Hi zusammen,
So, dann erzähle ich mal ein wenig über meine Rigs und warum das aktuell so aussieht.
Wie von mir beschrieben, versuche ich zu beschreiben was ich nutze und auch warum. Ich glaube, das wird jetzt echt lang …
Kurzer Background:
- Klassischer Klavierunterricht von ca. 8 bis 15
- Ab 16 in Livebands
- Seit 18 Gesang, erst autodidaktisch, später ein wenig Unterricht in Klassik, bei einer Lehrerin, die selbst gerne Pop/Rock mochte
- Ab 20 Beginn Interesse und Einarbeitung Tontechnik/Tonstudio
- Diverse CD-Produktionen, Studiojobs
- Alles im Amateurbereich, für Profi war ich nie gut genug bzw. war zu übefaul und bin zu sicherheitsgetrieben
- bis auf ganz weniger Ausnahmen Selbstträger. Obwohl ich Sänger und Keyboarder bin, mache ich live auch noch den Sound (halt das Setup, wir ändern dann eig. nix mehr außer es ist etwas bei voller Location zu laut) und das Licht (keine aktive Steuerung, aber dennoch Vorbereitung, Vorstellung und Aufbau).
- Echtes Leben: Ingenieur/Familienvater/Musik ist teures Hobby und Ausgleich
Zum Umfeld - es gibt aktuell 3 Einsatzgebiete in meinem Liveleben:
1. Coverrock/Metal
2. Projektband für Chorprojekt (verschiedene Covers aus dem Rock/Pop-Bereich)
3. Sologeschichten (Hardrock/Metal in Form von Piano/Gesang)
1. Coverrock/Metal
Hier bin ich in meiste Zeit unterwegs, jede Woche Probe, ab und an Gigs, der letzte war letztes WE. War wieder mega nach der Pandemie.
In der Band bin ich Keyboarder und Leadsänger, dementsprechend ist das Setup das komplexeste, wenngleich es dennoch sehr simpel ist in Vgl. zu vielen anderen.
Keyboard: Nord Stage 3 compact.
Der Stage ist für mich der aktuell beste Kompromiss aus Soundvielfalt (ich liebe die Hammond), Gewicht/Platz und Bedienungsfreundlichkeit. Es ist nach dem Electro 3 und dem Stage 2 mein 3. Nord. Versuche mit Anhängen wie Ventilator oder externen Effekte habe ich immer mal wieder unternommen (GAS), dann aber wieder gelassen, weil ich das Setup schlank haben möchte und der Mehrwert zu gering war, dass zu ändern.
Schlank bedeutet weniger verkabeln/schleppen/aufbauen, wenig Ausfallgefahr und viel weniger Denken beim Setup und Spielen. Da ich ja live in erster Linie singe und die PA fahre, ist nicht so viel RAM übrig für mehrere Boards und als Leadsänger sieht das dann auch doof aus hinter einer Keyboardburg…
Gespielt wird zu 50% nur Hammond mit verschiedenen Einstellungen, der Rest ist Synths, wenig Klavier und sehr wenig Natursounds. Einige Splits und Layers, aber eher trivial. Die komplexesten Sounds sind z.B.:
- Intro von Mr. Crowley (Ozzy Osbourne), wo Synthbass links, synthpad rechts zusammen mit Kirchenorgel und einigen Effekten zusammen kommen.
- Sound für Heart of Steele (Manowar) mit Klavier überall, Chor und Kirchenorgel eher rechts.
- Heartbreak Station (Cinderella): Klavier überall und rechts Chamberstrings mit sehr langer Attack, damit das Klavier nicht zugemüllt wird.
... also eig. echt trivial
Ich spiele im Stehen. Ständer ist seit 2 Wochen der K&M Omega pro. Zuvor war es der Spider pro. In der Probe stand dann alles immer auf einem Scherenständer und Texte auf einem Notenständer. Den Spider pro wollte ich immer schonen, weil er so schön ist aber auch, weil es die Legende gibt, dass hier mal ein Bein abbrach auf Grund Belastung des Alugusses im Fuß. Auch wenn mir K&M versicherte, dass dies bei meiner Version ausgemerzt wurde, hatte ich immer ein komisches Gefühl.
