Gummiartig klebender Nitrolack

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Gast174516
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Mal ne Frage an die Profis, auch wenn‘s hier um eine rund 50 Jahre alte Dobro geht:

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Der Lack der alten Dame klebt auch nach der Politur mit D‘artfords (Lackpolitur Nitro) wieder im Bereich der Taille. Stoff bleibt kleben.


Die Gitarre war übelst siffig und exzessiv „beraucht“ worden (siehe Binding). Ich hab die für einen Kumpel geserviced aber am Klebelack bin ich ratlos…
Das war mein Vorgehen:

1) Mit Waschbenzin gereinigt
2) D‘artfords Politur (Baumwolllappen)
3) Partiell McGuiars scratch-X

Runter kamen etliche Mengen Nikotin, aber wie man am Foto sieht alles wieder sauber.
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Der Hals war ebenfalls übelst aber (siehe Foto) nach der Behandlung auch wieder clean. Der klebt auch nicht mehr.
Tja, und nach zwei Tagen wieder Geklebe wo der Lack mit Stoff in Berührung kommt. Siehe Foto unten.

Für Ideen/Tipps vielen Dank!
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Eigenschaft
 
ich weiss nicht, ob Waschbenzin (oder eine Politur?) Nitro anlösen kann, aber vielleicht doch noch ein paar Tage warten :gruebel:
Hab heute meinen gestern lackierten Body kurz in LuPoFolie eingepackt, :poop:
....
 
Luftpolsterfolie? Warum???

Nein, weder Benzin noch Politur löst nitro
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
genauso wie bei alten Nitrolacken die chemische zusammensetzung ein Rätsel ist so ist das ebenfalls bei Waschbenzin der Fall.

Waschbenzin ist gerne der Lösemittelbestandteil von Klebern & somit auch Lacken etc. Er entzieht Plastik (aber eben auch Lack etc.) den Weichmacher.

Denke du hast jetzt das Sympton des Weichmachers an der Oberfläche.

Aushärten lassen, wie beim Lackieren auf jedenfall ne gute Woche wenn nicht 2.


Wenns ganz blöd läuft muss der ganze Klatsch runter und neu.....

Laut Wiki: Je mehr das Waschbenzin "duftet" desto mehr Aromaten desto mehr
Weichmacherentzug.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Bei meiner Gibson hat normale Autopolitur geholfen.
 
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Ich habe noch nie von einer negativen Wirkung von Waschbenzin auf Nitrolack gehört.
 
eine andere idee:
Nitro löst auch im ausgehärteten zustand noch Plastik an,
vielleicht ist deine Kleidung einfach nicht Nitrofest?

oder etwas inn den Polituren was sich nicht mit den anderen Komponenten verträgt, die möglichkeiten sind mannigfaltig...

Und wie gesagt es gibt nicht "den" NitroLack und auch nicht "das" Waschbenzin.
 
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Das es nur an dieser einen Stelle klebt lässt vielleicht auf einen Rückstand vom früheren Leben schliessen.
Kleidung die irgendwas mit dem Lack angestellt hat?
Oder sowas in der Art.
 
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Wünschte wirklich ich könnte hier einen Tip geben, aber ich habe auch schon mal so einen Fall gehabt - oder waren es zwei? - wo bei Gibson- oder Heritage-Gitarren der Nitrolack mit irgendwas reagiert hatte.

In meinen Fällen war es im Bereich der Armauflage, also durch Reaktion mit Hautschweiß bewirkt.

Leider ist diese Reaktion nach meinem Kenntnisstand irreversibel.
 
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Waschbenzin ist kein reines Benzin (wie z.B. für Motoren). Je nach Hersteller kann da alles Mögliche drin sein.

ZITAT Internet:
Waschbenzin auch bekannt unter den Bezeichnungen Testbenzin, Siedegrenzbenzin, Terpentinersatz oder White Spirit ist eine Form von Leichtbenzin. Der entzündliche, farblose Kohlenwasserstoff findet als Lösungs- und Verdünnungsmittel und als allgemeines Reinigungsmedium Anwendung.

