Becken locker aufhängen oder fest anziehen? Was sind jeweils die Vor- und Nachteile?

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Hi Drummer! Es gibt zwar ähnliche Threads, aber ich hab nicht wirklich eine Antwort gefunden.
Ich bin für ein paar Wochen ausgefallen und die Band hat einen Ersatz-Drummer geholt, der auf meinem Set gespielt hat. Der Herr ist Schlagzeug-Lehrer, scheint also nicht ganz unbeleckt.
Meine Becken hat er richtig fest auf die Ständer geschraubt. Das Crash konnte kaum schwingen und die Hihat war so fest, dass eigentlich nur auf und zu möglich war. Für mich war das kaum dynamisch spielbar und der Sound war auch sehr beschnitten, nur Tack und Ping, aber kaum Abstufungen möglich durch Druck aufs Pedal.
Beim Ride war es auch so, man konnte nur Ping machen, aber da war kein Aufschwingen/Rauschen im Klang mehr, wenn ich es weiter aussen flach angecrasht.
Warum klatscht man Becken so fest und was sind jeweils die Vorteile und Nachteile? Mit der beschränkten Dynamik muss man halt nicht so auf die Technik achten, aber der Verlust von Ausdruck kann doch nicht das Ziel sein, oder doch?
 
Warum das jemand mit Erfahrung macht, weiß ich auch nicht! Fakt ist jedenfalls, dass die Becken durch das feste Einspannen bei jedem Schlag extremen Spannungen im Bereich der Glocke ausgesetzt sind und daher recht bald Schaden nehmen in Form von Rissen. Abgesehen davon klingen sie nicht mehr gut bzw. klingen besser, wenn sie frei schwingen können. Wenn Du es nicht schon gemacht hast, würde ich schnell wieder alles lockern und nächstes Mal meine Becken mitnehmen, wenn der Kollege wieder mal einspringt.
 
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Danke für Deine Antwort. Hab natürlich alles direkt wieder so gemacht, wie ich es gern hab.
 
Ich bin für ein paar Wochen ausgefallen und die Band hat einen Ersatz-Drummer geholt, der auf meinem Set gespielt hat. Der Herr ist Schlagzeug-Lehrer, scheint also nicht ganz unbeleckt.
Meine Becken hat er richtig fest auf die Ständer geschraubt.
Hast du ihn denn schon mal direkt gefragt?
 
Ne, ich kenn den nicht.
 
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Was haben die anderen denn über den Klang des drums gesagt?
Kann mir vorstellen, dass er die Becken leiser / nicht so lange ausklingen lassen wollte.

Ansonsten das, was @OSDrum postete: Becken könnten reissen, gerne an der Glocke und insbesondere das Crash.
Haben die Becken sehr viel Spiel schwingen sie lange nach und das Loch in der Glocke könnte ausbeulen.

Ich habe mich immer dazwischen bewegt, wobei das auch genretypisch ist: im hard rock mag man gerne 2/4 - und da mag die HiHat gerne nachschwingen, beim Funk mag man gerne definierte sounds und arbeitet viel mit offen - halboffen - geschlossen: das muss dann präzise kommen und ökonomisch zu bearbeiten sein ...

x-Riff
 
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Vorteile hat das meiner Meinung nach keine, Nachteile aber auf jeden Fall. Bei der Hihat ist das ein Artikulations-Thema natürlich, beim Rest der Becken meiner Meinung nach etwas weniger. :)

Ich lasse gerne frei schwingen, alleine schon wegen des Risikos, dass ein Schaden auftritt. Mit viel Kraft hat man natürlich ggf. Probleme mit dem Schwingen des Beckens und dass man es beim nächsten Schlag ggf. ungünstig trifft, aber wenn man die Becken kennt und ein Gefühl dafür hat, ist das meiner Meinung nach minimal. :)

Liebe Grüße
 
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@x-Riff über den Sound haben die nichts gesagt, beim Gig hat er wohl sein eigenes Zeug gespielt. Die waren froh, dass ich wieder da bin und der typische Groove wieder passt. Muss dazu sagen, dass ich ernsthaft Gitarre und Bass spiel, Schlagzeug nur zweckmäßig, aber in dem Bluestrio mit funky Einfluss passt es halt anscheinend gut, weil ich ganz genau auf die Gitarre achte und versuche so zu spielen, wie ich es mir als Gitarrist wünschen würde. Technisch bin ich nicht besonders gut. Der Basser ist mein Bruder, das hilft natürlich auch für eine solide Walze, wenn man seit 30 Jahren zusammen spielt.
Der andere Drummer kam wohl auch aus der Metal-Ecke und fand die Hihat-Maschine zu langsam. Das ist eine alte Pearl. Ich find die auch träge, aber gerade damit fällt es mir leicht, verschiedene Abstufungen zu spielen und nicht nur auf und zu. Die ist immer noch schnell genug, damit ich sie auch einfach mit dem Fuß laufen lassen kann und auch da fällt mir auf, dass ich fest getreten sauber zickzickzick machen kann, aber bisschen lockerer gespielt auch dieses Rauschen bekomm, das mit festem Becken nicht kommt.
Es scheint keine Vorteile zu geben. Vielleicht hat er einfach eine Festschraubneurose.
Danke für Eure Antworten!
 
