Üben oder kreativ sein? Womit anfangen?

mathiasbx
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Hallo Zusammen,

ich bin gerade genau in der Situation, dass ich mich frage ob ich nun erst Gitarre übe oder kreativ bin um Neues entstehen zu lassen.
Es geht mir hier nicht um das "warmspielen", sondern mehr um die Frage, ob ich durch das üben evtl. die Kreativität ausbremse.

Die Frage hab ich mir schon häufiger gestellt, habe aber dann doch erst mit Übungen aus dem Unterricht begonnen um dann so ca. ne Stunde später mich neuen Songs zu widmen.
Manchmal merke ich aber, dass ich dann vom Kopf her gefühlt nicht mehr ganz so frei und Ideenreich bin.

Wie geht Ihr an sowas ran? Blockt Ihr Euch Zeit nur für die Kreativität und seperat für das Üben oder entscheidet Ihr das Spontan je nachdem, wie Ihr Euch gerade fühlt?

Ich habe dieses Thema absichtlich nicht in eines der speziellen Unterforen gepostet, weil ich denke das dieses Thema unabhängig vom Instrument ja alle Musiker betrifft.

Bin mal super auf Eure Meinungen und Eure Erfahrungen gespannt
 
Eigenschaft
 
Ich seh da keinen Widerspruch, bei mir ergänzt sich das. Je mehr ich übe um so kreativer werde ich.
 
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Mach doch beides.
Zusammen, nacheinander, abwechselnd, durcheinander, effektiv und nicht effektiv.
Ist alles Egal. Fang einfach an.
 
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absichtlich nicht in eines der speziellen Unterforen gepostet
So was gehört einwandfrei zur Spieltechnik ;)
Im "Musikalischen OT" geht es um "Nichtfachfachfragen" zur Musik selbst, nicht um Instrumente, Spieltechnik, üben etc. ...
 
Ich seh da keinen Widerspruch, bei mir ergänzt sich das. Je mehr ich übe um so kreativer werde ich.
So sehe ich das auch.
"Üben" ist für mich keine lästige Pflicht ... es ist ein Teil des Ganzen der ganz selbstverständlich mit dazu gehört, und (mir zumindest) ebenso viel Freude macht.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich überlege grad noch ... Üben schafft doch eigentlich erst die handwerklichen Voraussetzungen, kreative Ideen umsetzen zu können. "Herumspielen", Zufallsergebnisse produzieren, das hat für mich zunächst mal nichts mit Kreativität zu tun. (Wobei sich auch daraus - wenn man es eben handwerklich kann - durchaus Kreatives entwickeln kann).
 
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Stellst du das Üben grundsätzlich infrage, oder nur die Gewichtung und Abfolge mit deinen kreativen Blöcken?

Gruß,
glombi
 
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Kreativität kommt und geht. Ist mal vor dem Üben da, mal danach, mal mittendrin, mal wochenlang gar nicht und meistens wenn ich schon im Bett liege.
Lass es fließen und denk nicht so drüber nach
 
Üben, üben, üben - und viel bewusstes Hören, auch von "anderer Musik". Letzteres öffnet Ohren und Gehirn, ersteres verschafft Dir die Möglichkeiten, die Ideen umzusetzen.
 
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Es geht mir nicht darum, dass Üben in Frage zu stellen. Nur durch einfach spielen wird man oft nicht wirklich besser, nur sicherer in den Dingen, die man eh kann.
Mir geht es mehr darum, dass ich z.B. bestimmte Übungen habe die ich eh immer wiederhole - zum einen auf der Gitarre, aber auch auf dem Klavier (spiele beides). Aber dann übe ich ja z.B. Arpeggien oder oder oder, die ich dann aber nicht kreativ abwandel, weil ich dann natürlich auf das saubere Spiel konzentriert bin. Sonst müsste ich das ja nicht üben :)

Wenn ich Songs schreibe, gehe ich ganz anders an die Sache heran, weil eben nicht bestimme Techniken übe / spiele, sondern einfach meinen Fingern freien Lauf lasse. Ich muss hier mir nichts vorher irgendwie überlegen, wie manche das machen sondern spiele ohne mir Gedanken zu machen. Und entweder kommt was bei raus oder auch nicht. Der Unterschied ist schon, dass zumindest in meinem Fall beim Kreativ sein kaum eine Technik zur Anwendung kommt, die ich noch nicht behersche.

