Hohe Saitenlage, aber gut bespielbar - dennoch Optimierung (Sound, Spiel) ratsam?

Zunächst einmal Danke für die zahlreichen Antworten.
Ich konnte bislang nicht wirklich an der Saitenlage herumwerkeln, da ich nicht das passende Werkzeug hatte. Ich hatte mir zuerst das Harley Benton Werkzeugset gekauft, nur um festzustellen, dass dieses völlig unbrauchbar ist, da die Werkzeuge nicht passen.
Also frustriert zurückgeschickt und in einem Anfall der Verzweiflung das Original Fender Custom Shop Werkzeugset gekauft. Da haben die Teile wenigstens gepasst.

Ich habe dann die Saitenlage an der Brücke runtergestellt, nur um festzustellen, dass schon ziemlich früh Schluss ist. Bei der 1. Saite kam ich gerade mal auf eine Saitenlage von 2,0 mm am 12. Bund. Tiefer ging es nicht, was mich ziemlich verwundert hat.

Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass dies wohl an der Halskrümmung liegt. Der Hals meiner Gitarre ist wirklich ziemlich krumm, also wollte ich das ändern und die Schraube im Hals anziehen.

Leider leichter gesagt als getan, denn das Werkzeug in dem sauteuren Original Fender Werkzeugset ist hierfür völlig ungeeignet. Darin enthalten ist ein passender Inbusschlüssel, welcher an dessen kurzer Seite gerade mal 2 cm lang ist. Zu kurz, um die kurze Seite reinzustecken, da man damit die Öffnung beim Drehen beschädigt und auch zu kurz, um die lange Seite zu verwenden, da der Hebel nicht ausreichend ist. Ich kann die Schraube kein Stück bewegen; weder in die eine noch die andere Richtung.

Ich bin gerade ziemlich genervt und weiß nicht wirklich, was ich tun soll; außer evtl. noch mehr Geld für noch mehr Werkzeug auszugeben...

Aber selbst unter Verwendung der kurzen Seite des Inbusschlüssels (ja, ich habe es leider ausprobiert), ließ sich die Schraube nur ein Stück drehen. Danach ging nichts mehr. Ich habe im Internet gelesen, dass man es nicht übertreiben sollte, da man den Truss Rod sonst zerstören kann und dass man nach dem Drehen dem Holz ein paar Tage Zeit geben soll, um sich anzupassen. Stimmt das so? Aber wirklich drehen kann ich mit dem "super" Inbusschlüssel ohnehin nichts.
Bin ich zu schwach oder mache ich was falsch?

Es handelt sich dabei um dieses Set:

Ich habe eine American Standard Strat, so dass ich den 1/8" Schlüssel verwenden muss (das ist der kleinere).
 
Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass dies wohl an der Halskrümmung liegt. Der

Lustig, ich hatte Dir genau dafür weiter oben vor einiger Zeit schon einen Beitrag mit einer Anleitung verfasst.

Wenn man es aber ändert, schadet es nicht, wenn man zumindest die richtige Reihenfolge und die Interdependenzen der einzelnen Teile und Ihrer Wirkung bewusst sein:
  • Schritt 1: Einstellen des Relief beim Hals (falls nötig)
  • Schritt 2: Einstellen der Brückenhöhe/Saitenreiter (falls nötig)
  • Schritt 3: Einstellen der Sattelhöhe (falls nötig)
  • Schritt 4: Einstellen der Intonation (falls nötig)
Warum macht man es in dieser Reihenfolge? Weil die "Geradheit" des Halses erstmal entscheidet, wie gut sich eine finale Saitenlage einstellen lässt. Das geschieht über die Halseinstellschraube (Truss Rod).

Eventuell kann man sich manchen Frust ersparen:whistle:.
 
*edit*
Ja. Den Beitrag hatte ich natürlich gesehen, aber mangels einfachstem grundlegendem Know-How nur Bahnhof verstanden. :D Jetzt, nach einigen Tagen Youtube Videos, macht das alles schon wesentlich mehr Sinn.

Ich danke dir für die Anleitung. Die ist wirklich gut.

Ich war bloß frustriert, dass ich den Truss Rod nicht richtig einstellen kann. Es funktioniert einfach nicht. Ich bekomme den Hals nicht gerade und verstehe nicht so ganz warum es nicht geht.
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass dies wohl an der Halskrümmung liegt. Der Hals meiner Gitarre ist wirklich ziemlich krumm, also wollte ich das ändern und die Schraube im Hals anziehen.

Nö, kann auch am Sattel oder der Höhe des Vibratos liegen.

1. Was stört Dich an der jetzigen Einstellung?

2. Hast Du denn überhaupt die Halskrümmung nach der Anleitung von @KickstartMyHeart überprüft?

Edit:

Welche Saitenhöhe hast Du denn mit Capo am 1. Bund, gedrückter Saite am 17. Bund, und dann gemessen am 6. Bund?
 
*edit*
Also an der dicken E-Saite hab ich ca. 0,55mm. Das ist denke ich zu viel. Ich würde das Ganze einfach gerne etwas flacher einstellen.

Wenn ich jedoch mit der Saitenlage zu tief gehe, scharren die E- und die A-Saite beide ganz heftig. Ich denke ja, dass es an der Halskrümmung liegt. Aber wissen tu ich es auch nicht wirklich.
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
Bei mir läßt sich jeder Halsstab mit der kurzen Seite (2cm) des Inbusschlüssels einstellen.
Immer in kleinen Schritten arbeiten. 1/8 Umdrehung, oder weniger.
Wenn sich der Halsstab nicht verstellen läßt, hilft es schon mal, die Saiten zu entspannen.
Saiten nach jeder Einstellung wieder korrekt stimmen, dann messen, am besten mit einer Fühlerlehre.
Wenn's dann immer noch nicht geht, nicht mit Gewalt, sondern zum Gitarrenbauer gehen.
 
