Vielleicht magst Du ja das genaue setup noch mal erläutern, also welches Mikrofon in welcher Position.
Entschuldigung! Deinen Post habe ich übersehen!
Gerne eine kurze Erläuterung: es gibt nach meiner Erfahrung eine beliebige Anzahl von Kombinationen, wie man eine Western-/Konzertgitarre aufnehmen kann. Der engagierte Laie (also ich zB) fängt mit einem einzelnen Mikrofon an, nämlich das, das er gerade da hat. Das ist aber auf lange Sicht unbefriedigend, denn eigentlich gehört eine akustische Gitarre Stereo aufgenommen. Und da tun sich Welten auf. Da der engagierte Laie oft nach dem ersten low-budget Starter-Mikrofon (oft ein altes ausrangiertes Elektret-Mikrofon vom Vater) gegen ein Mittelklasse (Unterklasse?)-Stereo-Paar tauscht, stehen also als nächstes zwei gleiche Mikrofone vor der Gitarre. Schon viel besser. Oft ist man aber auch dann noch lange nicht zufrieden.
Wenn man dann dreissig, vierzig Jahre Mikrofone sammelt, hat man irgendwann eine grosse Sammlung von Klein- und Grossmembranmikrofonen, die natürlich beliebige Kombinationen ermöglichen. Wenn man einmal von dem im Bild oben sichtbaren Schlagzeug absieht, bei dem sich wegen des gewünschten Stereoeffektes, Laufzeitunterschieden und Intensitätsunterschieden (die massgeblich den Gesamthöreindruck ausmachen!) ein gleiches Paar empfiehlt, kann man nach meiner Erfahrung durchaus ein Kleinmembranmikrofon und ein Grossmembranmikrofon vor einer Western-/Konzertgitarre kombinieren. Hat man das absolute Gehör (was auch immer das ist) oder ultra-hohe Ansprüche, muss man hier lange wegen der Position der Mikrofone experimentieren. Denn es gibt grosse Unterschiede: Kleinmembranmikrofone haben nach meiner Erfahrung oft ein feineres Klangbild, weil die kleinere Membran der auf sie treffenden Schallwelle "besser" folgen kann. Dafür haben sie einen geringeren Output und der nachfolgende Preamp muss gut sein (ein eigenes Thema...). Bei den Grossmembranmikrofonen verhält es sich umgekehrt. Sie haben grösseren Output, die grössere Membran ist aber auch träger.
So kann es zB sein, dass ein gutes Kleinmembranmikrofon am Übergang von Gitarrenkorpus zum Griffbrett sehr schön die mittigen Klanganteile der Gitarre und das hohe Klingen der Anschlaggeräusche aufnehmen kann, während ein Grossmembranmikrofon hinter dem Steg unten oder hinter dem Steg oben auf den Korpus der Gitarre zeigt und wunderbar das Holzige, Bauchige einer Gitarre aufnimmt. Es geht aber auch genau andersherum! Das ist wunderbar und wenn man jung ist, macht es Spass, so seinen eigenen Sound zu suchen und zu finden. Konkret in diesem Fall sprach ich von einem Beyerdynamic M201 und einem MBHO MBC 660L. Das sind zwei Kleinmembraner, eins mit, eins ohne Phantomspeisung. Wunderbar geht aber zB auch AKG C414 B-TL II (Grossmembran, hat eine kleine Höhenanhebung eingebaut) und ein MBHO MBC 660L oder ein Beyerdynamic M201. Noch besser: ein AKG C414 B-TL II und ein Beyerdynamic MC 930. Man bewegt sich hier immer noch im bezahlbaren Bereich und bekommt schon professionelle Ergebnisse.
Sollen wir noch weiter fantasieren? Wenn man diese Kombi an einen guten Preamp anschliesst (TFPro P2, M-Audio Octane, Roland ADA-7000 sind ältere, preiswerte Spitzenprodukte aus der Reihe "bezahlbar") und von dort aus in den PC geht, braucht man überhaupt keine EQ-Modifikationen, weil der Sound der aufgenommenen Gitarre sofort zufriedenstellend ist. Man braucht manchmal sogar nicht mal mehr Limiter oder Kompressor.