Sommerferienjob suchen, rankeulen, anschaffen, genießen. Nichts ist geiler, als Deine Gitarre richtig hart erarbeitet zu haben. Rock on.
Been there, done that. Leider blieb bei mir das geile Gefühl aus, weil ich einen massiven Fehler begangen hatte. Der Ferienjob war zwar anständig bezahlt, aber auch hart (2-Schicht-Betrieb in einem Großbetrieb der Metallindustrie, Maschinenbeschickung und Qualitätskontrolle), und ich wollte uuuunbedingt eine der damals brandneuen Framus Diablo Custom E-Gitarren haben. Der Fehler war: Ich kannte das Modell nur aus dem Katalog bzw. dem Flyer und hatte es niemals in der Hand - es war also eine Blindbestellung. Und dann platzte die schillernde Seifenblase, denn der erste haptische Eindruck im Laden war nur "meh". Schwer, irgendwie grobschlächtig, langweilige Maserung, nichtssagende Farbe, kleinere Verarbeitungsmängel. Und ich traute mich damals nicht, dem Ladeninhaber gegenüber zuzugeben, der sie extra für mich ordern musste, dass ich nicht happy bin und etwas völlig anderes erwartet hatte. Ich fühlte mich irgendwie verpflichtet, ihm das Ding wie bestellt abzukaufen. Also schlug ich mich eine Weile damit rum, wurde einfach nicht warm mit ihr, und stellte sie dann über drei Jahre lang in die Ecke, bis endlich die Entscheidung zum Verkauf fiel. Aber im Endeffekt ist jede Erfahrung positiv, ich hab' draus gelernt, und der Verlust beim Wiederverkauf ließ sich verschmerzen, weil der Käufer mein ex-Gitarrenlehrer war und er einen überdurchschnittlichen Gebrauchtpreis bezahlt hat.
Sorry fürs Abschweifen; was ich damit sagen will: Es ist prinzipiell eine gute Idee, sich selbst mit etwas zu belohnen und einen gewissen Geldbetrag ins Hobby zu stecken. Jedoch muss es nach reiflicher Überlegung geschehen und es darf kein Impulskauf sein, nur um die Kohle irgendwie loszuwerden, in der Hoffnung, dass dann das Belohnungszentrum im Hirn die entsprechenden Hormone ausschüttet.