Warum kauft(et) ihr hochpreisige Gitarren?

[rw]

Für mich lag ein offener Punkt der Frage darin, ob es um den NP des Instruments geht oder um den gezahlten Preis. Beides lag bei mir oft weit auseinander, wobei ich grundsätzlich lieber gebrauchte Gitarren kaufe, einerseits wegen des Preisvorteils, andererseits damit klar ist, ob /wie das Instrument das Altern übersteht.
Aber, wie gesagt, wenn es flasht, dann flasht es...

 

[soundmunich]

Mit

Viel Spaß weiterhin

hab ich auch durch das Anstoßen ausdrücken wollen und meine das auch so, dass ich nicht verschnupft bin. Ist alles gut und ich finde konkrete Themen immer besser, weil dann nicht in jede abwegige Richtung gelabert werden sollte.

Das:

Danke! Aus genannten Gründen habe ich die Frage genau so formuliert

Verstehe ich jetzt zwar wieder nicht, aber ist alles gut, (eigentlich dachte ich jetzt) Leute zu Wort kommen zu lassen, die wirklich auch soviel Geld ausgegeben haben, wie im Thema steht.

 

[fpmusic22]

Ich habe über eine Martin Authentic viel im Martin Forum gelesen (eigentlich nur Gutes) und als jemand sie gebraucht in ebay Kleinanzeigen angeboten hat, bin ich hingefahren, hab sie gespielt und gekauft. Klang und Stil der Gitarre sind super und ich hab den Kauf nie bereut.

 

[Spanish Tony]

Leute zu Wort kommen zu lassen, die wirklich auch soviel Geld ausgegeben haben, wie im Thema steht.

Genau das meinte ich doch auch

 

[kingbritt]

. . . mach ich nicht. Wenn dann irgendwann doch mal, nehme ich das sportlich und sehe das auch als mögliche Geld-Anlage. Oder vielleicht mal direkt von einem Gitarrenbauer, um an dem ganzen Prozess von der Planung bis hin zu Fertigstellung teilzuhaben. Mit meinen derzeit fünf Gitarren bin ich soweit zufrieden, sind gut zu spielen und klingen recht ok, also was soll's.

 

[ValleysOfNeptune]

Weil mir Gitarren unter allen mit Geld kaufbaren Dingen am meisten Freude machen. Wenn jemand ein teueres Auto oder Motorrad fährt findet das niemand außergewöhnlich. Und da sind 5k€ nichts.

Wobei ich die genannte Grenze bisher aber nur bei Vintage Gitarren überschritten habe. Auf Masterbuilt, Murphy Lab, Collector's Choice, etc. stehe ich überhaupt nicht. Bei Custom Shop Gitarren suche ich mir mein Instrument lieber unter den "Standardmodellen" aus.

 

[Fischi]

Klingt jetzt blöd: weil ich es kann.

Lasst es mich erklären:
Ich wollte schon lange so eine Gitarre besitzen. Habe lange gespart, mittlerweile habe ich auch einen Job, in dem ich recht gut verdiene. Heißt: ich konnte mir die Gitarre leisten, ohne dass meine Familie sich wegen dieser Ausgabe einschränken musste und ohne dass ich mir Gedanken machen musste, ob wir die kommenden Wochen nur Wasser und Brot essen müssen.
Wäre meine finanzielle Situation anders gewesen bzw. hätte ich die Gitarre finanzieren müssen, hätte ich das nie im Leben gemacht.

Die Gitarre (PRS Wood Library Tremonti) klingt hammergut, lässt sich klasse bespielen. Sie war im Winter per Post eine knappe Woche aus Großbritannien auf dem Weg zu mir. Nach Aklimatisierung war ihre Stimmung tadellos, ohne dass ich nachstimmen musste. Sowas habe ich noch nie davor erlebt.

Merkt man den Unterschied zu einer 1.500€ Gitarre?
Ja!

Ist dieser Unterschied den Aufpreis wert?
Das muss jeder selber entscheiden.

