Mr.513
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Vorwort
@OliverT hat schon mit seinem Review vorgelegt. Viel muss ich daher nicht vertiefen. Als Buttom Line up Front kann ich nur sagen: Die Gitarre lohnt sich nicht nur wegen der Geschichte des Holzes.
Meine Routine war es bisher, ohne vorheriges Antesten eine Gitarre zu kaufen. Das einzige Mal erfolgte das Antesten vor Kauf meiner Anfängergitarre im Jahre des Herrn 1992. Einfluss auf das Kaufgeschehen hatte auf alle Fälle @DirkS, der zu einem pandemiekonformen PRS-Regionaltreffen einlud und seine Entscheidung @hack_meck auch um Teilnahme zu bitten. @hack_meck sagte zu, hatte im Gepäck eine weiße PRS Fiore, seinen unter Aufsicht selbstgelöteten Tube Amp Doctor Verstärker und eine PEAVEY HP 2, die er auch frisch in OliverTs Thread vorstellte. Was unter meinem Radar blieb.
EVH und ich
Als Generation MTV kannte ich "Jump" und Eddie und seine Frankenstrat. So richtig interessierte ich mich für die Band in der Zeit, als er seine Signature von EBMM hatte in Vintage Yellow mit Quilted Maple Top. Das Live-Album "Right here, right now" - Au, Backe, auch noch aus der Sammy Hagar Zeit! - war mein erster Tonträger von Van Halen. Ich blieb der Band treu. Akzeptierte Gary Cherone als Nachfolger Sammy Hagars. Hätte mir eher SH wieder am Mikro gewünscht als DLR. "Balance", "Van Halen III", "A different Kind of Truth" und ein paar Best of gesellten sich ins CD-Regal.
Zurück zu Gitarren: Die EBMM fand ich optisch schön. Aber eine flache Decke war nicht so ganz meine Welt (ja, wer einmal am Violinshaping von PRS Gefallen gefunden hat). Mit Eddies Ableben 2020 als ich Afghanistan weilte, setzte ich ihm für mich eine kleine Remiszenz, indem ich an meine entstehende Linus Red Scorpion sehr den Stil der Gitarre herausforderndes Van Halen Fenster auf der Gitarre verwirklichen ließ.
Naklar, hatte ich mir überlegt, mir ggf. auch eine EVH zu gönnen. Frankenstrat-Replika oder EVH Wolfgang. Eine Frankenstrat würde nicht zu mir passen aufgrund des Aussehens und es ist ein Gitarre vor meinem Van Halen Entdeckungszeitpunkt. Van Halen beginnt für mich mit der "schönen Holz"-Phase.
Bei Rockland Music in Witten hatte ich wahrgenommen, dass sie einige PEAVEY HP 2 ins Programm genommen hatten und damit warben, dass das Holz noch von Eddie selbst selektiert worden war, als er noch PEAVEY Endorser war mit der Wolfgang. Im Sortiment: Series Black, Deep Ocean, Moon Burst und Tigereye. Eine Kaufabsicht entwickelte sich trotzdem nicht. Zumal ich mit dem Verkauf meiner Ibanez RG 570 CTAM das Kapitel Floyd Rose Style Steg erstmal bis auf weiteres abgeschlossen hatte.
Seduktives Anspielen
Am besagten Tag bei DirkS sollte es vorrangig um PRS gehen, auch wollten wir Kammler und Barefaced vergleichen. Die Fiore hack_mecks war schon sehr interessant, aber irgendwie reizte es mich, die PEAVEY HP 2 auch mal in die Hand zu nehmen. DirkS hatte vorab in High Gain die unterschiedlichen Cabinets arbeiten lassen, die Kollegen waren ins Nebenzimmer gegangen, ich mit der HP 2 allein. An Laney IRT SLS und Kammler Mini-Kai jingelte ich vor mich hin. Der Hals war toll, die Klangmöglichkeiten ebenso.
hack_meck erläuterte auch noch sein Detailwissen zu der NOS Geschichte bei diesen Gitarren. Er zeigte mir noch Bilder vom Bestand beim Vertrieb. Da das ganze limitiert ist, mit nicht so ganz gesicherten Zahlen zwischen 400 und 600 Instrumenten, die durch das NOS Holz profitieren, musste ich mich entscheiden. JA!
