Ich schreib das als alter Sack und Nicht-Gitarrist. Bei mir kommen aktuell Investitionen vor fürs Schlagzeug, für Percussion, für Bass, und vor ner Weile auch für Akustikgitarre. Das ist für nen Durchschnittsmenschen dann manchmal viel Verlockung bei indirekt proportionaler Liquidität. D.h. damit ich mir was leiste, muss ich einen Mehrwert definieren können. "Bessere" Instrumente als meine gibt es überall, daher sind Verlockungen allgegenwärtig. Ich habe mir angewöhnt, mich dabei immer zu fragen, ob ein neues Instrument mir neue Möglichkeiten eröffnet. Am Beispiel Schlagzeug: wenn mein Set schlecht klingt, sind es meist alte Felle und/oder schlechte Stimmung, und mit einem Satz neuer Pellen hab ich das, was ich möchte, ohne ein kleines Vermögen auszugeben. Wenn ich ne 6saitige Axt habe, mit der ich gut klar komme und bei der ich spielerisch noch lange nicht an meine Grenzen stoße, träum ich von nem Edelteil, spar mir aber das Geld. Wenn ich aber z.B. nen Bundbass habe und gerne Frettless lernen möchte, geh ich in Geschäfte und teste bis zum Abwinken Frettless Bässe. Mit der Zeit kristallisiert sich dann raus, wieviel Kohle ich prinzipiell zu zahlen berei bin, bzw. welche Merkmale mir wichtig sind. Schon oft habe ich bemerkt, dass ich mit Instrumenten im Mittelklassesegment völlig zufrieden bin, wenn ich bedenke, dass es Stellschrauben gibt, an denen ich noch drehen kann.
Was will ich damit sagen? Wohl am ehesten, dass ich viel Geld nur in die Hand nehme, wenn ich weiß, dass ich muss und es nicht bereuen werde. Im übrigen macht es mir meist mehr Freude, zu Schnäppchenpreisen gebrauchtes Zeug zu kaufen, welches ggf. nach etwas Pimpen richtig Laune macht. Die tollen/teuren Instrumente überlasse ich denen, die besser spielen als ich und auch die Nuancen fühlen.