Deshalb tippe ich auch auf das Waschbenzin als Verursacher.


Zum reinigen und/oder auffrischen von Nitrolack reicht jeder handelsübliche Auto-Lackreiniger - Politur geht auch ist aber in der Wirkung schon kräftiger als Lackreiniger.

Gruß
 
....Zum reinigen und/oder auffrischen von Nitrolack reicht jeder handelsübliche Auto-Lackreiniger - Politur geht auch ist aber...
Nein. Lösungsmittel ist nicht gleich Lösungsmittel. Wasch-/Reinigungsbenzin ist, wie oben geschrieben, vielmehr der einzig verträgliche Reiniger für Nitrolack. Aceton löst Nitrolack.
Nitro reagiert vornehmlich mit Weichmachern- irgendeine chemische Reaktion in Verbindung mit Schmutz, Schweiß und Nikotin über Jahrzehnte sorgt für den Gummi-/Klebeeffekt. Meine Frage war, ob jemand einen Reparaturtipp hat (außer abschleifen)
 
Grund: Vollzitat reduziert
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Der Lack meiner Gibson von 1975 reagiert genau in der von dir beschriebenen Art und Weise. Zusätzlich gibt es noch Schlieren wenn Körperflüssigkeiten oder Wasser drauf kommt. Das ist die Zusammensetzung des Lacks. Bei mir hat noch nichts wirklich geholfen. Andre Waldmaier hat schon Plan. Ich würde es mal damit versuchen. Ansonsten gibt es wohl keine Lösung
 
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*edit*

Die Prozedur von Waldenmeier habe ich prinzipiell ja durchgeführt- D‘artfords ist die sicher bessere Wahl als das silikonhaltige Nigrin. Und hinsichtlich Mikrofaser möchte ich ihm zudem widersprechen- die hat auf Nitro wirklich nichts verloren.
Tja, denke auch irreparabel.
 
Grund: Vollzitat Vorpost
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Ich würde die Stelle mit dem Stoff oben genauso nochmal behandeln wie von Waldemeier vorgeschlagen und von dir ja auch durchgeführt. Danach die Gitarre ne Woche auslüften lassen. Das der "klebrig" wird scheint mir noch eine Reaktion auf die Behandlung zu sein, aber ich kann mir schwer vorstellen das diese "von Dauer" ist :).
 
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*edit*

Das entscheidet mein Kumpel
 
Grund: Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
sicher bessere Wahl als das silikonhaltige Nigrin.

Kenne das Produkt nicht, aber Nigrin ist Heimwerkerkram. Das würde kein Lackierer verwenden und Silikone sollte man auch auf Gitarren vermeiden.

Könnte mir vorstellen dass der Herr Waldenmeier das benutzt um allgemein klebrige Oberflächen zu behandeln und da hilft es dann gerade wegen des enthaltenen Silikons, weil man damit eben ein Gleitmittel auf die klebrige Oberfläche aufträgt. Ich kann davon nur abraten.

Ich würde die Stelle mit dem Stoff oben genauso nochmal behandeln wie von Waldemeier vorgeschlagen und von dir ja auch durchgeführt. Danach die Gitarre ne Woche auslüften lassen. Das der "klebrig" wird scheint mir noch eine Reaktion auf die Behandlung zu sein, aber ich kann mir schwer vorstellen das diese "von Dauer" ist :).

Ich kann mir dagegen sehr gut vorstellen dass es von Dauer ist, jedenfalls wenn es dem entspricht was ich schon erfahren habe. Gerade der von Gibson (und eben Heritage) verwendete Lack ist für dieses Phänomen anfällig. Es findet eine chemisch reaktion statt die eben nicht mit irgendwelchen Mittelchen reversibel ist.
 
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@Bassturmator

Danke für deine Einschätzung.
Finde es immer spannend, bei solchen "Expertenfragen" verschiedene Meinungen zu lesen. :great:
 
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