Lullaby of Birdland - Verbesserungsvorschläge? Ideen?

  • Ersteller Swingaling
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Wir sind ja ein Jazzchor, und das Solo wäre eine Einlage in einem Konzert, das von Jazz und jazzig abgewandelten Popstücken und Chansons geprägt wäre. Da würde so ein Peter, Paul & Mary-Stil ziemlich aus dem Rahmen fallen.
Ich versuch's mal ohne verbalen Kommentar:

 
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Coole Idee, jedenfalls. Es gibt vom Lullaby übrigens auch eine "bachesk/verjazzte" Version, auch ziemlich cool:

 
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Und ohne turko ins Geschäft eingreifen zu wollen - iRealPro ist eine extrem empfehlenswerte App für Begleitungen in beliebigen Tempi und Tonarten.

Ein speziell angefertigtes Playback kann musikalisch besser, genauer und schöner sein, aber unter Jazz-Lernenden ist die App sehr verbreitet.
 
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Danke dir - das gibt es aber vermutlich nur für iOS oder auch für Android?
 
Auch für Android.
 
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Als kleines Update zum Jahresabschluss poste ich hier noch mal eine Version, die ich gerade eben "auf die Schnelle" zu dem tollen Playback von @turko eingesungen habe. Probehalber dazu gesungen hatte ich schon ein paar Mal, es aber noch nie aufgenommen. Ich finde das Ergebnis "schleppt" teilweise etwas, also ich, und die Intonation ist sicher auch noch verbesserungswürdig. Was sagt ihr so dazu?

Vielen Dank schon mal, allen in der Runde einen guten Rutsch und bis nächstes Jahr!

 
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Frohes neues Jahr 2022!

Kann ich mir gut anhören.
Dein Atmen hört man deutlich.
Intonation ist in Ordnung.
 
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Ich finde diese Aufnahme durchaus gelungen. Aber ich will Dir doch auch ein paar Gedanken von mir dazu aufzwängen ... vielleicht willst Du ja mal darüber nachdenken, ob Du dem einen oder anderen etwas abgewinnen kannst:

- Die Intonation finde ich größtenteils in Ordnung. Ganz wenig Töne sind etwas verrutscht/schlampig, aber das stört nicht weiter.
- Das Songtempo empfinde ich als bedenklich (langsam). Das tut dem Song nicht gut. Es war, soweit ich mich erinnere, Deine Vorgabe, das mal in diesem
Tempo zu probieren. Etwas (Neues) einfach mal probieren ist immer gut. Aber man muß dann auch offen dafür sein, daß etwas eventuell nicht so geklappt hat, wie man sich das vorgestellt hat. :)
- Rhythmisch ist das ganze auch soweit ok, wenn wir von der groben Synchonizität von Gesang und Playback ausgehen. Ich finde, da "schleppt" nichts.
ABER: Es hat auch überhaupt keinen Vorwärts-Drive.
Jazzmusik und auch Jazzgesang lebt von rhythmischer Rafinesse, von der Abwechslung verschiedener metrischer Ebenen. Auch, wenn´s eine Ballade ist. Und diese Abwechslung kann durchaus auch rasch erfolgen. Innerhalb von zwei Takten. Ein Takt ganz frei, der nächste Takt dafür total auf den Punkt gesungen, oder ein Takt laid-back, der nächste dann in Doubletime. Diese Abwechslung (und Überraschungsmomente) fehlen mir ein bisschen.
Und: Relativ oft phrasierst Du mit Zug zur 1 hin, bzw. weg von den Offbeats. Deine Einsätze auf 4+ sind oft ein wenig zu früh, wodurch das ganze etwas unrund wird. Dafür gibt es reichlich Töne auf der 1, die eigentlich auf die 4+ gehören. Zusammenfassung: Es ist nicht wirklich jazzmäßig phrasiert.
- Du bewegst Dich melodisch so gut wie gar nicht weg von der Melodie. Jazz(gesang) lebt von Varianten, Variationen, wenn´s auch mal nur ein einziger geänderter Ton ist, oder eine ganz kurze Phrase.
Du bist, bildlich gesprochen, auf die geschriebene Melodie festgetackert, sowohl was die Töne als auch was den Rhythmus betrifft.

Ich wollte Dich weder verunsichern, noch die Leistung der gelungenen Aufnahme schmälern. Ich wollte Dir nur aufzeigen, wo ich bei Dir noch Luft nach oben sehe, und was Du bei Deinem Können ganz sicherlich noch anstreben kannst.

