Wraparound Bridge Gitarre mit Tremolo ausstatten

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Hallo zusammen,

ich habe jüngst bei einem riesigen Nachlassverkauf unter anderem eine Gitarre mit Wraparound-Bridge erstanden.
Es handelt sich um eine alte Weller und ist technisch nichts besonderes, aber optisch sehr kurios und da ich einen Faible für Ausgefallenes habe, hab ich sie dann letztendlich mitgenommen.
Verarbeitung ist in Ordnung, die Bespielbarkeit ist überraschend sehr gut sogar und soundmäßig ist sie kein Wunderwerk, aber dafür sieht sie scharf aus.
Daher wird sie eher etwas für die Bühne als für Proben oder fürs Studio.

So das war nun genug Einleitung.

Nun spiele ich sehr gerne und oft mit Tremolo. Diese Gitarre besitzt aber eine Wraparound-Bridge.
Ich habe in der Vergangenheit schonmal eine Gretsch Solidbody mit einem Bigsby-Verschnitt ausgerüstet. Hier musste ich die Erfahrung machen dass es zwar halbwegs funktioniert, aber nicht Ideal ist.
Vermutlich lag dies an der veränderten Saitenspannung die die Wraparound die nun als Steg missbraucht wurde nicht mehr von hinten, sondern von oben bekam.

An der Gitarre zu basteln wäre nun weniger das Problem, aber ich stell mir die Frage nach der idealen Alternative die bezahlbar bleibt für eine "Show-only-Gitarre"

Wie wir wissen, haben Wraparoundbridges einen breiteren Bolzenabstand als z.b. eine T.O.M.-Bridge oder eine Fender Jaguar/Jazzmaster/Mustang-Bridge.
Daher habe ich folgende Optionen und möchte einfach mal eure Meinung wissen wie ihr das angehen würdet oder ob ihr sogar Alternativvorschläge habt.
Hier nun meine Ideenliste:
  1. Es doch nochmal mit einem Bigsbyklon versuchen und die Wraparound als Brücke benutzen
  2. Die Bolzen versetzen und eine beliebige Brücke (z.b.T.O.M.) einsetzen, die alten Löcher mit einem neuen erweiterten Schlagbrett kaschieren und ein Jaguar Tremolo verbauen. (Da habe ich sogar noch eins über und es handelt sich um meine bevorzugte Tremolo-Art)
  3. Die Wraparound als Brücke nutzen und ein hochwertigeres Tremolo einbauen. z.B. Düsenberg (jedoch steht dies finanziell nicht im Verhältnis)
  4. Ein günstiges 6-Screw Strat-Tremolo verbauen
Ich bin auch offen für weitere Vorschläge.
 
Eigenschaft
 
Ein six-screw, oder Jaguar-Trem, ist in jedem Fall mit Holzarbeiten verbunden, für Strat-mäßig muss man die Kammern ausfräsen, fas Jaguar braucht, soweit ich das sehe, nur die "Kammer", die ins Body gefräst werden muss, damit das System montiert werden kann.
Ein Bigsby-Style ist da eher von Vorteil.
 
Bilder !!

Natürlich wird es möglich sein eine passende Bridge dafür zu finden , für das Strat Trem wäre ja eine Fräsung nötig.

Bei Rockinger gibt es diverse Adapterlösungen , ich glaube sogar eine neue mit Excenter um die Lochabstände anzugleichen.

Edith: Person war schneller .
 
Ein six-screw, oder Jaguar-Trem, ist in jedem Fall mit Holzarbeiten verbunden...
Das wäre tendenziell weniger das Problem. Oberfräse ist vorhanden. Aber aufgrund des Arbeitsaufwands sehe ich auch eher das Jaguar-Trem.
Bigsby ist noch nicht ganz raus, aber persönlich komme ich schlechter damit klar.
Vom Aufwand her natürlich die gemütliche Variante.