Schmale und ich
Die HP 2 wollte ich aber ausschließlich in Tigereye. Die Decken, die mir hack_meck zeigte, waren nicht durchweg schön gemasert. Bei Rockland Music war nur eine Standardinseratbild im Onlineshop gelistet. Also nahm ich Verbindung auf. Schmale rief mich zurück. Es wurden mehrere Gespräche auch über Gott und die Welt. Er schickte mir ein gutes Duzend Bilder der tatsächlichen Gitarre. 100 % mein Beuteschema. Ich orderte noch die Modifikation der Saitenstärke auf 010-052 und ein Set-up auf eine möglichst niedrige Saitenlage. Ich überwies den ausgemachten Kaufpreis.
Und nun ist sie da
Das Unboxing erfolgte am 23.12.2021. Parallel trafen auch seitens Thomann der Richter Gurt sowie die Schaller Security Strap Locks und Pins (Ruthenium) ein. Nur die in der Oberpfalz bestellten Hipshot O-Ring Knobs brauchen noch.
Koffer auf. Der Duft war nicht so prickelnd. Da dünsten noch chinesische Klebstoffe aus. Er ist kein Vergleich zu Peter Steinachers Koffer für meine Linus Red Scorpion, aber sieht optisch ansprechender aus als die Thomann Plastikkoffer für umme 50 EUR.
Ich installierte den Gurt. Der erste Eindruck als ich die Gitarre hochhob: Ciao bella, da hat in Sizilien jemand einen Betonblock dran vergessen. Wie gut, dass der Gurt breit ist.
Beim Testen fiel mir auf, dass die Potiknöpfe nicht allzu griffig sind. Also klaute ich meiner Holcomb kurzerhand deren Hipshot Knobs - Ersatz ist ja unterwegs.
Klanglich erscheint sie als sehr flexible E-Gitarre mit extrem leichtgängigen Poti - Greg Koch hätte seine helle Freude daran. Das unabhängige Splitting von Steg- und Hals-PU liefert nun acht mögliche Grundsounds: Hals: HB und SC, Steg: HB und SC, HB-HB, SC-SC, HB-SC, SC-HB.
Das Sustain ist überraschend ausdauernd, meine RG wäre da schon abgestorben.
Spezifikationen
- Modellbezeichnung PEAVEY HP 2 Tigereye (HP: Hartley Peavey)
- Echtheitszertifikat NOS mit Farbangabe und Seriennummer, dazu NOS Schlagmarke auf der Kopfplattenrückseite
- Korpusmaterial: Linde mit gewölbter, bookmatched Ahorndecke von ca. 19 mm Stärke, Cremebinding
- Hals-/Griffbrettmaterial: Vogelaugenahorn
- Halsbefestigung: 4-fach verschraubt
- Lack: High Gloss (vmtl. Polyurethanlack), Hals/Griffbrett: nur geölt
- Mechaniken: 6x Schaller M6 Mini, Perloid-Flügel
- 22 Jumbobünde
- kräftiges Halsprofil, D-förmig, 15" Halsradius
- 2x PEAVEY Custom HB, Hals mit ca. 12,4 kOhm, Steg mit ca. 14,6 kOhm
- Elektrik: passiv; Jack; Switchcraft 3-Way-Toggle (oben: Hals; Mitte: Hals + Steg; unten: Steg); Mastervolume (Push-Pull; Pull: SC Hals), Mastertone (Push-Pull; Pull: SC Steg)
- Steg: PEAVEY lizensiertes Floyd Rose
- Herstellungsland: Tschechische Republik, handgefertigt; Koffer: Made in China
- Gewicht (ohne Gurt): ca. 4,2 kg
- Saiten: D'Addario NYXL 010-052 (serienmäßig: 010-046)
- Preis (UVP): 2.599 EUR (inkl. Zubehör: 2x Innensechskantschlüssel, 1x weitere Vibratofeder)
Nachträgliche Veränderungen:
- Schaller Strap Locks und Pins (Ruthenium)
- Richter Paul Landers Signature Gurt
- Hipshot O-Ring Knobs
Bilder
Wie man sieht, ist der Deckel der Federkammer nur aufgelegt. Manche stören sich dran. Das gibt es im Custom-Shop Preissegment u. a. sowohl bei 7ender wie auch bei Tom Anderson. Aufgrund der Abmessungen des E-Fachs wäre es mit dem eingelassenen Deckel der Federkammer optisch nicht so ansprechend geworden.
Farbvergleich Tigereye und Black Gold
Fazit
Herstellungstechnisch habe ich keinen Mangel festgestellt. Das E-Fach war einwandfrei mit Abschirmlack versehen worden, die Bundenden waren sauber entgratet, der Klemmsattel sitzt passgenau. Die Originalpotiknöpfe fand ich im Look nicht billig, wie sich OliverT einließ, auch das Ziehen geht ohne von unterwärts mit den Fingernägeln zu hebeln, dennoch sind andere Knöpfe - wie die in diesem Fall von mir vorgesehen Hipshot Knobs - griffiger und daher auch bühnenpraktischer.
