Tonstudio: Saitenwechsel nach jedem Song?

Ysuran
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Wir gehen demnächst neue Aufnahmen (Melodic Death Metal / Black Metal) an und haben hierzu einen neuen Producer.

Der hat uns geraten nach jedem Song, wenn er eingespielt ist, die Gitarrensaiten zu wechseln.

Ich bin vom Glauben abgefallen, da ich dieses Prozedere nicht kenne und irgendwie auch nicht für gut heiße. Ich habe eher das Gefühl nach jedem Wechsel braucht die Gitarre ein Weilchen, bis sie wirklich eingespielt ist und sich nicht andauernd wieder verstimmt, und das trotz ausreichendem Dehnen der Saiten beim Aufziehen.

Spannenderweise finde ich dazu auch kaum Informationen. Manches zu Akustikgitarren, manches zu Bässen, aber keine Infos zu Gitarren.

Was sagt ihr dazu? :)

Danke!
 
Das würde ich keinesfalls machen. Die neuen Saiten müssten dann ja jedes mal eingespielt werden, was seine Zeit dauert. Außerdem wird sich der Klang der Saiten nach dem Einspielen eines Songs kaum ändern. Es sei denn man braucht mehrere Tage um einen Song aufzunehmen. Ich finde diese Aussage total übertrieben!
 
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Der hat uns geraten nach jedem Song, wenn er eingespielt ist, die Gitarrensaiten zu wechseln.
1.) warum neue saiten? der sound von ganz neuen saiten ist ja schon speziell...
und
2.) hörst du denn einen unterschied zwischen einer saite, mit der 1 bzw. 2 songs gespielt worden sind?
 
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Wie viele Anläufe sollen's denn sein, bis ein Song im Kasten ist? Anders gefragt, wie viele hält der neue Produzent für erforderlich? :evil:
 
Wer auch goldene Stecker hört sollte es tun.
 
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Bei dem hätte Carlos Santana sicher bald sein Debutalbum aufgenommen.
 
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da ich dieses Prozedere nicht kenne
Das ist noch gaaaaanz alte Schule. Ich kenne das zumindest als "alle ein bis zwei Tage" Studio frische Saiten (abhängig vom Handschweiß). Das ist aber 30-35 Jahre her. Je nachdem, wie lange Du an einem Stück rumdokterst, ... allerdings würde ich im Bereich der von Euch wahrscheinlich gespielten Ultra High Gain Sounds da keinen Nutzen sehen, dass man hier jetzt an Brillanz verliert. Das macht eventuell noch halbwegs Sinn, wenn man da extrem clean rangeht und sehr viel mit dem Volumeregler arbeitet. Oder in Richtung Polyphia/Mathmetal.

Bei 4-8 Rhythmusspuren in einer heutigen Metalproduktion kann ich mir aber nicht vorstellen, dass hier ein Zusatznutzen entsteht.
 
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Hat der Producer einen Vertrieb für Gitarren-Saiten? Nö, ich erachte das als absoluter Quatsch.
 
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bei Profiproduktionen im Metal-Bereich ist das wohl durchaus üblich das regelmässig die Saiten gewechselt werden, ob sich das bei unsereins allerdings rentiert und der Aufwand den Nutzen rechtfertigt, als auch von den Koste. sei mal dahingestellt. Aber es geht eben genau um dieses kleine Extra an Attack und Präsenz, die man nur mit ganz frischen Saiten hat (genau das was eigentlich viele Gitarristen nicht so gerne mögen und lieber die schon etwas eingespielteren Saiten mögen, weil die angenehmer für unsere Ohren klingen).

Diese Beobachtung deckt sich aber nicht mit meiner persönlichen Meinung zu diesem Thema, ich halte frische Saiten nach jedem Song eigentlich für übertrieben.
ein paar Songs sollten sich schon mit den selben Saiten ausgehen, kommt halt auch darauf an wieviele Takes / Zeit man pro Song braucht, wie gut man vorbereitet ist und ob man die Songs schnell und straightforward aufnimmt und nicht endlos aufnehmen muß.

selbiges gilt natürlich auch für Bass Saiten und Trommelfelle.
 
