Akkordeon-Bassbegleitung selbst notieren - aber wie?

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Ich habe mir dieses wunderschöne Heft mit englischen Traditionals gegönnt https://johnspiers.co.uk/blogs/latest-news/posts/new-traditional-tunebook-foraged-music. Zu allen Stücken ist die Melodie im Violinschlüssel notiert plus die Begleitakkorde für die Gitarre.

Jetzt möchte ich gerne noch eine Bassbegleitung dazu notieren, habe aber keine Ahnung, wie anfangen. Beispiel ist ein Walzer, der in C-Dur notiert ist und mit e'' beginnt. Fange ich dann mit C-Grundbass an - orientiere mich quasi an den Gitarrenakkorden? So sieht der Anfang aus:

1617901419181.png

In der Begleitung steht über Takt 1 ein C, über Takt 3 ein F und über Takt 4 ein C. Und ich würde im Bass mit Ccc, Ccc, Fff, Ccc ergänzen. Denke ich da richtig oder beweise ich nur, dass ich von Notenlehre keine Ahnung habe?
 
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Hallo Schtine,

Dein Vorgehen ist schon mal genau richtig:
Die Akkorde geben das harmonische Gerüst vor. Wenn man sich daran halten möchte (und warum auch nicht, vor allem, wenn ggf. noch andere mitspielen), dann sind die zu drückenden Akkordknöpfe schon mal klar.
Im Bass noch den jeweiligen Grundton des Akkords zu spielen (wie Du es gemacht hast) ist ebenfalls nahliegend und auf keinen Fall falsch.
Natürlich hast Du aber alle Freiheiten:
  • z. B. einen Wechselbass zu spielen:
    Im ersten C-Dur-Takt ein C im Bass, im zweiten aber den Wechselbass G.(trotzdem noch C-Dur-Akkord)
  • auch mal einen Bass-Durchgang:
    im 4. Takt (Phrasenabschluss) statt Ccc einfach GAH (nur Basstöne, die wieder zum C aufsteigen, mit dem es mutmaßlich im nächsten Takt weitergeht.
Also: prinzipiell naheliegendes und richtiges Vorgehen. Ausschmückungen und Abwandlungen sind jederzeit möglich, das harmonische Gerüst ist durch die Gitarrenakkorde ja vorgegeben, an denen kann man sich orientieren.

Viele Grüße
Torsten

Edit: Oder, wenn ich mir den Fall so anschaue, vielleicht lieber im zweiten Takt Terzbass-E statt des Wechselbass-G, das gefällt mir besser und leitet schön zum F weiter.
Alternativ könnte man im zweiten Takt statt C-Dur auch A-Moll spielen, das ginge auch.
Im vierten Takt hätte ich statt C-Dur eher G-Dur gespielt, das scheint mir naheliegender. Ist aber Geschmacksache.
 
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Der Autor des Heftes schreibt:
Es enthält 94 Melodien, die für alle Melodieinstrumente geeignet sind, mit vorgeschlagenen Akkorden, und es enthält alle traditionellen Melodien, die ich jemals mit Spiers & Boden, Eliza Carthy und Bellowhead zusammen mit vielen anderen aufgenommen habe.
Solange Du allein spielst kannst Du also harmonisieren wie DU willst.
Da sich das Heft aber in einem traditionellem-folk-Genre orientiert, könnte/sollte man das nicht ausser Acht lassen und auch gemäs dem Genre also anhand akustischer Vorlagen harmonisieren und rhytmisieren.
Viele schöne Beispiele bei youtube:

Gerade bei irisch/schottisch/engl. folk und songs gibts da tolle harmonische Überraschungen, oft Mollparallelen, SubSubdominanten oder Überdominanten.
Ich vermute das entspringt oft den ursprünglichen instrumenten, tinwhistle, dudelsäcke, keltischen harfen, Gitarren in DADGAD-Stimmung etc.
Meineswissens wird hier traditionell oft auch keinen Wechselbass sonder Grundbässe gespielt, ich kann aber nicht sagen von was das abhängt.