Tonal ist sie sehr ansprechend durch die feindosierbaren Poti wie auch die Schaltung, das ist nicht nur eine Gitarre für eine Van Halen Spielwiese.
Aufgrund der Holzgeschichte spricht sie natürlich in erster Linie EVH Fans an. Es ist aber nicht abwegig, dass diese Story bei einer auf einige hundert Gitarren limitierten Serie dadurch preisstabil, wenn nicht sogar preissteigernd wirkt.
Das Gewicht ist so eine Sache. OliverT wog seine HP 2 mit um die 3,8 kg, meine wiegt 4,2 kg. Bei meiner PRS 513 entschied ich mich damals - weil ich die Info hatte - für die schwerere, hier wurde ich überrascht.
Gewichtsfetischisten wie @Stoptail22 würden da dann ganz reißaus nehmen, vorher aber schon beim Floyd Rose das Weite gesucht haben (es war schon witzig, als wir beim Treffen nach schweren Gitarren in der Hand in falscher Prejudikation das pergamentleichte Gefühl vernahmen, als wir eine um die 2 kg leichte Hollowbody aus dem Hause PRS aufnahmen).
Das FR an der HP 2 ist nicht unterfräst, d. h. einem intensiven Gebrauch für Upbendings a la Dimebag sind konstruktive Grenzen durch den Korpus gesetzt, es geht aus diesem Grund nur in die Entspannungszone durch Downbendings. Das aber systemtypisch.
Gegen das Gewicht hilft ein breiter Gurt und ein unterfrästes FR wäre nicht EVH. So hat die HP eben auch Stoptaileigenschaften.
Vielleicht würde jemanden, der unentschlossen ist, die Farbpalette eher zum ablehnenden Bescheid bewegen. Zwei verschiedene Blautöne, ein Bernsteinton und Schwarz. Kein Rot, kein Grün, kein... Schwarz geht als Kompromiss immer (und auch unter schwarz verbirgt sich eine schöne Maserung).
Aus diesem Grund: Kaufempfehlung.
Und nun: Frohe und friedliche Weihnachten. Diese fünf Grazien vertragen sich schließlich auch.
@OliverT hat schon mit seinem Review vorgelegt. Viel muss ich daher nicht vertiefen. Als Buttom Line up Front kann ich nur sagen: Die Gitarre lohnt sich nicht nur wegen der Geschichte des Holzes.
Meine Routine war es bisher, ohne vorheriges Antesten eine Gitarre zu kaufen. Das einzige Mal erfolgte das Antesten vor Kauf meiner Anfängergitarre im Jahre des Herrn 1992. Einfluss auf das Kaufgeschehen hatte auf alle Fälle @DirkS, der zu einem pandemiekonformen PRS-Regionaltreffen einlud und seine Entscheidung @hack_meck auch um Teilnahme zu bitten. @hack_meck sagte zu, hatte im Gepäck eine weiße PRS Fiore, seinen unter Aufsicht selbstgelöteten Tube Amp Doctor Verstärker und eine PEAVEY HP 2, die er auch frisch in OliverTs Thread vorstellte. Was unter meinem Radar blieb.
EVH und ich
Als Generation MTV kannte ich "Jump" und Eddie und seine Frankenstrat. So richtig interessierte ich mich für die Band in der Zeit, als er seine Signature von EBMM hatte in Vintage Yellow mit Quilted Maple Top. Das Live-Album "Right here, right now" - Au, Backe, auch noch aus der Sammy Hagar Zeit! - war mein erster Tonträger von Van Halen. Ich blieb der Band treu. Akzeptierte Gary Cherone als Nachfolger Sammy Hagars. Hätte mir eher SH wieder am Mikro gewünscht als DLR. "Balance", "Van Halen III", "A different Kind of Truth" und ein paar Best of gesellten sich ins CD-Regal.
Zurück zu Gitarren: Die EBMM fand ich optisch schön. Aber eine flache Decke war nicht so ganz meine Welt (ja, wer einmal am Violinshaping von PRS Gefallen gefunden hat). Mit Eddies Ableben 2020 als ich Afghanistan weilte, setzte ich ihm für mich eine kleine Remiszenz, indem ich an meine entstehende Linus Red Scorpion sehr den Stil der Gitarre herausforderndes Van Halen Fenster auf der Gitarre verwirklichen ließ.
