Gesucht: Klassische Stratocaster mit breitem Hals und hohem String-Spacing

[Anfängerfehler!]

Hallo zusammen,

leider war mein Besuch im Kölner Musik-Giganten nicht wirklich hilfreich und die Recherche online ist leider schwierig, wenn es um "Halsprofile" geht. Ich spiele seit ca. einem Jahr die Sire Larry Carlton S7 und bin damit an sich zufrieden. Leider stelle ich immer mehr fest, dass mir der Hals zu schmal ist. Auf meinen beiden anderen Gitarren (beides Gibsons mit breiteren Hälsen) gehen mir z.B. Hendrix-Akkorde recht leicht von der Hand, während ich auf der Sire manchmal verzweifle. Meine Fingerkuppe passt ganz knapp zwischen zwei Saiten, die Fehlertoleranz im schnellen Spiel geht da gegen null. Hintergrund ist u.a. dass ich ziemlich große Hände habe und durch das Klettern ziemlich dicke (meine Frau sagt: verformte) Fingerkuppen. Leider gefällt mir der Strat-Sound aber enorm gut. Insofern suche ich eine Strat im möglichst klassischen Design mit einem Halsprofil, das eher breit und "fleischig" ist. Besonders wäre mir wichtig, dass der Saitenabstand ähnlich weit ist wie bei meinen anderen Gitarren, mit denen ich die Probleme nicht habe.

Das wären die Vorgaben, nach denen ich suche:

- kräftiger Hals mit höherem String-Spacing
- klassisches Strat-Design (z.B. Fender, G&L etc.)
- drei Singlecoils
- dunkles Griffbrett (ob Pau Ferro, Palisander oder Ebenholz ist mir egal)
- gerne etwas kleinerer Griffbrettradius (aber keine Notwendigkeit)
- neu oder gebraucht ist mir egal
- Preis ist erst einmal nicht relevant (solange nicht Custom-Shop-Niveau), weil ich überhaupt erstmal nach Modellen suche, die für mich angenehm sind

Dann bin ich mal gespannt, ob jemandem etwas einfällt. Im Kölner Shop wurden mir einfach wahllos Gitarren angeboten und nach der 10. Gitarre mit Modern-C Halsprofil bin ich genervt wieder gefahren. Das ist nicht was ich suche. Die Online-Suchfunktionen sind hinsichtlich der Halsprofile für mich nicht aussagekräftig und somit hoffe ich auf eure Erfahrung.

Viele Grüße
Anfängerfehler!

 

[SlowGin]

Ist dir die Sire über das ganze Griffbrett zu schmal?
Oder eher nur in den ersten Bünden?
Wie groß ist denn der Unterschied in mm am Sattel zu deiner dicken Berta?

Man könnte der Sire ja ggf. auch ein anderen Hals verpassen?
Dann kannst du Radius, Form, Griffbrett, Bünde, etc. auch gleich mit aussuchen.

 

[Hauself Zwo]

Halsprofil, das eher breit und "fleischig" ist. Besonders wäre mir wichtig, dass der Saitenabstand ähnlich weit ist wie bei meinen anderen Gitarren,

Dann würde ich eben eine meiner "passenden" Gitarren
- entweder ins Musikgeschäft meiner Wahl
- oder zu einem Gitarrenbauer
mitnehmen und zeigen, worauf es mir ankommt. Die meisten Menschen erfassen optische und haptische Umstände besser / leichter als verbale Beschreibungen.
Die Verkäufer bei den "Musik-Giganten" sind auch nur Menschen, also nicht immer interessiert und nicht immer über den Warenbestand im Detail informiert. Sieh es ihnen also nach, wenn das Feedback manchmal unbefriedigend ist.

nach der 10. Gitarre mit Modern-C Halsprofil bin ich genervt wieder gefahren.

Nach der 10. Gitarre fängt der Spaß doch erst an! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich (entsprechendes Angebot vorausgesetzt) z.B. in Treppendorf, Köln, Jettingen-Scheppach oder Ibbenbüren weniger als 20 Instrumente getestet habe ...