Deswegen sind Übungen und kreatives Spielen für mich schon zwei unterschiedliche Dinge.

Ja, Kreativität kann man nicht erzwingen und mir ergeht es auch oft so wie Filztier, dass die meisten Ideen im Auto oder im Bett kommen. Zum Glück gibt es im Handy die Diktierfunktion :D

Aber trotzdem überlege ich jedesmal bevor ich mir das Instrument schnappe "Üben oder was neues kreieren". Und das wäre auch meine Frage, wie macht ihr das?
 
Ich übe Keyboard und Gitarre. Ich übe oft nach Noten, was mich am meisten inspiriert da da oft Tonfolgen
oder Akkorde vorhanden sind auf die ich selbst nie kommen würde. Das verändere/kombiniere es dann nach meinen Vostellungen.
Oder Gitarrenoten mit dem Keyboard spielen und umgekehrt etc.
Bei mir kommen allerdings oft Techniken zur Anwendung die ich nicht beherrsche.
 
Deswegen sind Übungen und kreatives Spielen für mich schon zwei unterschiedliche Dinge.

Für mich nicht, da ich bereits beim Üben immer möglichst kreativ vorgehe, andererseits beim "kreativen" Spielen (was immer man darunter verstehen mag) immer noch das Maß an Kontrolle über die Spielaktionen behalte, die auch beim konzentrierten Üben angebracht ist.
Das schließt ja nicht aus, dass ich auch mal ganz "unkreativ" z.B. rein auf Kraft, Beweglichkeit oder Tempo übe, oder einfach rein intuitiv irgendwelche Ideen ausprobiere (obwohl auch da noch Kontrollfunktionen wirksam sind, z.B. bezüglich der Klangwirkung).

Aber trotzdem überlege ich jedesmal bevor ich mir das Instrument schnappe "Üben oder was neues kreieren".

Das sollte vorher klar sein, denn beides setzt eine bestimmte Grundhaltung voraus, ohne die man nur seine Zeit mit ineffizientem Üben oder ziellosem Herumgeklimper verschwendet.
Bei mir ist das immer etwas von der Tagesform und Tagesstimmung abhängig, also davon, ob ich in gerade mehr in "Arbeitslaune" oder eher in "Klimperstimmung" bin. So fange ich entweder mit einer konkreten techischen Übung an, aus der ich dann mehr oder weniger kreativ kleine musikalische Ideen ableite, oder ich lasse mich von einer spontanen musikalischen Inspiration leiten, und analysiere diese anschließend hinsichtlich ihrer technischen Anforderungen. Dadurch entsteht ein mehr oder weniger geschlossener Kreislauf, der sich gegenseitig ergänzt.

Ein solch relativ flexibles Aktionsmuster funktioniert allerdings nur, wenn man technisch und musikalisch bereits aus dem Gröbsten heraus ist, mit der Zeitplanung am Instrument nicht allzu eingeengt ist, und/oder keinen Termindruck bezüglich konkret abzuliefernder musikalischer Ergebnisse hat.

So was gehört einwandfrei zur Spieltechnik ...

Kreatives Musizieren vs. Üben ist keine Frage der Spieltechnik (das wäre ein thematisch ebenso unangemessen einschränkender, wie in der geistigen Betrachtungsweise eingeschränkter Aspekt), sondern eine grundsätzliche Frage des musikalischen Handelns, und somit unbestreitbar ein Thema der allgemeinen musikalischen Praxis, das bereits aufgrund seiner inhaltlichen Unschärfe unter "Sonstiges" bestens aufgehoben ist!
 
