Compound Radius für custom-order - oder nicht?

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superafro182
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Hi,
Ich bin im Moment dabei mir eine Custom-Gitarre zu planen und im Prinzip stehen alle Entscheidungen.
Nur mit dem Griffbrett Radius bin ich mir unsicher. Das ganze wird schon im Preisbereich bis knapp 2000 € landen, also sollte die Wahl auch sorgfältig getroffen werden.

Zur Sache: Es soll eine Tele-Style Gitarre werden, aber nicht zu Vintage-lastig, mit ein paar modernen Verbesserungen (22 Bünde, Sattelbreite von 42,9 mm/ 1-11/16", mittleres C anstatt Baseballschläger Profil)

Nun ist die Frage, welchen Radius nehme ich. Man liest ja immer öfter vom Compound Radius, und dass es heutzutage eigentlich das Beste ist, wenn man denn die Wahl dazu hat. Seht ihr das auch so?
Ich habe tatsächlich noch nie (jedenfalls nicht wahrgenommen, falls doch) eine Gitarre mit Compound gespielt und bin mir nun etwas unsicher, ob ich das einfach auf blauen Dunst nehmen soll. (Aufpreis beträgt ca. 50 Euro dafür)

Meine evtl. Vorauswahl habe ich auf entweder 9,5 - 12 oder 10-12 getroffen, wobei ich eher zum ersten tendiere.
Sollte es kein Compound werden, wird es 9,5 oder 10 durchgängig.

Ich habe eine Fender Strat mit 9,5", eine Gibson Les Paul mit 12", sowie auch eine Ibanez mit 15,75" für metallige Sachen.
Klarkommen tu ich mit allen. Aber die haben ja auch alle unterschiedliche Halsprofile und so richtig vergleichen kann man es eigentlich nicht, finde ich.

Würde ich auch der Tele krass shreddern - nein, sicher nicht. Spiele ich auch mal über dem 12. Bund noch Akkorde bzw mehrsaitige Griffe, ja durchaus.


Mich würde mal interessieren, was ihr dazu sagt und könnt mir vielleicht bei der Entscheidung helfen.
 
Wenn du eher nicht zu den Flitzfingern gehörst die sich in den unteren Bünden mit wilden Bendigs austoben, dann ist das halt eine ganz individuelle Entscheidung.
Schadet ja nicht wirklich, ganz im Gegenteil. Wenn/dann spielt sich da ja eher recht nett drauf.

Wenn ich eine neue Gitarre bauen lassen würde, dann könnte ich mich selbst aber auch sehr gut mit einen Compound-Radius anfreunden. (9,5 -12)
Wahrscheinlich wäre das sogar meine Wahl.

Wobei ich auch oft, bzw. sogar überwiegend, auf einem Hals mit 7,25" Radius spiele.
Da muss da Ding aber schon gut/pasend eingestellt sein.

Ist doch aber eigentlich schon nett, wenn das Griffbrett unten etwas flacher wird?
Ich sehe da nur Vorteile.

Die Suhr Tele (alt T Pro) haben z.B. einen so einen Compound-Radius. Fand ich grundsätzlich recht gefällig.
Allerdings war der Hals da gleichzeitig auch recht breit. Deswegen war es dann nicht so meins. Aber sonst fühlte sich das durchaus gut an.
 
Ich weiss bei keiner meiner Gitarren, was die für einen Griffbrettradius die haben. Auch weiss ich nicht, was genau für ein Hals-Shaping die haben.

Ich weiss nur, die Gitarren, die ich noch habe, passen. Ich hatte kurz eine Ibanez RG, und da hat es nicht gepasst.

Das ist wie im übertragenen Sinn mit Rotwein, es passt oder nicht. Egal was der kostet.

Deswegen würde ich mich auch schwertun, einem Gitarrenbauer genaue Maße zu nennen.

Ich kann da höchstens mit meiner am einfachsten zu spielenden Gitarre hingehen und sagen, genau so möchte ich den neuen Hals haben und alternativ oder zusätzlich noch die beim Gitarrenbauer vorrätigen Gitarren testen.
 
