Elemente des Lernerfolgs am Klavier

  • Ersteller Christian_Hofmann
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Ja, na gut.
Im Falle von LangLang bestätige ich das ausdrücklich, aber er ist nur EINER. Daraus läßt sich schwerlich eine statistisch signifikante Tendenz ableiten.

Thomas
 
Stimmt, ist nur "anekdotische Evidenz". Aber du wolltest wissen, warum ich das überhaupt erwähnt habe.
 
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Es ist aber trotzdem ein spannendes Phänomen wie reagiert wird wenn man behauptet das jemand der zu den Besten gehört eben auch nicht perfekt sein kann :)

Psychologisch wird es da bestimmt eine Erklärung geben warum man denjenigen den man bewundert immer verteidigen muss.
 
Es ist aber genauso banal, trivial, redundant, über egal wen zu sagen, naja, perfekt ist der nicht.

Was soll das aussagen? Lang Lang ist ein Meister seines Faches auf seinem Gebiet. Das mit Summertime hätte er sich sparen können, ja.
 
Wie sagt man doch so schön? Jemand ist nur der Beste von allen, bis zu dem Zeitpunkt wo einer noch besser ist :)
 
Und das gilt nur für sehr wenige Bereiche, nämlich da, wo die Leistung objektiv messbar ist. Und auch da kann man diskutieren, denn wenn jemand einmal und nie wieder die beste Leistung erbringt und andere fast die gleiche Leistung über Jahre hinweg, wer ist dann besser?
 
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Und das gilt nur für sehr wenige Bereiche, nämlich da, wo die Leistung objektiv messbar ist. Und auch da kann man diskutieren, denn wenn jemand einmal und nie wieder die beste Leistung erbringt und andere fast die gleiche Leistung über Jahre hinweg, wer ist dann besser?
Ich gebe dir da vollkommen Recht. Musik ist ein Bereich der sich nur schwer messen lässt und selbst wenn man alle Regeln einhält, dann kann das Ergebnis eben nicht gut sein, aber auch umgekehrt kann jede Regel gebrochen werden und das Stück wirkt gut.

Auf der anderen Seite sollten wir uns nichts vormachen. Bei solchen Bewertungen zählen dann solche Dinge wie Genaugkeit des Anschlags und andere Parameter die man durchaus messen kann. Wir leben in einer Gesellschaft wo sich alles festen Werten zu unterwerfen hat. Da ist eben ein Pianist das Ideal der wie ein Computer spielt. Aber die meisten von uns werden den Unterschied wohl hören ob etwas von einem Computer oder Menschen gespielt wurde. Diese Ungenauigkeiten im Spiel gibt dem Stück ja gerade erst die Seele, von einem Computer gespielt sind es nur Tonfolgen.
 
Szenenwechsel zum Fußball. Die Autobiographie von L. Podolski hat den Titel "Talent ist nur der Anfang" (oder so ähnlich). Damit ist schon "Alles" gesagt.... Die Fußballwelt ist voll von großen Talenten, von denen aber viele ein "ewiges Talent" bleiben und nie bis zur absoluten Spitze durchstoßen. Im Alter von (etwa) 15 Jahren trauten ihnen, denen anscheinend auch "immer alles zugeflogen" war, durchaus auch Fachleute zu, die großen Stars von morgen zu werden.
Vergleiche mit Musikern sind aber wenig hilfreich. Fußball ist eine Kampfsportart, bei der es eben nicht nur auf die technischen Fertigkeiten ankommt, sondern es auch einen Gegenspieler gibt, der den Erfolg des Künstlers verhindern will. Zudem kommt es dabei auch sehr auf die Physis an, die ist bei jungen Talenten überhaupt nicht sicher zu prognostizieren. Und ein Teil der Hochbegabten scheitert schlicht an Verletzungen.
 
Zum Glück gibt es dieses Leistungsmessen nicht so sehr im Singer / Singwriterbereich nicht so ausgeprägt. Da kann auch jemand berühren, der einfach so singt dass es berührt und sich dazu begleitet.
 
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Und ein Teil der Hochbegabten scheitert schlicht an Verletzungen.
Diese Gefahr gibt es aber beim musizieren genau so. Klar wird man sich beim Klavier spielen wohl selten Knochenbrüche zuziehen... Aber andere Fehler beim Spielen können auch dazu führen, dass man erkrankt und seine Laufbahn verlassen muss.

Wobei man sowohl beim Sport wie auch als Musiker wohl gut daran tut noch etwas anderes zu lernen. Den der Sportler wird im Alter nicht leistungsfähiger und auch der Musiker verliert mit dem Alter immer mehr seine Fähigkeiten. Die wenigsten werden es schaffen so viel zu verdienen dass sie dann mit 60 sagen können nie wieder arbeiten zu müssen.
 
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...
Soweit ich infomiert bin, hat diese 10tsd Stunden irgendein Journalist postuliert, ohne jeglichen wissenschaftlichen Hintergrund oder Nachweis.