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@Ysuran
Das siehst du vollkommen richtig und was der Producer sagt ist..naja,sagen wir mal freundlich..absoluter Unsinn.
 
Im Bereich Klassik, Folklore oder ähnlichem könnte ich das noch nachvollziehen, beim Melodic Death Metal, Black Metal & Co. erschließt sich mir die Notwendigkeit nicht wirklich. Aber es mag Menschen mit einem absolut perfekten Gehör geben, die hier tatsäch einen Unterschied heraushören ;) .
 
Da ich vergleichbare Diskussionen schon öfters hatte, die Aussage von profi Produktionen nicht zum ersten mal höre, dass zb nach jedem Song, die (Bass) Saiten gewechselt wurden und daher sogar in diese Richtung mal etwas experimentiert habe, gebe ich meinen Senf dazu:

Üblicherweise will man in dem Genre den selben Sound übers ganze Album.
Was machst Du, wenn wieder erwarten eine Saite reißt?
Macht Ihr dann zwei Tage Pause, bis die wieder eingespielt sind?

Nein.
Daher kommen frische Saiten drauf und man hat ein oder besser drei Sätze der selben mit, falls eine reißt, eine irgendwie komisch klingt und man sich nicht 100% sicher ist ob das vielleicht ne Montags Saite ist oder man eben an den Punkt kommt, einfach sicherheitshalber neue drauf zu machen, weil man sich nicht sicher ist, ob noch alles perfekt klingt.

Saiten kosten nur einen Bruchteil, von einem oder mehreren Tagen Studio Miete, wenn man dann doch merkt, dass man zwei Songs doch nochmal neu einspielen will.

Ich hatte allen Ernstes oft genug Musiker (zur Schande meiner eigenen Zunft leider meist Bassisten), die nicht mal wussten wie alt die Saiten sind, weil die beim Kauf des gebrauchten Instruments schon drauf waren und damit aufnehmen wollten. Angeblich klang alles noch gut... bis mal der Unterschied zu den frischen gehört wurde.

Das ist natürlich das andere Extrem.
Als Fazit: Neu drauf, Stimmung so oder so permanent im Auge bzw Ohr behalten. Passendes in petto und dann wünsche ich viel Spaß beim entspannten Aufnehmen.
 
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Im Bereich Klassik, Folklore oder ähnlichem könnte ich das noch nachvollziehen, beim Melodic Death Metal, Black Metal & Co. erschließt sich mir die Notwendigkeit nicht wirklich. Aber es mag Menschen mit einem absolut perfekten Gehör geben, die hier tatsäch einen Unterschied heraushören ;) .
Leute mit absolutem Gehör können in der Tat im Bereich Klassik bei Nylonsaiten Unterschiedie heraushören, z.B. zwischen frisch aufgezogenen Saiten, die sich permanent verstimmen, und solchen, die die Stimmung etwas länger halten.
 
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da ist sicher ein unterschied zwischen "für jeden take ein neuer saitensatz" und "vorm aufnehmen neue saiten".
und wenn's ums verstimmen geht, wär das ja vermutlich ein argument gegen neue saiten, oder?
 
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Hat der Producer einen Vertrieb für Gitarren-Saiten? ***

Den Vertrieb für Gitarrensaiten wohl nicht, aber das "Zeitschinden" hat er wohl drauf, vermutlich ist das ein Studio-Deal der nach h abgerechnet wird und beim regelmässigen (und sinnlosen) Saitenwechsel summieren sich schon einige "Minuten" zu Stunden.

Ab 1978 habe ich viel und regelmässig mein Geld in Studios verdient, da lief es dann so ab:

Alle Gitarren bekamen zu Hause bereits einen neuen Satz, der bei den Aufnahmen durchgespielt wurde.