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Geh in Laden und spiele eine Fender Strat Ultra oder Tele Ultra.
Die haben den Hals 1,69", Compound 10-14" und mittlerweile ein Modern D Profil.
Ich hab eine Elite (Vorgänger, die hat noch C zu D), für mich eine der bequemsten Gitarren, aber zu durchgehend 12" ist da nicht viel rum.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, der Compoundradius ist unter den Fingern nicht so auffällig wie auf dem Datenblatt. Der Unterschied beim Spielen ist eher subtil. Ich fand ihn ganz angenehm/sinnvoll, gerade weil es keine riesige Veränderung ist.
 
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meine American Deluxe von 2012 - oh die hatte ja dieses Jahr Jubiläum, völlig verpennt - hat einen Compound Radius 9.5” – 14”, Shape ist Modern C.
Spielt sich traumhaft und würde ich so jederzeit wieder nehmen.
Aber: habe auch andere Strats ohne Compound und würde mich nicht anmaßen, ein Spielgefühl auf das Compound Feature zurückzuführen.
Für mich alles recht ähnlich, nur bei 7,5" merkt man den Radios schon deutlich, zwischen 9,5" und 12" ist das für mich vernachlässigbar.
 
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Also wie ich sehe, geht die bisherige Meinung also schon in Richtung „compound nehmen“.

Versteht mich nicht falsch: natürlich würde ich einen furz drauf geben, wenn ich eine fertige Gitarre im Laden testen würde - da würde ich alleine auf die Bespielbarkeit achten und die zahlen gar nicht beachten.

Nur jetzt muss ich aktiv Zahlen auswählen und mich für was entscheiden und da wäre es ein wenig ärgerlich, wenn man dann ein halbes Jahr später merkt „compound wäre Ja noch geiler gewesen als durchgehend 9,5.

Ich tu mich glaub ich auch ein bisschen schwer, weil ich auf der fender mit 9,5 die Standard 1,65“ sattelbreite habe und nicht abschätzen kann, wie das mit einer Nummer breiter wird. Die Gibson hat zwar den breiteren Sattel mit 12“ Radius, aber da ist ein 60s D-Profil und das ist mal nicht vergleichbar mit nem mittleren C.

Blöde Frage, weil individuell für jeden anders, aber:
Hat jemand sowas und kann sagen, ob man bei nem mittleren C mit 12“ Radius und knapp 43mm sattelbreite noch gut mit dem Daumen die Tiefe e- Saite drücken kann?😅
 
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Vom Daumen abhängig würd ich sagen, bei mir kein Problem
 
@superafro182
Das war bei meinen eher zierlich Flossen genau das was mir an der Suhr z.b. nicht gefallen hat.
Ich mag es auch wenn ich mit dem Daumen auch relativ weit unten am Hals noch recht bequem über den Hals greifen kann.

Wenn sich da die Spitzen von Daumen und Zeigefinger noch berühren können, dann ist das schon mal gut.
Aber da hat halt jeder andere Hände und Vorlieben und muss ein bisschen sein Ding finden.

Da du ja eine neue Gitarre bauen lässt hast du es ja quasi selbst "in der Hand", um mal ein billiges Wortspiel zu betreiben. ;-)
Das kannst du doch mit deinem Gitarrenbauer besprechen?
 
Ich hab mir vor ein paar Wochen auch erst ne Partcaster zusammengebaut und hier im Board vorgestellt. Ist allerdings ne Strat. Ich hab mich für nen 7,5“ auf 10“ Compound-Radius entschieden, weil der Hals, den ich als Referenz genommen hatte auch einen hatte.

Ich lehne mich damit jetzt zwar weit aus dem Fenster, aber ich persönlich glaube, dass es bei geringen Radien in den tiefen Lagen (zum Headstock hin) durchaus Sinn ergeben kann, wenn man in den höheren Lagen gern und viel mit Bendings arbeitet, ansonsten bei offenen und gegriffenen Akkorden das Spielgefühl von Vintageradien mag.

