Ich wollte dir, @x-Riff, weder widersprechen, noch gar dir deine Sicht der Dinge ausreden!
Möglicherweise haben wir da auch einfach aneinander vorbei geredet und so sind Missverständnisse entstanden. Deshalb habe ich in meinem letzten Post nochmal ausgeführt, dass es mir nur um die Strukturen des Metrums an sich geht und nicht um die konkrete Musik, die sich über Metren egal welcher Art ausbreitet.
Ich habe mich deshalb auf diese Betrachtung der Basis beschränkt, weil es in diesem Thread um das Thema Taktnotierung geht, und diese bezieht sich üblicherweise auf diese Basis-Strukturen (und ist nicht Mathematik).
Aber auch deshalb, weil über konkrete Rhythmen zu schreiben, bedeuten würde, Bücher zu schreiben mit "open end", so vielfältig ist dieses Thema.
Und wie gesagt, kann sich diese Musik einfach nur entlang des Metrums und des Taktes ausrichten (das, was @turko bei Brubeck nicht gefällt) oder aber mit dem Metrum und dem Takt ´spielen´, indem sie es nicht einfach nur bestätigt, sondern umspielt, in Frage stellt, überspielt, gegen den Strich bürstet, usw.
Dann kann man nicht nur, sondern muss sich selbstverständlich auch von diesen Basisstrukturen lösen, abhängig von den musikalischen Absichten, die man hat. Aber wie das jemand macht, bleibt sicher weitgehend eine individuelle Erfahrung, die (hier) mitzuteilen sich aber auf jeden Fall lohnt. Es können alle nur lernen - mich eingeschlossen!
Als jemand, der mit diesen metrischen Basisstrukturen regelrecht furios spielt, kenne ich Igor Strawinsky.
Als sehr anschauliches Beispiel möchte ich hier "Die Geschichte vom Soldaten" zitieren, wobei ich hier aber nur auf die stark verkürzte Trio-Fassung ohne Text verweise, da sie genügt um als Beispiel zu dienen.
Man achte insbesondere auf den ´verkappten´ 2-er Takt in den Wechselbässen der linken Hand in der Klavierstimme ab Takt 4 (und später immer wieder einsetzend), der über alle Taktwechsel durchgehalten wird.
Ich hatte mehrfach Gelegenheit, das Trio an der Klarinette mitzuspielen, ein Hammerstück - und stellenweise übel schwer, gerade auch rhythmisch, wenn z.B. die eigene Stimme gegen den Strich geht.