Klangliche und Verarbeitungsunterschiede sind bei Sprüngen in „niedrigeren“ Preissegmenten (z.B. von einer 500 zu einer 1.500€ Gitarre) deutlich stärker hör- und spürbar

 

[rle]

Ich habe das jetzt einmal getan und das auch noch auf Grund eines Bildes. Sie lag einen Hunderter unter der 4K Grenze, falls das noch hier reinpasst.
Ich hätte sie aber auch bei 4.500 gekauft und behalten.
Dann ist das nicht einmal eine LP oder sonst etwas, das der Instrumentenbaukunst unterliegt, sondern eine Tele, oder genauer ausgedrückt
eine Esquire. Und die hat nicht mal meiner Idealvorstellung entsprochen, die wäre Custom Shop New Old Stock gewesen.
Ich habe sie sogar noch übers Internet bestellt und nicht mal vorher getestet. Gut ich hätte sie auch zurückschicken können.

Warum also:
- Das Geld war gerade da (Durch Corona keineUrlaubsreisen)
- Sie hat mich schon auf den Bildern angesprochen
- Das Übliche: Selbstbelohnung (Durch Corona zuviele Stunden gearbeitet)
- Von den Spezifikationen her: Modern "V" Neck und Lightweight Ash Body
- Die Farbkombination: Schwarz, Maple Neck, weißes Pickguard (mein Ideal für Telecasters)

Als Wertanlage kommt eine Gitarre für mich nicht in Frage. Ich bin auch nicht so der Wertanlagentyp.
Das war im Februar diesen Jahres und was soll ich sagen, das ist die Gitarre, die ich zu 90% jeden Tag in die Hand nehme und die ich spiele.


Fender Esquire , auf Flickr

Ich habe dann noch einen Neck Pickup eingebaut und eine andere Tone- und Volume-Regelung.

 

[Spanish Tony]

Danke bisher für die interessanten und offenen Auskünfte

 

[rw]

Ich habe dann noch einen Neck Pickup eingebaut

DAS ist dann bei einer Esquire wirklich cool

 

[Axel.S.]

Ich hatte mal einen Bekannten gefragt, der sich eine E-Gitarre nach seinen Vorstellungen hat bauen lassen. Er ist Profimusiker, da ist das - denke ich - verständlich. Sie ist anders als die anderen Gitarren, die er hat und ich finde, sie passt sehr zu ihm. Leicht und unkompliziert und kann aber auch ganz schön laut werden.

 

[InTune]

Eigentlich darf ich nicht mitreden, denn meine teuerste Gitarre hat nur ca. 3k€ gekostet.
Jedoch hätte ich schon mal eine PRS Privat Stock (gebraucht) für 5k€ gekauft, wenn sie mir nicht vor der Nase weggeschnappt wurde.
Diese Gitarre sah in meinen Augen einfach umwerfend aus.
Als DGT Model hätte sie das Potential gehabt, für mich die „eine“ Gitarre zu werden.
Die Exklusivität einer Privat Stock (die neu eher im 10k€ Bereich turnt) fand ich auch durchaus reizvoll.

Leider ist es jedoch eben nicht dazu gekommen.

 

[Pie-314]

Welche Mods hier haben 5K Gitarren?

Hier! Und zwar die Gibson Les Paul Vivian Campbell Signature Custom Shop.

Warum habe ich die gekauft? Ich kann es nicht wirklich gut mit Worten erklären, aber die zwei besten Schlagworte dazu sind: Optik und Fanboytum.
Das Aussehen der Gitarre fand ich grandios, und die Vorstellung, eine Gitarre zu haben, die eines meiner allergrößten Idole persönlich in der Hand hatte, um sie zu signieren, war ebenfalls unwiderstehlich.

Es gibt zig Leute, die erklären mich wegen dieses Kaufes auch mit Hinsicht auf den Preis für bekloppt, aber ich freue mich jeden Tag aufs neue, wenn ich diese tolle Gitarre in die Hand nehme.
Keine Anhnung, ob das ein Placebo Effekt ist, aber von allen meinen fünf Gibson Les Paul Gitarren fühlt sie sich am wertigsten an.

Ich bereue nichts.

 

[rle]

Wenn Du Dich jeden Tag freust, wenn Du sie spielst, dann wäre es mMn bekloppt gewesen sie nicht zu kaufen.

