BB King's Gitarren Amp

Kond
Kond
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Hallo !
Kann mir jemand etwas darüber sagen was für einen Amp BB King gespielt hat?
Röhre oder Transistor, Leistung, LS-Größe, sonstige erwähnenswerte Details ?
Habe hier nichts Konkretes dazu gefunden. Interessiert vllt. auch nur Blueser. 😎

Blues Gruss
Kond
 
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Glaube er hat einen Lab series Amp gespielt, ist ein Trasistor, gehörte zu Gibson und es gab ihn in den Siebziger
Gebraucht tauchen sie ab und zu mal auf
 
Richtig, ein LAB L5 war sein meistbenutzter Amp seit den 70ern. Vorher spielte er aber auch oft Fender Twin Reverb-Amps aus der Blackface-Ära. Und später waren die eigentlich immer als Ersatz dabei, falls mit dem LAB mal was sein sollte.

Die Endstufe hatte 100 Watt, und das waren sehr hochwertig gebaute Amps mit ordentlichen Netzteilen, die diese Leistung wohl auch wirklich bringen dürften. Digitalendstufen waren das natürlich auch noch nicht, und die Teile sind ähnlich schwer wie ein Röhrenamp. Die LS waren 2x12er, die von der Fa. CTS hergestellt wurden, die es aber leider nicht mehr gibt. Mit Transistoramps ist das so eine Sache, die L5 klingen schon anders als die meisten typischen Transen, irgendwie "fleischiger" und nicht so hart. Die Teile sind wohl auch sehr robust und langlebig, der Meister hat sie bis ins hohe Alter gespielt und hätte es bei seinem Pensum wohl nicht getan, wenn sie anfällig gewesen wären. Tatsächlich waren das damals auch durchaus teure Profigeräte, mWn im preislichen Bereich entsprechender Röhrenamps. Man sieht ihnen das in Material und Verarbeitung aber auch an. Ab und an kann man sie auch noch gebraucht finden, aber durch die BB King-Verbindung werden die schon entsprechend gehandelt. In dem Alter muss man dann sicher auch mal Kondensatoren austauschen lassen, oft sind auch die Speaker etwas ausgeleiert, wir reden hier von über 40 Jahre alten Amps. Ein etwas aktuellerer User ist übrigens Ty Tabor von King's X - ganz andere Musik, man sieht aber daran, dass das vielseitige Amps sind, die offensichtlich auch im Alter robust genug sind für den professionellen Einsatz.

Unter den heutigen Transistoramps wäre der Roland Blues Cube Artist 212 mMn eine gute Alternative, und auch der Blackstar Silverline Stereo Deluxe hat mir sehr gut gefallen. Beide haben den Vorteil, auch weitere Sounds zu ermöglichen, und beim Blackstar ist es speziell der ISF-Regler, mit dem man die Sounds sehr individuell verbiegen kann, aber auch die diversen virtuellen Endstufenröhren. Beim Blues Cube gefällt mir das Spielgefühl immer besonders gut, es hat ein bisschen was komprimiertes, das aber gerade dem Solospiel für meinen Geschmack durchaus entgegenkommt. Muss man mögen bzw. ausprobieren. Es fehlt dadurch jedenfalls dieses kantige, harte, das zB ein JC-120 für mich immer hat. Der LAB hatte ja sogar einen eingebauten Kompressor (und einen semiparametrischen EQ!), allerdings weiß ich nicht, ob BB King ihn benutzt hat.

Wenn ich selber aber speziell diesen einen Sound mit einem aktuellen Amp erzeugen wollte, würde ich wohl zu einem Fender Tone Master Twin Reverb greifen. Abgesehen vom sensationell niedrigen Gewicht für einen solchen 2x12 Combo klingt der mMn speziell in diesem wenig verzerrten Bereich, aber mit etwas virtueller Endstufen-Sättigung, sehr überzeugend. Mit einem 12er alleine kommt man vielleicht lautstärkemäßig hin, aber es klingt immer "kleiner", fokussierter. Mit mehreren Lautsprechern gibt es immer Laufzeitunterschiede und Phasenverschiebungen, die für diesen breiten, räumlichen Ton nicht unwichtig sind. Mit einem Deluxe Reverb zB bekommt man das so nicht hin, auch wenn der wieder andere Qualitäten hat. Selbst mit Zusatzbox wird das immer etwas anders klingen, schon wegen der anderen Röhrentypen und den akustisch getrennten Gehäusen. Ob man den schwarzen mit Jensen oder den "Blonde" mit Neo Creambacks und etwas fetteren Mitten bevorzugt, ist Geschmackssache.

