Ja, denn jeder Jeck ist anders: ich habe mir so eine Art Fahrplan mit detaillierten Fragen vorgestellt, bei dem man durch Ja/Nein Antworten an ein Ziel kommt, wo dann das geeignete Instrument steht.
Ich weiß nicht ob Du da falsche Vorstellungen hast. Du hast 0 Vorerfahrung und beschäftigst dich grade mit etwas, worüber sich experten seit 100 Jahren streiten.
Wenn Du das Thema "Alte Musik" ansprichst, stichst Du in gewisser Weise in ein Wespennest aus unterschiedich(st)en Ansichten, Meinungen, Expertenwissen, und unvorhergesehenen Problemen - oder siehst Probleme wo keine sind. Einen Barocklehrer zu finden wird je nach Wohnort schwierig, bzw ist nicht Deiner Situation angemessen. Du brauchst grade keinen Experten sondern solltest Dir einfach mal Zeit nehmen anzufangen Musik zu machen. Von da aus wirst Du die Problematik besser verstehen, Die Dir hier sehr richtig geschildert wurde.
Barocke Instrumente sind etwas spezielles, eine Vertiefung aus heutiger Sicht. Allein die Kammertonproblematik kann dir Probleme bereiten (schon ein Satz Barocksaiten kostet so viel wie ein Anfängerinstrument - und vielleicht sogar mehr). Ein solches Instrument kann in der Regel nichtz mit modernen Ensembles mitspielen. In einem modernen Ensemble könntest Du allerdings wichtige Erfahrung sammeln um Dich Schritt für Schritt zu nähern. Du solltest das "moderne Musizieren" nicht als Zeitverschwendung oder Ablenkung sehen - ist nur meine Meinung.
Das geeignete Instrument zu finden: auch hier wird das meiner Meinung nach oft überbewertet. Wenn man einen sehr guten, neutralen, erfahrenen Lehrer findet kann man sich Dinge empfehlen lassen.
Hörst Du ein gewisses Instrument gerne?
Wenn man Trompeter ist, sollte man nicht schüchtern sein (die sind bei Fehlern stehts gut zu hören (und nach dem Auftritt zu würgen)).
Wer gut singen kann hat es auf den Streichinstrumenten leichter.
Ein Barocker Cembalist wird in der Regel begleiten und nicht so leicht als Solist erscheinen. Hier muss er allerdings Generalbass lesen können... du kannst ja gerne mal reinschnuppern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Generalbass
Du verstehst Generalbass nicht? 1-2 Jahre Musiktheorie und schon geht das...
Jemand mit großen Patschehänden kann am Kontrabass leichter... ne halt, da war vor einem Monat diese 1,50m große Koreanerin (really), die wahnsinnig virtuos auf dem Kontrabass gespielt hat, ohne dass es ihr sichtbar Probleme bereitet hat...
=> ich glaube nicht, dass man wirklich nach Fragekatalog sein instrument findet.
Ich zum Beispiel bin gerne E-Bassist, nicht weil ich das Instrument an sich liebe, sondern seine Rolle in einer Band. Mich hat es nie interessiert mit Sonnenbrille, offenem Hemd und einem Bein auf der Monitorbox ein Solo zu rödeln.
Ich habe aber trotzdem mit Gitarre angefangen, für Schlagzeug bin ich in musikalischen Formen zu unsicher. Für Gesang habe ich zwar die Stimme aber nicht die Präsenz.
Am Bass habe ich das Gefühl "gestalten" zu können, der Gruppe Fundament und "Sattheit" zu geben. Keine Notlösung - ich habe mich einfach gut gefühlt und habe ein Instrument, das einfach und komplex gleichzeitig sein kann.
=> das alles kommt jedoch erst nach vielen Jahren Experimentieren, probieren, offen sein, einfach mal drauf loslegen...
musizieren
Würde mich freuen wenn das hilft. Wenn es unbedingt ein Anfang sein soll: meine Empfehlung steht: eine Konzertgitarre (200€) ein klassischer Lehrer, dem Du sagst, Du willst barocke Literatur spielen und ein paar Monate Zeit. Dann bist Du glaube ich viel weiter, als wenn Du zu allen Instrumentenbauern des Planeten gehst...