"guter Sound", "schlechter Sound" und wer ist dafür verantwortlich, mal wieder

  • Ersteller DarkStar679
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Einfach mal mehr als Schlagzeug, Bass, Gitarre; ein paar Inearmixe mit Atmo plus Zuspielern; ein bisschen mehr als 08/15 und so weiter. Alles gute Gründe, einen Soundcheck nicht hinzurotzen.
Ich rede von international tourenden Bands (Dr/B/G/G) mit Bläsersatz, Keyboardburg und drei Chormädels, d.h. es war schon ein wenig mehr als z.B. Dead Elvis * :)
Das Geheimnis ist, daß diese "Tourmaschinen" ihren Bühnensound so stromlinienförmig unter Kontrolle haben, daß man nichts retten, nachbessern oder hinbiegen muß. Wenn die Mikros stehen und eingepegelt sind, dann ist die Sache schnell vorbei. Da nimmt auch eine Reihe InEars nicht viel. Ich rede auch nicht von Settings, die seit Wochen mit der selben Backline/Mikrofonierung im Pult abgespeichert sind - da sieht man die Arbeit, die im Vorfeld der Tour von den Musikern geleistet wurde. Das gab es alles auch schon lange vor speicherbaren Pulten - und hätten die Bands das nicht gemacht, hätten sie sich mit ewigen Soundchecks und Umbauten selber ins Knie geschossen. Warum den Aufbau und Soundcheck fahrlässig lange hinziehen, wenn man mit Planung und Tourproben im Vorfeld alles schlüsselfertig vorbereiten kann? Da bräuchte man nur mehr Aufwand ($$$) und mehr Nerven.



Dead Elvis and his one man grave:


...aber am ende, wenn der sound steht, haben immer alle glänzende augen und reißen sich vor freude die kleider vom leib.
Eben das sollte das klare Ziel aller beteiligten bei einem Konzert sein, da geb ich DarkStar679 wieder mal völlig recht.
 
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Nun ja, da gebe ich dir Recht. Ich rede ja auch weder von irgendeinem Elvis, noch von "international tourenden Bands (Dr/B/G/G) mit Bläsersatz, Keyboardburg und drei Chormädels", sondern vom Alltagsgeschäft - an dem ein Teil der Nutzer dieses Forums wahrscheinlich deutlich mehr Anteil haben, als an all den toten Elvisen und den internationalen Topstars zusammen.
 
(3.) Wenn unsere PA mal über 2kW hat, ist das oft genug einen Eintrag ins Tagebuch wert. AC-DC spielen über mehrere hundert kW-starke PA-Systeme.
2kW?
Das ist aber wenig, da hat ja unser Proberaum Equipment mehr Leistung
 
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In der Regel sollte ein Soundcheck ja nicht so aussehen, daß "gib mir mal die Kick" und dann 5 Minuten geschraubt wird. Dann ist entweder die Kick nicht gestimmt oder das falsche Mikrofon am falschen Platz. Egal ob das jetzt ein JUZ ist (nichts gegen JUZe!!!!) oder die Stadthalle. Und ja, diese Situationen gibt es, aber wenn ich das sehe runzle ich schon die Stirn. In der Regel kann dir ein TonHanswurst schon vor dem ersten Piep mit etwas Erfahrungswerten Pi-mal-Daumen das Pult voreinstellen, nachdem man sieht was alles auf der Bühne steht und was an Mikros dranhängt, das geht dann nicht von der Zeit auf der Bühne ab und verschleißt aller Leute Nerven. Dann "spiel mal nen Viertelbeat mit Hihat" - 1-2 Minuten, ich hör eventuelle Probleme ja auch, wenn die Drums als Ganzes spielen. Falls Problem, kurze Rücksprache mit der Drummerin, evtl. umstimmen oder Moongel (etc.etc.) und dann noch die Toms und das übrige geschepper - fertig. Wenn der Sound an den Drums stimmt, gibt es keine Entschuldigung dafür, (ich hab das mal in echt mitansehen müssen...) daß jemand nur die Overheads fickende 15 Minuten EQ schraubt. (und wenn es so nicht stimmt, wird es der EQ auch nicht richten.) Wenn der Sound nicht stimmt, wird erstmal an der Quelle geholfen, dann was mit Mikro und dann was mit Pult. Digitale Pulte verlangsamen diesen Prozess leider etwas, weil man nicht mit allen an mehreren Kanälen gleichzeitig schrauben kann, aber hey, dafür haben sie andere Vorteile.
Die Bands erwarten, daß ich die PA und Technikgedöns und Kabelschmarrn unter Kontrolle habe und ich hätte gern, daß die Bands sich auf ihren Auftritt vorbereiten. Dazu gehört auch, mit dem halbwegs richtigen Zeug für das, was sie spielen wollen und dem Ort, wo es stattfindet, aufzutauchen. Daß Diskussionen über welchen Sound bei welcher Lautstärke und welcher Pickup an der Gitarre bei dem und dem Song bereits passiert sind. Daß da weder zwei Fullstacks im Cafe-Konzert stehen müssen noch ein Handy-großer Übungsverstärker am Open Air. Natürlich gibt es Welpenschutz für junge Bands, die noch nicht so viel erlebt haben, sie sollten allerdings auch am selben Strang ziehen wie alle Leute bei Veranstaltungen - nur miteinander wird was schönes draus.
 
