Ich denke eher nicht, dass Farin sich Gedanken um gelegentliche 3-3-2-clave-Pattern macht beim Komponieren.
Ganz sicherlich nicht, weil das ein dermaßen abgenudeltes Pattern ist, dass die meisten Leute es verwenden, ohne überhaupt zu wissen, wo es herkommt und wie es bezeichnet wird. Welche Gedanken sich ein Herr Farin Urlaub - oder wer auch immer - beim Zusammenschrauben seiner Songs macht, ist allerdings für einen Schüler mit Spielhemmungen absolut Hupe.
Das ist, glaube ich, viel zu "kopflastig" - auch wenn es stimmen könnte
Erstens stimmt es, zweitens ist es keine konkrete "Handlungsanweisung" für einen Anfänger, sondern eine analytisch gewonnene Einschätzung des Schwierigkeitsgrades des Stücks aus der Perspektive eines Unterrichtenden. Welche konkreten Lernschritte sich aus solchen Einsichten ergeben, ist dann vom Einzelfall und von der pädagogischen Kreativität des Unterrichtenden abhängig.
Die Methode "einfach
machen" hat auf der Seite des Schülers gelegentlich ihre Berechtigung, auf Lehrerseite sollte jedoch die Devise "
einfach machen" gelten - und das setzt auch intellektuelle Handlungsfähigkeit nach dem Motto "Gefahr erkannt - Gefahrt gebannt" voraus. Und daher sollte es nun mal zu den Basiskompetenzen des Jobs gehören, eine solche Einschätzung bereits im Vorfeld vornehmen zu können, weil das Erkennen möglicher Stolpersteine, sowie die Fähigkeit, aus den Erkenntnissen Konsequenzen für die Unterrichtsarbeit zu ziehen, unabdingbare Voraussetzngen für schnelle Fortschritte im Unterricht sind.
Wenn man musikalische Strukturen nicht abstrahieren kann, dann hat man keine andere Alternative, als
trial and error zum alleinigen Lern- und Übungsprinzip zu erheben. Wem das als einziges Lernkonzept für sich und/oder seine Schüler zu fehleranfällig, und somit auch zu zeitintensiv und ineffizient ist, muss sich eben die Mühe machen, gelegentlich auch den Kopf einzuschalten. Das hat nichts mit "kopflastig" zu tun, sondern wird umgangssprachlich als "Nachdenken" bezeichnet und gilt allgemein als recht brauchtbare Problemlösungsstrategie.
Und das Lied der Ärzte war nur ein Beispiel, so geht es mir mit fast allen Liedern.
Das war mir schon klar. Und mir wird auch langsam klarer, wo es bei dir haken könnte - nämlich im Bereich des Erkennens von sogenannten "Invarianten". Deswegen hatte ich dich auch gebeten, ganz konkret einige der Songs zu benennen, die du im Unterricht bereits durchgenommen hast. Deine Antwort
"Der letzte Song ist schon etwas her" ist diesbezüglich leider nicht sonderlich hilfreich.
Sollte ich mit meiner "Ferndiagnose" richtig liegen, sehe ich allerdings kaum Chancen, dass dir im begrenzten Rahmen eines Forums wirklich grundlegend geholfen werden kann. Das wäre eine Baustelle, die nur von einem kompetenten Lehrer "vor Ort" bereinigt werden könnte.