 

[boisdelac]

Mein Haus, meine Yacht, mein Auto, mein Motorrad, meine Gitarre.... ander kaufen sich mehrere Traktoren, Pferde.... sind wir in Bezug auf das eigene Hobby nicht alle ein Bisschen subjektiv eingestellt. Bei Berufsmusikern ist das Instrument Werkzeug. Gutes Werkzeug, gute Arbeit (mit unter).

 

[OliverT]

Vor langer Zeit habe ich mir 2 Jackson Custom USA Gitarren anfertigen lassen.

Weshalb ich soviel Geld ausgegeben habe? Ich wollte MEINE Gitarre, individuell - Ein Einzelstück.

Würde ja gerne das ganze von mir nun bewerten, wird leider hier aber nicht gewünscht Schade

 

[punkadiddle]

Betroffenen

sic!

klingt irgendwie nach Schicksal.... ich konnte nix dafür....

 

[Prospero]

Ich meine so Preise ab 4 bis 5k aufwärts. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das ein heikles Thema ist. Daher würde ich darum bitten, möglichst auf Bewertungen zu verzichten, sondern nur tatsächliche Beweggründe zu benennen.

Ich kaufe Gitarren, die mir gefallen (Sound, Bespielbarkeit/Handling, Optik, Features...) und die ich haben möchte. Sind diese günstig, ist dies fein und überhaupt kein "Imageproblem", sind sie teuer, dann ist das eben so, wobei dann meine kopfinterne Rechtfertigungsmaschinerie durchaus deutlich kritischer ablaufen dürfte

 

[ChP]

In der Kategorie bin ich bisher nicht angelangt. Es gibt aber einige wenige Gitarren, wo ich immer mal über ein "vielleicht ja doch noch irgendwann" nachdenke. Das wären dann konkret Gitarren von Ulrich Teuffel. Die gibt es einfach nur so und sie sind irgendwo auch eine Besonderheit in der Geschichte der E-Gitarre.

 

[DirkS]

Für wirklich frühe PRS ist man inzwischen in diesem Preisbereich gebraucht angelangt (Custom mit Birds Baujahre 85 bis 88), auch für die frühen Sondermodelle (Signature, Artist I, 10th Anniversary u.a.). Ein Kauf ist aber -wenn man das Geld einmal aufgebracht hat- nahezu risikofrei, weil man dieses Geld auch jederzeit beim Verkauf wieder bekommen kann. Natürlich gilt das auch für gebrauchte Private Stocks, die fangen so etwa bei 5000€ an.

Wenn ich also in diesem Bereich eine Gitarre finde, die mir extrem gut gefällt, bei der wirklich alles stimmt, und ich gerade flüssig bin (Selbständigkeit hat ihre Schwankungen), dann kann ich in Versuchung geraten.

Diese Rechtfertigung des nicht vorhandenen Wertverlusts gibt`s bei neuen Gitarren für diesen Preis nicht. Und da tue ich mich schon deutlich schwerer. Bei aller Begeisterung über großartige Gitarren kann ich das Hirn nicht komplett ausschalten. Bisher habe ich diesen Preisbereich bei Neugitarren vermieden.

Die vorhandenen Schätzchen allerdings bereiten mir seit Jahren richtig Freude! Ich spiele sie alle regelmäßig und auch nach langer Zeit ist es einfach nur schön und entspannend. Neben der allgemeinen Freude, so ein Instrument besitzen zu dürfen, habe ich sie so ausgewählt, dass sie mir haptisch und klanglich perfekt liegen. Das Spielen selbst verursacht also immer wieder neuen Spaß. Das kann mal das schier endlose Sustain auch in hohen Lagen sein, mal die perfekte Haptik, die schwierige Techniken einfacher gelingen lässt, oder auch die feinsten Nuancen, die so ein Instrument überträgt. Wer so etwas hört, der freut sich immer wieder daran.

Sicher rechtfertigt nicht jede teure Gitarre den verlangten Aufpreis. Wenn man aber einmal eine gefunden hat, bei der das passt, dann steigert das noch einmal den Spaß am Spiel.