Von deiner obigen Notenzeile aus "The Cheshire Waltz" gibts unterschiedliche Versionen und aus Erfahrung würde ich Noten niemals 100% glauben, besonders was die Harmonien angeht. Nach C übertragen spielt der Ccc Aamam Fff Ccc .. bei der wiederholung wäre dann ein Ccc Aamam Ddmdm Ggg schön variert ..


.. jetzt hab ich mir noch die erwähnten "bellowhead" angeschaut .. Was für eine Musik.. Tradimix vom feinsten ..

Da wirds schwierig wenn man nach der richtigen Akkordeonbegleitung fragt :cool: .. also doch jeder so wie er mag, was ihm gefällt und was er kann.
 
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Da wirds schwierig wenn man nach der richtigen Akkordeonbegleitung fragt :cool: .. also doch jeder so wie er mag, was ihm gefällt und was er kann.
Es geht nicht um richtig, sondern einigermaßen sinnvoll und anständig tönend :) Mir hilft es schon zu wissen, welche Akkorde zu welchen Tönen im Diskant passen. Aus dem Jetelina-Verlag habe ich eine Sammlung mit Folksongs and Traditionals aus Großbritannien und Nordamerika, da sind tatsächlich als Begleitung nur Grundbässe notiert. Finde ich schon zum spielen schwierig und zum selbst notieren noch mehr.

Von Spiers & Boden empfehle ich "The Works" - gibt's auch auf Youtube:
(und falls diese :poop:Pandemie endlich mal vorbei sein sollte, sehe + höre ich Spiers & Boden im Herbst in London)
 
Mir hilft es schon zu wissen, welche Akkorde zu welchen Tönen im Diskant passen.

Im Grunde kann man so nicht fragen denn: Alle Töne können zu allen Akkorden (=Harmonien) passen!
Die Frage und Kunst der Musik ist: Unter welchen Umständen passt es zusammen und was ist dieses "zusammenpassen" überhaupt. ? ? ? :oops:
Das vermeintlich unharmonische kann ja genau das sein was die Musik ausdrücken soll. ;)

Eine vorgegebene Tonfolge (=Melodie) kann deswegen verschieden harmonisiert werden, je nachdem welche "Umstände" man als wohlklingend oder "gewollt" akzeptiert.

Es kann auch andersrum sein: Man hat einen harmonischen Verlauf und spielt "passende Tonfolgen" dazu. (=> Jazz)

Fazit: um ein Minimum Harmonielehre wirst du als erwachsener Akkordeonist nicht herumkommen.
Die Grundlagen lernt man schon in der Schule, am Gymnasium sogar einiges mehr oder in gutem Instrumentalunterricht auch etwas so nebenbei.

Musiklehre insgesammt tut auch nicht weh sondern ist hochinterressant und befriedigend wenn man ungefähr weiß was man spielt.
Und dann klappts auch mit dem finden einer Akkordeon-Begleitung. Ist im Vergleich zu Klavier oder Gitarre eher einfach.

Gruß balgseele
 
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Musiktheorie und Harmonielehre wollen in der Form, in der sie normalerweise gelehrt werden, nicht in meinen Kopf. Also, nicht so, dass es für mich hinterher begreif- und anwendbar ist. Man kann sich das so vorstellen: den Quintenzirkel kann ich brav aufsagen - habe allerdings trotzdem keine Ahnung, was der Quintenzirkel IST.
 
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ohh, vermutlich müsstest Du dein grundsätzliches harmonisches Empfinden suchen (und finden).

Das ginge über ganz einfache Lieder deren Melodie Du auswendig spielen kannst oder noch besser singen kannst.
z.B. Volkslieder wenn Du welche kennst, oder Weihnachtslieder.
Erstmal Nur Tonika Dominante und Subdominante! also zB Stücke mit C G F
Spiele diese einfachen Melodien und versuche dann die Akkordeonbegleitung nicht zu denken sondern zu spüren, zu fühlen wann der Harmoniewechsel kommt und "wohin es harmonisch zieht".
Am Anfang komisch und man macht Fehler, es passt nicht, aber mit der Zeit wird das Empfinden für die Wechsel immer besser und es ist super wenn es wie von selbst passiert.
Dann kann man Stücke mit komplexerem Harmonien angehen.