Gruß, bagotrix
 
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So einen sackschweren großen LAB hatte ich Ende der 70er oder anfang der 80er auch mal. Allerdings nicht wegen "B.B. King". Die alten Blueser habe ich erst später für micht entdeckt. ;-)
Der war halt groß und laut und damals (gebraucht) sehr preiswert.
Ich wollte den heute aber ganz sicher nicht wiederhaben.
 
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Hallo Kollegen !
Danke erst mal an alle für eure interessanten Infos, insbesondere an bagotrix für seine ausführliche Erläuterung der Hintergründe. :)
Dieser Amp war mir bisher nicht bekannt.

Auf den YT Videos stehen so viele Amps auf der Bühne, dass man leider kaum erkennen kann wer welchen Amp spielt.
Der "King" musste seinen Amp ja wohl nicht selbst schleppen. Deshalb war ihm das Gewicht sicher egal.
:D

Interessant auf jeden Fall daran ist, dass es ein Transistor Amp war.
Blues Gruss
Kond
 
Der "King" musste seinen Amp ja wohl nicht selbst schleppen. Deshalb war ihm das Gewicht sicher egal.
:D
Aber er war da auch ganz pragmatisch - ich habe irgendwo mal einen alten Tech Rider gesehen, wo für angemietetes Equipment "Gibson Lab Series or Fender Twin Reverb" stand oder so. Und es ist halt mal so... BB King klingt über JEDEN Amp wie BB King.

Das beste Video, um ihn etwas besser kennenzulernen, ist meiner Meinung nach immer noch das hier:
 
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Ein guter Freund von mir hat einen aus der LAB Serie zuhause.
Es gibt unterschiedliche Varianten, die sich im Wesentlichen durch die Speakerbestückung unterscheiden.
Seiner ist der mit dem 15er. L7? Kann das sein?

Jedenfalls ist der gut genug, dass ich immer mal wieder, wenn ich in den Kleinanzeigen einen sehe, ins Zweifeln komme, ob ich nicht zuschlagen soll.
Das sind wirklich nicht nur robuste, sondern gutklingende Teile.
Das sind eigentlich keine Transistoramps, sondern eher klassische Röhrenamps, die Transistoren statt Röhren verwenden. Zum Beispiel haben die LABs einen Output Transformer - was ja recht unüblich ist.
 
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Das beste Video, um ihn etwas besser kennenzulernen, ist meiner Meinung nach immer noch das hier:
Lieber Zauberer!
Ich kenne dieses Video und bei allem Respekt für BB King, er ist leider ein miserabler Lehrer und der Moderator genau so unfähig die Informationen aus ihm herauszulocken, die brauchbar wären. Sad but true!
Blues Gruss
Kond
 
Grund: Rechtschreibung
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Und es ist halt mal so... BB King klingt über JEDEN Amp wie BB King.
Die Wette gehe ich mit, die Lucille hat aber Voodoo, darf man nicht vergessen, wenn die Erzählungen stimmen, hat die Lucille die Feuertaufe erfahren, die klingt immer, wie es BB King möchte, über jeden Amp ;)
 
Welche Lucille? B.B.King nannte alle seine Gitarren Lucille!
Das ist der Punkt, den viele nicht wissen.

Die kolportierte Story ist ebenso unvollständig, wie so manches Zitat.

Oder wer weiß schon noch, dass
"Stell Dir vor es ist Krieg und Keiner geht hin..."
endet mit
"...dann kommt der Krieg zu Dir"

Jede Bluesnase kennt Lucille.
Aber wer weiß, daß BB seine Gitarren später Alle so nannte, um sich daran zu erinnern, nie wieder so eine bescheuerte Dummheit zu begehen, sein Leben und seine Gesundheit für eine Gitarre zu riskieren...
 
Oder wer weiß schon noch, dass
"Stell Dir vor es ist Krieg und Keiner geht hin..."
endet mit
"...dann kommt der Krieg zu Dir"

Off-topic
Das blöde ist: man soll ja gar nicht wissen, wie das Brecht-Zitat tatsächlich weitergeht,
Genauso, wie Schülergenerations mit "non scholae sed vitae discimus" (wir lernen nicht für die Schule, ondern fürs Leben) verarxxxt veräppelt wurden, obwohl die Original-Aussage genau andersherum war.

Bei den Lucilles denke ich jedoch, dass sie alle ähnliche Modelle waren und ähnlich geklungen haben.
 
Klar haben die Lucilles alle ähnlich geklungen.
Aber ich hatte auch erst gedacht, es habe EINE Lucille gegeben, und dass BB diese so geliebt habe, dass er sie sogar vor einem verheerenden Feuer habe retten wollen.

