Oder richtet sich deine Meinung ausschließlich nach existierenden Konventionen?
Was soll die Frage?
Natürlich macht das niemand bzw. niemand ausschließlich. Aber wenn es um sowas wie Kommunikation, egal ob geschrieben oder gesprochen, geht macht es eben sehr oft Sinn (und erspart einen Haufen Missverständnisse), wenn man das aus rein pragmatischen Gründen macht.
Aber offenbar geht es dir ja nicht um Pragmatik, sondern eher um eine philosophische Betrachtung, weil das hier wohl doch ein paar Jahrzehnte Gitarrenspielerfahrung recht eindeutig versammelt den Eindruck hat, dass zumindest in diesem Zeitalter die tiefste Saite in Tabs bei so ziemlich allen unten ist hast du doch wohl mitbekommen oder?
Man kann natürlich auch über das warum-wieso-weshalb-aber-warum-nicht-anders philosophieren aber dann wird es aber schwierig, wenn deine Argumente hauptsächlich aus "ich glaube, dass ... " und - sorry - subjektiven Verallgemeinerungen bestehen.
Ich weiß ja nicht, wie viel Erfahrung hinter derlei Aussagen steckt:
Die meisten Linkshänder kommen mit der Grifftabelle für Rechtshänder bestens klar. Hingegen haben Rechtshänder mit den gängigen Grifftabellen Probleme.
Wie viele Linkshändergitarristen kennst du denn?
Ich kenne persönlich konkret 3, von denen ist mir das unbekannt. Dasselbe gilt für Basser und auch von irgendwelchen "Großen" hab ich sowas zumindest noch nie vernommen, in keinem Interview in irgendeiner Zeitschrift, den paar Biographien oder zumindest Lebensläufe, die ich gelesen hab uswusf.
EDIT/Nachtrag, Uuuups, es hieß ja, dass Linkshänder KEINE Probleme hätten - Rechtshändergitarristen kenne ich natürlich eher Faktor 20 mehr und hab noch von keinem davon gehört, dass er damit Probleme gehabt hätte.
EDITENDE/
Dasselbe mit dem eigentlichen Kernthema, wie viele kennst du denn, die Probleme damit haben, wenn die dicke E-Saite unten getabt ist?
Ich hab das, abgesehen von den total ersten Schritten wo man aber sowieso gar nichts checkt und gar nichts logisch ist noch bei niemandem erlebt, aber so viel Erfahrung abgesehen von meiner eigenen hab ich da nicht (und ich bin da sowieso vorgeschädigt weil ich vor der Gitarre schon andere Instrumente nach Noten gelernt hab), auf die Eindruck von jemanden wie
@OliverT , der unterrichtet und wohl schon einige Stück Mensch mehr bei ihren ersten Tab-Leseversuche erlebt hat würde ich da deutlich mehr Gewicht legen.
Etwas provokanter ausgedrückt: Hast du irgendeinen Beleg für die Behauptungen, die du hier aufgestellt hast außer deiner eigenen, subjektiven Wahrnehmung? Und falls dem so ist, wie weit reicht denn deine Wahrnehmung? Mit objektiven, am besten zitierbaren Argumenten kann man ja gut diskutieren, aber wenn du solche Aussagen wie die vorhin zitierte tätigst wie soll das irgendjemand einordnen? Du sagst
Hingegen haben Rechtshänder mit den gängigen Grifftabellen Probleme.
- da sag ich: Bitte um Quelle oder sag mir bitte, welche Eindrücke (und vor allem wie viele) dich zu diesem Schluss kommen lassen.
Wenn - Extremfall 1 - du ein Ü60 Jähriger mit 40J+ Spielpraxis bist, der 100+ andern das Spielen beigebracht hat (oder gar ein hauptberuflicher Lehrer mit noch ner Null mehr hinten dran an Schülern) wiegt so eine Wahrnehmung natürlich deutlich schwerer als - Extremfall 2 - du spielst seit unter einem Jahr und hast mal mit 2 anderen ähnlichen Kenntnisstandes geredet (und, um den Extremfall noch extremer zu machen: Ihnen deine eigene These eingeredet, in Wahrheit hätten sie mit allen Tabs egal wie herum dieselben Probleme weil sie zu wenig üben und haben deine Erklärung, dass es an der Art der Tabs liegt willig übernommen).