An so ein grundsätzliches harmonisches Empfinden lässt sich die Harmonielehre dann besser anknüpfen denn sie ist ja keine Theorie "für sich" sondern beschreibt musikalische Empfindungen.
 
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In der Begleitung steht über Takt 1 ein C, über Takt 3 ein F und über Takt 4 ein C. Und ich würde im Bass mit Ccc, Ccc, Fff, Ccc ergänzen.

Der Autor des Heftes schreibt:
Es enthält 94 Melodien, (...), mit vorgeschlagenen Akkorden,

Es geht nicht um richtig, sondern einigermaßen sinnvoll und anständig tönend :) Mir hilft es schon zu wissen, welche Akkorde zu welchen Tönen im Diskant passen.
Ich habe nochmal das in meinen Augen Wichtigste zusammenzitiert: Wenn im Notentext Buchstaben stehen, ist auf jeden Fall nicht falsch, diese Akkordvorschläge zu verwenden. Denn die passen dann auf jeden Fall zur Melodie.
 
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Musiktheorie und Harmonielehre wollen in der Form, in der sie normalerweise gelehrt werden, nicht in meinen Kopf. Also, nicht so, dass es für mich hinterher begreif- und anwendbar ist.

Das Verstehen und Begreifen ist ein kein einmaliger Vorgang, nicht im täglichen Leben, nicht in der Wissenschaft und schon gar nicht in der Musik.

1. Schritt: Man bekommt etwas erklärt (bzw. hat sich etwas theoretisch angelesen) und meint, es verstanden zu haben.
2. Schritt: Man will es anwenden und stellt fest, dass es nicht oder nur eingeschränkt funktioniert.
3. Schritt: Man geht zum ersten Schritt.

Diesen Zyklus muss man mehrfach durchlaufen, um schrittweise zur Erkenntnis zu gelangen. Ein "hinterher" gibt es nicht, es ist eher ein permanenter Lernprozess. Das bedeutet in der Musik (die alte Leier): Nachdenken - Üben - Nachdenken - Üben - Nachdenken ........
 
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Nachdenken - Üben - Nachdenken - Üben - Nachdenken ........
nä, da muss unsereins widersprechen - es geht auch anders: Einfach (mal) machen - spielen - hören - fühlt sich das gut an -spielen usw. das hat auch was Spielerisches ...
Richtig
ist es, wenn es sich stimmig anhört und gut tönt - wozu da unbedingt "nachdenken" - für einige ist das so gut, für andere anders.
Wozu muss ich die Harmonielehre und Musiktheorie kennen, um ein Stück mit musikalischem Gefühl zu spielen ???
Muss man dazu wissen, dass ne Oktave 1200 Cent hat, sich aber die Hz-Frequenzen jeweils verdoppeln, dass der Kammerton a1 in den USA auch als A4 bezeichnet wird, 440 Hz hat, Akkordeons aber auch mit 441, 442, 443 oder 444 Hz gestimmt sind ???
Quintenzirkel - muss man das echt wissen bzw. verstehen ??? Unsereins echt nicht.
Muss man wissen, wie ein Elektroherd funktioniert, um darauf kochen zu können ???
Klar, kann Spaß machen, sich da hinein zu vertiefen, die Musiktheorie zu durchdringen, muss man aber nicht, um schön zu musizieren.
So im konkreten Fall ist's doch einfach, Gitarren-Akkorde stehen da - also spielt man die auf'm Akko - wie hört sich's an ? Geht ? - Gut ! Dann kann man weitergehen und ausprobieren, OHNE groß nachzudenken - 2 Takte C c c C c c - dann mal im 2. Takt mit Wechsel- o Terzbass - wie wär's statt G g g auch mal G g7 g7 als Überleitung zu C zu spielen, hmmm mal testen vielleicht geht auch H g7 g7. So kann's auch gehen, ohne Kenntnis der Harmonielehre - kommt eben auch drauf an, was man für ein Lerntyp ist (Ich bring das jetzt doch demnächst mal raus: neuer Thread "Das Lernen lernen").
Also - nur Mut und Zutrauen zum eigenen musikalischen Vermögen und einfach mal machen ...
 
