70er Jahre, in der neuen Stadt meine erste sturmfreie Studentenbude, in der mangels Proberaum auch das Schlagzeug Platz finden musste, ich pflegte auf meiner Standtom das karge französische Frühstück (Milchkaffee, Goulouase) einzunehmen.
Besuch eines GEZ-Vertreters (Problem: Radiowecker), der in freundlichem Plauderton abgehalten wurde. Kurz vorm Gehen fragte er, ob das Schlagzeugteile wären, die dort stünden - eines seiner Kinder wünsche sich eins zu Weihnachten.
Ich fing an zu schwärmen, hob die allseeligmachenden, entwicklungspsychologisch und pädagogisch eminent förderlichen Fähigkeiten hervor, die mit dem Musikmachen einhergehen und zudem die Vorzüglichkeit gerade diesen Instrumentes, bei dem es allerdings zwei Dinge zu beachten gäbe: es sei ein Bandinstrument, weshalb dessen bevorzugter Platz auch ein Proberaum sei, zumal sich das Schlagzeug auch durch eine gewisse Grundlautstärke auszeichne, weshalb man praktischerweise auf Verstärker verzichten könne, die allgemein zu elektrisch betriebenen Instrumenten wie Gitarre, Bass, keyboard und Gesang hinzugekauft werden müssten.
Mit einem "interessant, interessant" bat er mich um eine kleine Kostprobe, wurde hernach etwas blass um die Nase (obwohl ich mich freilich zurückhielt) und verabschiedete sich mit warmen Worten und zwei Hinweisen: Ich möge darauf achten, tatsächlich nur die Weckerfunktion zu nutzen, weshalb er aufgrunddessen von einem GEZ-Bescheid absehe und dass er gedenke, den Instrumentenwunsch seines Kindes in andere Bahnen zu lenken.
Tatsächlich konnte ich in geringem Umfang auf meiner Bude, die sich in einem Haus voller Studierender befand, üben, den voll aufgedrehten Dual-Plattenspieler neben mir und zu einer damals von mir favorisierten Clapton-Live-Platte (Layla, around midnight etc.) spielend.