Die NJM4580 werden durchaus auch für KH-Amps benutzt - aber dann wahrscheinlich nicht mit einem 50 oder 100 Ohm Kurzschlussschutz in Reihe vor dem Ausgang. Der versaut einem nämlich bei ähnlicher Impedanz des KHs mächtig den Frequenzgang und ähnliches.
Wahrscheinlich mit einem nachgeschalteten Transistor, der in der Lage ist, die geforderte Leistung auch dauerhaft und über den ganzen Frequenzbereich auch bei Fehlanpassung zu liefern. Kostet heutzutage auch fast nix.
Okay verstehe, best Practice ist es also definitiv nicht,
Selbstverständlich ist das "best practice", auf jeden Fall übliche Praxis. Das machen auch andere Hersteller so und ist auch in teureren Konsolen zu finden.
Auf einem niedrigen Level kurzschlussfest sind diese Chips mittlerweile längst allemal, so dass auch ein kurzfristiger Kurzschluss am Ausgang, etwa wegen eines kaputten Kabels oder Stecker nichts ausmacht.
Ansonsten kann der Hersteller selbstverständlich ein minimales Kompetenzlevel beim Nutzer voraussetzen. Kein Hersteller kann, will oder muss seine (PA/Audio-)Technik "deppenfest" konstruieren. Das machen Autobauer auch nicht.
Neben dem hier breit diskutierten Thema der Überhitzung/Überlastung gibt es noch ein anderes Problem bei einem zu niedrigen Abschlusswiderstand und Betrieb in "Leistungsanpassung".
Da die beteiligten Aus- und Eingangswiderstände keine simplen, konstanten Ohm´schen Widerstände sind, sondern komplexe "Impedanzen", sind sie frequenzabhängig. D.h. sie ändern sich über den Frequenzbereich. Unter Leistungsanpassung bricht die Ausgangsspannung des OP-Amps mehr oder weniger massiv ein, wegen der Frequenzabhängigkeit aber unterschiedlich stark bei unterschiedlichen Frequenzen.
In der Konsequenz wird der Frequenzgang sozusagen "verbogen", dazu leider noch auf eine kaum zu kontrollierende Weise, so dass man kaum eine Chance hat, dem mit EQ sinnvoll entgegen zu filtern.
Kurz gesagt: Ein Kopfhörer mit 80 Ohm Impedanz wird am XLR-Ausgang weniger neutral klingen respektive deutlich verfärbter klingen als wenn man ihn an einen richtigen Kopfhörerverstärker anschließt.
Wenn der Kopfhörer hochohmig genug ist, dass der Zustand der Spannungsanpassung erreicht werden kann am XLR-Ausgang (z.B. 1000 Ohm), dann sollte es tatsächlich keine Überhitzungs- oder Frequenzgang-Probleme geben. Möglicherweise ist er aber zu leise.
Es spricht also alles für einen dezidierten Kopfhörerverstärker, wie sie im Thread ja schon empfohlen wurden.
Zur Vertiefung empfehle ich wie so häufig Eberhard Sengpiel (dessen Fachmannschaft wohl über jeden Zweifel erhaben ist):
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-spannungsanpassung.htm
http://www.sengpielaudio.com/AnpassungInDerTonstudiotechnik.pdf