 

[Anfängerfehler!]

Mir ist die Sire speziell in den ersten Bünden zu schmal, aber komfortabler zu spielen sind die Gibsons für mich über das gesamte Griffbrett. Die Sire hat eine Sattelbreite von 42 mm, während beide Gibsons eine Sattelbreite von 42,8 mm haben. Diese 8 mm Unterschied sind für mich schon sehr deutlich spürbar.

Man könnte der Sire ja ggf. auch ein anderen Hals verpassen?

Das habe ich auch schon überlegt, nur müsste ich dafür erst einmal einen Hals in der Hand gehabt haben, der mir zusagt und der verschraubt werden kann. Ich habe mich damit noch nie beschäftigt und stelle mir das schwierig vor, einen Hals ohne zugehöriges Instrument zu "testen" bzw. einen Hals nach Spezifikationen zu bestellen. Da hätte ich Sorge einen richtigen Fehlkauf hinzulegen.

Die Verkäufer bei den "Musik-Giganten" sind auch nur Menschen, also nicht immer interessiert und nicht immer über den Warenbestand im Detail informiert. Sieh es ihnen also nach, wenn das Feedback manchmal unbefriedigend ist.

Ich mache den Verkäufern auch keinen Vorwurf. Er hat wohl einfach mal Gitarren geholt, die eher den Specs (dunkles Griffbrett, SSS-Bestückung) entsprachen und ging davon aus, mit dem Hals hilft nur ausprobieren. Vielleicht hat er ja durchaus recht damit.

 

[Dr Dulle]

Das schreibt Warmoth darüber https://warmoth.com/guitar-neck-nut-width

Ansonsten haben Fender Vintage Strats 42mm Breite und modernere wie Player Plus, American Professional II
etc haben 42,8mm. Das kann man auch auf Fender.de für jede einzelne Serie einsehen.

 

[bagotrix]

Hi,

mit Deinen Vorgaben wirds in der Tat schwer, denn traditionelle Strats haben meist auch die klassische Halsbreite. Dann gäbe es noch Charvel, da müsste man bei der DK22 SSS allerdings noch den Hot Rails am Steg gegen einen echten SC austauschen. "Falsch" herum angewinkelt ist er auch, aber so verkehrt ist diese Anordnung meiner Meinung nach nicht, da die hohen Saiten damit etwas weniger nach Eierschneider klingen.

Das Problem ist natürlich, dass Strats mit breiten Hälsen meist Superstrats für Shredder sind und eher flache Halsprofile mit großem Griffbrettradius haben. Charvels sind jetzt nicht ganz so dünn wie zB Ibanez, aber fleischig ist sicher anders. Die AZ mit 22 Bünden könnten vielleicht passen, haben aber alle einen HB am Steg. Die Modelle mit Pickguard wären aber umrüstbar. Die Fender-Modelle, die @Dr Dulle genannt hat, sind auch aus meiner Sicht etwas näher dran, aber so richtig breit und fett sind die jetzt auch noch nicht.

Warmoth wurde hier schon erwähnt, und bei so speziellen Anforderungen würde ich tatsächlich an einen anderen Hals denken. Wenn Dir die Sire grundsätzlich gut gefällt, wäre es vielleicht keine schlechte Idee, einen anderen Hals draufzuschrauben. Das muss nicht mal so teuer werden. Schließlich gibt es breitere Hälse nicht nur von Warmoth (wobei Du vielleicht gebraucht fündig werden könntest), sondern auch von günstigeren Anbietern wie Allparts (der SRO-W kostet 235 $ zzgl. Zoll) - oder vom Gitarrenbauer. Allparts führen auch manche deutschen Händler, vielleicht wirst Du da fündig.

