Show machen mit der Gitarre

Sich aber selbst ein "Showverhalten" anzutrainieren oder gar aufzuzwingen, ...
Das sind aus meiner Sicht aber auch zwei paar Stiefel, und nur das letztere würde ich dann auch negativ sehen.

Ich glaube aber auch nicht, dass der TE in die Richtung gezielt hatte. Es ist halt so, nicht jeder ist der geborene Showman, aber das heißt noch nicht unbedingt, dass man sich nicht wünschen würde, einer zu werden. Und da gibts dann halt schon Dinge, auf die man achten kann, damit es gut rüberkommt, und ja, die kann man sich auch antrainieren. Mit der Zeit gewinnt man mehr Sicherheit und entwickelt dann auch (hoffentlich) ein Gefühl dafür, was beim Publikum gut ankommt.

Es ist ein bisschen wie mit dem Instrument selbst - im Grunde kann jede/r lernen, ganz ordentlich Gitarre zu spielen, mit genug Geduld und Motivation. Manchen fliegts einfach so zu, aber die, die es sich härter erarbeiten mussten, sind nicht zwangsläufig die schlechteren Musiker.

Das haben sich Katy Perrys Gitarristen auch gedacht. Ich hätte Angst dass die Stricke reißen. :)

Wow, von sowas hab ich immer geträumt - dafür hätte ich vielleicht sogar Katy Perrys Bubblegum-Pop gespielt...

Gruß, bagotrix
 
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Ich war beim Anschauen irgendeines "Fail"-Videos auf den ersten Seiten fassungslos, dass da mittlerweile schon das synchrone guitar-swinging Einzug gehalten hat. Was für eine aufgesetzte Kinderkacke...
bravo
 
..... diese ganzen Kiddie-Metal-Bands der 10er-Jahre ....
zum glück gab es kittie:


wir haben kein besonderes outfit.
und was die show angeht....bei ein paar songs muß ich meine gitarrenbewegung unterdrücken, damit ich nicht mitswinge im song...was ich voll doof finde.
 
Auch wenn Gitarren-Lehrer das nicht gerne hören: Live-Musik hat ein starkes visuelles Element - wer sich als Entertainer auf die Bühne begibt, hat eine gewisse Bringschuld. Allerdings gibt es schon ein paar biedere, Gitarrenlehrer-konforme Dinge, die man tun kann, um seine Präsenz zu verbessern:
  • Brav üben. Wer seine Parts diszipliniert einstudiert hat und gut vorbereitet auf die Bühne geht, wirkt automatisch souveräner und entspannter. Proben ist auch das beste Mittel gegen Lampenfieber. Spezial-Tipp der toten Hosen: Im Dunkeln proben, damit man lernt, ins Publikum zu schauen statt auf das Griffbrett.
  • Lagenspiel. Fast alle Melodien lassen sich theoretisch auf einer Saite spielen, wozu manche jungen Gitarristen tendieren. Das ist nicht nur motorisch aufwendiger, sondern erfordert auch den gebannten Blick auf das Griffbrett. Wer nicht die Hand verschiebt, sondern nur die Finger bewegt, spielt leichter blind, kämpft weniger mit dem Instrument und befreit motorische Ressourcen, die man evtl. in Bewegung investieren kann.
  • Die Gitarre nicht auf einer cool aussehenden, sondern einer bequemen Höhe tragen. Mein Bass hängt sehr hoch, und damit bin ich cooler als mit Ramones-mäßiger Knie-Höhe - weil ich eben entspannter und leichter spielen kann.
Wer sich aussuchen kann, ob er sich bewegen möchte oder nicht, hat eigentlich schon gewonnen. Aber ich glaube, viele wollen sich eigentlich bewegen, aber können das nicht, weil sie mit ihrem Instrument kämpfen.
 
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Auch wenn Gitarren-Lehrer das nicht gerne hören: Live-Musik hat ein starkes visuelles Element ...
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Ich weiss nicht, welchem Vorkriegs-Jahrgang die Gitarrenlehrer entstammen, auf die du dich hier beziehst, aber scheintotes Spiel mit eingefrorener Gestik wird heute nicht einmal mehr im Klassik-Bereich propagiert -auch wenn dort die Bewegungen grundsätzlich weniger der Show, als dem natürlichen Spielfluss dienen. Und Bühnenpräsenz läßt sich auch anders erreichen, als durch eine Rolle rückwärts mit gleichzeitigem Abfackeln der Gitarre ...

Fast alle Melodien lassen sich theoretisch auf einer Saite spielen, wozu manche jungen Gitarristen tendieren. Das ist nicht nur motorisch aufwendiger, sondern erfordert auch den gebannten Blick auf das Griffbrett.