LG
Thomas
 
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Hi Nicole,

Über die grundsätzliche Intonation brauchst du dir keine Gedanken machen, die paar Schleifer klingen durchaus charmant. "Leider" singst du das aber schon so gut, dass die Meckerei jetzt halt auf dem nächsten Level stattfindet :D

Das ist "solide" gesungen, aber deine Baustelle heißt jetzt nicht mehr Intonation, Stütze oder sonstige Gesangsbasics sondern "Jazz-Rafinesse" wie @turko schreibt, da ist noch Luft nach oben.

Ich freue mich, dich mal nicht nur acapella sondern vor einem passenden Playback zu hören, auch wenn das Playback klingt wie über (suboptimale) Lautsprecher abgespielt und zusammen mit dem (normal klingenden) Gesang aufgenommen.

Apropos Playback: @turko Chapeau!

LG Robert
 
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Hallo in die Runde,

ich habe heute leider trotz Feiertag und Neujahr einiges zu arbeiten - ich habe eure Antworten gelesen, aber um im Detail darauf eingehen zu können, fehlt mir gerade ein bisschen die Zeit. Aber ich melde mich in den nächsten ein, zwei Tagen und bedanke mich schon mal für die konstruktive Kritik, die ich für mich jetzt erst mal als "die Pflicht hast du drauf, für die Kür reicht es noch nicht so ganz" einstufe - damit kann ich sehr gut leben! ;)

Aber wie gesagt, detailliertere Antwort kommt. Bis dahin euch allen einen schönen Rest-Neujahrstag noch!

Nicole
 
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So, sorry, ich habe jetzt doch ein paar Tage länger gebraucht - das neue Jahr geht genauso arbeitsam los wie das alte geendet hat...

Also der Reihe nach...
Frohes neues Jahr 2022!

Kann ich mir gut anhören.
Dein Atmen hört man deutlich.
Intonation ist in Ordnung.
Dir auch ein frohes neues Jahr, Silvie, und allen anderen natürlich auch!
Danke für dein nettes Feedback - komisch, ich höre mich an einer Stelle deutlich atmen, aber das ist vielleicht kopfhörerbedingt? Insgesamt ist die Aufnahme natürlich - wie drowo richtig bemerkt hat - ziemlich bescheiden, die Stimme hallig, der Backingtrack über PC-Boxen abgespielt.

Ich finde diese Aufnahme durchaus gelungen. Aber ich will Dir doch auch ein paar Gedanken von mir dazu aufzwängen ... vielleicht willst Du ja mal darüber nachdenken, ob Du dem einen oder anderen etwas abgewinnen kannst:

- Die Intonation finde ich größtenteils in Ordnung. Ganz wenig Töne sind etwas verrutscht/schlampig, aber das stört nicht weiter.
- Das Songtempo empfinde ich als bedenklich (langsam). Das tut dem Song nicht gut. Es war, soweit ich mich erinnere, Deine Vorgabe, das mal in diesem
Tempo zu probieren. Etwas (Neues) einfach mal probieren ist immer gut. Aber man muß dann auch offen dafür sein, daß etwas eventuell nicht so geklappt hat, wie man sich das vorgestellt hat. :)
- Rhythmisch ist das ganze auch soweit ok, wenn wir von der groben Synchonizität von Gesang und Playback ausgehen. Ich finde, da "schleppt" nichts.
ABER: Es hat auch überhaupt keinen Vorwärts-Drive.
Jazzmusik und auch Jazzgesang lebt von rhythmischer Rafinesse, von der Abwechslung verschiedener metrischer Ebenen. Auch, wenn´s eine Ballade ist. Und diese Abwechslung kann durchaus auch rasch erfolgen. Innerhalb von zwei Takten. Ein Takt ganz frei, der nächste Takt dafür total auf den Punkt gesungen, oder ein Takt laid-back, der nächste dann in Doubletime. Diese Abwechslung (und Überraschungsmomente) fehlen mir ein bisschen.
Und: Relativ oft phrasierst Du mit Zug zur 1 hin, bzw. weg von den Offbeats. Deine Einsätze auf 4+ sind oft ein wenig zu früh, wodurch das ganze etwas unrund wird. Dafür gibt es reichlich Töne auf der 1, die eigentlich auf die 4+ gehören. Zusammenfassung: Es ist nicht wirklich jazzmäßig phrasiert.
- Du bewegst Dich melodisch so gut wie gar nicht weg von der Melodie. Jazz(gesang) lebt von Varianten, Variationen, wenn´s auch mal nur ein einziger geänderter Ton ist, oder eine ganz kurze Phrase.
Du bist, bildlich gesprochen, auf die geschriebene Melodie festgetackert, sowohl was die Töne als auch was den Rhythmus betrifft.