Nur wenn mal eine Saite riss (was eher selten passierte), wurde ein kompletter neuer Satz aufgespannt.

Alles andere ist entweder s.o. oder VooDoo...

RJJC
 
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und wenn's ums verstimmen geht, wär das ja vermutlich ein argument gegen neue saiten, oder?
nein.
einfach probieren!
nimm deine Gitarre / Bass auf, wenn Du meinst, es ist Zeit für frische Saiten. Dann mit den Neuen, dann ein paar Spiel Stunden später usw. Hör dir das Ergebnis an. Ich hab das gemacht und weiß daher:
Neue Saiten drauf. Keine Alternative.
Vergleiche nach nem halben Tag einfach mal die aktuellen Takes mit den ersten. Sollte irgendwann Zweifel aufkommen, neue drauf.
Wir reden über was? 12 Euro gespart und es gibt am Ende der XXXX Euro Produktion Zweifel, ob mans hätte besser machen können?

Wer glaubt das Genre hätte irgendwas damit zu tun, irrt sich nach meiner Meinung ganz gewaltig.
 
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und wenn's ums verstimmen geht, wär das ja vermutlich ein argument gegen neue saiten, oder?
auf alle Fälle. neue Saiten sind für den Mikrokosmos einer Gitarre natürlich fatal, bis sich alles erst wieder gesetzt hat und die Stimmstablität trotz x-maligem Dehnen im stabilen Feld bleibt.
Und im schlimmsten Fall verstellt man sich beim neubesaiten auch noch das Setup weil man irgendwo versehentlich abrutscht oder ankommt.
Das verstimmen ist ein Grund, warum gerade die Evertune bestückten Gitarrren bei härteren Genres im Studio recht beliebt sind.

Kann ja jeder der selber aufnimmt einmal ausprobieren, bzw auch @Ysuran dann im Studio
Gitarre neu besaiten, dann einen ganzen Arbeitstag lang aufnehmen, am Ende des Tages die Riffs die man ganz am Anfang aufgenommen hat, nochmal neu aufnehmen, dann hat man einen schönen 1:1 Vergleich.
Aber auch hier gilt, je besser das Aufnahme-Setup, desto relavanter werden solche Details. Wenn ich in ein 200€ Audio Interface mit Onboard Hi-Z eingang einspiele und dann eine Amp Sim, brauche ich mir über solche Details wohl eher weniger Gedanken machen.

Am Schlagzeug ist es ja noch schlimmer bei neuen Fellen mit der Stimmung der Trommeln, das wär nicht das erste mal das die Stimmung der Trommeln am Ende eines Takes eine andere ist als am Anfang :(

Es kommt auch viel auf die Saiten selber auch an, es gibt Saiten die verlieren relativ schnell ihren Attack und andere halten die länger

Ich zb mag die D'Addario NYXL Saiten dafür sehr, die klingen gleich nach dem aufspannen wie wenn der Gainregler auf 11 steht und haben etwas mehr Attack, und halten diesen Zustand auch länger durch, als zb normale D'Addario oder Ernie Ball Saiten. aber wenn die NYXLs mal ihren Punch verlieren geht das ziemlich schnell. Normale Saiten verlieren zwar am Anfang schneller das frische, klingen aber über einen längeren Zeitraum dann wieder konstanter. muß man ausprobieren was einem eher liegt.

Und es kommt natürlich auch viel auf den Spieler drauf an, wenn jemand einen sehr harten Anschlag mit der Schlaghand hat, hat kann es schon sein das der nach einem Song die Saiten durch hat weil er wirklich mit 100% Intensität spielt, als jemand der die Saiten eher streichelt.
 
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Und der Drummer? Nach jedem Stück ein neuen Satz Felle/Becken?
Sorry, aber das halte ich für absolut übertrieben.
 
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