Älteren Fender Pro Reverb reanimieren - was beachten (Reparatur, Reinigung)?

Genau so einen hatte ich auch mal, AA165 ist imho die Blackface-Schaltung. Das gab es häufig in der Übergangszeit zwischen BF und SF
 
kleines Update:
Einen ersten Preis als Richtwert hab ich nun bekommen von der Firma Specht Verstärker:
ca 2H Arbeit = ca180€
+ Material = ca 200€ (wenn alle Röhren zu tauschen sind)
Würde ich bei ca 400€ liegen (Nur mal anhand der Photos angenommen)
Johannes hat mir sofort freundlich retour geschrieben und auch nach meiner Info das es erst später soweit wird, ist eh sehr hilfsbereit geblieben.
Der Preis passt zu meiner groben Schätzung (hab nach den Röhren gegoogelt, bin aber ein noob^^).
Ich warte noch auf ein zweites Vergleichsangebot .
Hat schon jemand Erfahrung mit der Firma?

https://specht-amps.com/
 
Mit der Firma habe ich leider keine Erfahrung, aber den Preis halte ich für eher günstig, und es ist auch ein Meisterbetrieb. 2 Stunden sind da eigentlich gar nichts, wenn ein Cap Job zu machen ist. Scheint mir sehr vernünftig angesetzt. Dass Specht auch eigene Verstärker baut, sollte auf jeden Fall die Gewähr dafür bieten, dass hier einer genau weiß, was er da tut.

Was ich mir immer überlegen würde, wäre die Schallwand vielleicht doch auszutauschen, einfach vorsorglich. Wenn Du handwerklich nicht ungeschickt bist, ist das etwas, was Du durchaus selber machen kannst. Abgesehen von der akustischen Wirkung ist Sperrholz einfach stabiler und dauerhafter. Zu Recht wurde schon darauf hingewiesen, dass das Zeug in dem Alter schon auch zum Bröseln neigt - erst recht keine gute Sache, wenn die Last der Lautsprecher von nur 4 Schrauben getragen wird.

Mit den Lautsprechern sollte man auch vorsichtig umgehen, auch in soweit ist es kein Fehler, sie mal rauszunehmen und sich die Membranen genauer anzusehen, vor allem am Rand (Sicke). Auch hier kann man vorsorgen, indem man Risse mit geeignetem Material klebt, wie @Schneider es berichtet hat. Grundsätzlich sind das tolle LS für den klassischen Fender-Ton, lange Standzeit in vielleicht nicht immer optimalen Bedingungen können eben Schaden anrichten.

Auf jeden Fall auch von mir :claphands:für die Rettung dieses tollen Amps!

Gruß, bagotrix
 
Hi!
kleines Update:
Einen ersten Preis als Richtwert hab ich nun bekommen von der Firma Specht Verstärker:
ca 2H Arbeit = ca180€
+ Material = ca 200€ (wenn alle Röhren zu tauschen sind)
Würde ich bei ca 400€ liegen (Nur mal anhand der Photos angenommen)
...
Das hört sich (für mich) sehr fair an - und oftmals müssen gar nicht "alle Röhren" getauscht werden (y)

Das "baffle-board" auszutauschen halte ich für übertrieben/unnötig.
Es gibt (10) Tausende von alten Fender-Amps wo die "Schallwand" aus Spanplatte besteht (1963-82), und die meisten funktionieren (nach 40-60 Jahren) noch prima ;)

cheers - 68.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meinem von 1981 ist das Holz auch noch gut.
Ggf. kann man die Schraubverbindungen noch mal etwas anziehen.
Die Dinger sind ja sackschwer.
 
Ich kann Dir Paco von Casanovalutions empfehlen.

Casanovasolutions

Hockt "leider" in der Schweiz.

Aber guter Mann.
 
Weil's noch keiner so direkt gesagt hat:

Der Amp gehört schon in die Kategorie "vintage-begehrenswert" und sollte entsprechend behandelt werden. Bitte gib den Amp nicht zu jemandem, wo "auf Verdacht" alles getauscht wird. Gib ihn zu jemandem, der sich mit alten Amps auskennt und diese mit einer Portion Respekt behandelt - und auch Erfahrung um Umgang mit diesen Schätzen besitzt. Dazu gehören auch so "Kleinigkeiten" wie Drinlassen von noch funktionierenden Bauteilen (Kondensatoren, Widerstände, Röhren), nicht alles was alt ist ist auch kaputt! Dazu gehört auch, dass man die ausgebauten Alt-Teile wieder mitbekommt. Dazu gehört vor allen Dingen, dass man nicht einfach drauflos macht, sondern mit dem Kunden bespricht was zu tun wäre und welche Optionen es gibt.