Ich wollte Dich weder verunsichern, noch die Leistung der gelungenen Aufnahme schmälern. Ich wollte Dir nur aufzeigen, wo ich bei Dir noch Luft nach oben sehe, und was Du bei Deinem Können ganz sicherlich noch anstreben kannst.

LG
Thomas
Danke schon mal für das Lob - mit vielen deiner Kritikpunkte kann ich sogar sehr viel anfangen:
- das Songtempo, das ich mir tatsächlich selbst so ausgesucht habe, finde ich auch zu lahm und empfand es auch beim Singen so - vielleicht auch deshalb mein Eindruck des "Schleppens". Ich hatte - was ich bei neueren Playbacks sonst eher selten habe - auch gar keine Mühe, dazu mitzusingen, normalerweise muss ich so was länger üben. Hier hatte ich gefühlt "ewig Zeit" und fand das Playback ziemlich entspannt. Das ist wahrscheinlich kein gutes Zeichen. Auch deshalb hatte ich das Gefühl/die Befürchtung, es könnte zu tief intoniert sein, weil bei mir körperliche Entspannung oft dazu führt, dass ich mit zu wenig Spannung singe und ich das beim Selber-Anhören dann mit meinem Tunnelblick bzw. -gehör nicht gleich merke.

Damit komme ich aber zum nächsten Punkt, dem fehlenden "Vorwärts-Drive", den du bemängelst: DAS kann in der Tat zum einen daran liegen, dass ich einfach zu wenig damit geübt habe - gerade weil es so entspannt ging - und zum anderen daran, dass ich beim Singen zu Playback, aber auch mit Begleitung, immer ein bisschen dazu neige, nicht Frontfrau zu sein, sondern mich zu sehr anzupassen oder unterzuordnen unter das, was die Begleitung mir vorgibt. Das ist wahrscheinlich die nächste Hürde, die vor mir liegt, und die vermutlich sowohl mit dem schwerpunktmäßigen Chorsingen als auch mit meinem Charakter zusammenhängt. Ich stehe zwar gerne auf der Bühne, aber die Rampensau kommt nur dann zum Vorschein, wenn ich mich total sicher fühle. Dann macht es mir auch richtig Spaß. Wenn ich noch unsicher bin (und das bin ich oft genug, weil dieses "Richtig und präzise singen"-Dogma irgendwie doch noch immer eher "Gesangslehrerinnen-Über-Ich" ist, als dass ich mich davon emanzipieren und auch ein bisschen frei "herumspielen" könnte.

Mein - sehr netter, musikalisch sehr begnadeter, aber persönlich auch eher schüchterner - Chorleiter meint, dass er selbst mehr Souveränität bekommt, wenn er sich Vorbilder nimmt (von YouTube zum Beispiel) und die bis zur Vergasung übt. Und wenn er die dann "im Schlaf" könnte, würde er sich auf der Bühne auch trauen, rhythmisch und tonal freier zu agieren. Klingt erst mal irgendwie paradox, aber eigentlich passt es zu dem, was @FerdinandK hier auch immer predigt. Und eben auch zu dem Pflicht vs. Kür-Gedanken.

Das hier:
Und: Relativ oft phrasierst Du mit Zug zur 1 hin, bzw. weg von den Offbeats. Deine Einsätze auf 4+ sind oft ein wenig zu früh, wodurch das ganze etwas unrund wird. Dafür gibt es reichlich Töne auf der 1, die eigentlich auf die 4+ gehören. Zusammenfassung: Es ist nicht wirklich jazzmäßig phrasiert.

muss ich mir noch mal ganz im Detail anhören und anhand der Noten nachvollziehen, damit ich es verstehe, das mache ich mal.

Eigentlich komme ich immer wieder an den gleichen Punkt zurück: Dass ich schnellere Fortschritte machen könnte, wenn ich mich mal wirklich ernsthaft und tief in die Materie reinknien würde, dann könnte ich vermutlich inzwischen auch schon längst vom Blatt singen.