Bei Rockinger gibt es diverse Adapterlösungen , ich glaube sogar eine neue mit Excenter um die Lochabstände anzugleichen.
Ja die Exzenterhülsen von Rockinger hab ich in meiner Jaguar verbaut um eine T.O.M. nutzen zu können.
Ich müsste mal nachmessen aber rein vom Augenmaß denke ich nicht dass ich so etwas verwenden kann.
Die Hülsen sind ja eher für solche Anwendungen wie ne T.O.M. statt Jaguarbrücke.
Der Bolzenabstand der Wraparound entspricht ja einem Stop-Tailpiece und ist um einiges größer.

Hier noch ein Bild der Klampfe, da gefordert.
Die Brückeneinstellung ignorieren, die Gitarre stand Jahre unberührt.

Screenshot_20220325-121302_Gallery.jpg
 
Grund: Bild eingebunden
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Dem Geschoss würde ich etwas vernünftiges gönnen ... heiße Kiste, ich würde sie genau so lassen.

Ich kenne den Antrieb so etwas umzubauen, aber wenn es nicht zwingend notwendig ist kann man sich das auch noch mal überlegen.
 
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Ich habe lange nach Wrap-around-II-Tune-o-Matic-Adaptern gesucht und nichts gefunden.
Aber Rockinger bietet ein passendes Trem:
Duesenberg Les Trem II Nickel TM85N

Ob das nun zur Gitarre passt???
 
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heiße Kiste, ich würde sie genau so lassen.
Ich werde darüber nachdenken.
Jedoch stellt ein fehlendes Tremolo schon ein großes Manko für mich dar.

Aber Rockinger bietet ein passendes Trem:
Duesenberg Les Trem II Nickel TM85N
Ich habe tatsächlich schon ausgiebig Recherche betrieben, aber dieses Tremolo stellt leider auch rein funktional keine Alternative dar.
Dieses Tremolo wird an Stelle eines Stop-Tail-Pieces montiert und die Saiten laufen dann nachfolgend über die Bridge.
Die Gitarre hat eine Wraparound-Bridge also Saitenhalter und Brücke in einem quasi.

Wenn ich dieses Tremolo nun anstelle der Brücke montiere dann fehlt der Steg und die Saiten lassen sich nicht intonieren.

Es gibt zwar Alternativen, aber was ich bis jetzt gesehen habe nur aus den USA für Preise die den Kaufpreis der Gitarre vervierfachen würden.
Das sehe ich eher als sinnfrei an.
 
Natürlich muss man für das Duesenberg Trem dann zwei Löcher anbringen, aber das wäre m.M. wohl eher unproblematisch.
 
ich finde die Gitarre sieht ein bisserl nach "Surf" aus
Yep, aber die abgerundete Form vom JM/Jag-Trem passt nicht zum Pickguard, aber das kann man ja vom Lasercutter-Service optimieren:

modifikation.png


Das ist jetzt nur so dahin gehuddelt, macht sich mMn aber besser neben der Pickguard-Form.
Von den Artec Pickups finde ich die Cover sehr schön, deren Sound ist aber äußerst muffig. Da würde ich doch eher Firebird-PUs verbauen - da aber die Artec Cover drauf löten.
 
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Ja, mit Photoshop. Vielen Dank :)
 
Hi,

es gibt tatsächlich ein (und das wohl wörtlich, denn ein anderes habe ich noch nicht gesehen) Tremolosystem, das man ohne Fräsen als Ersatz für eine Wraparound-Bridge einsetzen kann, nämlich das Stetsbar Wrapover:

https://stetsbar.myshopify.com/products/chrome-stetsbar-for-wrap-around-bridge

Leider ist es sch...teuer und optisch sicher Geschmackssache. Aber rein technisch ist das halt auch ziemlich aufwendig, die Qualität ist bei Stetsbar hoch und die Auflage dürfte wohl nicht sehr groß sein. Noch teurer wäre ein Kahler K7300, mMn allerdings auch eleganter. Das kann man durchaus auch ohne Klemmsattel verbauen, und vom Spielgefühl ist es gar nicht mal so weit weg von Bigsby und Jazzmaster. Aber klar, ein Stilbruch wärs schon...

Klassisch ist für die Kombination mit einer Wraparound eigentlich die Gibson-Lösung, sprich das Maestro Vibrola. Hier müsstest Du nur schrauben, nicht fräsen. Platzmäßig käme wohl nur die seltenere kurze Version in Frage, aber auch die lässt sich sicher finden.