Lohnend ist auch eine Anfrage bei Rockinger. Die Hälse sind generell nicht so schmal und gehen auch von Dicke und Radius schon in die richtige Richtung. Zumindest früher gab es aber auch immer eine gewisse Variationsbreite bei den Specs, abhängig vom Zulieferer. Ich hatte mal einen Maple Neck, den ich als Standard-Modell gekauft hatte, der aber schon deutlich in Deine Richtung abgewichen ist. Von daher würde ich die mal in ihrem Lager gezielt nach so was suchen lassen. Die Qualität war bei mir bisher immer sehr gut.

Gruß, bagotrix

 

[SlowGin]

@Anfängerfehler!

So einen "Rockinger-Hals" habe ich auch an einer Strat. Komm halt mal rüber.
Vielleicht passt ja etwas für dich. Dann bist du zumindest schlauer. ;-)

 

[Anfängerfehler!]

Komm halt mal rüber.

Das mache ich. Du wolltest die Sire ja sowieso noch mal anspielen!

Grundsätzlich klingt die Sache mit einem neuen Hals gut. Ich bin allerdings über die Preise erstaunt. Hatte nicht damit gerechnet, dass teils bis zu 30 - 50% einer Gitarre für den Hals veranschlagt wird. Bei genauerer Überlegung ist das nachvollziehbar. Ich spiel mal bei @SlowGin Hälse an und hoffe es ist was passendes dabei. Ansonsten werd ich mal bei Rockinger anfragen, damit es preislich nicht die Hütte sprengt. Schon einmal vielen Dank für eure Ideen und Vorschläge.

 

[Bassturmator]

Vielleicht hat ja @murle1 noch `nen passenden Rohling auf Lager den man entsprechend anpassen könnte???

 

[rmb]

@murle1 noch `nen passenden Rohling

@Anfängerfehler!
das, oder schau doch mal auf die Webseite von "realguitars" in Leverkusen. Müsste für dich ja auch erreichbar sein, um dich da mal umzuschauen und mit denen zu reden.

 

[SlowGin]

Die "Standard Builds" von Ulli (Realguitars) liegen preislich noch in gemäßigten Regionen. Darüber wird es deutlich mehr. Sind aber wirklich astreine Gitarren!

Wobei ich die Hälse als ingesamt schon etwas "fetter" in Erinnerung habe, die Sattelbreite kam mir aber auch relativ "normal" vor.

 

[OliverT]

50er Tele, die haben Fleisch...

 

[dubbel]

Auf meinen beiden anderen Gitarren (beides Gibsons mit breiteren Hälsen) gehen mir z.B. Hendrix-Akkorde recht leicht von der Hand, ... Hintergrund ist u.a. dass ich ziemlich große Hände habe ... gerne etwas kleinerer Griffbrettradius (aber keine Notwendigkeit)

oder alternativ auch mal nach einer strat mit flachem griffbrettradius suchen.
was du beschreibst, stimmt, und die erklärung dahinter auch, andererseits: ich hab auch grosse Hände, und ich komme mit flachen Griffbrettern besser zurecht.
Ich würde es zumindest mal ausprobieren, vor allem, weil es bei den Gibsons ja passt.
Spart vielleicht viel Aufwand.

 

[Tokaier]

Blade ? Schaue Mal auf das Foto. Der Hals hat sicher die gewünschte Breite, ist aber eher flach. Meine hat leider einen hellen Hals. Spielt sich wirklich sehr gut und den Klang empfinde ich sogar besser als den meiner Fender. Glasklare, aber seidige Hohen und knackig er Bass. Solltest Du in meine Nähe kommen (KL) kannst Du sie gerne Mal ausprobieren.

 

[Stratspieler]

Aus meiner Sicht geht hier nur eines, da wohl die allermeisten E-Gitarrenhälse eine Sattelbreite von ca. 43 mm haben: Gitarrenbauer.

Oder aber - ich bin mir jetzt nicht ganz sicher: Vor einigen Jahren brachte Taylor seine SolidBody raus. Die hatte ich mal im Test und hier fiel mir ihr Hals auf, der sehr angenehm breit war mit flachem Griffbrettradius; ähnlich dem von Konzertgitarren - trotz seiner ebenfalls nur mit ca. 43 mm mehr oder weniger standardisierten Sattelbreite.