So kommen die Fortschritte halt eher häppchenweise, und ich fange bei jedem Stück, das ich einstudiere, quasi wieder von vorne an. Oder ist das normal? Ist jedenfalls ungewohnt für jemanden, der mit sich selbst so ungeduldig ist wie ich.

Das ist "solide" gesungen, aber deine Baustelle heißt jetzt nicht mehr Intonation, Stütze oder sonstige Gesangsbasics sondern "Jazz-Rafinesse" wie @turko schreibt, da ist noch Luft nach oben.

Ich freue mich, dich mal nicht nur acapella sondern vor einem passenden Playback zu hören, auch wenn das Playback klingt wie über (suboptimale) Lautsprecher abgespielt und zusammen mit dem (normal klingenden) Gesang aufgenommen.
Danke dir, Robert. Zu der "Jazz-Raffinesse" habe ich oben für Thomas ja schon einiges geschrieben, da ist viel mangelnde Routine, aber eben auch Angst dabei, deshalb bin ich da so "festgetackert" auf Rhythmus und Melodie. Wenn du da einschlägige Tipps hast - zum Beispiel, wie du bei deinem "Fly Me to the Moon" vorgegangen bist - gerne her damit!

Was die Aufnahme angeht, bin ich wahrscheinlich ein hoffnungsloser Fall. Mir fehlt sowohl die Muße als auch irgendwie die Lust, mich so richtig ins Aufnehmen reinzufuchsen. Ich singe ja größtenteils, wenn ich denn singe, live, und zu Hause nehme ich mir nicht den Rückzugsraum, den ich eigentlich bräuchte, um bessere Aufnahmen zu machen.

Andererseits war es hier aber auch vielleicht nicht so un-sinnvoll, weil ich das im Prinzip ähnlich aufgenommen habe, wie es in einer Live-Situation auch wäre: Ich habe das einfach über die Boxen abgespielt und habe selbst im Raum gestanden und zum Playback gesungen. Deshalb klingt der Gesang auch etwas "hallig" (auch durch die Raumhöhe bedingt), und das Playback eher "gepresst" (kommt aus den PC-Lautsprechern, die nix Besonderes sind). Aufgenommen ist es noch dazu mit der Sprachaufnahmefunktion meines Smartphones, einem Samsung Galaxy S10. Mein Aufnahmegerät hat nämlich die unangenehme Eigenschaft, so einen "schlingernden" Begleitton zu produzieren, wenn ich damit aufnehme, ich muss mal prüfen, woran das liegen könnte.

Liebe Grüße in die Runde und allen einen guten Start in das neue Musikjahr - ich melde mich, wenn es ein Update in Form einer neuen Aufnahme oder einer Live-Version gibt.

Nicole
 
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... muss ich mir noch mal ganz im Detail anhören und anhand der Noten nachvollziehen, damit ich es verstehe ...
Erfahrungsgemäß hat es oft auch damit zu tun, daß man die ternäre Rhythmik (= Swing) nicht so wirklich verinnerlicht hat. Und dann ist man halt dauernd ums Kennen zu früh d´ran, denn eine 4+ in Swing kommt natürlich später, als eine 4+ im binären ("normalen") Rhythmus.

Damit komme ich aber zum nächsten Punkt, dem fehlenden "Vorwärts-Drive" ...
Die ganze rhythmische Gestaltung im Jazz ist eine, wenn man sie in Worte fassen will/muss, überaus komplizierte Angelegenheit. Denn das, was den Jazz wirklich ausmacht, ist nicht seine Harmonik (wie viele glauben), sondern sein dauerndes Spiel mit der Zeit.
Es kommt immer alles auf den Kontext an. Um "Drive" zu kreieren, genügt es in unserem Beispiel, wenn Du die meiste Zeit so singst, wie Du halt da singst, aber dann nur eine Phrase (z. B. Textzeile) völlig tough, konzentriert, genau und "aggressiv" auf dem Beat singst.
Die Abwechslung und die richtige Balance sind das Salz in der Suppe.
Aber erklären läßt sich das nur sehr schwer. Da sind schon viele daran gescheitert ...
Das kann man nur nachvollziehen, wenn man wirklich viel solcher Musik gehört hat.