Naklar, hatte ich mir überlegt, mir ggf. auch eine EVH zu gönnen. Frankenstrat-Replika oder EVH Wolfgang. Eine Frankenstrat würde nicht zu mir passen aufgrund des Aussehens und es ist ein Gitarre vor meinem Van Halen Entdeckungszeitpunkt. Van Halen beginnt für mich mit der "schönen Holz"-Phase.
Bei Rockland Music in Witten hatte ich wahrgenommen, dass sie einige PEAVEY HP 2 ins Programm genommen hatten und damit warben, dass das Holz noch von Eddie selbst selektiert worden war, als er noch PEAVEY Endorser war mit der Wolfgang. Im Sortiment: Series Black, Deep Ocean, Moon Burst und Tigereye. Eine Kaufabsicht entwickelte sich trotzdem nicht. Zumal ich mit dem Verkauf meiner Ibanez RG 570 CTAM das Kapitel Floyd Rose Style Steg erstmal bis auf weiteres abgeschlossen hatte.
Seduktives Anspielen
Am besagten Tag bei DirkS sollte es vorrangig um PRS gehen, auch wollten wir Kammler und Barefaced vergleichen. Die Fiore hack_mecks war schon sehr interessant, aber irgendwie reizte es mich, die PEAVEY HP 2 auch mal in die Hand zu nehmen. DirkS hatte vorab in High Gain die unterschiedlichen Cabinets arbeiten lassen, die Kollegen waren ins Nebenzimmer gegangen, ich mit der HP 2 allein. An Laney IRT SLS und Kammler Mini-Kai jingelte ich vor mich hin. Der Hals war toll, die Klangmöglichkeiten ebenso.
hack_meck erläuterte auch noch sein Detailwissen zu der NOS Geschichte bei diesen Gitarren. Er zeigte mir noch Bilder vom Bestand beim Vertrieb. Da das ganze limitiert ist, mit nicht so ganz gesicherten Zahlen zwischen 400 und 600 Instrumenten, die durch das NOS Holz profitieren, musste ich mich entscheiden. JA!
Schmale und ich
Die HP 2 wollte ich aber ausschließlich in Tigereye. Die Decken, die mir hack_meck zeigte, waren nicht durchweg schön gemasert. Bei Rockland Music war nur eine Standardinseratbild im Onlineshop gelistet. Also nahm ich Verbindung auf. Schmale rief mich zurück. Es wurden mehrere Gespräche auch über Gott und die Welt. Er schickte mir ein gutes Duzend Bilder der tatsächlichen Gitarre. 100 % mein Beuteschema. Ich orderte noch die Modifikation der Saitenstärke auf 010-052 und ein Set-up auf eine möglichst niedrige Saitenlage. Ich überwies den ausgemachten Kaufpreis.
Und nun ist sie da
Das Unboxing erfolgte am 23.12.2021. Parallel trafen auch seitens Thomann der Richter Gurt sowie die Schaller Security Strap Locks und Pins (Ruthenium) ein. Nur die in der Oberpfalz bestellten Hipshot O-Ring Knobs brauchen noch.
Koffer auf. Der Duft war nicht so prickelnd. Da dünsten noch chinesische Klebstoffe aus. Er ist kein Vergleich zu Peter Steinachers Koffer für meine Linus Red Scorpion, aber sieht optisch ansprechender aus als die Thomann Plastikkoffer für umme 50 EUR.
Ich installierte den Gurt. Der erste Eindruck als ich die Gitarre hochhob: Ciao bella, da hat in Sizilien jemand einen Betonblock dran vergessen. Wie gut, dass der Gurt breit ist.
Beim Testen fiel mir auf, dass die Potiknöpfe nicht allzu griffig sind. Also klaute ich meiner Holcomb kurzerhand deren Hipshot Knobs - Ersatz ist ja unterwegs.
Klanglich erscheint sie als sehr flexible E-Gitarre mit extrem leichtgängigen Poti - Greg Koch hätte seine helle Freude daran. Das unabhängige Splitting von Steg- und Hals-PU liefert nun acht mögliche Grundsounds: Hals: HB und SC, Steg: HB und SC, HB-HB, SC-SC, HB-SC, SC-HB.
Das Sustain ist überraschend ausdauernd, meine RG wäre da schon abgestorben.
