Aber eine Anmerkung drängt sich mir schon auf: Das, was Du mit #5 bezeichnest, ist eigentlich b13, oder ?
Diese Frage führt genau in meine Begriffsverwirrung hinein - weshalb notieren manche #5 statt b13 (meinetwegen als X7b13no5, wenn es um die Weglassung der 5 geht)?
Konsequenten Sinn macht diese Notierung doch nur, wenn die
Alteration der Quinte angezeigt werden soll - nur ist der beabsichtige Ton in Moll eben diatonisch - das aber widerspricht einer synonymen Verwendung von alteriert und chromatisch/nicht-diatonisch:
Wenn nicht-diatonisch synonym zu alteriert verwendet wird, wäre die #5 in | E7#5 ↷ | Am7 | kein Alterationston. Das widerstrebt mir irgendwie. Kann aber so sein...?
Ich für meinen Teil verstehe Dich leider nicht (mehr).
Versteh ich vollkommen - s.o.
Es geht wieder mal um das Bezugssystem - vertikal oder horizontal.
Diatonisch/chromatisch bezieht sich ja auf die Tonartskala (bzw. bei Ausweichungen bzw. Modulationen könnte irgendwann die Zieltonikaskala maßgeblich für diese Unterscheidung werden), aber bei
alteriert/nicht-alteriert schwimme ich, weil ich es auf die vertikale Akkordstruktur beziehe: bei einer Veränderung der Quinte rastet bei mir "Alteration" ein, auch wenn der Alterationston diatonisch ausfällt. Verstehst Du?
Was ist nun üblich und - was ist sinnvoll?
Eigentlich reichen für die harmonische Bedeutung von Melodietönen doch die zwei Informationen, ob der Ton
1. horizontal leitereigen vs. leiterfremd (diat. vs. chrom.) und ob er
2. vertikal Teil der Terzschichtung ist (Akkordton vs. Tension).
Mit
diat. Tension ist die #5 im Beispiel mE in ihrer harmonischen Bedeutung ausreichend beschrieben, findet Ihr nicht?
Und dann würde ich sie - wie Du, Thomas, auch viel lieber als b13 bezeichnen, denn die Benennung als "#5" zerstört ja den Chordscale-Bezug und verweist auf - ja was?