LG
Thomas
 
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Wenn du da einschlägige Tipps hast - zum Beispiel, wie du bei deinem "Fly Me to the Moon" vorgegangen bist - gerne her damit!
Kannste kriegen. Das war ja mein erster Swing Song überhaupt (bis dato nur nur Rock und Musical) darum bin ich nach folgendem, unschlagbaren Erfolgsgarantierezept vorgegangen:
  • Ich habe Song erstmal scheiße gesungen (entsprechend war auch das Feedback hier, du erinnerst dich), so ca 10-15 mal
  • Dann habe ich, basierend unter anderem auf deinem und antipasti's Feedback den Song mittelmäßig gesungen, so ca 30 weiter male
  • So ab dem 49 einhalbten mal wurde es dann langsam besser :)
  • Mittlerweile habe ich um die mehrere Swing Songs im Repertoire, da profitiert einer vom anderen
Die Kernbotschaft hier ist: leg einen Song nicht so schnell beiseite sondern bleib eine Weile dran. Spiele mit dem Ausdruck, auch wenn am Anfang ein paar Holzwege dabei sein werden. Nimm andere Songs in diesem Style mit der Zeit dazu, aber leg den ersten nicht weg. Lieber am Anfang ein kleines Repertoire das knallt als 1000 Songs so-la-la angedudelt.
ich fange bei jedem Stück, das ich einstudiere, quasi wieder von vorne an. Oder ist das normal?
Das ist bei mir genauso. Nur das "vorne" mit wachsender Erfahrung immer weiter nach hinten verlegt wird. Aber ich werde es nie schaffen bei einem neuen Song gleich mit dem Ausdruck zu singen wie beim 100ten mal.

Was die Jazz Raffinesse betrifft: deine Vorprägung als Chor-Sängerin ist hier zum Teil hinderlich. Du brauchst Übung als Solistin. Alle die schöne Sachen die @turko so treffend beschreibt dienen dazu dich als Sängerin aus der Musik herauszuheben, dich "sichtbar" und einzigartig zu machen. Das ist im Chor nicht erlernbar weil gar nicht erwünscht.

LG Robert
 
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Kannste kriegen. Das war ja mein erster Swing Song überhaupt (bis dato nur nur Rock und Musical) darum bin ich nach folgendem, unschlagbaren Erfolgsgarantierezept vorgegangen:
  • Ich habe Song erstmal scheiße gesungen (entsprechend war auch das Feedback hier, du erinnerst dich), so ca 10-15 mal
  • Dann habe ich, basierend unter anderem auf deinem und antipasti's Feedback den Song mittelmäßig gesungen, so ca 30 weiter male
  • So ab dem 49 einhalbten mal wurde es dann langsam besser :)
  • Mittlerweile habe ich um die mehrere Swing Songs im Repertoire, da profitiert einer vom anderen
Die Kernbotschaft hier ist: leg einen Song nicht so schnell beiseite sondern bleib eine Weile dran. Spiele mit dem Ausdruck, auch wenn am Anfang ein paar Holzwege dabei sein werden. Nimm andere Songs in diesem Style mit der Zeit dazu, aber leg den ersten nicht weg. Lieber am Anfang ein kleines Repertoire das knallt als 1000 Songs so-la-la angedudelt.
Ich habe dir ein mieses Feedback für einen von dir gesungenen Song gegeben? :eek:
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was die Jazz Raffinesse betrifft: deine Vorprägung als Chor-Sängerin ist hier zum Teil hinderlich. Du brauchst Übung als Solistin. Alle die schöne Sachen die @turko so treffend beschreibt dienen dazu dich als Sängerin aus der Musik herauszuheben, dich "sichtbar" und einzigartig zu machen. Das ist im Chor nicht erlernbar weil gar nicht erwünscht.
Ja, das stimmt schon, wahrscheinlich habe ich da auch Rückschritte gegenüber früher gemacht. Es ist halt so, dass ich gern BEIDES können würde. Denn ich singe einfach sehr gern in diesem Chor, der genau genommen auch eher ein größeres Ensemble ist, wir sind pro Stimmgruppe (SSAA) 4-5 Frauen. Und da gibt es auch immer wieder Soloparts, die man singen kann, so was würde ich da schon auch gern ab und zu übernehmen, auch wenn die meisten Soli eher für die hohen Sopräne geeignet sind.