meine hoffnung ist, daß die voreinstellung am touchmix 30 soweit ausreichend ist und nur der FOH EQ angepaßt werden muß und der main level für die lautstärke.
nein?
das mischpult kann einen raum einmessen.....sollte man mit einem moderat lauten rauschen, den mixer eine voreinstellung wählen lassen?
 
1. Nein
2. Nein
 
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1. wie schade
2. wie schade. weshalb gibt es diese option, wenn sie nichts bringt?
 
2. Weil es Käufer gibt, die dem Marketing glauben und daher der Meinung sind
- sie bräuchten das
- und es würde funktionieren
 
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Ich habe mit diesem System unserem Proberaum ausgemessen. Funktioniert meiner Meinung nach gut
 
Ich habe mit diesem System unserem Proberaum ausgemessen. Funktioniert meiner Meinung nach gut
zur erklärung:
das mischpult erzeugt pink noise und nimmt dieses rauschen mit einem mikrofon auf.
daraus errechnet es den linearen frequenzgang. hat man zb. übermachtige subwoofer, dann nimmt es den bass etwas raus...usw.
zusätzlich hat man die möglichkeit, die gefundene EQ kurve nach eigenen wünschen anzupassen. so ist der recht ausgeglichene sound in unserem proberaum entstanden, der von alle zuhörern unserer garagenkonzerte ausdrücklich gelobt wurde.
 
das mit Rosa Rauschen und EQ einstellen gibts ja nicht erst seit gestern. Aber auch hier gilt leider nur zu oft „wer misst, misst Mist“. Es magja durchsus sein, dass du in deiner Garage ein akzeptables Ergebnis erzielt hast. Allerdings hast du nicht gesagt wie lange das gedauert hat bzw wie viele Optimierungsversuche/-schritte es letztendlich gebraucht hat.

Die Skepsis gegenüber solchen Helferlein kann ich gut verstehen und auch nachvollziehen. Ich habe damit eigentlich nie warm werden können, zum einen weil mir da sicherlich eine fundierte Praxis abgeht, zum anderen weil ich es nicht mag z.B auf einem öffentlichen Platz mal eben eine Zeit lang Rauschen über das System zu jagen, mehrere Messungen an verschiedenen Positionen machen um damit das System danach einzustellen.
ich nehm da lieber ein, zwei Songs, die ich abspiele, hör mir das an und zieh mir den EQ zurecht. Das geht schneller und klingt, meiner Meinung nach, am Ende musikalischer.
ich hab auch sehr selten die selbe Band mit dem selben Setup am Start. Entweder tingel ich mit einer Band durchs Landund habs mit unterschiedlichen Systemen zu tun, oder ich hab ein fixes Setup aber komplett unterschiedliche Bands.

