Songs schreiben - Private Gedanken

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Poppotov
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Ich kann zu dem Thema vermutlich nicht viel neues berichten. Songs schreiben ist sehr einfach und zahllose Musiker beherrschen die Kunst perfekt. Heute morgen habe ich die 700 PCM-Files aus 2022 gesichert, von meinem Sony-Recorder.
Ich habe aber langsam ein Alter, wo der Speicher knapp wird und sich die Sinnfrage der Unermüdlichkeit stellt.
Meist liege ich auf dem Bett und denke gar nichts, will nichts, weil ich längst alles habe, und höre mir zu.
Beispiel heute morgen:
Ich starte mit C= x35050, Bb, Dm, G7.
Das setze ich dann fort. Mit dem Picking ist eine Melodie nicht fern, und wenn ich was zu sagen hätte, könnte ich es aufschreiben.
Man kann vom C-Voicing auch zu Dm wechseln, dann, dann, dann... Wenn die erste 4er-Gruppe steht, kann man die ausbauen, editieren. Die Möglichkeiten sind endlos.
Deshalb gibt es ja so viel Musik.Als Komponist auf dem Bett zu liegen ist so angenehm, dass man die Frage aushalten muss, warum schon wieder was neues??
 
Als Komponist auf dem Bett zu liegen ist so angenehm, dass man die Frage aushalten muss, warum schon wieder was neues??
Ein Gedanke dazu:

Wir reden jeden tag hunderte und tausende Worte, wir haben das Bedürfnis uns ständig anderen mitzuteilen, zu sagen was wir denken, fühlen, wollen oder was uns stört. Bei der Musik ist es das gleiche. Also Komponist und Musiker will ich anderen etwas mitteilen, etwas teilen.

Wenn du also deinem Umfeld nichts neues mitzuteilen hast oder möchtest, dann schweige, sowohl in Wort wie in Musik. Wenn du jedoch etwas sagen willst, dann tue es in Wort und Lied.

Songs schreiben ist sehr einfach und zahllose Musiker beherrschen die Kunst perfekt.
Einen Satz kann so gut wie jeder Mensch sprachen und mühelos Floskeln von sich geben. Aber nur sehr wenige Menschen können Schriftsteller werden die mit ihren Worten begeistern und inspirieren. Genau so kann jeder der ein Instrument spielt belanglose Dinge damit schaffen, aber auch dort können nur wenige damit begeistern und inspirieren, Stimmungen und Emotionen erzeugen.
 
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Stimme Dir zu!
Als älterer Herr macht man sich langsam Sorgen, wie abruppt das Gedächtnis der Fingerkuppen gelöscht werden kann. Noch aber: immer weiter, es wird ja immer leichter.
Meine Message war, dass ich liegend komponiere und 700 Dateien gesichert habe. Tatsächlich waren es nur 440. Sammeltrieb, noch immer ungebrochen, seit 50 Jahren.

Ich sammele auch täglich Textsplitter, Phrasen, Floskeln, Hooklines. "Normal und durchschnittlich kommt man nicht weit".
Erfolg macht einsam. Erfolglosigkeit macht traurig.

Der Mittelweg ist gut. Wenn man zum Song sagt: Ja, das bin exakt ich, genau das wollte ich mitteilen. Diese Gabe finde ich toll.
 
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Wenn man zum Song sagt: Ja, das bin exakt ich, genau das wollte ich mitteilen. Diese Gabe finde ich toll.
Aber hängt das nicht auch von den Hörern ab? Die müssen es ja erstmal richtig interpretieren, oder? :gruebel:
 
Ich find, wenn man seine Musik "für den Hörer" macht, hat man schon verloren. Man sollte erstmal für sich selbst spielen, wenn man dann noch Hörer findet, ist das natürlich schön.
 
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Seltsamerweise komponiert man, finde ich, irgendwie immer "das gleiche Lied". Es gibt eingefahrene Denkmuster, Harmoniefolgen, die man liebt, Leitbilder, bewusst und unbewusst.... ich versuche unentwegt, etwas substantiell Anderes zu erschaffen als ich bereits getan habe. Aber vielleicht wird das auch nichts mehr (mit 65). Dann müsste man das auch gelassen hinnehmen und immer daran denken, wieviel Freude einem Musik gebracht hat im Leben.
 
ich versuche unentwegt, etwas substantiell Anderes zu erschaffen als ich bereits getan habe.
Versuchst du etwas anderes auf alten Wegen zu machen? Du könntest einfach einmal versuchen neue Wege zu gehen. Werfe doch mal deine Denkmuster über Harmoniefolgen weg und versuche dich an etwas wo du die Regeln definierst. Ein Atonales Stück würde man das nennen. Damit sind Dinge möglich die im "Normalen" Fall nicht erlaubt sind. Dann zählt nur der Klang.