Es tröstet mich übrigens enorm, dass es dir auch so geht, dass du dir jedes Stück erarbeiten musst. So ganz von vorne stimmt auch sowieso nicht, ein gewisses Rüstzeug bringt man schon immer mit. Aber für jemanden, der so ungeduldig ist wie ich, ist dieses mühsame Trainieren des Körpers schon eine Strafe. :)

Die ganze rhythmische Gestaltung im Jazz ist eine, wenn man sie in Worte fassen will/muss, überaus komplizierte Angelegenheit. Denn das, was den Jazz wirklich ausmacht, ist nicht seine Harmonik (wie viele glauben), sondern sein dauerndes Spiel mit der Zeit.
Es kommt immer alles auf den Kontext an. Um "Drive" zu kreieren, genügt es in unserem Beispiel, wenn Du die meiste Zeit so singst, wie Du halt da singst, aber dann nur eine Phrase (z. B. Textzeile) völlig tough, konzentriert, genau und "aggressiv" auf dem Beat singst.
Die Abwechslung und die richtige Balance sind das Salz in der Suppe.
Aber erklären läßt sich das nur sehr schwer. Da sind schon viele daran gescheitert ...
Das kann man nur nachvollziehen, wenn man wirklich viel solcher Musik gehört hat.
Jazz und Swing hören tue ich ziemlich oft - durch den Chor, aber auch privat. Allerdings noch nicht jahrelang, ich habe genau genommen erst vor 4, 5 Jahren damit angefangen, und mein musikalisches Gehör scheint nur sehr langsam dazuzulernen (ist vielleicht auch altersbedingt, ich bin Jahrgang 1967).

LG und danke an euch beide!

Nicole
 
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Jazz und Swing hören tue ich ziemlich oft - durch den Chor, aber auch privat.

Allerdings - vielleicht weißt du es schon - ist Jazz in einem deutschen Chor eine sehr spezielle und besondere Form von Musik mit Jazzeinflüssen. Jazz lebt vor allem von Spontanität, Interaktion und vor allem Improvisation - das gibt es im Chor oft nicht. Chöre sind hier im deutschsprachigen Raum (woanders meist auch) viel mehr auf die Reproduktion von fertigen Notentexten hin organisiert. Wenn du Jazz und Swing kennenlernen willst, bewerte lieber den Einfluss durch das Chorsingen nicht zu stark.

Und um beim Thema zu bleiben: wie man Lullaby of Birdland solistisch singen kann, zeigen Sara Vaughan, Ella Fitzgerald, Nikki Yanofsky, Andrea Motis und Dianne Reves (mit James Morrison, BBC Proms) auf Youtube. Das sollten eher die Vorbilder sein.
 
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Ich habe dir ein mieses Feedback für einen von dir gesungenen Song gegeben?
Das war kein totaler Verriss, aber ich habe einiges an negativer - jedoch sehr konstruktiver - Kritik zu dem Song bekommen.
Auch dein Feedback damals war durchaus wohlwollend, aber zu recht kritisch.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Es ist halt so, dass ich gern BEIDES können würde.
Dann mach auch beides, aber sei dir bewusst dass du auch beides getrennt üben musst. Sporadische Solopartien im Chor reichen dafür NICHT, zumal du da auch im Chor Kontext eingebettet bist und automatisch in die Chor-Muster verfällst. Ich wage sogar zu behaupten: um die Solopartien im Chor wie eine Solistin zu singen musst du die Stellen ohne deinen Chor geübt haben.
 
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Allerdings - vielleicht weißt du es schon - ist Jazz in einem deutschen Chor eine sehr spezielle und besondere Form von Musik mit Jazzeinflüssen. Jazz lebt vor allem von Spontanität, Interaktion und vor allem Improvisation - das gibt es im Chor oft nicht. Chöre sind hier im deutschsprachigen Raum (woanders meist auch) viel mehr auf die Reproduktion von fertigen Notentexten hin organisiert. Wenn du Jazz und Swing kennenlernen willst, bewerte lieber den Einfluss durch das Chorsingen nicht zu stark.

Und um beim Thema zu bleiben: wie man Lullaby of Birdland solistisch singen kann, zeigen Sara Vaughan, Ella Fitzgerald, Nikki Yanofsky, Andrea Motis und Dianne Reves (mit James Morrison, BBC Proms) auf Youtube. Das sollten eher die Vorbilder sein.
Das stimmt natürlich, spontan ist im Chor, wenn wir als Gruppe singen, nichts, sondern extrem pingelig einstudiert.