Hier gibt es ein nettes Video, dass zeigt wie sich ein frei schwingendes Becken verhält:

Ok, der langt ganz schön rein, aber die Vorstellung, dass ein festgezurrtes Becken einen Teil der Energie nicht in die Schaukelbewegung umsetzt macht mir schon ein bisschen Angst.
Vom Klang mal ganz abgesehen. 😀
 
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Irgendwo muss die Schlagenergie ja hin. Physikalisch gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Verformung oder/und Wärme.
Wenn das Becken diese Energie durch Bewegung nicht umformen kann, muss es wohl oder übel das Material tun. Wie das endet, kennt man ja.
(Größere) Crashes und Rides braucht man eigentlich gar nicht festschrauben, das Eigengewicht, hält sie auf dem Beckenständer - so man nicht draufschlägt wie ein Schmied.
Bei leichten Splashes lasse ich die Flügelmutter ganz locker - sie dient quasi nur dazu, dass das Becken nicht vom Ständer springt.

Bei Hihats ist es auch deshalb sinnvoll, das Top-Becken nicht total festzuknallen, weil Top- und Bottom-Becken nicht genau parallel aufeinander liegen sollten. Man stellt das Bottom deswegen auch etwas schräg. Dies verhindert das sog. "air-pocket". Dadurch klingt es nämlich dumpf und abgewürgt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Der Herr ist Schlagzeug-Lehrer, scheint also nicht ganz unbeleckt.
Das muss nicht viel sagen. Es ist erschreckend, wie viele Schlagzeuger wenig bis kaum Ahnung von ihrem Instrument haben. :oops:
 
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Dein letzter Satz gilt leider auch für mich 🙈
Schlagzeug waren immer die anderen und meins kam gebraucht und gut gestimmt, da hat ein bisschen kontrollieren und hier oder da nachziehen gepasst, dieses Halbwissen, von dem alle sprechen. Bei der bald anstehenden Neubefellung werd Ich dann wohl stimmen lernen dürfen. Das hab ich jetzt davon 😜
 
Der Schlagzeuglehrer ist bestimmt einer, der schon öfters nach Haltbaren Becken gesucht hat...
Diese Anfragen kommen ja leider immer wieder mal.

Schlimm wird es, wenn dann die betroffenen unbelehrbar sind. Schraubstockbecken und zu harter Anschlag führen nun mal zu Materialbeanspruchung. Dünne Becken sind für einen gewissen Teil der schlagzeugenden Gemeinschaft schlicht ein unerreichbarer Bereich der Klangwelt. Ich persönlich mag dünnere Becken erheblich lieber. Und in den letzten 10 Jahren ist mir kein Becken kaputt gegangen.
 
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Crash und Ridebecken sind bei mir relativ locker eingespannt, HiHat auf Mittel.
Je nach Song varriere ich die Schrägstellung vom HH-Bottom
 
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Danke Euch für die Antworten! So langsam packt mich dieses Instrument doch etwas mehr 😀
@Haensi stellst Du die Hihat so quer, dass das Top in Deine Richtung leicht überlappt? Ich hab das ohne Wissen versucht parallel zu kriegen, offen klingt die auch so, wie ich es mag, aber fest zu und hart gespielt ist die tatsächlich zu schwer im Klang. Nicht viel, aber es glitzert nicht so sondern macht mehr Bing als Zing.
 
aber fest zu und hart gespielt ist die tatsächlich zu schwer im Klang. Nicht viel, aber es glitzert nicht so sondern macht mehr Bing als Zing.
Das kann aber durchaus auch an der Technik oder auch der Stelle, an welcher der Stick (und welche Stelle des Sticks) auf die Hihat trifft. Eine geschlossene Hihat kann sehr sehr vielseitig sein und je nachdem, wie du sie spielst, macht sie ganz viele verschiedene Töne. Mein Tipp, gerade auch, wenn du eher am Anfang deiner Drummerkarriere stehst: lerne, dein Instrument mit allen Obertönen zu lieben, auch, wenn sie erstmal nicht das sind, was du ggf. von Aufnahmen in deinem Kopf hast. Das muss jede/r Schlagzeuger/in glaube ich erst lernen. :)