zum Thema Soundcheck und dessen Länge kann ich nur „it depends“ sagen. Im worst case hatte ich auch schon öfters gar keine Zeit, da musste dann der erste Song herhalten in der Hoffnung, dass nix komplett verkehrt läuft. Wobei auch hier das erste Gesetz von Parkinson zutrifft (Arbeit dehnt sich in der zur Verfügung stehenden Zeit aus). Hat man 15 Minuten Zeit, dann gehts auch damit, zumindest bei den Standard Geschichten mit Drumm, Bass, Gitarre, Keys und Vocals. Gibt man der gleichen Band zwei Stunden, dann geht es sich eben auch nur gerade eben so aus.
Es gibt aber eben auch noch andere Veranstaltungen, die hier momentan gar nicht im Fokus stehen. Komplexere Instrumentierungen oder Abläufe, die ausgecheckt werden müssen usw. können den Soundcheck schon deutlich verlängern. Und da sind wir noch gar nicht bei Theater, Musical usw. deren Abläufe und szenischen Klanggestaltungen tagelang erarbeitet werden.

zu guter letzt nochmal mein Senf zum Thema Gitarrenamps, Größe, Setup und Positionen auf der Bühne. An sich ist da so viel Philosophie und Voodoo dabei, dass man das am besten im hier zuständigen Forumsbereich diskutiert. Da gibts jauch schon rege Diskussionen dazu. Mir ist nur wichtig, dass sich der geneigte Saitenakrobat und andere Musikerkollegen soweit zusammen reissen, dass sie nicht den Band Sound zerstören und mir am Pult das Leben nicht unnötig schwer machen. Da darf der eine oder andere in sich auch gerne rein fluchen und mich unhörbar beschimpfen, was ich doch für ein unmöglicher Mensch bin dass ich die Genialität nicht erkenne. Wenn das Ergebnis am Ende bei allen Anwesenden enthusiastische Anfälle auslöst und sich alle die Kleidung vom Leib reissen ist doch alles gut. ;-)
 
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....... Allerdings hast du nicht gesagt wie lange das gedauert hat bzw wie viele Optimierungsversuche/-schritte es letztendlich gebraucht hat.
......
ich bin da pragmatisch angehaucht.
das mischpult stellt zwei optionen zur wahl.....quick oder precise.
ich habe mich für quick entschieden. die messung dauert ca. 3-4 sekunden. als geräuschpegel habe ich ein mittellautes rauschen verwendet, etwa als wenn man bei 80kmh das fenster am auto runter kurbelt. nicht laut, nicht leise.
die vorgeschlagene kurve habe ich akzeptiert, dann einen normalen rocksong von ty tabor abgespielt und auf diesem rocksong die FOH EQ einstellung verfeinert, bis es gut geklungen hat.
fertig...ca. 2 min aufwand und ab geht die post.

ach, auch noch wichtig.....wenn man diese messung vornimmt, muß ich vorher das BBE 882i effektgerät offline schalten, damit die einstellungen nicht die messung verfälschen.
 
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Na, wenn es für dich funktioniert ist ja alles gut. Ein paar Fragen noch dazu, wie viel von den automatischen Einstellungen sind nach dem Finetuning noch vorhanden und warum, meinst du, ist das Finetuning überhaupt notwendig?
 
ich denke, das hängt mit dem messmikro zusammen.
ich verwende ein gesangsmikrofon. die meisten gesangsmikros sind bei 20-80Hz wenig empfindlich und haben oft eine höhere präsenz ab 2-12kHz.
das sieht man in der EQ kurve, daß oben herum hier und da etwas abgesenkt wird und zwischen 70-100 Hz abgesenkt wird während <50Hz wieder der EQ auf 0 geht.

bei meiner ohrkontrolle, habe ich auch den bereich unter 70Hz abgesenkt und die bereich über 2khz wieder richtung linear verschoben.
ich vermute, würde man ein absolut lineares mikro verwenden, würde das ergebnis noch präziser sein.

aber als erster vorschlag finde ich den input vom mischpult nicht schlecht...man hört sofort wie der sound aufklart, und das verfeinere ich.
das BBE 882i effektgerät sorgt für die rechts links anpassung, wenn zb. aufgrund der räumlichkeit eine box versehentlich mehr höhen oder mehr bass hat, kann man mit dem BBE 882i links und rechts getrennt finetunen.
 