Erst deutlich später habe ich die Story aus seinem Munde gehört, dass Lucille die Frau gewesen sei, wegen derer der Brand ausgelöst worden war - und dass er nach der Episode all seine Gitarren Lucille genannt hatte, um sich für immer daran zu erinnern, so einen Blödsinn, sein Leben für eine Gitarre zu riskieren, nie nie nie wieder machen wolle.
 
@Kond - es geht mir bei dem Video ja auch nicht um BB als Lehrer, stimmt. Ich bin mir auch sicher, dass ein anderer Partner durchaus mehr Infos aus ihm heraus gekitzelt hätte. Genauso bin ich mir sicher dass ein solches Video heutzutage ganz anders aufgezogen worden wäre. Heute würde mal ein solches Video wahrscheinlich auch nicht mehr als „Master Class“ bezeichnen, weil Leute anderes gewohnt sind.

Aber wir müssen halt mit dem arbeiten was wir haben - und da bietet dieses Video dennoch einen seltenen Einblick ins Spiel und deine Denkprozesse, sein Verständnis zu Musik (inkl Harmonielehre!), und wie er solo spielt/klingt, ohne dass eine Band dabei ist.
 
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Hallo noch mal!
Noch eine Frage, die ich mir zu BB's Gitarren Sound auch gestellt habe. Sie ist etwas spezieller, aber vllt. kann trotzdem dazu auch noch jemand was sagen:
Die Live-Abnahme eines Amps wurde und wird ja meist immer noch klassisch mit Mikro gemacht.
Aber seit einigen Jahren gibt es ja inzwischen ganz gute Speakersimulationen, die einen brauchbaren E-Gitarrensound liefern. Deshalb meine Frage ob BB King evtl. sowas auch benutzt hat?
Ich komme darauf, weil es auffällig ist, dass er doch fast immer einen weitgehend gleichen Sound hat, was bekanntlich mit Speaker-Sim. einfacher zu realisieren ist als mit Mikro-Abnahme.
Blues Gruß
Kond
 
Ich vermute, seine Crew wusste, wie man abnimmt.
 
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Ich komme darauf, weil es auffällig ist, dass er doch fast immer einen weitgehend gleichen Sound hat, was bekanntlich mit Speaker-Sim. einfacher zu realisieren ist als mit Mikro-Abnahme.
OK 5 Euro ins Phrasenschwein: BB King hätte mit einem Marshall oder Mesa oder Orange oder Wasauchimmer genau wie BB King geklungen, weil er als Vollprofi (1) in der Lage ist, mit den Reglern umzugehen, (2) seine Crew ihr Bestes getan hätte, (3) er halt immer wie BB King gespielt und geklungen hat, egal mit welcher Technik.

B.B. King ist 2015 gestorben, hatte 2014 seinen letzten Auftritt, und ich bin mir recht sicher dass er sich mit fast 90 keinem kompletten Revamp seiner Signalkette unterzogen hat (habe es aber auch nicht recherchiert), sondern "wie gehabt" weiter gespielt hat.

Aber auch - wenn ihr euch mal wirklich intensiv sowohl Live- als auch Studio-Aufnahmen anhört ... sooooo identisch ist sein Sound jetzt auch nicht wirklich. Er klingt halt so gleich, weil er halt wie BB King spielt.
 
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sooooo identisch ist sein Sound jetzt auch nicht wirklich
Hallo Zauberer!
Ich hatte ja auch mit kleiner Einschränkung geschrieben "... weitgehend gleich". ;)

Leider spekulieren wir ja hier mehr oder weniger aus Mangel an echten Informationen. Natürlich wusste auch die Crew was zu tun ist, auf der Bühne hat sie aber bestimmt keine Änderungen an seinen Amp-Einstellungen vorgenommen und BB selbst sitzt auch immer so weit von seinem Amp entfernt, dass er da nicht mehr dran kommt um was anders einzustellen. Er bedient, wohl auch deshalb, öfters die Regler an seiner Gitarre, wenn etwas korrigieren will, was man bei Live-Konzerten gut beobachten kann.
Wie dem auch sei, was andere Amps angeht glaube ich, dass es schon anders klingen würde, nicht in Bezug auf seinen Anschlag, seine Phrasierung und sein Vibrato, aber eben in Bezug auf den (Gesamt)Sound, der aus dem Amp kommt. Würde mich tatsächlich wundern wenn es anders wäre. Aber das ist natürlich auch spekulativ. Soweit ich es bisher beobachten konnte steht der spezielle Sound, den ein Gitarrist vllt. entwickelt hat meist auch in Zusammenhang mit seinem Equipment. Zumindest in einem gewissen Umfang. Und der Amp spielt dabei imo auch keine vollkommen untergeordnete Rolle. Sonst bräuchte man ja eigentlich keine unterschiedlichen Amps mehr, oder doch?
Gruss, Kond
 

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