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- muss man das echt wissen bzw. verstehen ???

Da würd ich mal sagen: wissen müssen tut man hier gar nichts - aber wenn man ein Verständnis für die Zusammenhänge hat, gehts mit dem ausprobieren sehr viel leichter und schneller. Und es gibt wie bei allen anderen Bereichen des Lebens auch verschiedene Lerntypen. Die einen begreifen besser wenn es zuerst durch den Kopf gegangen ist und dann durch die Finger ins Ohr , bei anderen ists umgekehrt.

Aber wenn man weiß was man tut, da würd ich sagen, ist das definitiv und immer hilfreich. Und wieviel man persönlich wissen will und soll, das hängt von den persönlichen Ansprüchen ab, was man machen will.
 
es gibt ... verschiedene Lerntypen. Die einen begreifen besser wenn es zuerst durch den Kopf gegangen ist und dann durch die Finger ins Ohr , bei anderen ists umgekehrt.
Das ist das Entscheidende !!!
Aber wenn man weiß was man tut ,..., ist das definitiv und immer hilfreich
Widerspruch, Euer Ehren. Das gilt nur für den entsprechenden Lern- u. Wahrnehmungstyp in einer kognitiv dominierten Gesellschaft.
Seit Jahrhunderten gibt es auch die Weisheit "Probieren geht über Studieren" - demzufolge gibt es auch so etwas wie "Erfahrungswissen".
Worum es unsereins geht - einen Kontrapunkt setzen zum Postulat und der m.E. Überbewertung des deduktiv-theoretischen Lernens und eine Lanze zu brechen für das praxis- u, handlungsorientierte induktiv-kreative Erfahrungs-Lernen.
Man muss nicht die Musiktheorie studiert haben, um z.B. (Thema hier) eine Bassbegleitung zu setzen - das kann man auch ausprobieren.
Vielleicht können wir uns einigen auf: Wenn man weiß, wie man etwas am gelingensten tut, sei durch Kenntnis der (Musik-)Theorie, sei es durch Erfahrungs- und Praxiswissen, sei es durch eine (wie auch immer %ual verteilte) Kombination von beidem (My Way) - dann ist das immer hilfreich !

Entscheidend ist einzig und allein das bestmögliche Gelingen !

Beispiel aus der Praxis: Habe mir mal "O Flower of Scotland" rausgesucht, die (in-)offizielle Nationalhymne Schottlands, um's auf'm Akko zu spielen (dazu auch die Bassbegleitung ausprobiert). Ursprünglich geschrieben für 2 Gitarren, heutzutage gespielt (wie im Video) mit Dudelsack und Trommeln. Das war mir für meine Singstimme zu hoch. Beim Transponieren stell' ich fest, hört sich iwie fad' an. Die Schmissigkeit, das Kämperische der ursprünglichen Tonart geht iwie verloren. Meine Musikerfreundin (studierte Cellistin) gefragt: "Wie kann das sein ?" Antwort: "Is' so - da gibt's Abhandlungen über den "Charakter der Tonarten"". Aha, in der Tat, es gibt seitenlange Abhandlungen - nur die Herren Musiktheoretiker sind sich uneins - für den einen ist es so, für den Anderen anders - hat wohl auch etwas mit individuellem Musikempfinden zu tun. Zurück zum Thema "Bassbegleitung finden" - alle Theorie ist grau - jenseits dessen zählt dann lediglich das individuelle Musikempfinden und wie gelingt's am besten.



@Max (persönlicher Bezug) "Dem Inschinör is nix zu schwör, aber dem Mechanikker noch wenikker" (bin auch gelernter Kfz.ler)
Dazu noch ein uns beiden bekanntes persönliches Beispiel - seit wie viel Jahrzehnten galt die Theorie "der durchschlagenden Zunge" ? Und dann kommt ein genialer Praktiker @Balg daher (und unsereins verwendet das Wort "Genie" ausgesprochen sparsam) und weist nach, dass das Quatsch ist ...
 