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Ich habe auch ein Gerät zum Feintunen des Sounds. Nein, eigentlich zwei: sie nennen sich OHREN. ;)
Messen ist gut, hören ist besser.
Ich kann nur aus meiner Zeit als ich, gemeinsam mit einem Kumpel, Hifi-Boxen gebastelt habe, sagen:
Da gab es Kisten, die dem Messprotokoll nach gar nicht hätten gut klingen dürfen, sie taten es aber trotzdem.
 
ich bin nicht gezwungen, daß ergebnis zu übernehmen. es ist die empfehlung einer maschine.
einfach eine zusätzliche information.
 
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Schönes Beispiel dafür, wie gut Marketing funktioniert: du brauchst kein hochwertiges Messmikro, kein Audiointerface mit teuren Wandlern, keine zweitägigen Kurse (in denen du ganz nebenbei noch jede Menge über Audio lernst und richtig nachdenken musst) und keine Software, in die jede Menge Entwicklungsarbeit geflossen ist - drück stattdessen einfach diesen Knopf! Alles wird gut!

Bevor jetzt alle auf mich einschlagen, lasst mich bitte kurz erklären:
Wenn das für dich und dein Publikum so cool ist - perfekt! Nutz die Funktion und freu dich über das geile Ergebnis! Das ist in keinster Weise despektierlich oder abschätzig - sondern pragmatisch! Es rockt? Perfekt!
Mit "einmessen" einer Beschallungsanlage im klassischen Sinne hat das jedoch nichts zu tun - da du bei dieser Methode keinerlei Unterscheidung zwischen dem System und dem Raum machst. Das System kannst du beeinflussen (weniger Bass, mehr Höhen, ...), indem du an den EQ gehst - aber den Raum kriegst du damit nicht beeinflusst. Die Automatik versucht das aber trotzdem.
Und noch einen weiteren Faktor kannst du mit dem EQ nicht beeinflussen - die Phase. Wenn da ein Problem liegt, dann versucht die Automatik, das über Pegel zu lösen - was niemals funktionieren wird.
Letzter Punkt: ein echtes Messsystem besteht im Idealfall immer aus möglichst vielen "Bekannten", die aufeinander abgestimmt sind. So vermeidet man Ungenauigkeiten und damit Messfehler. Also zum Beispiel einem oder zwei (oder mehr) Messmikrofonen mit bekannter Charakteristik und bekanntem Frequenzgang, einem Audiointerface mit bekannter Latenz und einer Software, die uber die Parameter der genutzten Messgeräte bescheid weiß. Heute mal das Gesangsmikro, morgen mal ein anderes und übermorgen wieder irgendwas wird niemals ein konsistentes Ergebnis bringen.

Anyway: wenn das so für dick rockt - do it!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich habe auch ein Gerät zum Feintunen des Sounds. Nein, eigentlich zwei: sie nennen sich OHREN. ;)
Messen ist gut, hören ist besser.
Ich kann nur aus meiner Zeit als ich, gemeinsam mit einem Kumpel, Hifi-Boxen gebastelt habe, sagen:
Da gab es Kisten, die dem Messprotokoll nach gar nicht hätten gut klingen dürfen, sie taten es aber trotzdem.
Schönes Beispiel: es gab von GAE mal eine Serie, Dopoelzwölfer plus 2-Zoll, alles im Horn. Auf Bestellung wurden da noch zwei oder drei Zitronenpressen von JBL neben das 2385A gesetzt, weil der Zweizolltreiber oberhalb von 12 Kilohertz eben nix mehr konnte (ja, so war das in den 80ern).
Messtechnisch war die Kiste ohne dritten Weg Porno - gekauft wurde aber die holzgewordene Interferenz mit den Zitronenpressen, weil die einfach geiler klangen. Scheiß auf den Messschrieb.
 
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Dieser Fred ist echt super. Hier clascht „früher war alles besser“ auf „her mit dem heißen Scheiß“. Lustiger Weise aber nicht in Reinform.