Dadurch spielte ich in der Probe immer ein anderes Setup als live, was eig. total bescheuert ist, weil man ja auch eine gewisse Haltung und Bewegungsabläufe einstudiert, die dann live nicht funktionieren. Daher also der Umstieg auf den Omega pro, der in den Proben und im Gig letztes WE einer sehr gute Figur machte.
Mein Textordner legt auf der zweiten Ebene, so wir auch beim Spider pro früher. Ziel: Es soll nicht extrem zu sehen sind, daher live keinen Notenständer, sondern eben im Ständer verbaut und eher flach. Da mir die 40 EUR für etwas schwarzes Blech zu teuer waren, habe ich mit aus Holzresten meiner Heimwerkerwerkstatt (2. großes Hobby …) ein Pendant gebaut und schwarz lackiert, Kosten 0 EUR und etwas Zeit.
Die Kabel sind für live alle Schwarz und werden mittels Klettbändern am Ständer fixiert., ich mag es gerne klassisch und aufgeräumt, ohne eine Wissenschaft draus zu machen. Ich baue aber keine Multicores. Zum einen lohnt sich das nicht bei 5 Kabeln und zum anderen deswegen, weil das Pult mal links und mal rechts neben mir steht und die Kabel daher auch mal spiegelverkehrt gezogen werden müssen.
Gesang geht über Funk (Shure beta58).
Für mich das beste Livemikro, das ich mir leisten will. Das sm58 war mir nach vielen Jahren zu matt, das beta87 war mir zu schön und da ich gerne mit dem Nahbesprechungseffekt spiele, passt mit das beta58 sehr gut. Mein BLX-Set begleitet mich seit vielen Jahren treu und ist klanglich topp für das, was ich mache.
Da ich der alleinige Sänger bin, lasse ich mich vom TC-Helicon Play GTX unterstützen. Der macht mir den Hall und das Delay für meine Stimme, zudem lasse ich mir für Refrains immer wieder eine zweite Stimme generieren. Das Ganze wird per Midi vom Stage mit der Tonlage versorgt. Nein, das Ganze klingt dann nicht nach Alleinunterhalter, dazu spiele und singe ich zu "anders" … ;-)
Zur Steuerung habe ich mir ein kleines Pedalboard gebaut, auf dem ein Sustainpedal, der TC-Helicon, ein Zusatzpedal zu TC zum Eintippen der Delaytime und die Stromversorgung für den TC, den Stage und noch ein freier Platz (zum Weiterleiten an das Frontlicht, das Pedalboard des Bassisten oder anderes) angebracht ist.
Das Ganze ist recht einfach auf ein stabiles schwarz lackiertes Brett geklettet und teilweise mit Kabelbindern gesichert.
Ich frage mich, warum es eig. keine passenden Pedalboards für Keyboarder gibt, da bleibt immer nur der Selbstbau. Da es also ohnehin selbstgestrickt ist, habe ich die Passform so gewählt, dass es einfach in den klassischen Baumarkt-Alukoffer passt. Das ist auch eine Kombi die mich seit mind. 10 Jahren begleitet, bin zufrieden.
Es ist mein 3. TC-Produkt und ich bin grundsätzlich zufrieden mit dem Sound und den Optionen. Leider ist das Marktangebot für kompakte Vocaleffekte für Keyboarder wie mich eher rar und ein adäquates Folgeprodukt für den GTX gibt es aktuell nicht.
Das große Voicelive hatte ich auch 2 mal (VL2 uns VL3), es ist mir aber zu umfangreich/komplex und nimmt für meine Notwendigkeit viel zu viel Platz weg. Das einzige Gerät mit Midi ist aktuell eines zum Anbringen an den Mikroständer. So etwas mag ich gar nicht bzw. das passt einfach nicht zu meinem Setup, zumal mir die Einstellmöglichkeiten dieses Geräts zu wenig sind. Es bleibt also zu hoffen, das was besseres nachkommt.