Von den Damen oben kenne ich immerhin die Versionen von Sara Vaughan, Ella Fitzgerald und Nikki Yanofsky (letztere gefällt mir aber nicht ganz so gut). Die anderen höre ich mir mal an.

Ich habe jetzt die Tage mal wg. Gesangsunterricht für Jazz-Pop bei einer hiesigen Schule angefragt, da mache ich mal eine Schnupperstunde. Und abgesehen davon würde ich wahnsinnig gern mal einen Workshop bei Kim Nazarian von den New York Voices machen, die habe ich letzten Herbst zusammen mit dem Jazzchor hier in Freiburg gesehen und war total geflasht von dieser Bühnenpräsenz und dieser Brillanz im Singen. Die New York Voices sind alle toll, aber Kim hat mich besonders gepackt. Zwei Frauen aus meinem Jazzchor haben schon mal einen Workshop bei ihr gemacht, der hieß "Making a Song Your Own" oder so. Sie gibt immer mal wieder Kurse im Schwarzwald, im Moment aber leider hauptsächlich für Nachwuchs-Ensembles. Ich bin ja nun mal leider weder noch (also weder Nachwuchs, noch Ensemble).
Dann mach auch beides, aber sei dir bewusst dass du auch beides getrennt üben musst. Sporadische Solopartien im Chor reichen dafür NICHT, zumal du da auch im Chor Kontext eingebettet bist und automatisch in die Chor-Muster verfällst. Ich wage sogar zu behaupten: um die Solopartien im Chor wie eine Solistin zu singen musst du die Stellen ohne deinen Chor geübt haben.
Ja, die Solo-Parts muss man natürlich getrennt üben, das machen die anderen auch. Das sind dann zum Beispiel so Sachen wie ein Intro, die Solistin singt die Strophe und der Chor Bridge und Refrain oder so... Es wäre auch gar nicht die Zeit, die Soloparts im Rahmen der Chorprobe zu üben, und die Proben mit Band für Konzerte sind dann sowieso gleich Generalproben, da müssen die Solisten das schon selbständig drauf haben, weil unsere Generalproben (wegen der Absprachen der Musiker untereinander) sowieso ewig dauern.
 
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Liebe Nicole,

Sorry für eine späte Rückmeldung - die Weihnachtsferien sind Familie bedingt sehr verrückte Zeit für mich. Normaler Arbeitsalltag läuft 100x smoother und irgendwie leichter.

Mir gefällt deine zweite Aufnahme um die Welten besser als die Erste. Die Basics hast du drauf, jetzt geht es wirklich um die Schokolade auf der Torte. Ich gebe zu, ich kann jetzt der Diskussion wenig beitragen, weil a) die musikalisch viel kompetenteren Vorredner das Wichtigste schon gesagt haben, und b) ich Jazz und Swing zwar sehr gerne mal höre, aber Null sängerische Erfahrung oder solistische Ausbildung auf dem Feld hätte.

Was ich aber sehr gut nachvollziehen kann, ist die Problematik mit Unsicherheit, Rampensau (positiv gemeint), Chor vs Solistin und Noten singen vs. frei raussingen und führen & interpretieren. Ich bin ja ähnlich wie du gewissermaßen in diesem Übergang vom Chor zum Solosingen, aber eben auch ohne das Chorsingen beiseite zu legen. Und dann noch singen zur Begleitung vs. zum Playback. Ich mache gerade meine spannenden Erfahrungen damit und merke ganz deutlich: da wo im Chor die meiste Arbeit fast getan ist (die Töne sitzen, der Rhythmus ist ok, alles passt zur Begleitung und grobe Phrasierung, Dynamik und Gesamtausdruck sind klar), fängt die solistische Arbeit erst an! Und das selbst in der Klassik + Liedgut, was soll man über Jazz noch sagen? Es ist ganz faszinierend, was man alles solistisch beeinflussen kann, selbst INNERHALB des Notentextes.... und wie spannend es wird, wenn auch noch ein Mitmusiker / Begleiter im Spiel ist! Es ist cool, und es schult, eben "vorne" zu stehen und zu führen, was ich durch meine langjährige Chorprägung und auch durch Persönlichkeit eigentlich erstmal nicht kann. Das klingt ähnlich zu dem, was du beschreibst. Aber zum Glück ist auch diese Fähigkeiten erlernbar, und da sind wir gerade beide wohl im Lernprozess mit dabei :-D
 
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