Falls Du Dich für dieses oder die Jaguar-mäßige Alternative entscheidest, würde ich zu einer Bridge mit Locking-Funktion an den Stehbolzen raten, entweder mit Madenschrauben á la Tone Pros oder Locking Posts. Zum einen wegen der Tonübertragung - denn durch das Trem entfällt ja der Saitenzug, der das Ding nach vorne in die Stehbolzen presst -, zum anderen aber auch wegen der Stimmstabilität. Ist die Bridge nicht fixiert, besteht immer die Gefahr, dass nach dem Entspannen der Saiten deren Rückwärtsbewegung die Bridge etwas nach hinten zieht. Da die Befestigung einer Wraparound nicht gerade auf Gleitreibung optimiert ist (warum auch), ist die Rückkehr in die Ruheposition ohne Fixierung problematisch.

Gruß, bagotrix
 
Die Trem/Wraparound-Kombi funktioniert nur für's Posen. Ich hab' das mal probiert.

SG_2.0.jpg
trem_04.jpg


Das Trem ist so nicht einsetzbar, da es die Bridge auf den Studs verschiebt und die Madenschrauben rappeln sich immer wieder raus, da sie wegen der fehlenden Belastung nicht gehemmt werden.
 
Falls Du Dich für dieses oder die Jaguar-mäßige Alternative entscheidest, würde ich zu einer Bridge mit Locking-Funktion an den Stehbolzen raten, entweder mit Madenschrauben á la Tone Pros oder Locking Posts. Zum einen wegen der Tonübertragung - denn durch das Trem entfällt ja der Saitenzug, der das Ding nach vorne in die Stehbolzen presst -, zum anderen aber auch wegen der Stimmstabilität. Ist die Bridge nicht fixiert, besteht immer die Gefahr, dass nach dem Entspannen der Saiten deren Rückwärtsbewegung die Bridge etwas nach hinten zieht.

Endlich mal wieder `ne Gelegenheit zu widersprechen ;):

Bei einer "gelockten" bridge ist die Reibung an den Saitenauflagen / Reiterchen so groß dass die Saite nicht zu ihrer ursprünglichen Stimmung zurückkehren kann.

Abhilfe schaft da eine Rocking-Bar-Bridge, die auf ihrer gerundeten Basis schaukeln kann.

Das Trem ist so nicht einsetzbar, da es die Bridge auf den Studs verschiebt und die Madenschrauben rappeln sich immer wieder raus, da sie wegen der fehlenden Belastung nicht gehemmt werden.

Genau. Die Madenschrauben könnte man ja mit Loctite sichern, aber das verschieben in den Studs passiert dann trotzdem aus oben genannten Gründen.

.
 
Wenn man den perkussiven Sound (weniger Sustain, steiler abfallende Amplitüde) einer Jazzmaster Bridge mag und weiß, wie diese einzestellen ist, wäre es die naheligenste Option.
Ich habe auf meinem Jazzmaster eine Schaller Rollerbridge verbaut (https://www.musiker-board.de/threads/modifying-the-vintage-modified-jazzmaster.601068/post-7348221) - damit klingen Frequenzen, die von den Saiten zwischen Bridge und Trem generiert werden, etwas aufgeräumter. Der Jazzmaster hat damit auch deutlich mehr Sustain, das bei bestimmten Frequenzen sogar nach eins/zwei Sekunden noch einmal ansteigt.
mt-b051_33.jpg

Vielleicht gibt es ja auch eine Rickenbacker Bridge - die gibt es auch als Rollerbridge - mit größerer Grundplatte, so dass die Wraparound Studs überdeckt werden. Alternativ kann das natürlich auch beim Lasercutter-Service customized werden.