Diese These stammt imo von Malcom Gladwell, der in seinem Buch Outliers zeigt, dass die großen Künstler und Sportler (usw.) bis zu ihren Höchstleistungen ca. 10.000 Stunden Übe- bzw. Trainingszeit aufwenden musste. Die 10.000 Stunden sind auch keine Festlegung, sondern ein Marker (als Durchschnitt, als einfache Zahl), besondere Talende brauchen vielleicht nur 7000 bis 8000 Stunden, anderen 11-12.000. Es ist aber eine gute Zahl um zu demonstrieren, dass selbst Ausnahmetalende und Hochbegabte eben viele tausend Stunden aufwenden, um mit zu den Besten ihres Fachs zu gehören und dass alle Profisportler und Profimusiker eben eine lange Zeit damit verbracht haben, zu üben oder über den Platz zu laufen, bis sie angekommen sind.
 
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Soweit ich infomiert bin, hat diese 10tsd Stunden irgendein Journalist postuliert, ohne jeglichen wissenschaftlichen Hintergrund oder Nachweis.
Vermutlich ist mit dem Journalisten Malcolm Gladwell gemeint, der diesen Wert popularisiert hat. Vorhergegangen waren aber seriöse Forschungen vor allem des Psychologen K. Anders Ericsson, der sich auch dazu geäussert hat, inwieweit seine Ansicht von Gladwell nicht wirklich korrekt bzw. überzogen wiedergegeben wurde.

Ericssons eigentliches Thema war übrigens eher die Frage, was (nachweislich) erfolgreiches Üben/Trainieren ausmacht (Stichwort: "deliberate practice").
 
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So, tut mir leid, dass ich mich längere Zeit nicht mehr gemeldet habe, aber es hat sich mittlerweile viel ereignet: Das Geige spielen habe ich nun ENDGÜLTIG aufgegeben, da ich mit dem Klavier schon eh viel zu viel zu tun gehabt habe und noch habe.

Ich spiele jetzt offiziell seit eineinhalb Jahren Klavier um genau zu sein seit 1 Jahr 7 Monaten und 2 Tagen.😂 Ich habe inzwischen an 13 Wettbewerben für ,,Amateur Musiker" teilgenommen und elf mal den ersten Preis, und jeweils einmal den zweiten und dritten Preis gewonnen. Momentan überlege ich ob meine Klavierfertigkeiten weit genug entwickelt sind um an größeren und bekannteren Wettbewerben teilzunehmen.

,,Jugend musiziert" hat vermutlich zu hohe Anforderungen für meine Altersklasse, da bin ich nun realistischer geworden und kann mich mittlerweile besser einschätzen, da sind zwischen den Teilnehmern und mir rund um das Niveau Welten dazwischen, und da ich frühkindliche Autistin bin wäre das für mich auch wahrscheinlich zu viel Stress aufeimal!


Momentan spiele ich am liebsten Werke von Paganini und Bach!!!

Wenn ich Fragen habt dann bitte stellen.

Liebe Grüße,Mathilda
 
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Momentan überlege ich ob meine Klavierfertigkeiten weit genug entwickelt sind um an größeren und bekannteren Wettbewerben teilzunehmen.
Da kommt mir spontan ein Gedanke in den Kopf: Spielst du Klavier weil du Freude daran hast, oder weil du im Wettbewerb mit anderen als Siegerin herausgehen möchtest? Das ist jetzt nicht negativ gemeint, beides sind legitime Gründe zu spielen. Je nach Ziel solltest du aber anders vorgehen. Vielleicht denkst du einmal über deine Gründe nach. Du musst sie ja nicht hier teilen, nur selbst solltest du sie kennen.

und da ich frühkindliche Autistin bin wäre das für mich auch wahrscheinlich zu viel Stress aufeimal!
Das würde ich so nicht sagen. Ich bin selbst ein Atypischer Autist. Ich habe auch schon einige Konzerte gespielt. Jetzt nicht vor tausenden, aber einige hundert warten es schon bei dem einen oder anderen Orgelkonzert auf dem ich mitgespielt habe, oder beim Posaunenchor. Ich würde sogar behaupten, dass wir Autisten mit dem Stress und dem Lampenfieber anders umgehen als ein "NT" (Sorry, Autistensprache, NT steht für Neurotypisch, also Normalos :geek: ). Die meisten die ich aus dem Spektrum kenne, die sind sehr distanziert zu dem Stress. Sie und ich wissen, dass dies nur körperliche Reaktionen sind und wie diese entstehen und so weiter. Hilft natürlich auch nicht immer...

Natürlich ist jeder von uns anders, du hast ja nun schon einige Erfahrungen gemacht. Wie hast du bisher den Stress und die Aufregung empfunden?
 
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Momentan spiele ich am liebsten Werke von Paganini und Bach!!!