Der Musiker möchte es vorne in der Kette möglichst klassisch haben, weil sich AC/DC ja nicht 70 Jahre lang im Sound geirrt haben können (sind in der Zeit ja auch mit einem einzigen Song gut über die Runden gekommen), dafür am Ende der Kette aber möglichst pragmatisch, einfach und modern.

Der Toni ist genau umgekehrt: Die Musiker sollen es ihm mit ihrem Input möglichst bequem machen (mit Modeling, DI, In-Ear und Silent Stage), damit sie hinten raus jahrhunderte lang tradierte Erfahrung zelebrieren können, weil der moderne Kram da natürlich nichts taugen kann..,

Irgendwie ein schöner Spiegel für die Zerrissenheit der Ü60 Fraktion hier im Board und der Gesellschaft allgemein. Man will einerseits nicht den Anschluss nicht verpassen, aber auch die eigene Erfahrung gewürdigt wissen…

Ich sag mal so: Mir geht es um ein gutes Musikerlebnis. Da führen heute viele Wege nach Rom. Wie ihr das persönlich haltet, ist mir vollkommen wurscht, solange das Ergebnis stimmt…

Ach ja, jede beschwichtigende „Aussage“, die von einem „ABER“ gefolgt wird, kann man auch gleich weglassen, auch wenn man dann offen zu seiner Meinung stehen muss…

Gruß,
glombi
 
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Ich finde nicht, dass das hier in Richtung "Früher war alles besser" geht - weil früher war nicht alles besser. Und ich glaube, ich kann da schon ein bisschen mitreden, zumindest was die letzten 30 Jahre betrifft. "Heute wird vieles verklärt, was damals irgendwie so war" trifft es schon viel genauer - und das hat auch seine Berechtigung, weil Musik und Kunst nun mal hochemotionale Angelegenheiten sind. Ein Kollege hat das mal sehr schön formuliert: "Wer zu einem Metalkonzert geht, der will akustisch erschossen werden, einen ordentlichen Rausch und ein schwarzes T-Shirt als Andenken". Der Mann mischt recht angesagte Kapellen, hat es auf den Punkt gebracht und da ist weder das Wort "Silent Stage" noch "Einmessen" oder sonst was gefallen.

Irgendwie ein schöner Spiegel für die Zerrissenheit der Ü60 Fraktion hier im Board und der Gesellschaft allgemein. Man will einerseits nicht den Anschluss nicht verpassen, aber auch die eigene Erfahrung gewürdigt wissen…
Naja - ich sags mal so: ich hab mit einem Mitec 16/4/2 angefangen, vierkanalige Festfrequenzfilter, mäßige Preamps, vier Auxwege und vier Subgruppen. Das möchte ich heute auch nicht mehr - aber ich denke, es würde gehen. Seinerzeit war mehr als die halbe Miete, zu wissen, was das Zeug kann - und eben auch, was es nicht kann. Wie wichtig es ist, Lautsprecher oder Mikros eben richtig und gut auszurichten - weil es überhaupt keinen Kontroller oder Prozessor gab, der das angeblich besser machen hätte können. Das, wovon hier irgendwo erzählt wurde (Die Konsole misst sich selbst ein) gab es schon in den 80ern - hieß RTA, hatte schrecklich viele, bunte LED und machte den FoH total wichtig. Wirklich gebraucht hat das keiner - zumindest keiner, der das ernsthaft betrieben hat. Aber das Prinzip war das gleiche - alles flat machen...
Heute ist sowas wie damals schlicht undenkbar, man kommt ja schon mit zwei Mikros und einer dreibandigen Klangregelung zu dem Schluss, dass ein externer DSP sein muss. Könnte zweierlei bedeuten - entweder sind die Ansprüche gewachsen, oder das Wollen und Wissen gesunken...

Den Anschluss nicht verpassen heißt meiner Meinung nach übrigens auch, nicht jedem heißen Scheiß nachzulaufen - sondern mit dem erworbenen Wissen weise zu entscheiden, was man davon für sich sinnstiftend einsetzen kann.
 
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