D
Deleted member 291993
Guest
Ich werde mich dann erstmal aus dem Forum hier zurückziehen und versuchen, meinen YT Kanal in andere Bahnen zu lenken.
Das klingt vernünftig, wird dann aber auch mit einer Menge Arbeit verbunden sein.
Damit du etwas mehr Linie in deine Videos bekommst, möchte ich dir ein paar Tipps mitgeben, über die du zumindest nachdenken solltest:
- Dadurch, dass du relativ viel vorspielst, und weniger quasselst, als z.B. die amerikanischen Kollegen und ihre Epigonen. gehörst du auf jeden Fall zu den angenehmeren Vertretern deines Fachs. Das ist schon mal eine gute Basis - und wenn du es schaffst, den Anteil von aktivem "Vormachen" und passivem "Erzählen" auf mindestens 2:1 (besser 3:1) zu bringen, bist du sogar ganz weit vorne.
- Kürze zunächst mal alle einleitenden Vorträge auf maximal 30-45 Sekunden (wenn es mehr zu sagen gibt. kannst du das lieber gelegentlich einstreuen oder hinten anhägen). Indem du möglichst schnell am Instrument zur Sache kommst, kannst du die kurze Aufmerksamskeitbereitschaft der meisten User bereits austricksen.
- Mache dir vor jedem Video unbedingt eine kurze Liste zum Lernziel (z.B. "Intervalle auf dem Griffbrett darstellen und benennen können") und v.a. zu den vom Schüler zu erwartenden Voraussetzungen (z.B. "verfügt bereits über die technischen Voraussetzungen für Dopplegriffe, kann etwas mit dem Begriff "Intervall anfangen, kennt Intervallziffern der Akkordsymbole"), damit kannst du eventuelle "didaktische Lücken" sofort erkennen, und gegebenefalls vorbereitende oder begleitende Tutorials erstellen.
- Fokussiere dich im Interesse des Betrachters auf wenige Items, also z.B. nur Intervalle auf einer Saite, oder nur auf zwei Saiten - aber zumindest am Anfang nicht wild durcheinander.
- Gewöhne dir eine klare Diktion beim Erklären, und noch klarere Spielaktionen beim Vormachen an. Aktuell wirkt vieles noch zu improvisiert, und daher in Wort und Tat zu fahrig und unsortiert. So etwas ist für Schüler tödlich!
- Beginne und schließe den praktischen Teil eines Videos mit einer kurzen Demonstration zum Praxisbezug des abgehandelten Stoffs - im Beispiel "Intervalle" z.B. dadurch, dass du die Anwendbarkeit der Intervallen anhand von Akkordsymbolen darstellst.
- Und last not least: Überlege immer vorher, ob ein Video überhaupt als Medium für einen bestimmten Unterrichtsinhalt optimal ist. Bei erklärungsintensiven theoretischen Themen ist es manchmal besser, den Leuten einfach eine PDF zum Nachlesen bereitzustellen. "Labervideos" machen nur Deppen, die das Medium nicht verstanden haben.