2. Projektband
Hier bin ich "nur" Keyboarder einer projektbezogen internationalen Band zur Begleitung eines 70köpfigen Chors. In dieser Gruppe genieße ich den Luxus, dass das "außenrum" von Profis organisiert wird, ich nur meine Instrumente und ein Mike inkl. Stative mitbringen muss und sage: bitte 2 DI-Boxen und 1 Mikrokabel. Mix und Monitoring und Beleuchtung wird dann schön gemacht. Das ist als alter Kneipengigger, wo man alles selbst macht einfach herrlich.
Bei den Proben bringe ich aber immer eine Mini PA mit (kleines Yamahapult und ein the.box Aktivwedge).
Bisher kam ich mit 2 Keyboards:
Sounds vom Nord Stage 3, gespielt per Std.-MIDI über mein KAWAI ES110. Dieser Zusatz hat mehrere Gründe:
- Mehr Platz für Splits
- Bessere Tastatur für die klavierlastigeren Sounds
- Die Klaviertastatur ist für mich deutlich fehlerverzeihender für leichtes Verspielen, als die Waterfalltastatur
Für die Zukunft spiele ich mit dem Gedanken, hier ein anderes Boards einzusetzen - eines mit 88 Klaviertasten und eigener multitimbralen Klangerzeugung.
Weniger Aufwand, weniger Platz auf der Bühne und vor allem mehr Sounds für Splits. Aktuell spiele ich mit dem KORG Krome EX 88. Ist ganz OK, aber er berührt mich nicht ganz. Kronos mag ich nicht, der K2700 schwirrt im Kopf … mal sehen…
Gesang kommt über ein Kabel beta58 (ich singe ab und an Solo mit den Chor).
Für die Füße gibt es nur ein normales Sustainpedal ohne Pedalboard.
Hier spiele ich im Sitzen, da wir ja nur neben dem, eig. "Star" - dem Chor - stehen und es nicht auf unserer Performance ankommt. Daher nutze ich bisher einen anderen Ständer, den K&M 18826, da er sehr klein im Transport ist und dennoch superstabil.
Der Stage steht leicht versetzt über dem Kawai auf einem stabilen Gravity Scherenständer. Das ist vllt. etwas seltsam, für mich aber sinnvoll, weil ihn zwar nicht spiele, aber dennoch einen guten Zugriff auf ihn brauche. Wenn er einfach vor mir/über dem Kawai stehen würde, verdeckt er mich mehr und die Noten die dann noch darüber kämen, sind mir zu hoch. Wer mal schnelle Sachen von ABBA live und alleiniger Keyboarder gespielt hat, lernt direkt einsehbare Noten sehr zu schätzen…
Ich spiele zwar zu 75 Prozent auswendig, aber immer wieder verliert man halt doch kurz den Faden, vor allem wenn man sich dem sehr geschätzten, aber immer wieder trägen Chor anpassen muss. Es ist sehr spannend mit 70 Nichtmusikern live zu spielen, die sich auf deren Dirigent konzentrieren und die Band nicht als "Master-Clock" realisieren.
Verkabelung auch hier alles Schwarz und sauber verlegt. Klassisch und ohne Multicore.
3. Sologeschichten
Hier wird es ganz einfach.
Ich spiele nur Klavier über das KAWAI ES110 und singe über das Kabel beta58.
Kein Pedalboard, nur ein Sustainpedal. Gleiche simple Verkabelung.
Das Kawai und das Mike geht über meinen kleinen Yamaha Mixer mit internen FX und Komp. in meine Band-PA.
Hier soll ja mehr ein klassischer Singer/Songwriter-Modus gefahren werden und alles sehr direkt und eher intim klingen.
Gespielt wird im Sitzen und die Stative sind die K&M-Sachen von oben.
Allgemein:
- Alle Stative sind schwarz. Bunte Stative finde ich zwar erst mal erfrischend, aber ich mag es dann doch eher klassisch beim Zubehör. Bunt dürfen Instrumente, Stagekleidung und die Effektbeleuchtung sein.
- Die mobile Klavierbank ist die klappbare Herkules KB200. Ich bin selbst eher Herkules mit rund 120 KG, da muss etwas stabiler her
- Meine Sustainpedale sind alle die einfachen Fatar FVP-1 25. Ich mag den Formfaktor, das langer Kabel und den relativ hohen Federdruck. Zudem kann man einfach die Polarität umschalten.
Bilder hänge ich noch dazu.
LG, Randy