Bei größeren Radien mit geringem Abstand zwischen den beiden Grenzwerten (z.B. 10 und 12“) dürfte es vermutlich deutlich weniger Unterschied machen…

Wobei es insgesamt auch einige Stimmen gibt, die Compound-Radien für unnötig halten, weil die dadurch gewonnene Luft in den höheren Bünden so vernachlässigbar gering ist und die Aufwände für potentielle Neubundierungen und/oder das Abbrichten der Bünde dadurch zunimmt.
 
Ich denke auch, dass vieles eine Frage der der persönlichen Vorlieben ist. Kommt ja auch sehr drauf an "wie", bzw. "was" man auf seiner Gitarre so treibt.
Ein 7,25" Radius ist jenseits des 12. Bundes aber auch ganz objektiv nicht immer so richtig prickelnd. Bendings sind halt im Vergleich manchmal ein bisschen doof.
Ich nehme das bei meiner Strat halt so hin.
 
meint ihr denn, dass bei einer 42,8mm Sattelbreite und Compound 9,5 - 12 sich der Hals ab etwa 12. Bund breiter anfühlen wird, als mit 9,5 oder 10 durchgehend?
Das ist eigentlich das, was mir so am meisten noch Gedanken macht.
 
*** Man liest ja immer öfter vom Compound Radius, und dass es heutzutage eigentlich das Beste ist, wenn man denn die Wahl dazu hat. Seht ihr das auch so? ***

Da du hier quasi alle nach ihrer Meinung fragst, hier meine...

Klares Nein,

ich bevorzuge "flache" Radien, ab 12 " oder flacher.

Wenn du schon über 2k für eine Custom zahlst, dann sollte das Teil auch etliche Jahre dienlich sein (erst recht, wenn du ohnehin mit sogar > 15" klar kommst).

7,25"- oder 9,5"-Radien sind Relikte aus den '50ern und mit den heutigen Spieltechniken einfach nicht mehr kompatibel
( - > Bendings oder gar Open-Tuning = Bottleneck etc. funktionieren damit schlecht oder nicht... ).

Und in mehr als 40 Jahren konnte ich einen Vorteil von "Compound" nicht erkennen, eher im Gegenteil.

Ich halte das für einen marketingtechnischen Hype, um einfach künstlich eine "besondere" Qualität anzupreisen, die de facto nicht existiert.

(btw. "scalloped fretboard" war auch so ein Werbe-Schwachsinn, der für die meisten Gitarristen keinen echten Mehrwert brachte...)

RJJC
 
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@dubbel

:biggrinB:

der TE heißt aber nicht David und wenn Gilmour nicht 1946 sondern z.B. erst 1976 oder 1986 geboren wäre, hätte er sich nicht mit den extrem krummen Radien von Leo abfinden müssen und würde vielleicht heute Ibanez spielen...

"Einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr..."

btw. wer die Gitarre ordentlich von der Pike auf gelernt hat, kommt aus der klassischen Gitarrenschule.

Und hier waren alle klassischen Gitarren von jeher mit extrem flachen Griffbrettern ausgestattet. Der Wechsel auf E-Gitarren war daher (auch für mich) für diese Gitarristen eine Herausforderung.

Es hat im Grunde viel zu lange gedauert, bis die Industrie das endlich mal gepeilt hat und sich von den "krummen" Leo-Radien verabschiedet hat.

Wahrscheinlich war das auch ein Grund, warum viele Gitarristen in den '50ern, '60ern, '70ern und später (bei ihrem Wechsel von klassischer Gitarrenschule auf E-Gitarre) lieber zu Epiphone, Gibson oder Gretsch "gegriffen" ;) haben, hier gab's 7,25" o.ä. einfach nicht (und die Mensur war/ist auch kürzer...).

(Neben dem anderen "Disput" / Grundsatzentscheidung von Single Coil oder Humbucker...)

Letztlich hat selbst Fender das mal kapiert und bot / bietet Instrumente mit 12"-Radius an...

Und "allerletztlich" bleibt

a. der Grundsatz: Jeder wie er mag !!! und

b. geht es hier um "Compound", lasst uns nicht OT werden.

