Vielleicht könnte @Klangbutter nur eine Bemerkung dazu machen. Wäre für mich auch interessant. Ich würde mich schon öfter gerne mal einordnen können, aber die Vergleichsmöglichkeiten sind im Forum dünn gesät.
Dünn gesät?
Ich finde wir haben mittlerweile richtig viele Hörproben und man kann anhand gleichbleibenden Eindrucks ziemlich gut einschätzen wie jemand an die Sachen herangeht.
Weil Du Le Coucou ansprichst, ein gutes Beispiel um meinen Standpunkt klar zu machen.
Eigentlich ist dieses Stückchen zum Blattspiel geeignet. Für mich ist die Interpretation hier sofort klar, da gibt es keine Suche. Fingersätze, Balgwechsel ... gibt kaum Variationsmöglichkeiten. Auswendig lernen ... macht sich fast von selbst. Insofern stimmt alles sofort.
Trotzdem ist das Teil natürlich längst nicht sofort spielbereit.
Beim Blattspiel ist es sehr unterschiedlich schnell, lange bequeme Passagen gehen nach ein paar Versuchen gleich in rasantem Tempo, dafür sind die Übergänge Stolpersteine, die auch nach Wochen und Monaten nicht die selbe Selbstverständlichkeit haben wie der Rest.
Es wurde auch schon oft über psychische Situationen diskutiert.
Was im Kämmerlein mit Konzentration und Willensstärke klappt, muss noch lange nicht bühnentauglich sein.
Du siehst, ich kann Dir die Frage auch nicht beantworten, weil es eine Sache des Standpunktes ist, in welchem Stadium man sich befindet, wo will man hin?
Wenn besseres Blattspiel in mäßigem Tempo auf dünnem Eis reicht, würde ich sagen, Coucou ist in 6x20 min an verschiedenen Tagen gelernt.(Für mich)
Wenn ich aber zum Wettbewerb will, brauchts eben doch ein paar Monate um richtig in den Hinterkopf zu gelangen.
Und nun die Gretchenfrage:
Le Coucou ist im Vergleich zu deinem Reger Andantino ein Kinderstück.
Bei Reger ringe ich um eine Auffassung, ändere zig mal Fingersätze um die Auffassungsvarianten durchzuspielen, Balgwege, Register, Dynamiken usw.
Bei Bach genauso. Um Transparent und sicher zu spielen muss das Zeug immer wieder in seine Bestandteile zerlegt werden, neu zusammengebaut, weggelegt und von vorn begonnen werden.
Da sind viel mehr Überlegungen und Flexibilität nötig. Keine Ahnung wie lange das dauert.
Und auch hier, man liefert ja immer nur eine Momentaufnahme.
Revelation z.b. hatte ich nach 2-3 Wochen so drauf, dass es auf der Bühne irgendwie ging, aber jetzt - nach 2 Jahren Pause - klingt es viel runder.
Gibt es ein Ziel ... gehts schneller
Hat man Zeit und Lust und Inspiration, gehts schneller.
Beim Pachelbel kann ich nur schätzen. Für die von Dir vorgelegte Qualität, nach Noten, mit mehreren Versuchen vor der gelungenen Aufnahme .. wahrscheinlich so 2-3 x 60 Minuten.
Kann mich aber auch irren.