Bei Privatunterricht ist eigentlich nur die Frage, worauf sich Lehrer und Schüler zur Unterrichtsgestaltung verständigen wollen. Der Haken ist dabei, dass ein jugendlicher oder erwachsener Schüler zwar eine Meinung dazu hat, was er/sie spielen und lernen möchte.
Im Gegensatz zu Lehrern haben Schüler am Anfang des Weges allerdings wenig Ahnung von den Voraussetzungen für das, was sie spielen wollen, noch einen Plan, wie man zum Ziel kommt.
Will man - durchaus auf Hobby bezogen - solide Grundlagen in Klavierspieltechnik, dann bietet das Repertoire klasssicher Musik bzw. Komponisten mit ihrem seit Jahrhundeten geschaffenen Werk den perfekten Fundus klavierpädagogisch erprobter technischer Übungen, Etüden und Spielstücke für den Weg.
Ob man bis zur persönlichen Leistungsspitze musikalisch umfassend lernt oder ob man sich nach einigen Jahren auf Musik der Lieblingsrichtung spezialisiert ist eine Sache, die sich mit dem fortschreitenden Unterricht zeigen wird.
In der Pop und Rockmusik spielen viele Pianisten ohne technische Brillanz, was angesichts der Begabung und einem oft beeindruckenden Werk vermutlich nur am relativ geringen Ausbildungsgrad liegen kann, aber es gibt auch gut ausgebildete Klavierspieler wie z.B. bei Billy Joel.
Also was würde man jemandem empfehlen, der "alte" Musik nicht mag, sondern gleich mit z. B. Rock/Pop Piano oder gar Jazz beginnen will?
Wie denn beginnen - autodidaktisch? Ansonsten sollten geeignete Lehrer/innen eine Antwort geben können.
Bei Autodidakten schließt sich die Frage an, auf welcher Grundlage denn "begonnen" werden soll. Ohne jede musikalische Vorbildung sehe ich keine rosigen Aussichten für konsequentes Üben und eine Motivation, die dauerhaft erhalten bleibt.
Ganz praktisch kann man man eine Klavierschule für die elementarsten Dinge nehmen, z.B. den von mir oft erwähnten
Heumann. Danach kann man z.B. bei Interesse an Blues und Jazz mit den Bänden von Tim Richards weitermachen (
Beginning Jazz Piano,
Blues Piano,
Jazz Piano).
Für den Bereich Pop kann man sich am großen Angebot zur "neoklassischen" Musik orientieren, angesprochen haben wir hier erst neulich mehrbändige Ausgaben mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Zur Rockmusik kann ich wenig sagen, da kenne ich nur die Bände von Jürgen Moser, bei denen ich Licht und Schatten sehe.
Möglicherweise sind inzwischen auch verschiedene Online-Angebote so weit, dass sie ein selbstorganisiertes Lernen unterstützen können.
Gruß Claus