RJJC
 
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7,25"- oder 9,5"-Radien sind Relikte aus den '50ern und mit den heutigen Spieltechniken einfach nicht mehr kompatibel
( - > Bendings oder gar Open-Tuning = Bottleneck etc. funktionieren damit schlecht oder nicht... ).
Um kurz darauf einzugehen, bevor es mit dem Thema weitergehen kann:
Also wer mit 9,5 Probleme mit bendings hat, macht aber grundlegend irgendwas falsch.
Bei meiner Strat kann ich benden was ich will, da stirbt nicht ein Ton ab.
Und Schreddern geht da eigentlich auch drauf. Es ist halt nur nicht so angenehm und einfach wie im Vergleich auf der 16” Ibanez.
Aber dafür habe ich ja die auch als Metal Life Gitarre.
Auf der würde ich aber nicht Sachen spielen wollen, die nicht aus dem Metal Bereich kommen.

Das soweit ich weiß einzige , was der compound bringen soll ist eine gleichmäßige Saitenlage über den gesamten Hals.
 
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Man sagt dass der rundere Hals feiner für Akkordarbeit sein soll und flach bequemer bei Solos in den hohen Lagen.
Ein runder Hals unterstützt mehr eine Handhaltung und Spielart wie viele Blueser sie haben zB Clapton (Daumen rum, Finger schräg zum Griffbrett), oft kombiniert mit schmalerem Hals, ein flacher Hals unterstützt eher klassische Handhaltung, daher oft breiterer Hals. Soweit die Theorie.
Wie viel jeder davon merkt kann man beim Testen selber erfahren.

Das mit der Saitenlage ist in meinen Augen nur eine Halbwarheit. Bei einer 7,5er Gitarre wenn du die Saitenlage sehr niedrig stellst hast du Probleme. Wenn du dann Compound hast liegt logisch die Saite nicht auf. Aber was solls bei einer durchgehend ab 12" Gitarre bringen? Sattel und Steg werden passend zum Radius gemacht, wenn die Gitarre gut eingestellt ist und die Bünde gut abgerichtet kannst du die Gitarre so tief einstellen, dass die Saite beim Bend untern Finger rutscht. Was soll sich da verbessern?
 
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Also wie ich sehe, geht die bisherige Meinung also schon in Richtung „compound nehmen“.

Versteht mich nicht falsch: natürlich würde ich einen furz drauf geben, wenn ich eine fertige Gitarre im Laden testen würde - da würde ich alleine auf die Bespielbarkeit achten und die zahlen gar nicht beachten.

Nur jetzt muss ich aktiv Zahlen auswählen und mich für was entscheiden und da wäre es ein wenig ärgerlich, wenn man dann ein halbes Jahr später merkt „compound wäre Ja noch geiler gewesen als durchgehend 9,5.

Ich tu mich glaub ich auch ein bisschen schwer, weil ich auf der fender mit 9,5 die Standard 1,65“ sattelbreite habe und nicht abschätzen kann, wie das mit einer Nummer breiter wird. Die Gibson hat zwar den breiteren Sattel mit 12“ Radius, aber da ist ein 60s D-Profil und das ist mal nicht vergleichbar mit nem mittleren C.

Blöde Frage, weil individuell für jeden anders, aber:
Hat jemand sowas und kann sagen, ob man bei nem mittleren C mit 12“ Radius und knapp 43mm sattelbreite noch gut mit dem Daumen die Tiefe e- Saite drücken kann?😅
Die von mir gebauten Gitarren haben zu 90% den 12er Radius, und die Breite am Sattel 43 bis 43,5mm. Bisher hat sich noch Niemand gemeldet der Probleme hat. Und das bei vielen unterschiedlichen Spielweisen
12er Radius ist oft Standard, weil einige Brücken und FR Tremolos den Radius haben. Ich verwende keinen Compoundradius, weil es beim Bundieren mehr Aufwand macht, und auch beim späteren Abrichten. Und, es gab für mich keinen Vorteil....
 
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ich hab einige Gitarren mit Compound Radius am Griffbrett und mag das eigentlich schon und komme sehr gut damit zurecht.
die meisten von diesen haben den 10-14", aber auch 10"-16" ist dabei, dabei schätze ich das recht flache Griffbrett in den hohen Bünden beim solieren.
Ich hab mir das aber nicht extra so ausgesucht, die Gitarren kamen ab Werk bereits so.
 

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