Eine zusätzliche Frage hätte ich noch zu der Saitenhöhe.

Ändert sich etwas an den ganzen Richtwerten, die man so liest (1. Saite ca. 2 mm, 6. Saite ca. 1,5 mm), wenn man den Tremolo auf frei schwebend einstellt?
 
Nein, aber klammere Dich nicht so an diesen Werten.
Wenn Du damit zurechtkommst und der Sound stimmt, sind auch 2 und 2,5 mm O.K.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also meine Erfahrungen mit dem Halsstab: drehen nach belieben -natürlich nur nicht mit Gewalt, wobei bei meiner Epi '59 der Stab auch nur sehr schwer dreht z.B.-, checken, drehen, checken............... Normalerweise reagiert der Halsstab sofort und auch von den angeblichen Änderungen aufgrund der Einstellungen nach Stunden bis Tagen hab ich noch nie was gemerkt, da ändert sich i.d.R. nix mehr und kann sofort bespielt werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich war wohl zu voreilig.
Gewisse Töne waren nicht zu benden.

Bin bei 0.5mm am 8. Bund (relief)
Tiefe E Saite 2.25mm, hohes e 1.75mm

Ist das vertretbar? Sonst gibt es nur fretbuzz oder gewisse Töne lassen sich nicht benden ohne dass der Ton abstirbt.
 
Ich war wohl zu voreilig.
Gewisse Töne waren nicht zu benden.

Saitenreiter am passend zum Griffbrettradius eingestellt/Radius auf die Saitenreiter übertragen?

Bin bei 0.5mm am 8. Bund (relief)
Tiefe E Saite 2.25mm, hohes e 1.75mm

Ist das vertretbar? Sonst gibt es nur fretbuzz oder gewisse Töne lassen sich nicht benden ohne dass der Ton abstirbt.

Alles, womit Du zurechtkommst ist vertretbar.
 
Gewisse Töne waren nicht zu benden.
Ein wesentlicher Punkt nach Einstellen eines möglichst geraden Halses ist das Überprüfen ALLER Bünde mit einem Fret-Rocker. Hast du das gemacht? Der gerade Hals allein hilft gar nichts, wenn ein oder mehrere Bünde hochstehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Nostra : Schick das unbrauchbare überteuerte Werkzeugset zurück und lass Dir für das gleiche Geld ein hervorragendes setup beim Gitarrenbauer machen und dann genieße Deine Gitarre - natürlich mit floating Tremolo!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ich werde mir mal eine Radiusschablone kaufen müssen.... :-D
 
Ich werde mir mal eine Radiusschablone kaufen müssen.... :-D

Zum Einstellen brauchst Du die aber nicht, das geht gut nach Gefühl und Augemaß.

Du mußt nur dran denken dass Du den Bogen/Radius auf den Saitenreitern abbildest, sonst schepperts bzw. beim Benden sterben Dir die Töne ab.
e und E-Seitenreiter so einstellen, dass es für Dich paßt, B und A-Seitenreiter etwas höher, G und D-Saitenreiter dann nochmals etwas höher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass dies wohl an der Halskrümmung liegt.
Lustig, ich hatte Dir genau dafür weiter oben vor einiger Zeit schon einen Beitrag mit einer Anleitung verfasst.
genau. das wurde in diesem thread z.B. thematisiert in beitrag #3, #10, #11, #13, #24, #25, #32

Ich kann die Schraube kein Stück bewegen; weder in die eine noch die andere Richtung.
...
Ich bin gerade ziemlich genervt und weiß nicht wirklich, was ich tun soll
ich würde da auch keine technischen tips geben, sondern bassturmator folgen: setup beim Gitarrenbauer
 
Schick das unbrauchbare überteuerte Werkzeugset zurück

Das Set ist weder überteuert noch unbrauchbar, ganz im Gegenteil. Ich habe es auch und mache damit all meine Arbeiten. Verglichen mit günstigeren sets ist das enthaltene Werkzeug hier wirklich vernünftig, ganz anders als die Spielzeug Sets von HB o.ä.

Auch denke ich es ist sinnvoll, ein wenig Werkzeug zu Hause zu haben und kleine Arbeiten vornehmen zu können. Dass man Stück für Stück lernt, wie man diese Arbeiten macht, tut der Sache ja keinen Abbruch.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das Set ist weder überteuert noch unbrauchbar, ganz im Gegenteil. Ich habe es auch und mache damit all meine Arbeiten. Verglichen mit günstigeren sets ist das enthaltene Werkzeug hier wirklich vernünftig, ganz anders als die Spielzeug Sets von HB o.ä.

Wollte Dir Dein Customshop-Etui nicht madig machen. Freut mich wenn es für Dich funktioniert. Für Nostra hat es das offensichtlich nicht so gut.

Auch denke ich es ist sinnvoll, ein wenig Werkzeug zu Hause zu haben und kleine Arbeiten vornehmen zu können. Dass man Stück für Stück lernt, wie man diese Arbeiten macht, tut der Sache ja keinen Abbruch.

Unbedingt! Das würde ich auch immer empfehlen. Nur würde ich immer dazu raten Werkzeuge in professioneller Qualität aus deutscher Fertigung zu erwerben die ein Leben lang halten.

*
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben