Ich greife ja auch dazu - spiele Electro 3 und 5.
Trotzdem nerven mich einige Kleinigkeiten.
Ich bin genau in der Mitte zwischen 3 und 5 hängengeblieben: Beim 4D.
Und bisher hatte kein neuerer Nord oder ein Yamaha YC oder ein Hammond SK-pro-Keyboard so überwältigende Vorteile, dass mich das zu einem Umstieg genötigt hätte.
Da haben andere aber natürlich andere Ansprüche, warum auch nicht...
Was sind "professionelle Instrumente"?
Und was nicht?
Ich meinte "professionell" in der Wortbedeutung "beruflich", d. h. "zum Geldverdienen".
Genauso, wie ein "Profi" professionelle Werkzeuge nutzt (Bohrmaschine, Sägen, Hämmer, Lötkolben usw.). Im Gegensatz zu einem Schweizer Armeemesser, das alles auf einmal können muss/soll.
Konkret: Das Beispiel "Nord" ist gut, weil diese Keyboards allein durch ihre Farbe auffallen wie ein bunter Hund. Sie sind fraglos nicht ohne Grund auf sehr vielen Bühnen zu sehen, weil sie dort ihren
Zweck als
reines Live-Keyboard sehr gut erfüllen.
Dieselben Musiker werden aber im Studio wohl kaum Klavier- oder Orgelparts auf einem Nord spielen, sondern lieber auf dem echten Flügel oder der echten Hammond, die dort herumsteht. Oder meinetwegen aufwendige gigabyteschwere virtuelle Instrumente nutzen.
"Profis", die ihr Geld verdienen müssen, sind oft auch viel pragmatischer.
Von Workstation war nie die Rede, sondern um "Kleinigkeiten" und Mäkeleien am Gerät.... rein subjektiv versteht sich.
Im Grunde läuft es aber auf Workstation hinaus, wenn man alle seine
individuellen Wünsche erfüllt haben möchte.
Denn weil die individuellen Wünsche eines jeden anders sind, kommt man nicht umhin, einfach alle Möglichkeiten zu bieten - also Workstation.
Es gilt nicht, zu sagen: "das brauche
ich nicht", weil ein anderer vielleicht Wert darauf legen würde und somit ist es für Hersteller beim besten Willen unmöglich, in ein abgespecktes und somit übersichtliches Live-Keyboard alles zu packen, was man sich nur denken kann.
Die "kleinen Mäkeleien" (abgesehen von den lästigen Steckernetzteilen) sind also alles kleine Änderungswünsche, die aber bei jedem anders aussehen und nur dann allgemeingültig erfüllt werden können, wenn das Instrument "alles" und mit maximaler Flexibilität bietet. Also wieder: Workstation.
Wer natürlich Orchestrales, Top40 oder Schlagermucke mit dem Stage machen möchte, ist definitiv an der falschen Adresse damit…
Eben, genau das meine ich: die Anforderungen sind verschieden und deshalb gibt es auch unterschiedliche Instrumentengattungen, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.
Man sieht es schön an
@Piano-Gregors Beispielen.
Soviel ich weiß, ist er Klavierbauer und weiß so viel über Klaviere, dass jedes elektronische Digitalpiano es schwer hat, bei ihm zu bestehen (sei es Nord oder Yamaha).
Zusatzsounds
Die Zusatzsounds gefallen ihm weder bei Nord, noch bei Hammond, noch bei Yamaha so wirklich.
Wenn man nun bedenkt, dass die alle sample-basiert sind und man getrost davon ausgehen kann, dass alle Hersteller wissen, wie man Samples abspielt (das sind ja nur Aufnahmen), muss es also an den Samples liegen.
Eine Lösung gibt es nur, wenn man die nicht gefallenden Samples durch andere ersetzen kann oder eventuell reichen auch tiefe Eingriffsmöglichkeiten in die Soundprogrammierung, um alles nach seinen Bedürfnissen anzupassen.
Daraus folgt: wieder Workstation!
Wenn man nicht programmieren kann/will, ist man auf eine riesige (!) Anzahl von Preset-Sounds angewiesen, in der Hoffnung, darunter etwas passendes zu finden.
Also ebenfalls: Workstation (dann eben als Presetschleuder).
Wenn einem die Zusatzsounds eines solchen Keyboards nicht gefallen, liegt es
nicht daran, dass das Keyboard an sich schlecht klingt (Konserven abspielen ist Konserven abspielen), sondern dass die herstellerseitig getroffene Auswahl und Ausgestaltung einem nicht gefällt.
Dieses Problem hat man aber grundsätzlich mit allen Preset-Instrumenten und es gibt auch kein Heilmittel.
Viele Grüße
Torsten