Ob eine Passage auf einer, oder auf mehreren Saiten gespielt wird, sollte keine motorische, sondern eine klangfarbliche bzw. artikulatorische Entscheidung sein. Der "gebannte Blick aufs Griffbrett" ist kein Argument, weil eine grundsätzlich andere Baustelle.
Insbesonders sequenzierende Fingerpattern sind auf nur einer Saite sogar oftmals leichter memorierbar, was die Frage möglicher motorischer Vorteile bereits relativiert.
Und last not least: Horizontale Läufe auf einer Saite wirken für ein gitarrentechnisch unbedarftes Publikum immer virtuoser und daher visuell attraktiver, als vertikale, bewegungsarme Fingersätze. Womit wir wieder beim "Show-Thema" wären ...
 
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Genauso wie man seine Gitarrengriffe lernt, könnte man auch die Bewegung auf der Bühne lernen. Warum sollte das anstößig sein? Oder ist es anstößig gut Gitarre spielen zu lernen? Musik und Show sind eins. Ich finde es z.B. gräußlich, wenn ein Klavierspieler (besonders in der Klassik) so verkrampfte Bewegungen macht und ihm offensichtlich keiner sagt, dass das total dämlich aussieht. So etwas darf nur Joe Cocker.

Ihr glaubt doch nicht, dass die großen Bands, vor allem in den Videos, das nicht einstudieren. Es gibt ein Video von Prince, da wird akkribisch die Bühnenshow geübt. ZZ-Top, Kool & The Gang, Tower of Power, Guns n. Roses, Metallica, alle üben auch die Bühnenshow.

Bei mir habe ich festgestellt, dass ich gut abgehen kann bei einem Solo, allerdings finde ich kein Ende. Das betrifft sowohl das musikalische, als auch die Show. Ist echt schwer. Da muss man ein Workaround finden.
 
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Ob eine Passage auf einer, oder auf mehreren Saiten gespielt wird, sollte keine motorische, sondern eine klangfarbliche bzw. artikulatorische Entscheidung sein.
Im Studio schon, aber bei einem Publikum aus Nicht-Musikern stelle ich so etwas schonmal hinten an.

Ist natürlich alles Geschmackssache. Für mich war es enorm befreiend, mich bewusst zum vertikalen Spiel zu zwingen, weil ich viel mehr dem motorischen Gedächtnis überlassen konnte und weniger den Augen, und weil es einfach ökonomischer ist. Klassische Gitarristen werden ja auch darauf getrimmt. Und die Bedeutung des Lagenspiels bei der Bewegungsfreiheit halte ich für unterschätzt.
 
Wenn jemand Show macht, dann mal das Video anschauen :)

3:15 😂

 
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Die aufgesetzteste Show bringt gar nichts, wenn sie nicht glaubwürdig ist. Letztendlich geht es immer wieder um Soul, Credibility und Engagement.
Grundsätzlich wäre ich ja schon zufrieden, wenn einige Leute sich mehr Mühe mit ihrer Kleidung geben würden, bevor sie eine Bühne betreten.

Als ich jugendlich war, war man Rocker, Mod, Punk, Popper, Psycho oder sonstwas - und hatte sowohl eine Lieblingsband, der man vielleicht nacheiferte (auch kleidungsmässig) als auch einen Lieblings-Fussballverein. All das definierte einen schon reichlich. Aber in den damaligen Grössenordnungen ist das heute nicht mehr vorzufinden. Man definierte sich über Musik. Man wusste meistens gleich, woran oder an wem man geraten war. Man sah es irgendwie. Ich mochte das sehr.

Vielleicht ist es also besser, einfach nur mal wieder man selbst zu sein und sich anständig anzuziehen. Be yourself, Baby. Be what you want to be. Do what you want to do.
 
heißt, nächster auftritt im werder bremen trikot?
 
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nächster auftritt im werder bremen trikot?
:hat: Ich sicher nicht. Aber wenn eine andere Kapelle das geschlossen täte, so fände ich das vielleicht sogar witzig. Ich selbst hab ausserdem schon mit Reißzwecken ne andere Fussball-Flagge über meinen Amp gepinnt. Aber so meinte ich das ja auch gar nicht. Trotzdem finde ich Residents-mässige Kostümierung unterhaltsam.

Sondern ich finde einfach nur, dass ich es als insgesamt angenehmer empfinde, wenn die Form irgendwie zum Inhalt passt. Ich hab mal auf einem Strassenfest eine bemitleidenswerte AC/DC-Simulation (sogar als "Headliner") gesehen, die in Hawaii-Hemden und in wahllosen Sprüche-Hoodies ("Special Airport 72" oder so) auftraten. Und die Pete Townshend-Windmühle wollte dann auch nicht so wirklich ins Gesamtkonzept passen.

