Beethoven: Für Elise, Takt 7 - e' oder d'?

  • Ersteller Manuela.
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Ich wage mal ein vorsichtiges Outing ... :

Für mich ganz persönlich ist "Für Elise" die Beethovenversion von Mozarts "Türkischem Marsch", will heißen, ein Stück Musik, das auch ohne weiteres ungeschrieben bleiben hätte können ...

Thomas
 
ein Stück Musik, das auch ohne weiteres ungeschrieben bleiben hätte können ...
Bloß das nicht! Wir Klavierlehrer generieren aus diesen Stücken einen Teil unseres Einkommens ... :ugly:

Viele Grüße,
McCoy
 
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Diesbezügliche Befürchtungen halte ich, ehrlich gesagt, für übertrieben ... 😜
 
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Das Stück kann doch nichts dafür, wenn wir es uns überhört haben.

Gerade Teil 1 ist doch exemplarisch und ein Inbegriff, geradezu ikonisch für melancholisch-expressive Romantik und fürs rätselhafte — wer ist diese Elise? Das meine ich ganz unironisch.

Ist das nicht das Schöne an Kunst? Jemand schafft ein Werk, wie wenn ein Baum gepflanzt wird. Einfach, damit es / er da ist (frei nach Michael Ende).

Und wenn es nur einen Menschen auf diesem Planeten gibt, den dieses Lied berührt, dem es viel bedeutet, macht es einen Unterschied, dass das Stück existiert - Nicht nur im Leben dieses einen Menschen, denn es zieht Kreise ("Ins Wasser fällt ein Stein"... ).

- Ein Erdenkenner berichtet mir hinter vorgehaltener Hand, dies sey ein Werk, dass es so kein 2. Mal gibt.

- Es drücke ein Gefühl aus, dass jeder kennt, ohne sich dessen bis zum Zeitpunkt des ersten Hörens bewusst gewesen zu sein.

Weltweit. Zeit- ja Epochenübergreifend. Generationsübergreifend. Ravensburger Publikum (6 bis 99).

Viele wünschen gar, sie hätten es selbst geschrieben und es gäbe eine "Zurück in die Zukunft-GEMA", eine andere wünscht, sie hätte es 3 1/2 Jahre eher gehört und das empfunden, was beim ersten Hören sie empfunden habe.

Es erobert im Fluge
die Stadt
das Land,
den Fluss,
Name Tier und Beruf - und befähigt die Person, die es im Herzen trägt, drei verschiedene Flughäfen pro Tag zu besuchen, wie es sonst nur 3 Wetter Taft schafft. (frei nach Guido Horn).

Danke Beethoven, Danke Elise - whatever and wherever you are.

Es ist schnell dahergesagt, es sei besser, wenn es dieses oder jenes nicht gäbe. Aber neben dem kurzen schenkelklopfenden Auflachen - was steckt hinter dieser Attitüde?

Und selbst, wenn es nur noch abgelehnt wird, wie itzo offenbar von turko ;) , dann ist es immer noch zumindest verstörende Kunst

- und drückt zugleich trotzdem noch aus, was in fernen Zeiten, vor 1000 und einer Nacht mal empfunden wurde.

Und so stimmet nun alle mit ein und singet nur ironisch-augenzwinkernd mit bei Knorkator
("Ich hasse Musik") :
"Ich hasse Beethoven
und man kann sagen
Er selber musste es ja nicht ertragen. "
 
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Das Stück kann doch nichts dafür, wenn wir es uns überhört haben.
Nein, sicher nicht.
Aber darin liegt auch nicht der Grund für meine Ablehnung.

Zu allem weitern von @stuckl :
Im wesentlichen argumentierst Du völlig am Sachverhalt vorbei: Es sollte doch offensichtlich sein, dass ich meine rein subjektive Meinung zum Ausdruck gebracht habe, und keinen Erdenmenschen davon abhalten wollte/will und kann, das Stück toll zu finden.