Spezifikationen
- Modellbezeichnung PEAVEY HP 2 Tigereye (HP: Hartley Peavey)
- Echtheitszertifikat NOS mit Farbangabe und Seriennummer, dazu NOS Schlagmarke auf der Kopfplattenrückseite
- Korpusmaterial: Linde mit gewölbter, bookmatched Ahorndecke von ca. 19 mm Stärke, Cremebinding
- Hals-/Griffbrettmaterial: Vogelaugenahorn
- Halsbefestigung: 4-fach verschraubt
- Lack: High Gloss (vmtl. Polyurethanlack), Hals/Griffbrett: nur geölt
- Mechaniken: 6x Schaller M6 Mini, Perloid-Flügel
- 22 Jumbobünde
- kräftiges Halsprofil, D-förmig, 15" Halsradius
- 2x PEAVEY Custom HB, Hals mit ca. 12,4 kOhm, Steg mit ca. 14,6 kOhm
- Elektrik: passiv; Jack; Switchcraft 3-Way-Toggle (oben: Hals; Mitte: Hals + Steg; unten: Steg); Mastervolume (Push-Pull; Pull: SC Hals), Mastertone (Push-Pull; Pull: SC Steg)
- Steg: PEAVEY lizensiertes Floyd Rose
- Herstellungsland: Tschechische Republik, handgefertigt; Koffer: Made in China
- Gewicht (ohne Gurt): ca. 4,2 kg
- Saiten: D'Addario NYXL 010-052 (serienmäßig: 010-046)
- Preis (UVP): 2.599 EUR (inkl. Zubehör: 2x Innensechskantschlüssel, 1x weitere Vibratofeder)
Nachträgliche Veränderungen:
- Schaller Strap Locks und Pins (Ruthenium)
- Richter Paul Landers Signature Gurt
- Hipshot O-Ring Knobs
Bilder
Wie man sieht, ist der Deckel der Federkammer nur aufgelegt. Manche stören sich dran. Das gibt es im Custom-Shop Preissegment u. a. sowohl bei 7ender wie auch bei Tom Anderson. Aufgrund der Abmessungen des E-Fachs wäre es mit dem eingelassenen Deckel der Federkammer optisch nicht so ansprechend geworden.
Farbvergleich Tigereye und Black Gold
Fazit
Herstellungstechnisch habe ich keinen Mangel festgestellt. Das E-Fach war einwandfrei mit Abschirmlack versehen worden, die Bundenden waren sauber entgratet, der Klemmsattel sitzt passgenau. Die Originalpotiknöpfe fand ich im Look nicht billig, wie sich OliverT einließ, auch das Ziehen geht ohne von unterwärts mit den Fingernägeln zu hebeln, dennoch sind andere Knöpfe - wie die in diesem Fall von mir vorgesehen Hipshot Knobs - griffiger und daher auch bühnenpraktischer.
Tonal ist sie sehr ansprechend durch die feindosierbaren Poti wie auch die Schaltung, das ist nicht nur eine Gitarre für eine Van Halen Spielwiese.
Aufgrund der Holzgeschichte spricht sie natürlich in erster Linie EVH Fans an. Es ist aber nicht abwegig, dass diese Story bei einer auf einige hundert Gitarren limitierten Serie dadurch preisstabil, wenn nicht sogar preissteigernd wirkt.
Das Gewicht ist so eine Sache. OliverT wog seine HP 2 mit um die 3,8 kg, meine wiegt 4,2 kg. Bei meiner PRS 513 entschied ich mich damals - weil ich die Info hatte - für die schwerere, hier wurde ich überrascht.
Gewichtsfetischisten wie @Stoptail22 würden da dann ganz reißaus nehmen, vorher aber schon beim Floyd Rose das Weite gesucht haben (es war schon witzig, als wir beim Treffen nach schweren Gitarren in der Hand in falscher Prejudikation das pergamentleichte Gefühl vernahmen, als wir eine um die 2 kg leichte Hollowbody aus dem Hause PRS aufnahmen).
Das FR an der HP 2 ist nicht unterfräst, d. h. einem intensiven Gebrauch für Upbendings a la Dimebag sind konstruktive Grenzen durch den Korpus gesetzt, es geht aus diesem Grund nur in die Entspannungszone durch Downbendings. Das aber systemtypisch.
Gegen das Gewicht hilft ein breiter Gurt und ein unterfrästes FR wäre nicht EVH. So hat die HP eben auch Stoptaileigenschaften.
Vielleicht würde jemanden, der unentschlossen ist, die Farbpalette eher zum ablehnenden Bescheid bewegen. Zwei verschiedene Blautöne, ein Bernsteinton und Schwarz. Kein Rot, kein Grün, kein... Schwarz geht als Kompromiss immer (und auch unter schwarz verbirgt sich eine schöne Maserung).
Aus diesem Grund: Kaufempfehlung.
Und nun: Frohe und friedliche Weihnachten. Diese fünf Grazien vertragen sich schließlich auch.
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