(Super)Strat, Original Floyd Rose, mind. 1 HB, Jumbo-Frets, < 3,6kG, <1.000€?

  • Ersteller User5150V
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Das muss nicht an abgenutzten Messerkanten liegen, dass das Floyd die Stimmung nicht hält.
Es gibt allerlei Fehlerursachen, aber die mit Abstand häufigste Ursache ist, dass neue Saiten einfach nicht ausreichend gedehnt sind bzw. dieser immens wichtige Schritt bei Setup-Arbeiten im Werk oder im Laden oft übersehen wird. Bei einer neuen Gitarre, die im Laden hängt und die ein paarmal angespielt wird, ist definitiv nicht von Verschleiß an Bolzen oder Messerkanten auszugehen.
 
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Bei einer neuen Gitarre, die im Laden hängt und die ein paarmal angespielt wird, ist definitiv nicht von Verschleiß an Bolzen oder Messerkanten auszugehen.

Das war auch mein Gedanke - vor allem dann bei so vielen verschiedenen Exemplaren...

aber die mit Abstand häufigste Ursache ist, dass neue Saiten einfach nicht ausreichend gedehnt sind

Das stimmt - allerdings wird in dem Fall die Stimmung nicht wie von Zauberhand wieder richtig, wenn man das Vibrato in die andere Richtung zieht.
Die Saiten dehnen sich weiter, wenn sie nicht vorgedehnt sind, aber ziehen sich nicht wieder zusammen.

Es gibt auch andere Gründe. Was ich z.B. sehr oft bei den Mitte 2010er Jahre Ibanez Premium RGs gesehen hatte, war, dass die Ausfräsung im Holz für den Klemmsattel viel zu weit war.
Beim Betätigen des Vibratos hat es dann den Stattel inkl. festgeklemmter Saiten teilweise mit, teilweise ohne einem Knacksen nach vorne und hinten gerissen/verschoben, weil der nur vom Anpressdruck der Befestigungsschrauben an seinem Platz gehalten wurde. Das habe ich bei locker über 10 verschiedenen Modellen gesehen.
Ob das aktuell noch so ein Problem ist, weiß ich nicht.

Wenn die Haltebolzen vom Vibrato nicht am richtigen Ort sind, sondern etwas zu weit auseinander oder zu nahe beisammen, kann es auch solche Probleme geben, dass das Vibrato etwas "hakelt" und nicht in die richtige, immer gleiche Ausgangslage zurückkehrt.
 
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Wenn die Haltebolzen vom Vibrato nicht am richtigen Ort sind, sondern etwas zu weit auseinander oder zu nahe beisammen, kann es auch solche Probleme geben, dass das Vibrato etwas "hakelt" und nicht in die richtige, immer gleiche Ausgangslage zurückkehrt.
Korrekt, bei den meisten OFR- und Schaller-Systemen kann das eine Problemursache sein - da sind nämlich beide Messerkanten konkav und deswegen müssen die Bolzen absolut präzise im richtigen Abstand gesetzt sein. Bei billigen Floyd-Rose-Systemen sind deswegen die Einschlagmuttern für die Höhenbolzen mit einem Metallbügel verbunden, so dass sie den richtigen Abstand haben, das relaxiert die Genauigkeitsanforderung bei den Bohrungen. Bei Wilkinson- und Ibanez-Systemen ist dagegen nur eine Messerkante konkav und die andere ist gerade, also ist das System selbstzentrierend - ein genialer Kniff, wie ich finde.
 
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und Ibanez-Systemen ist dagegen nur eine Messerkante konkav und die andere ist gerade, also ist das System selbstzentrierend - ein genialer Kniff, wie ich finde.

Das stimmt, finde auch, dass das eine gute Lösung ist und frage mich, warum es bei den Floyd Rose Systemen nicht übernommen wurde - der TO hatte ja mit den 1000er Floyds seine Probleme hinsichtlich der Stimmstabilität.
 
Danke für den Tipp mit den korrekten Abstand zwischen den Bolzen, habe ich bis jetzt noch nicht so Wert drauf gelegt.

Bei mir hat sich das Problem von "nach dem Pull up verstimmt" größtenteils erledigt, weil bei den meisten FR-1000 Floyds die Haltebolzen ziemliches Spiel in den eingeschlagenen Hülsen haben. Entweder die originalen Schaller Bolzen probieren, welche eine geringeren Toleranz haben, oder das Gewinde der alten (unbeschädigten) Bolzen mit Teflonband umwickeln. Diese Maßnahme hat das Spiel bei MIR eliminiert und das beschriebene Problem gelöst - kostenlos und schnell.
 
Bei mir hat sich das Problem von "nach dem Pull up verstimmt" größtenteils erledigt, weil bei den meisten FR-1000 Floyds die Haltebolzen ziemliches Spiel in den eingeschlagenen Hülsen haben. Entweder die originalen Schaller Bolzen probieren, welche eine geringeren Toleranz haben, oder das Gewinde der alten (unbeschädigten) Bolzen mit Teflonband umwickeln. Diese Maßnahme hat das Spiel bei MIR eliminiert und das beschriebene Problem gelöst - kostenlos und schnell.
Auch wenn jetzt die technische Diskussion sehr tief wird und wir uns vom Kernthema des Threads entfernen, sei hierzu Folgendes gesagt: Beide Vorschläge halte ich für wenig zielführend.
(a) Die originalen Schaller-Bolzen haben ein Feingewinde mit viel geringerer Steigung. Sie werden also nicht in die Hülsen passen.
(b) Teflonband wirkt zwar gegen Schlackern, aber leider auch gegen Schwingungsübertragung, d.h. das ohnehin als Sustainkiller verschriene System wird noch tödlicher. :)

Da lobe ich mir wieder einmal die Ideen von Ibanez/Gotoh: Dort haben die Höhenbolzen des EDGE/Lo-Pro EDGE eine interne Madenschraube zur Arretierung der Bolzen. Da schlackert nix.

Locking Studs.jpg
 
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