McCoy
HCA Jazz & Piano
Kleine Anekdote zum Thema "Generalüberholt": Ich hatte mal einen Duo-Gig mit Geige und Klavier in der Hotelbar eines sehr renommierten Hotels (da wohnte 2006 die holländische Fußball-Nationalmannschaft). Als wir ankamen, spielte noch jemand anders auf dem Schiedmeyer-Flügel asiatischer Produktion. Als wir dann dran waren, untersuchte ich den Flügel und stellte fest, daß der Diskant völlig verstimmt war, einige Saiten gerissen und einige Dämpfer nicht mehr runtergingen. Die gerissenen Saiten schepperten bei jedem Anschlag mit. Ich bog die gerissenen Saiten so gut es ging weg und legte meinen Geldbeutel als Gewicht auf die Dämpfer. In meinem gesamten Spiel vermied ich den Diskant so gut es ging. Ich spielte durchgehend mit Una Corda-Pedal, damit wenigstens nur 2 der 3 verstimmten Saiten angeschlagen wurden. So kamen wir einigermaßen unfallfrei durch den Gig. Nach dem Auftritt erklärte ich dem Geschäftsführer, daß der Flügel mal der gründlichen Behandlung eines Klavierbauers bedürfe. Daraufhin bekam der andere Pianist, der dort offenbar ein längerfristiges Engagement hatte, einen Anschiss, warum er das nicht schon längst gemeldet habe.
Wenige Wochen später hatte wir den Gig nochmal. Ich schaute sofort nach dem Flügel. Die gerissenen Saiten waren abgeschnitten, der Flügel war gestimmt und die Dämpfer gingen wieder. Am Flügel klebte ein Zettel des Geschäftsführers: "Dieser Flügel wurde gerade generalüberholt. Die Musiker mögen bitte sehr sorgfältig damit umgehen und nichts kaputt machen."
Am Ende prahlte der Geschäftsführer damit, daß er 5-stellige Gagen für irgendwelche berühmten Sänger ausgebe, die an einem von ihm organisierten Festival auftreten würden. Ich verglich diese Gage im Kopf mit der, die wir bekamen und habe dann die Anfrage, ob wir dort wieder spielen wollten, dankend abgelehnt ...
Zum in Frage stehenden Klavier: Klar, das kann schon etwas sein. Man muß herausbekommen, was in diesem Fall generalüberholt bedeutet. Das kann von "drei schwergängige Achsen getauscht" bis "neue Saiten, neue Hämmer, neue Dämpfer, Resonanzboden ausgespant" usw. alles mögliche sein. Im letzeren Fall kann es ok sein. Ansonsten ist € 1000,- für ein Klavier von 1929 zu viel.
Wenn Du ein kleines Budget hast und es Dir egal ist, auch mal € 300,- in den Sand zu setzen, hol Dir lieber eins in dieser Art:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/klavier-bentley/1750594097-74-3458
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/schul-klavier/1792370187-75-3472
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...essig-gestimmt-erdgeschoss/1758631630-74-9666
Viele antesten und dann das nehmen, was noch am besten ist. So lange spielen, bis mehr Geld da ist und man etwas besseres kaufen kann. Im Bewußtsein haben, daß es irgendwann entsorgt wird oder in einer schummrigen Nachtkneipe landet. Bei ebenerdig stehenden Klavieren kannst Du evtl. sogar den Transport selber organisieren (starke Rücken mitbringen). Sobald es mehrere Treppen zu überwinden gilt, ist das zu gefährlich (Versicherung etc.)
Klavierentsorgung kostet bei uns AFAIR € 200,-.
Viele Grüße,
McCoy
Wenige Wochen später hatte wir den Gig nochmal. Ich schaute sofort nach dem Flügel. Die gerissenen Saiten waren abgeschnitten, der Flügel war gestimmt und die Dämpfer gingen wieder. Am Flügel klebte ein Zettel des Geschäftsführers: "Dieser Flügel wurde gerade generalüberholt. Die Musiker mögen bitte sehr sorgfältig damit umgehen und nichts kaputt machen."
Am Ende prahlte der Geschäftsführer damit, daß er 5-stellige Gagen für irgendwelche berühmten Sänger ausgebe, die an einem von ihm organisierten Festival auftreten würden. Ich verglich diese Gage im Kopf mit der, die wir bekamen und habe dann die Anfrage, ob wir dort wieder spielen wollten, dankend abgelehnt ...
Zum in Frage stehenden Klavier: Klar, das kann schon etwas sein. Man muß herausbekommen, was in diesem Fall generalüberholt bedeutet. Das kann von "drei schwergängige Achsen getauscht" bis "neue Saiten, neue Hämmer, neue Dämpfer, Resonanzboden ausgespant" usw. alles mögliche sein. Im letzeren Fall kann es ok sein. Ansonsten ist € 1000,- für ein Klavier von 1929 zu viel.
Wenn Du ein kleines Budget hast und es Dir egal ist, auch mal € 300,- in den Sand zu setzen, hol Dir lieber eins in dieser Art:
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Viele antesten und dann das nehmen, was noch am besten ist. So lange spielen, bis mehr Geld da ist und man etwas besseres kaufen kann. Im Bewußtsein haben, daß es irgendwann entsorgt wird oder in einer schummrigen Nachtkneipe landet. Bei ebenerdig stehenden Klavieren kannst Du evtl. sogar den Transport selber organisieren (starke Rücken mitbringen). Sobald es mehrere Treppen zu überwinden gilt, ist das zu gefährlich (Versicherung etc.)
Klavierentsorgung kostet bei uns AFAIR € 200,-.
Viele Grüße,
McCoy