Auf einem ausgetretenen Pfad findet man eben wenig neues, wer was neues entdecken will, der muss den alten Pfad verlassen.
 
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Ich gebe Dir total Recht! Und immer, wenn ich sowas versuche und am Ende anhöre, denke ich: Mist, doch wieder das Gleiche geworden.
Ich denke, das Austreten aus Denkmustern hat gar nicht vordergründig mit Musik zu tun, sondern müsste psychologisch viel tiefgreifender ansetzen. Aber es hat dann auch was mit dem Altern zu tun, das man irgendwann auch lernen muss anzunehmen. Ich bin schon froh, wenn ich statt als Musikmacher als Musikhörer offen bleibe für Neues. Oder zumindest erklärtermaßen neugierig.
 
Vielleicht ist es auch nur eine Phase in deinem Lebensabschnitt. Wir haben ja immer mal diese Momente wo wir uns Fragen ob das was wir machen das ist was wir als gut betrachten. Das ist ja so Anfang/Ende der 40er Jahre, dann mit deinem Alter kommt ja die große Veränderung mit der Rente und da ist es wohl das gleiche. Außerdem merkt man auch schon in den jüngeren Jahren das sein eigenes Leben auch endlich ist und da bewertet man vieles neu.

Auf der anderen Seite darf man sich Veränderungen auch nicht verschließen. Wenn du sagst dass Musik jetzt in dieser Form nicht mehr passt, dann wäre es wohl genau so falsch sich dazu zu zwingen. Ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Weg findest auf dem du zufrieden bist mit den Umständen.
 
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Man komponiert nicht nur ein Lied. Natürlich habe ich 50 Variationen von "Paint it black" komponiert, das Genre will ich nicht wechseln. Im Alter wird es leichter und mehr, mehr Legosteine, buntere Legohäuser.
Die Songs, die ich mit 16 oder 17 schrieb, könnte ich nicht mehr komponieren. Ich spiele sie aber gerne. Damals waren es 30 im Jahr, jetzt sind es 300. Das dieser Quell - in einem Genre - sich nicht erschöpft, ist für mich das Erstaunliche. Mein One-Hit-Wonder wurde vermutlich längst geschrieben. Ich spiele beim Komponieren ja nur für mich. Die Finger machen das völlig außerhalb der Kontrolle des Willens, ich merke das bei jedem Akkordwechsel. Erst später kommt die Theorie bewusst zur Hilfe ins Spiel hinein. Auch, um bewusst auszubrechen, dann geht es unterbewusst weiter.
 
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Meine Message war, dass ich liegend komponiere und 700 Dateien gesichert habe. Tatsächlich waren es nur 440. Sammeltrieb, noch immer ungebrochen, seit 50 Jahren.
Die Songs, die ich mit 16 oder 17 schrieb, könnte ich nicht mehr komponieren. Ich spiele sie aber gerne. Damals waren es 30 im Jahr, jetzt sind es 300.
Interessant, erst 700, dann 440, jetzt 300. Und ich weiß noch nicht einmal, was du hier genau mitteilen willst? Oder was du unter einem Song verstehst. Sollte es jedesmal ein kompletter eigener und damit berechtigter Song in meinem Sinne sein, hättest du meinen größten Respekt. Aber im Liegen kann ich mir auch die schönsten Dinge ersinnen, den größten Scheixx mache ich dagegen im Sitzen… ;)
 
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Ich danke dir für deinen Respekt. Zahlen spielen keine Rolle, am Ende bleiben 1 oder 3 Titel, oder Null.
Der Sony-Recorder nimmt auf eine Speicherkarte ca. 42 Stunden Musik auf, ich nutze ihn täglich. In einen Folder passen 99 wav, es gibt 10 Folder. Ein tolles Archiv, wenn man auf den Lyrics das Datum vermerkt.
Nicht jede Melodie braucht gleich einen Text und umgekehrt. Es heißt, es werden täglich 50000 Musiktitel neu online gestellt, also mein Grenznutzen vom 120 zu 240 wäre minimal, zu 480 nochmal geringer usw. Über die Masse geht das nicht. Trotzdem höre ich nicht auf zu sammeln.
Jeder Tag hat 24 Stunden.
Es gab mal 12 Jahre, da komponierte ich nur 3 Songs im Jahr. Nach deiner Definition. Lange her.
 