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Ich übe oft nach Noten, was mich am meisten inspiriert...
Was einen Inspiriert, ist ja bei jedem unterschiedlich. Noten z.B. inspirieren mich so überhaupt nicht.... wobei ich Notation schon denke ich sehr gut behersche und zumindest an den Tasten das gröbste schon vor ein paar Jahrzehnten hinter mir gelasesn haben :cool:

Ein solch relativ flexibles Aktionsmuster funktioniert allerdings nur, wenn man technisch und musikalisch bereits aus dem Gröbsten heraus ist, mit der Zeitplanung am Instrument nicht allzu eingeengt ist, und/oder keinen Termindruck bezüglich konkret abzuliefernder musikalischer Ergebnisse hat.
Normalerweise habe ich so in der Woche 1-2 Stunden am Tag Zeit, wo von ich eine Stunde als Übungszeit plane und den Rest um an Songs zu arbeiten, egal ob für eine Band oder meine eigenen.
Wochenende komm ich dann schon so auf 4-8 Stunden am Tag, die ich in die Musik investieren kann. (Kinder sind zum Glück schon groß).

Das sollte vorher klar sein, denn beides setzt eine bestimmte Grundhaltung voraus, ohne die man nur seine Zeit mit ineffizientem Üben oder ziellosem Herumgeklimper verschwendet.
Und genau darum ging es in meiner Grundfrage, wo ich einfach gerne wissen wollte wie Ihr das handhabt.
 
dass zumindest in meinem Fall beim Kreativ sein kaum eine Technik zur Anwendung kommt, die ich noch nicht behersche.
Ganz vorsichtig der Aspekt: Meine Kreativität findet ihre Grenzen in meinem technischen Können. Ich habe oft tolle Ideen, kann sie aber nicht umsetzen, weil ich's am Instrument nicht so hinbringe, wie ich es gern hätte. Will ich die Idee umsetzen, muss ich üben.

Nun gut, ich bin Hobbymusiker und mein technisches Können ist sehr überschaubar. Aber selbst sehr gute Musiker (die ich kenne), sehen ihre Kreativität in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Können.
Beispiel: Ein wirklich guter Flamenco-Gitarrenspieler aus meinem entfernten Bekanntenkreis meinte angesichts eines Stücks von Slipknot mal: "Was die da an der Gitarre abliefern - da muss ich mich auch erst mal hinsetzen und üben, bis ich das hinbekomme." Inzwischen kann er es (natürlich, sage ich), und es hat seine Kreativität durchaus weiter gebracht. Üben und Kreativität hängt also schon zusammen.
 
sondern mehr um die Frage, ob ich durch das üben evtl. die Kreativität ausbremse.
Das ist in etwa so, als ob man befürchtet, durch Sprechen nicht mehr reden zu können ... ;) :gruebel:

Ohne Übung geht es nicht. Übung meint für mich "Schulung aller Sinne". Das fängt vielleicht mit der Motorik an (wann was wo?) und geht dann schnell weiter in das, was Musik ist, jenseits der Noten.

Irgendwann wird auch musizieren ...
... kaum unterscheidbar vom gehen, sprechen, Auto oder Fahrrad fahren usw. Man tut's einfach.

D.h. das Sich-ausdrücken-können tritt viel stärker in den Vordergrund. Je geübter, desto einfacher, denn dann macht unser Unterbewusstes automatisch in hoher Präzision das, was wir ausdrücken wollen. Und zwar auf jedem Entwicklungsstand (den man hört, aber das ist ja auch ok so).

Mir hilft es, etwas Neues einzuüben UND anschließend mit meinem bisherigen Können zu verbinden. Das ist zwar noch nicht unbedingt Kreativität, aber manchmal stolpert die da schon ganz schön rein ... :D

Nur das Beste :cool:
 
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Noch ein Punkt: Wenn ich versuche, mich mit der Gitarre hinzusetzen und "kreativ" zu sein - dann denke ich leider zu oft als Gitarrist und "variiere dann im Kleinen". Doof... Vielleicht erst mal ohne Instrument überlegen, was man überhaupt möchte. (Kann ich natürlich auch nicht immer. Allerdings versuche ich, vom Selbstverständnis auch "fast nur Gitarre spielender Musiker" und nicht "in erster Linie Gitarrist" zu sein.
 
