Jemanden wie einen Schüler anzusprechen, geschieht automatisch, wenn ich davon ausgehe, dass ich jemanden vor mir habe, der ein Schüler sein könnte.
Dass du ggf. PowerChords gemeint haben könntest, und PowerChords als Dur-Akkorde gedeutet haben könntest, war mein erster Gedanke.
Mit den Standard-Akkordprogressionen hätte ich einem solchen Gitarrenschüler schon geholfen. Dort hätte dieser einen Verweis zu tonleiterfremde Akkorde gegunden.
Da wäre er dann über das Kapitel zu verduren von Akkorden gestolpert.
https://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Tonleiter-fremde_Akkorde#Verduren_von_Liedern
Solche Lieder sind schon die Ausnahmen von den Ausnahmen. D.h. es gibt nicht so viele davon. Da sind schon Songbeispiele dabei, die ansatzweise in deine Richtung gehen.
Eine Zeitlang in einer Tonart bzw. in einem Modus bewegen. Möglichst in einem Modus bleiben, der die meisten Akkorde abdeckt. Zu den Akkorden, die aus der Reihe tanzen, sucht man eine Umdeutung. Funktionseinschränkende und funktionsbestimmende Intervalle meiden. (D.h. meist in der Pentatonik bewegen, evtl. Bluesharmonik nutzen.)
Wenn man zwischen Dur und Moll wechselt, hilft es mitunter mit Sus-Akkorden oder mit einer Sus-Harmonik zu arbeiten (ggf. PowerChords nutzen, und die Terz meiden, oder 3b und 3 gleichzeitig als Blue-Notes nutzen.)
Die Harmonien, die zum ersten Modus passen, am Beginn erklingen lassen, dann meiden. Die Intervalle die zum folgenden Modus passen erst am Schluss erklingen lassen ( = Akkord umdeuten). Gar nicht so viele Noten verwenden, so dass der Modus sich eh nur schlecht bestimmen lässt. Das sind die Techniken, die ich bei Liedern mit seltsamen Akkordfolgen entdecke.
Den Jazzern stehen noch borrowed chords bzw. modale Interchange zur Verfügung. Ich erkenne eine, wenn sie mir unterkommt. Aber ich konstruiere keine, weil ich dazu zu wenig Jazz spiele. Aber meist sind die borrowed chords nur kurzfristig da. Nicht gleich zwei ungewöhnliche in vier Takten.
Wenn ich jetzt deine Akkordfolge sehe:
C A E G
C Am Em G kommt mir in den Sinn mit verdurten Akkorden.
Der Wechsel von C-Dur nach A-Dur und über G(7) wieder zurück.
C und Am wären parallele Tonarten
Ebenso Em und G.
Das sind mir zu viele Umdeutungen auf einmal, in zu kurzem Abstand.
C A D G würde problemlos funktionieren. A D G wäre eine oben beim Link erklärte Quintenkette, die schon recht vertraut klingt.
Die verdurte Akkordfolgen in Sekundenabständen (Bobby Brown) oder Quintabständen (auf- (Hey Joe) oder abwärts (Ragtime-Ending)) sind uns recht vertraut.
Akkordverbindungen in Terz aufwärts und dann verduren ist bekannt.
C E7 Am
Lässt sich einfach als Zwischendominante und eine Ausweichung in harmonisch Moll deuten.
Aber eine Terz abwärs und dann verduren, dazu will mir (außer die Zwischendominante bzw. Quintenkette) kein Beispiel einfallen. Es kommt bei Modulationen vor. Von C-Dur nach E-Dur wechseln und wieder zurück (La Mer bzw. Beyond The Sea). Aber als kurze Ausweichung?
Da sind mir einfach zu viele Brüche drin, um eine sinnvolle und schlüssige Sache draus zu basteln.
Trotzdem habe ich oben ein paar Ansätze genannt, wie man damit umgehen könnte.
Dass ich jetzt auf die Spezis verweise, die sich mit noch seltsameren Akkordverbindungen auskennen, sollte dich also nicht wundern. Es gibt immer welche, die mit schrägen Sachen arbeiten können. Aber glaube mir einfach mal, dass die genannte Akkordfolge so selten vorkommt, dass man nur mit Glück überhaupt ein mehr oder weniger kommerzielles Beispiel dazu finden wird.
Mein Tipp:
versuche es mit Blues-Skalen über die einzelnen Akkorde, und spiele mit der Dur-Moll-Ambivalenz des Blues.
Oder:
streiche E und setze D und du hast eine Quintenkette, wo das A und D sich einfach wie Zwischendominanten verhalten. (Mixolydische Akkordskalen).