Ich finde einfach, dass das Drumherum auch passen sollte. Meistens zahlt das Publikum Geld für Konzerte. Dafür sollten sie auch etwas fürs Auge bekommen. Und wenn das Konzert dann sogar noch gut war, dann kann man von einem gelungenen Abend reden. Man sollte einfach mal wieder ein bisschen mehr Attitüde zeigen. Technische Fehler sind verzeihbar und aalglatt empfinde ich als langweilig. Ich selbst gehe aber auch nicht unbedingt wegen Virtuosität zu Konzerten. Es sei denn, es tritt ein Virtuose auf. Nur Cowboys sollten Cowboystiefel anziehen.

Bin einfach nur gegen Wahl- und Lieblosigkeit und gegen Austauschbarkeit. Auch optisch.
 
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das stimmt schon.
ne death metal band in beach boys optik wäre schon seltsam.

kleidung sollte den stil der band unterstützen.
kiss wurde nur berühmt, wegen dem schrillen outfit.
 
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kleidung sollte den stil der band unterstützen.
Kleidung unterstützt den Stil der Band, ob die Band das will oder nicht. Wenn ein paar alte Männer in 3/4 Jeans oder kurzen Hosen und Sandalen auftreten, dann sieht das halt bescheiden aus und die Band wird genauso bescheiden wahrgenommen, egal wie gut die spielen.
 
Wenn ein paar alte Männer in 3/4 Jeans oder kurzen Hosen und Sandalen auftreten, dann sieht das halt bescheiden aus und die Band wird genauso bescheiden wahrgenommen, egal wie gut die spielen.
Nicht, wenn sie im Altersheim spielen oder beim Karneval ...

Der Kontext macht eine Menge aus, weshalb ich glaube, dass allgemeine Aussagen, und erscheinen sie auch noch so plausibel, eine doch eher begrenzte Wirksamkeit haben bzw. nur dann wirklich hilfreich sind, wenn sie in den spezifischen Kontext passen oder gut auf ihn passfähig gemacht werden.

Aber anyway: Es ist eine Sammlung an Anregungen und Sichtweisen zusammen gekommen, wo sich alle nach ihrem Gusto draus bedienen können - und das ist das, was imho bei einem Forum wirklich gut funktioniert. Und vielleicht findet sich ja noch die ein oder andere Perle, etwas, wo man aufhorcht oder zweimal hinschaut oder was man selbst demnächst auf die Bühne packt ...

x-Riff
 
Nicht, wenn sie im Altersheim spielen oder beim Karneval ...
ja, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Aber, um auch mal eine andere Seite zu thematisieren, man muss ja nicht immer gleich Show machen, oft fehlt es schon daran, die einfachsten Fettnäpfchen zu vermeiden. Ich erinnere mich an eine recht gute Amateurband, die fast alles mitgenommen hat:
- Hauptgitarrist hatte seine gesamte Gitarrensammlung mit, zwischen den Stücken wurde dann immer gewechselt inklusive lautem Stimmen, und kniendem Einstellen der Effektgeräte (soundmäßig hat man da keinen Unterschied zwischen den Gitarren gehört)
- Lautes Stimmen während der Ansage des Sängers,
- 3/4 Hosen, BandT-Shirt Metallica (gespielt wurde 60ies und 70ies Coverrock)
usw.
Bei einer anderen Band: Notenpulte auf Gesichtshöhe (offenbar kurzsichtig und zu eitel eine Brille zu tragen). Vorteil: man konnte gute die Hände der Gitarristin sehen.

Dann gibt es da Menschen, die haben überhaupt kein Showtalent. Besonders schlimm ist das bei Sänger/innen, die z.B. bei Instrumentalteilen nichts mit sich anzufangen wissen. Egal wie gut die sind, die gehen dann halt nur als Backgroundsänger/innen. Und dann muss man mit denen irgendwelche Bewegungen einstudieren, damit das nicht so aussieht, als ob sie gezwungen werden mitzumachen und lieber etwas anderes machen würden.
 
gestern auf einem kleinen konzert gewesen.
tja....performance war gut.
klanglich?
bass und schlagzeug hat man excellent gehört....gitarren und gesang hat man kaum bis nicht wahrgenommen.
hab mir dann stöpsel in die ohren gesteckt, damit ich bass uns schlagzeug etwas gedämpft bekomme....dann konnte man den rest der band erahnen.
 

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