In der Regel versucht man solche Amps heutzutage möglichst originalgetreu zu halten bzw. wieder auf diesen Stand zu restaurieren. Das würde ich hier auch glasklar empfehlen.

Ist das ein genialer Metal-Amp? Mitnichten. Solltest du einen draus machen? Auf keinen Fall. Es ist aber ein klassischer alter Fender, der als solcher viel Freude machen kann, entweder dir selbst oder auch jemand anderem. Notfalls drüber nachdenken, diesen Amp top restaurieren zu lassen und dann für einen Top-Preis zu verkaufen, und dir dann davon einen Top-Metal-Amp zu kaufen. Für so Menschen wie mich bringt so ein Gerät wie deins absolut das Blut in Wallung - das Teil ist klassisch aufgebaut, wartbar, "für die Ewigkeit" gemacht, ohne Halbleiter, das alles auf EyeletBoard und damit auch gut zugänglich ... die Trafos scheinen ja auch noch i.O. zu sein, was will man mehr?

Also - bitte nicht als "aus dem Müll geretteter alter Krüppel-Amp" behandeln, sondern als "Vintage-Amp der legendären Firma Fender aus deren guter alter Zeit".
 
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Hm. Mein erster, alter Fender wäre es nicht, den ich restauriert habe... Aber ob man sowas hier schreiben darf? :gruebel:
 
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@tomiii - ist denn was draus geworden?
 
Ich finde es mutig, den zuerst mal ans Netz anzuschließen - besonders, wenn Röhren fehlen. Ich kenne das Teil hauptsächlich dadurch, dass ich ihn früher mal per Öffis zur Probe transportiert habe. Also: mechanisch können die was
 
@tomiii - ist denn was draus geworden?
Hey,

ich bin mir ziemlich sicher das ich das bei der Firma Specht Verstärker machen werde.
Nur wann ist noch die Frage. Finanziell geht sich das erst in 2-3 Monaten aus (Familienurlaub, Heizöl usw 😓)
 
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Ich melde mich nun mit einem Update :)
Nachdem ich das Projekt bisschen aus den Augen verloren habe, bin ich im Keller über den Amp gestolpert und nun ist es soweit.

Ich habe das Chassis und den Reverb Tank ausgebaut und gut gepolstert zu Firma Specht gesendet.
Heute angekommen hat mit Johannes schon nach einer kurzen Inspektion angerufen:
Beim Chasis wurde mal ein Schalter in der Sicherungsposition eingebaut, der Rest ist Gott sei Dank Original .
Wir haben uns dazu geeinigt dass dies zurück gebaut wird (natürlich wurde dieser mit Kleber befestigt :( ).
Auch die Kondensatoren wurden wie schon von euch angesprochen bemängelt und werden ausgetauscht.
Röhren werden durchgemessen und bei bedarf getauscht.

In der Zwischenzeit werde ich das Gehäuse Reinigen :)

Info: Reparaturbonus
Da die Firma Specht im Register auch als Reparaturbetrieb gelistet ist, habe ich einen Anspruch auf einen Reparaturbonus (Bin mir nicht sicher ob dies nur in Österreich möglich ist).
Hier werden Elektrogeräte und Räder gefördert welche eine zweite Chance bekommen und repariert werden. 50% bis max 200€ .

Platine 2.jpgPlatine.jpg
 
Grund: Bilder eingebunden
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Beim Chasis wurde mal ein Schalter in der Sicherungsposition eingebaut, der Rest ist Gott sei Dank Original .
Aloha .-)

Naja, dort wo nun der Sicherungshalter ist wäre normalerweise der Spannungswahlschalter (dessen 'Rest-Verdrahtung' sich offenbar in der Isolierbandpackung links am Chassisrand befindet), dann der (hoffentlich stillgelegte) Ground-Switch und dann der Sicherungshalter.

So ganz Original ist der Rest dann also doch nicht... Sollte aber für Fa. Specht kein Problem sein.

Das ist ein super Amp auch für Rhodes, weil er wegen der Röhrengleichrichtung immer ein bisschen komprimiert, wenn er 'gefordert' wird... Habe selber einen von '72...


OT: So etwas wie die Reparatur-Bonus-Geschichte würde ich mir in Deutschland auch wünschen !

Jenzz
 
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...Beim Chasis wurde mal ein Schalter in der Sicherungsposition eingebaut...
Wir haben uns dazu geeinigt dass dies zurück gebaut wird...

Also ausgebaut wird oder wenigstens stillgelegt ist. Nicht, dass hier jemand den Ground-Lift wieder mit einem Death Cap aktiviert, nur weil es mal im Original so drin war...
 
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