 

[OliverT]

@Anfängerfehler!
So wie Du habe ich auch mal gedacht Verstehe Dich also.

Nur ist es wie folgt:
Reine Übungs- und Gewöhnungssache. Schau Dir mal zum Beispiel: Christone Ingram (Kingfish) oder Hendrix mit ihren völlig unterschiedlichen anatomischen Vorrausetzungen.

Klar gibt es durch Gewöhnungsprozesse, eine Art Hals den man lieber spielt, aber ein wichtiger Punkt den man als Gitarrist machen kann, ist verschiedene Gitarren zu haben, unterschiedliche Halsformen, unterschiedliches Stringspacing.

Durch diese Vielfalt und dem Gebrauch dieser Gitarren fühlt man sich ruck zuck auf allen Profilen wohl.

 

[frankpaush]

Die Verkäufer bei den "Musik-Giganten" sind auch nur Menschen

... wobei die Auswahl der Menschen sich offensichtlich von Gigant zu Gigant unterscheidet Ich hatte mal das Vergnügen bei Musik Produktiv Ibbenbüren einer Suche mit Verkäuferbegleitung beizuwohnen, das sah super aus und war exakt so, wie ich mir das vorstelle ( Verkäufer verstand Anforderungsformulierungen, kannte "seinen" Bestand gut und traf gute Annäherungspunkte und Vorauswahl ...)

 

[Anfängerfehler!]

Klar gibt es durch Gewöhnungsprozesse, eine Art Hals den man lieber spielt, aber ein wichtiger Punkt den man als Gitarrist machen kann

Ich gäbe Dir Recht, wenn ich den Plan hätte nochmal ein richtig guter Gitarrist zu werden. Allerdings bin ich Hobby-Gitarrist und spiele mit viel Freude meinen Blues. Für mich und meine Zielsetzungen sind Erleichterungen willkommen und in Ordnung. Da übe ich lieber meine Musik als die Zeit dafür aufzuwenden, einen Hals zu meistern, der für meine Klettererplotschen wirklich unkomfortabel ist. Ist ja auch nicht so als ginge es nicht auf der Sire, es ist nur sehr sehr unentspanntes Spiel.

Achso und nur für´s Protokoll: Manchmal sehen die Finger so aus bei oder während des Trainings. Mit ein paar Tagen Abstand zum Training schwellen die Finger wieder ab, dann gehts besser. Ich spiel an den guten Tagen die Strat und an den "schlechten" Tagen die Gibson

 

[dubbel]

Achso und nur für´s Protokoll: Manchmal sehen die Finger so aus bei oder während des Trainings. Mit ein paar Tagen Abstand zum Training schwellen die Finger wieder ab, dann gehts besser.

I feel you, bro'

 

[BeWo]

Ich stimme zu, auch wenn der Fußball sich nicht geändert hat.
Es gibt Leute mit Pratzen und da kannst üben wie du willst, die Finger bringst nicht sauber unter. Meine Finger waren auch schon so wie ich Leistungssport gemacht hab und wie ein Magersüchtiger ausgesehen hab.

Wenns auch was anderes sein darf - eine 335 oder Paula - kann ich dir einiges nennen was einen breiteren Hals hat, es gibt einiges mit 1-3/4 Hals = 44,45mm und 43 ist ja eher normal bei 24,8 und 25" aber bei Tele und Strat ist es schwer. Ich hab eine Fender Elite genommen, da waren in einer Lieferung bei meinem Händer ein paar mit etwas breiterem Hals dabei und das String Spacing ist maximal ausgereizt, aber die ist halt alles andere als klassisch.
Wie bereits erwähnt gibts bei Warmoth 44mm Austauschhälse - und sogar 48mm ... Bekannter (Kletterer, nicht ganz 2m, Hände wie Klodeckel) hat eine Mixico mit einem 48er Hals und ist sehr zufrieden.

*Edit: Wegen bereits erfolgter Bezugnahme diesen vom User dann nachgängig gelöschten Beitrag wiederhergestellt (vgl. auch HIER)*