Welche Stücke hast Du denn schon gespielt?
Bach ist eh der Größte. Damit kann man sich ein Leben lang beschäftigen ... ;)

Ich habe inzwischen an 13 Wettbewerben für ,,Amateur Musiker" teilgenommen
In zwei Jahren? Hut hab. Wo gibt es denn so viele Wettbewerbe?
Momentan überlege ich ob meine Klavierfertigkeiten weit genug entwickelt sind um an größeren und bekannteren Wettbewerben teilzunehmen.
Du scheinst Wettbewerbe ja zu mögen. Also probieren kann man's immer. Je nachdem, an welche Wettbewerbe Du so dachtest.

Du kannst ja mal eine Aufnahme hier reinstellen, falls Du eine Rückmeldung bekommen möchtest.
 
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Ich spiele jetzt offiziell seit eineinhalb Jahren Klavier um genau zu sein seit 1 Jahr 7 Monaten und 2 Tagen.😂 Ich habe inzwischen an 13 Wettbewerben für ,,Amateur Musiker" teilgenommen und elf mal den ersten Preis, und jeweils einmal den zweiten und dritten Preis gewonnen.
Da spielst Du also ungefähr so lange wie ich. Nur dass ich noch an keinem einzigen Wettbewerb teilgenommen habe und gewonnen schon mal gar nicht. 😄 Du heißt nicht zufällig Alma Deutscher? 😎 Ist nur ein Scherz, aber die ist ja auch so eine hochbegabte Musikerin mit Geige und Klavier, komponiert und tritt auf und macht alle platt. Mich verwundert so etwas immer ein bisschen, aber das liegt bestimmt nur daran, dass ich das nicht nachvollziehen kann. Ich bin nur eine ganz normale Klavierspielerin im Rentenalter, die sehr, sehr spät mit Klavierspielen angefangen hat und jetzt versucht, wenigstens noch ein paar Bach-Stücke zu lernen, denn ich liebe Bach auch. Ich habe das Gefühl, von ihm kann man am meisten lernen. Allerdings habe ich auch keine großen Vergleiche. Ich mag es nur einfach, seine Sachen zu spielen. Allerdings lerne ich jetzt erst einmal alle Tonleitern. (Was Du vermutlich schon in der ersten Woche durchgezogen hast. 😉) Es ist schön, wenn man so jung und energiegeladen ist und so viel machen kann. Nutz das unbedingt aus! Viel Spaß weiterhin! 😊
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ericssons eigentliches Thema war übrigens eher die Frage, was (nachweislich) erfolgreiches Üben/Trainieren ausmacht (Stichwort: "deliberate practice").
Das ist ein wirklich interessantes Thema. Denn das würde ich auch gern mal wissen, was beim Klavierüben am sinnvollsten und erfolgreichsten ist. Wie ich gerade festgestellt habe, ist ein Übetagebuch offenbar äußerst hilfreich. Aber was hat Ericsson denn noch herausgefunden?
 
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Allerdings lerne ich jetzt erst einmal alle Tonleitern.
Sehr gut ;) (auch wenn Du manche wahrscheinlich erst in ein paar Jahren brauchst ...)

Damit Du es einfach hast, nutze unbedingt die visuellen "Eselsbrücken". Zum Beispiel ist H-Dur ganz einfach zu merken - alle schwarzen Tasten und die weißen direkt oberhalb der schwarzen "Zwillinge" und "Drillinge".
Solche Sachen sind auf dem Klavier oft sehr schön zu sehen, besser als bei anderen Instrumenten.

Viel Spaß.
 
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Ist nur ein Scherz, aber die ist ja auch so eine hochbegabte Musikerin mit Geige und Klavier, komponiert und tritt auf und macht alle platt.
Ich denke der Eindruck täuscht. Man sieht ja nur jemanden der auf die Bühne kommt und großartige Leistung bringt. Die 10.000+ Stunden mühsame üben und die Tage der Selbstzweifel und die Idee alles an den Nagel zu hängen, weil es eh nicht klappt sieht man da eben nicht. Egal wie begabt und Groß jemand ist, sie alle haben klein angefangen. Man sieht es nur eben nicht. Ich erzähle ja auch lieber von meinen Erfolgen, als davon wie ich frustriert meine Noten in die Ecke geworfen habe :whistle2:

Allerdings lerne ich jetzt erst einmal alle Tonleitern.
Ich würde mich am Anfang überhaupt nicht mit solchen Dingen befassen. Spiele Stücke die dir gefallen und beschäftige dich dann mit den Tonleitern. Lasse dich auch nicht von den Vorzeichen irritieren und täuschen. Ich persönlich empfinde F-sur/d-moll mit nur einem Vorzeichen viel schwerer zu spielen als ein As-dur. Aber das kommt auf die eigenen Hände immer drauf an. Vielleicht sollte man nicht unbedingt mit einem Des-dur anfangen :) Aber über Tonarten die du brauchst, die anderen sind bis du sie brauchst ja eher uninteressant.
 
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die anderen sind bis du sie brauchst ja eher uninteressant.
Das würde ich ja nun nicht sagen. Ganz im Gegenteil.
Natürlich muss man nicht alle gleich perfekt können / üben, aber interessant ist das auf jeden Fall.
 
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