Nein, ich habe keine Freude daran, andere zu kritisieren. Wir sind aber im Antennenthread (der im Augenblick sogar prominent auf der Startseite ist), und da schauen auch später Leute ohne Vorwissen vorbei.
Die Aussage mit den "Millimetern" klingt
im allgemeinen Sprachgebrauch nach "unter 1 cm",
auch wenn man natürlich km in mm ausdrücken kann.
Das mit der halben Wellenlänge habe ich ebenfalls schon erwähnt, und deshalb brauchst du auch nicht so zu schreien.
Wir kommen ursprünglich von den Funkmikros und IEM im Bereich von 400 .. 900 MHz.
In diesem Frequenzbereich ist es ratsam, die Rackbreite für die Antennenmontage möglichst voll auszunutzen.
Im WLAN Bereich 2,4 und 5 GHz sind die Wellenlängen klein, aber es wird gesendet und empfangen (und knallt mit voller Leistung in die andere Antenne in unmittelbarer Nähe). Da ist es auch ratsam, die Antennen so weit wie möglich auseinander zu montieren.
Der Swissonic Router ist in dieser Hinsicht nicht gut konstruiert. Man hätte die Antennenbuchsen weiter auseinander montieren können und am Besten auch noch in der Höhe unterschiedlich, so dass man die Antennen beim Transport aneinander vorbei klappen kann. Sieht halt cooler aus, wenn da so ein 4-er Antennenwald da steht, funktechnisch leider suboptimal.
Auch die Aussage mit der Spitze, die zählt, ist leider nur die halbe Wahrheit.
Die Spitzen der Antennen sind empfindlich auf Störungen, weil hier das Spannungsmaximum liegt und eine Feldstörung hier mehr Auswirkungen (vor allem auf die Dämpfung) hat.
Dass vor allem die Spitze zählt, stimmt für Lambda/4 Antennen grob als Daumenregel.
Die Stummelantennen sind aber (vor allem im WLAN Bereich) eher
Sperrtopfantennen oder
Collinear Phase Antennen.
Sperrtopfantennen haben eine halbe Wellenlänge und das 2. Ende mit dem Spannungsmaximum liegt beim Fußpunkt.
Dann gilt das mit den Spitzen schon nicht mehr (weil der Fußpunkt im Prinzip auch eine Spitze ist).
Unten am dicken Rohr ist auch ein "Ende" mit Spannungsmaximum, der Stecker meist unten am Knick.
Bei meinem UHF Funksystem (Bereich um 863 MHz) gehe ich davon aus, dass die Antenne am Empfänger aufgrund ihrer Form und ihrer Maße genau so eine ist.
Bei den Collinear Phase Antennen gibt es über die Länge der Antenne solche Spannungsmaxima verteilt (typische WLAN Antenne).
Die Richtwirkung ist hier nicht kugelförmig, sondern Donut-förmig platt gedrückt, was in diese Richtung einen kleinen Gewinn von einigen wenigen dB ergibt, mit dem in Datenblättern gerne angegeben wird.
Ich habe hauptberuflich 20 Jahre sehr viel im Hochfrequenzdesign gearbeitet. Glaube mir, da gibt es durchaus komische Effekte und Wechselwirkungen, die man nicht möchte. Übersprechen von Signalen innerhalb eines Gehäuses, Hochfrequenz, die sich durch Öffnungen im Gehäuse ungewollt nach außen verirrt, wenn man es nicht richtig macht. Ich habe etliche Geräte durch die Funkentstör - Zertifizierung gebracht.
Daher auch mein Rat, die Antennen wirklich so weit wie irgend möglich voneinander zu montieren. Das vermeidet einfach unnötige Wechselwirkungen. Und das kann man pauschal einfach so machen, ohne das studiert zu haben.