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nä, da muss unsereins widersprechen - es geht auch anders: Einfach (mal) machen - spielen - hören - fühlt sich das gut an -spielen usw. das hat auch was Spielerisches ...
Richtig
ist es, wenn es sich stimmig anhört und gut tönt - wozu da unbedingt "nachdenken" - für einige ist das so gut, für andere anders.
Wozu muss ich die Harmonielehre und Musiktheorie kennen, um ein Stück mit musikalischem Gefühl zu spielen ???
Das geht NATÜRLICH ohne Theorie. Konsequenterweise dann auch ohne diese "kognitiv dominierte" Notenschrift, nur nach Gehör gelernt und alles auswendig gespielt. Das gibts, ist sehr selten geworden, hier im Forum ziemlich sicher gar keiner.
Noch konsequenter muss man dann nicht mal wissen wie die Töne und Knöpfe bezeichnet sind! Das kann man ausprobieren und sich das "Gefühls des Klangs eines Akkordknopfes" merken. Hat es auch gegeben, besonders bei früheren Ziachspielern.
Noten und Harmonielehre sind wertvolle beschreibende Hilfsmittel wenn das was wir Musik nennen komplexer wird und besonders wenn mehrere Musiker (bzw Sänger) zusammen musizieren wollen.
 
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Vielleicht können wir uns einigen auf: Wenn man weiß, wie man etwas am gelingensten tut, sei durch Kenntnis der (Musik-)Theorie, sei es durch Erfahrungs- und Praxiswissen, sei es durch eine (wie auch immer %ual verteilte) Kombination von beidem (My Way) - dann ist das immer hilfreich !

Man muss nicht die Musiktheorie studiert haben, um z.B. (Thema hier) eine Bassbegleitung zu setzen - das kann man auch ausprobieren.


Die Aussagen würd ich uneingeschränkt unterschreiben! :)



...Und um noch so ein Beispiel der Praxis anzuführen, um zu zeigen, dass man nicht immer alles theoretisch durchdrungen haben muss:

Einer meiner geschätzten Jazztutoren - Wolfgang Russ - hat mal einen bekannten und anerkannten Musiktheoretiker und Harmonilehrer gefragt was denn das für eine theoretische Erklärung für eine bestimmte Harmoniefolge in einem bestimmten Stück hat. Und hat zur Antwort bekommen. " keine Ahnung, klingt aber einfach geil! :giggle:
 
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Vieles von dem, was hier erwähnt wird, könnte ich mit unterschreiben - denn wer bestimmt, dass nur das Lernen nach Noten das einzig Richtige und Alleinseligmachende ist?
Gebt doch mal einem Kind eine Mundharmonika - wenn es einigermassen musikalisch ist, findet es die Melodie von "alle meine Entchen" bald heraus. Braucht es dafür Noten? Nicht, dass ich wüsste...
 
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Ich möchte bloß noch darauf hinweisen, dass das Ganze auch noch intrumenten- und Registerabhängig ist.
Alleine bei meinen eigenen Instrumenten komme ich selten auf eine einheitliche Spielweise und daher auch nicht auf eine einheitliche Bassbegleitung.
Bei gleichem Diskantregister verlangt ein lauter oder hochtöniger Bass kurze Töne, also im Zweifelsfall lieber Achtel statt Viertel, und ein grundtöniger, aber weniger dominanter Bass breites Portato oder (fast) punktierte Bässe, wenn nicht sogar Doppelgriffe.
Jetzt unterscheiden sich auch noch die Diskantregister durch unterschiedliche Klangcharaktere und legen eine Art von Musik nahe, die dann eine bestimmte andere Begleitung erfordert.
Gerade bei den Folk-Sachen passt ein einchöriges Cassotto-Register mit Begleitung mit liegenden Tönen oder Akkorden genauso wie Doppeltremolo mit Umtata.
Ich halte es daher für unmöglich weitergehende Empfehlungen zu geben, da die Geschmäcker und die Instrumente zu verschieden sind.
 