Jedes weitere erklärende Wort wäre (für mich persönlich !!) zuviel der Mühe ... angesichts des Themas "Für Elise".

Thomas
 
Es war ein augenzwinkerndes flammendes Plädoyer als Gegenrede, das hoffentlich die meisten amüsiert lesend genießen konnten und dich auch nicht angreifen sollte, auch wenn ich dich ironisch eingebunden habe.

Viele Grüße
Thomas
 
Kein Grund zur Sorge ... :)

Thomas
 
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Wenn es die Elise nicht gäbe, welches wäre dann das berühmteste Klavierstück der Welt? Ballade pour Adeline?

Viele Grüße,
McCoy
 
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Also, bevor ich mir immer denselben Fehler ein ganzes Jahr lang angehört hätte, wäre ich ja mal kurz die paar Stufen hochgelaufen und hätte ne kostenlose Korrekturminute gegeben...und hätte vielleicht zufällig noch die Noten vom Flohwalzer für ein wenig "Abwechslung" dagelassen. :D

Viele Grüße, :)

Jo
Nein, den "fröhlichen Landmann"!

 
Das Problem bei solchen Stücke ist oft dass damals als sie entstanden sind die Tonleitern anders waren, die Instrumente anders gestimmt waren und andere Hörgewohnheiten existierten. Damals waren auch Tasteninstrumente üblich die für die Halbtöne einzelne Tasten hatten. Also es gab z.B ein C-is und ein D-es, aber auch ein E-is. Heute ist das nicht mehr der Fall und die Gewohnheit ist eine andere. Daher sind Stücke heute nicht die gleichen wie damals. Auch bei für Elise hat jemand die originalen Noten bearbeitet. Da kann der eine Bearbeiter eben ein d und der andere ein e als richtig betrachten.

Wenn du die Wahrheit erfahren willst, dann schau in Archive um anhand Originaler Noten für selber ein Bild zu machen. Berücksichtige dort die Stimmung der Instrumente und die damaligen Tonarten.

Oder nach es einfach so, dass du die Variation spielst die für dich stimmig ist. Es hindert dich auch keiner daran eine eigene Variation zu spielen.
 
Ich mag das Stück irgendwie, und ich glaube auch, dass dieses Stück sehr viel für die Klaviermusik getan hat. Gibt bestimmt nicht wenige Klavierspieler die durch das Stück angefangen haben Klavier zu spielen, bzw. die durch das Stück zum Klavier gefunden haben, und dann später richtig tolle Sachen geschaffen haben, als Interpret, Improvisateur oder Komponist vielleicht. War als Kind auch die erste Melodie, die ich nach Gehör damals auf dem Keyboard nachgespielt habe, und das waren tolle Momente die ich nicht missen möchte.

Selbst lernen wollte ich das Stück allerdings nie... War mir immer etwas zu langweilig, und es gibt halt so viele Stücke die ähnlich schwer sind, aber wesentlich interessanter für mich klingen. Ich denke auch wie @McCoy dass ohne die Elise vielleicht so Sachen wie Ballade pour Adeline, oder sogar Comptine von dem Amelie Soundtrack das bekannteste Klavierstück wären, dann echt lieber was von Beethoven für meinen Geschmack haha
 
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Wenn du die Wahrheit erfahren willst, dann schau in Archive um anhand Originaler Noten für selber ein Bild zu machen.
Das haben wir doch in Beitrag #4 schon gemacht:
https://www.musiker-board.de/threads/beethoven-fuer-elise-takt-7-e-oder-d.617862/post-7560212

Damals waren auch Tasteninstrumente üblich die für die Halbtöne einzelne Tasten hatten. Also es gab z.B ein C-is und ein D-es, aber auch ein E-is.
Das stimmt überhaupt nicht. Solche Instrumente waren immer Einzelstücke, sie waren nie weit verbreitet und schon gar nicht üblich. Hier gibt es ein Video über ein Klavier aus Beethovens Besitz:



Viele Grüße,
McCoy
 
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