Mein Statement zur Themenfrage: Ohne das Handwerkszeug kann man Kreativität nicht umsetzen - Ausnahmen bestätigen die Regel. Etwas zu können wirkt nicht gegen eigene Ideen. Letzteres ist gegenüber fundierten (Umsetzungs-) Fähigkeiten eine eigene Baustelle.
 
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Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang. Sich hinzusetzen und zu sagen "So! Jetzt bin ich mal 2 Stunden übelst kreativ" funktioniert für mich nicht - entweder ich hab eine ausbaufähige Idee oder eben nicht.
 
Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang. Sich hinzusetzen und zu sagen "So! Jetzt bin ich mal 2 Stunden übelst kreativ" funktioniert für mich nicht - entweder ich hab eine ausbaufähige Idee oder eben nicht.
Da hast du natürlich absolut Recht. Kreativität ist nicht erzwingbar oder auch planbar. Aber ich bin z.B. jemand der einfach so vor sich hinspielt und dabei kommt mir ne Idee oder eben auch nicht. Aber in dem Moment spiele ich halt für mich nur so rum (wie gesagt, egal ob an der Gitarre oder an den Tasten) und das hat für mich jetzt nicht direkt was mit üben zu tun, auch wenn man natürlich sagen könnte, dass ja jede Art von spielen auch eine Art Übung ist.

Das ist in etwa so, als ob man befürchtet, durch Sprechen nicht mehr reden zu können ... ;) :gruebel:
Nicht ganz. Wenn mein Wortschatz aber nur aus 100 Wörtern besteht, werde ich auch nur diese automatisch anwenden, weil die anderen ja noch überhaupt nicht automatisch im Redefluss mit eingebunden werden. Und so ist es ja auch mit z.B. neuen Akkorden, Techniken, etc. Sobald ich überlegen muss, bremse ich mich ja aus dem Fluss des kreativen Moments aus.

Sicherlich ist das alles bei jedem anders. Es gibt durchaus ja auch Musiker, die können auf dem Papier die tollsten Melodien kreieren, können diese aber im Leben nie spielen. Aber um solche Musiker geht es mir ja nicht.

Vielleicht sehe ich das auch "zu geplant", wenn ich mir Gedanken mache ob ich meine Zeit in dem Moment zum üben nutze oder schaue, ob ich gerade kreativ bin. Wenn die Kreativität dann nicht vorhanden ist, bleiben ja immer noch jede Menge Übungen nach Noten :)
 
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oder schaue, ob ich gerade kreativ bin. Wenn die Kreativität dann nicht vorhanden ist
Wie würde denn "Kreativität", wie sie Dir vorschwebt aussehen? An welchem Ergebnis, oder an welchem Ablauf würdest Du erkennen, dass Du gerade "kreativ" bist?
 
Kreativität ist nicht erzwingbar oder auch planbar.
Das ist weitverbreiteter Irrglaube.
Kreativität bedeutet etwas neues zu erschaffen, dass sich in unserem Fall auch "gut" und "neu" anhört. Dazu gibt es verschiedene bewährte Herangehensweisen und sicher kommt nicht jeden Tag ein neues Superlick oder ein Hit dabei raus, aber schon wenn man zB. Bruchstücke zweier schon existierender Licks, Progressionen usw. mischt und noch etwas eigenes dazubastelt hat man was neues. Hier kommt die Sache mit dem Üben ins Spiel.
Natürlich sollte man dafür sorgen, dass andere das Neue auch mal hören, damit wäre der kreative Prozess (in der Musi) dann abgeschlossen.
Und natürlich kann man das planen. ("Das ist alles nur geklaue, eeoeeeo ..." :)
zB:
Nimm die Chordprogession von Song A aber eine andere Tonart, Tempo von Song B, Rythmus von C, Gitarrensound von Song D, uswusf.
Das ganze sollte man sich auch, wie auch immer, aufschreiben (oder recorden) wenn man etwas neues erschafft. Schon dadurch kann man auf neue Ideen kommen.
 

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