Und ja, Rickenbacker verbaut auch Tremelos, die vom Aufbau dem Gibson Maestro Vibrola ähneln, und da stehen keine Holzarbeiten an:
https://www.mall-11.xyz/products.aspx?cname=rickenbacker+tremolo&cid=8

origin.jpg


Wie es da aber mit der Stimmstabilität steht??? Vom Maestro Vibrola hört man ja auch nicht allzu viel gutes. Wenn, dann betrifft es meist die Optik ;)
 
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GErade zufällig gefunden ... virtuelles Trem .... Ob das was taugt??? Aber falls es funktioniert ... ungewöhnlicher Ansatz.


FOMOfx Virtual Jeff Pro


 
Ok, wenn die Gesamtoptik eine Rolle spielen sollte, dann würde ich eher in Richtung Jaguar gehen, ich finde die Gitarre sieht ein bisserl nach "Surf" aus...
Ja tatsächlich ist das auch mein Gedankengang.
Zudem bringt es für mich nur Vorteile. Es ist sowieso mein preferiertes System und ich hab noch eins rumliegen.

Yep, aber die abgerundete Form vom JM/Jag-Trem passt nicht zum Pickguard, aber das kann man ja vom Lasercutter-Service optimieren:
Tatsächlich sieht deine Montage sehr gut aus. Nur wäre mir persönlich der Aufwand zu groß.
Ich finde dass die ursprüngliche Form ebenfalls gut mit der Bodyform harmoniert.
Ein Bild anbei.

Mit den Pickups bin ich tatsächlich erstmal zufrieden wie sie sind. Wie schon gesagt kein Soundwunder aber auf jedenfall in Ordnung.

es gibt tatsächlich ein (und das wohl wörtlich, denn ein anderes habe ich noch nicht gesehen) Tremolosystem, das man ohne Fräsen als Ersatz für eine Wraparound-Bridge einsetzen kann.
Ja diese meinte ich zum Beispiel. Aber die Kosten für eines dieser Systeme steht für mich nicht im Verhältnis.

Die Trem/Wraparound-Kombi funktioniert nur für's Posen. Ich hab' das mal probiert.
Das deckt wich leider auch mit meiner Erfahrung.
Das Bigsby kommt dann auch nicht mehr von alleine in die Ausgangsposition und man muss manuell nachsteuern.
Daher ist es raus für mich.

Wenn man den perkussiven Sound (weniger Sustain, steiler abfallende Amplitüde) einer Jazzmaster Bridge mag und weiß, wie diese einzestellen ist, wäre es die naheligenste Option
Ja tatsächlich präferiere ich eher die Kombi T.O.M. und das JG Tremolo.
Bei der original Bridge hauen mir gerne die Saiten aus der Brücke.

.
Wie es da aber mit der Stimmstabilität steht??? Vom Maestro Vibrola hört man ja auch nicht allzu viel gutes. Wenn, dann betrifft es meist die Optik ;)
Auch hier stehen die Kosten eher weniger im Verhältnis.
Und optisch gefällt es mir auch weniger gut muss ich zugeben.
Auf ner SG kann das toll aussehen, aber weiter konnte es mich nicht überzeugen bisher.

GErade zufällig gefunden ... virtuelles Trem .... Ob das was taugt??? Aber falls es funktioniert ... ungewöhnlicher Ansatz.
So etwas kann ich theoretisch auch mit meinem EHX Pitchfork über das Expression Pedal machen. Genauso wie mit einem Digitech Whammy.
Aber in der Anwendung würde es mich weniger überzeugen tatsächlich und optisch noch weniger.

Jetzt zum aktuellen Stand:
Ich habe mal die Bolzenabstände gemessen:
80mm Wraparound
72,5mm Jaguar Bridge
74mm T.O.M.

Aktuell tendiere ich zum Jaguar Tremolo und einer T.O.M. oder notfalls auch die Jaguar Bridge, da ich diese gerade da habe.
Ich habe auch noch einen Telepickguard mit selber Musterung übrig und würde daraus eine Abdeckung für die alten Löcher basteln, sowie die passende Trussrod Abdeckung.
Die alten Bolzenbohrungen würde ich dann wohl dübeln um das Material aufzufüllen.

Und falls es in die Hose gehen sollte bekommt sie einfach ein schönes, großes, neues Pickguard das alles abdeckt.

Ich melde mich wenn sich was tut und ich Ergebnisse habe.
 

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