So sehr jegliche Warnung vor unbedarftem Arbeiten an und mit netzbetriebenen Gerätschaften aller Art in der Regel angebracht sind, so sehe ich doch hier keinen Anlass, diese Warnung sehr dezidiert auszusprechen.
Es geht nur um die Ausgangs-seitigen Niederspannungen, es wird kein Gerät geöffnet, es kommt ein fertig konfektioniertes Adapterkabel zum Einsatz - noch ungefährlicher kann man eigentlich nur mit Batterie-/Akku-versorgten Geräten arbeiten (aber natürlich nicht an E-Autos
).
Als ich seinerzeit im Teeniealter mit der Elektronik-Bastelei begann, war das Internet noch nicht mal in Aussicht, von Foren, in denen man Fragen stellen konnte ganz zu schweigen. Die ´Weisheit´ musste aus Büchern zusammen getragen werden, die erst mal aufgetrieben sein wollten. Immerhin gab es einen fachkundigen Bekannten, der sich mit Elektronik-Basteln gut auskannte und mein Patenonkel war Elektriker (aber kein Rundfunk- und Fernsehtechniker). Erfahrung wurde reichlich durch "Learning by Doing" gesammelt - die grundlegenden Vorsichtsregeln beim Umgang mit Netzstrom waren mir immerhin von Anfang an bekannt.
Da ist es doch gut, wenn hier Fragen gestellt werden können, wenn sich abzeichnet, dass sich jemand fahrlässig verhält oder ein Ratgeber fahrlässigen Rat erteilt, grätscht hier immer jemand zuverlässig dazwischen.
Aber wie gesagt, kann ich hier keine Fahrlässigkeit erkennen.
Eine Spannungsversorgung mit 24 Volt herzustellen, ist schon lange ein Kinderspiel mit grundlegenden Kenntnissen der Elektronik. Spannungsregler-IC´s wie dieses hier:
L7824 benötigen nur eine sehr geringe Anzahl zusätzlicher Bauelemente um ein stabiles und für Audio gut geeignetes Linearnetzteil zu bauen. Aber wegen des Netzspannungs-seitigen Teils der Schaltung vor dem Trafo braucht es wiederum die nötige Sorgfalt beim Aufbau der Schaltung und Einbau in ein Gehäuse.
Früher habe ich oft solche Art Netzteile selber gebaut, aber diese werden mittlerweile so günstig angeboten, dass sich die Arbeit nicht mehr lohnt, sogar teurer wird der Selbstabau auch meistens.
Für rund 19,- € gibt es hier ein fertiges Steckernetzteil mit 24V/1,5A:
Meanwell
Das Gerät, das ich versorgen will braucht 24 V Spannung. Nach Ausprobieren läuft es aber auch mit der o.g. Dopplung, also mit nur 2x9 = 18V, bei geringer Leistungsabgabe zumindest.
Soweit so gut. Wenn ich 3 x 9 V anlegen würde, bekäme ich also 27 V und läge damit 3 Volt, also ca. 10% über der vorgeschriebenen Spannung von 24V. Wäre das schon problematisch, oder noch im tolerierbaren Bereich?
Bei 18V sinkt z.B. bei Mixern/Preamps usw. der Headroom, funktionieren werden die meisten Geräte prinzipiell aber schon.
Die 27V sollten den meisten Geräten ebenfalls nichts ausmachen, 10% Toleranz sind meistens drin. Aber ohne die Schaltung genau zu kennen und die Konstruktion genau einschätzen zu können, kann es leider doch riskant werden. Wenn es z.B. intern Spannungsregler-IC´s gibt, die thermisch an der Grenze arbeiten bei 24V - was bei billigen Geräten eher die Regel als die Ausnahme ist - dann können diese 10% mehr ihren baldigen Hitzetod bedeuten. Auch die Spannungsversorgung von IC´s aller Art kann sehr kritisch sein, dazu müsste man im Falle des Falles in den betreffenden Datenblättern recherchieren.
Mit so einem Spannungsregler-IC wie dem oben verlinkten L7824 lassen sich die 27V einfach und mit einer minimalen Schaltung auf 24V begrenzen (gibt es auch mit 5A bei Bedarf). Das wäre schnell gemacht und durch den Wegfall des Netzspannungs-Teils bei so einer Schaltung gibt es auch kein Sicherheits-Problem.
Ob sich aber selbst dieser geringe Aufwand lohnt bei den Preisen für fertige Netzteile? Muss jeder selber entscheiden. Manchmal geht es auch um den Spaß am Basteln und die Freude, wenn es zuverlässig funktioniert.