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Ich versuche als Komponist Resonanz zu erzeugen.
Ich erzähle es also nochmal. Ich liege auf dem Bett und das Lick fällt vom Himmel in die Gitarre. Eine Pflanze fängt ja auch nur das Sonnenlicht ein.
In dem Moment bewertet mein Gehirn das als "neu" (im Genre!).
So entsteht die erste Vierergruppe aus dem Nichts, ohne Wollen und Ziel.
Jetzt suche ich meist den nächsten Anschlussakkord, also das Intervall zum Weitermachen ganz bewusst aus. So entsteht fast automatisch die nächste Vierergruppe. Jetzt schalte ich alles Wissen über Musiktheorie ein.
Oft habe ich dann sofort auch eine erste Textidee in meiner Muttersprache. Über den Text feile ich am Arrangement. Dann würze ich das Ganze durch meine persönliche Spieltechnik.
Ich brauche dazu nur irgendeine Gitarre, keinerlei Technik oder Effekte. Stift und Papier reichen.
 
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Ich fasse also zusammen:
1. Du hast das Wissen, die Fähigkeiten, die Zeit und die Inspiration zum Komponieren.
2. Es fällt Dir sogar sehr leicht.
3. Das Ganze funktioniert aber nur auf dem Bett liegend.
4. Du praktizierst das schon seit Jahren.
5. Die Ergebnisse verschwinden auf irgendwelchen Rekordern/Speichermedien.

Ich reflektiere:
1. Geht mir leider alles ab.
2. Daher habe ich diesbezüglich auch noch nichts auf die Kette gebracht.
3. Wo, wie und wann ist daher auch egal.
4. Ich versuche es nur seit Jahren erfolglos.
5. Das Problem habe ich daher nicht.

Ich frage mich noch immer: Hast Du ein Frage (welche)? Erhoffst Du Dir eine Diskussion (worüber)? Willst Du wissen, wie es anderen geht (genauer)? Oder willst Du mich nur ärgern, weil ich im Vergleich nichts kann? Oder willst DU uns teilhaben lassen, wie man dahin kommt? ...

Gruß,
glombi
 
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@glombi Das versuche ich auch noch herauszufinden. Vielleicht geht es aber wirklich nur darum, dass der TE hier seine privaten Gedanken teilen möchte. Wir kommen schon noch dahinter.
 
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Liebe Musiker, ich bin 67. Ich habe keine Frage. Ich komponiere seit 53 Jahren. Ich will nichts unterrichten. Leute, mit denen ich persönlich über den Prozess des Dichtens usw. gesprochen hatte, sind tot. Warum sich nicht zeigen und kurz hallo sagen? Meine Musik ist auch nicht verschwunden, sondern international hörbar. Mit der Resonanz bin ich zufrieden. Es kann immer mehr sein. Ich interessiere mich für Biografien von Musikern und Komponisten. Keep on rocking!

Ich komponiere auch manchmal im Sitzen, Texte dichte ich auf dem Fahrrad.
 
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Keine Sorge, es gibt durchaus diejenigen, die deine Worte verstehen.
 

Songs schreiben - Private Gedanken​

Ich kann zu dem Thema vermutlich nicht viel neues berichten.
Hast es aber trotzdem getan, daher vermutete ich irrigerweise ein Ansinnen deinerseits dahinter. Sorry, mein Fehler.
Warum sich nicht zeigen und kurz hallo sagen?
Ach so! Ja, dann auch von mir ein Hallo! In anderen Bereichen gibt es dafür einen "Vorstellungsthread", vielleicht auch daher meine Verwirrung...
Meine Musik ist auch nicht verschwunden, sondern international hörbar. Mit der Resonanz bin ich zufrieden.
Super, Glückwunsch :great:!

Gruß,
glombi
 
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Na dann wollen wir doch bestimmt alle ein Beispiel hören.
 
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