Liebe Grüße
 
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Locker eingespannte Becken sind in der Regel langlebiger. Abgesehen davon kann und sollte man mit den Instrumenten einfach das machen, was nötig ist, um den Klang zu bekommen, den man möchte. Und der ist dann einfach Geschmackssache.
Becken werden ganz ohne Verschluss gespielt, mit der Schraubzwinge angeknallt, zum Spieler hin schräg aufgehängt, schlagen beim Schwingen gegen andere Becken,...
Trommeln werden mit labbrigen oder extrem stark angezogenen Fellen gespielt, extrem ungleichmäßig gestimmt (einzelne Schrauben lose), am Kessel mit Sticks angeschlagen, ...
Gegen das meiste gäbe es mehr oder weniger gute Argumente.
 
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@Bacchus#777 ich mach schon ziemlich viel mit der Hihat und achte drauf, wie ich die spiel, mit Tip oder mit der Schulter vom Stick und dann von der Glocke bis zum Rand und da auch wieder in verschiedenen Winkeln. Keine Ahnung, ob meine Beschreibung Sinn macht, aber es fehlt irgendwie das kurze Zischen, wenn sie zu ist. Vielleicht muss ich echt mal bisschen Zeit und Geld investieren. Vor Jahren hab ich mal eine Hihat gehört, von Ufip war die, die hat geschlossen einen ganz klaren Attack gehabt und dann so pffft nachgezischt.
Joa, Anfang der Drummerkarriere: ich bin dieser unliebsame Gitarrist/Bassist, der dem Schlagzeuger die Sticks abnimmt - "Spiel das bitte so!"
Ist wahrscheinlich die Rache Bonhams, dass ich mich da hab reinquatschen lassen😅 hab dieses Instrument ja nie so wirklich ernst genommen für mich selber, aber Becken und Felle sind wohl so ähnlich wie Saiten und Pickups bei Gitarren. Fang ich halt wieder von vorne an mit der Suche🙄😁
 
Felle machen halt einen Großteil vom Trommelsound aus. Da gibt es so viele Möglichkeiten - Es macht auch unterschiede, wie man das Schlagfell im Bezug auf das Resofell stimmt. Es ist auch kein Muss auf jeder Trommel dasselbe Fell zu haben. Die meisten spielen nur eine Serie auf den Toms. Ich hab mir angewöhnt, meinen Toms unterschiedlich dicke Felle zu geben. Kleinere Trommeln bekommen bei mir die dünneren Felle.

Becken sind halt ein Thema für sich, weil sie eigenständige Instrumente sind. Die kann man letztendlich nur durch Testen auswählen. N Kumpel von mir hat sich seinerzeit Meinl Byzanze Bekcken gekauft - vorher hatte er Zildjian A's und K's... glücklich ist er nie so zu 100 %. Warum? Weil er sich allein auf Markennamen verlässt, ohne auf Feinheiten zu achten.

Umso mehr wundert mich, dass er seinerzeit ein Gretsch Catalina Ash Drumset gekauft hatte (Mit dem ich auch mal geliebäugelt hatte). Für ihn das Beste, was er hat machen können, wie er behauptet.
 
@Bacchus#777 da es schnell gehen musste und nicht unendlich Geld da war und ich, wie man merkt, da noch nicht so viel Ahnung hab, hab ich ein Zultan Aja Set gekauft
https://www.thomann.de/de/zultan_aj...BJ3rwwsrsljbeSpzvvO3cfvlwzLPTDnhoCjHkQAvD_BwE
Die Hihat ist auch nicht schlecht, nur halt nicht so, wie ich mir das vorstell, wenn sie geschlossen ist. Nach und nach tausch ich die Sachen wahrscheinlich eh gegen bessere, aber 16er Crash und Ride passen mir schon.
@ThaInsane88 mein Set ist auch ein Catalina, klingt gut, finde ich. Bisschen viel Obertöne mit klaren Fellen, gerade für die Musik, die wir machen, aber da versuch ich einfach mal rauhe, zweilagige Felle. Bis jetzt geht das mit Moongel auch ganz gut.
Ha, bei der Hihat angefangen und jetzt kommt alles zusammen, sorry Mods🙃
Bei dem Set hätte ich nur gern die Snare knalliger und dabei doch kurz. Da muss ich mal noch lesen, was da hilft. Aber die soll ja eh nicht so irre sein.
Letztens durfte ich ein Canopus-Set spielen und der Mischer wusste, was er macht. Das war ein brutal gutes Set. Da versuch ich erstmal gar nicht hin zu kommen und lern lieber richtig stimmen.
 

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