicher Lyrik geprägt, finde die aber halt auch sehr ansprechend und kann die Kühle und Ratio, mit der sie oft verbunden wird, nicht so recht nachvollziehen. Neben vielem anderen wahrscheinlich auch Geschmacksache ...