Vieles von dem, was hier erwähnt wird, könnte ich mit unterschreiben - denn wer bestimmt, dass nur das Lernen nach Noten das einzig Richtige und Alleinseligmachende ist?
Was geht hier vor, warum drifted dieser Faden in die Richtung "Noten und Harmonielehre sind unnütz und verwerflich"?

Wen meint @MacMilllan mit "unsereins" ?

Die Ausgangsfrage war eine alternative Begleitung zu vorhandenen NOTEN. Da war auch gleich von C-Dur und F die Rede und die Frage nach "Notenlehre".
Damit war deutlich welche musikalischen Mittel und Ausdrücke der Fragesteller*in kennt und benutzt. Dieselben wie die meisten Akkordeonspieler.

Wäre die erste Antwort gewesen: "Vergiss Deine Noten und Harmonien, alles unnötiger Quatsch. Du musst es durch hören und nachspielen auswendig lernen und die Begleitung dazu ergibt sich durch ausprobieren!" dann wäre die umgehende Antwort, zurecht, ob der Antwortende noch ganz dicht sei.

Noten und musikalische Grundkenntnisse gehören, wie schreiben und lesen, zum schulischen Grundwissen, wie soll ein Musiker im normalen Umfeld (Chor, Band Orchester, Kapelle etc) ohne zurechtkommen?

Auszug Lehrplan Musik 5. Klasse Gymnasium in Bayern:
  • mit traditioneller Notenschrift umgehen: Tonhöhen im Violinschlüssel, Ton- und Pausendauer
  • Ordnungselemente erkennen und anwenden: Skalenbildung im Dur-System mit unterschiedlichen Grundtönen, diatonische Intervalle, Dreiklangsbildung, einfache Taktarten
  • musikalische Bau- und Formprinzipien erkennen: Motiv, Wiederholung, Kontrast
  • einfache Melodie- und Rhythmusverläufe beschreiben und praktisch nachvollziehen
  • vom Klangbeispiel ausgehend einfache Abläufe nachvollziehen, z. B. Liedformen, Menuett
  • Grundwortschatz an Dynamik- und Tempobezeichnungen
Das steigert sich von jahr zu jahr erheblich und ist auch an realschulen ähnlich.
 
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durch hören und nachspielen auswendig lernen und die Begleitung dazu ergibt sich durch ausprobieren
Ich habe meinen Vater so erlebt, er spielte auch Akkordeon, aber ohne Noten, er spielte die Operetten- und Walzermelodien, die er vom Radio her kannte, nach, und er traf doch grösstenteils die Harmonien. Ab und zu hatte es ein paar Querschläger drin, da probierte er herum, bis er es hatte.
Ich bin absolut nicht gegen das Notenlesen-Können, ich spiele ja auch nach Noten - aber eben auch nach Gehör.
Und Musik ist für mich eigentlich eine akustische und nicht eine optische Kunstrichtung.
 
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ich denke, gemessen an @Schtine01s Selbstbeschreibung gehen die meisten posts über ihren Informationsbedarf weit hinaus. Eigentlich hätte eine einfache Bestätigung ihres Vorgehens (post#1) ausgereicht.
Eine Diskussion, die dann weitreichend alle Fürs und Widers in einen, oft den selben Beitrag packt, endet dann in Beliebigkeit.
Wer die Nützlichkeit von Notenschrift in Frage stellt, hat verm. nicht einmal im Akkordeonorchester gespielt. Für fast jede Art von koordiniertem Musizieren sind zumindest Notenkenntnisse erforderlich.
Meine Erfahrung ist, dass Wissen aufgrund netzartiger Verknüpfung exponentiell wächst, für mich kenne ich kein unnützes Wissen.
Quintenzirkel ... muss man das echt wissen bzw. verstehen ?
Für mich die Basis meines harmonischen Denkens
Musik ist für mich eigentlich eine akustische und nicht eine optische Kunstrichtung
Noten sind Zeichen für Musik, so wie Buchstaben Zeichen für Sprache sind. Belletristik wird dadurch, dass sie durch Schrift vermittelt wird, keine optische Kunstrichtung.
 
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soso .. Noten sind optische Kunst :rolleyes:
.. nur manchmal:
notenvase.jpg
 
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