Wie vorh. Equipment auf Proberaum-Sound (Post-Hardcore/-Rock, Sludge, Hardcore) trimmen?

xdavecorex
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Hallo liebe Musiker,

ich brauche dringend ein paar Ratschläge um einen Sound zu finden. Ich hatte heute die zweite Band-Probe mit zwei Freunden (Bass und Schlagzeug)d von meiner alten Band und die neue Mucke die wir spielen, geht in Richtung von Fjørt, Norma Jean, Oathbreaker, Converge, Baptists,... also eher Hardcore-Punk mit dem ein oder anderen Post-Rock-Teil und/oder Sludge-Part. Unser Proberaum ist ein "Plug-n-Play"-Proberaum, der professionell eingerichtet ist mit guten Drumkits, Combo-Amps (jeweils Marshall/Fender/Ampeg) und ordentlichem Sound im Raum.

Den Sound den ich anstrebe geht in die Richtung der deutschen Post-Hardcore Band Fjørt. Der Gitarrist spielt mit einen Reverb-verwaschenen, crunchigen Ton der vor sich hin brutzelt und kurz vor dem Explodieren ist.
Hier ist ein Live-Video als Beispiel: Klick hier
Im Video schaut's aus als spiele er einen Marshall über eine Orange 2x12-Box

Meine Gitarre ist eine ESP LTD Phoenix mit einem Fishman Fluence und auf meinem Pedaboard befinden sich im Dirt-Department ein Mooer Black Secret (Proco Rat-Clone), Ibanez Tube Screamer Mini, Fulltone Full-Drive 3, Earthquaker Devices Cloven Hoof Fuzz (Russian Muff).
Als Reverb und Delay habe ich ein Boss RV-6, ein TC Electronic Hall of Fame 2 sowie ein Flashback 2. Meine letzte Band ist schon einige Jahre her und da ich die ganze Zeit nur zu Hause spielte und/oder mit Amp-Sims aufgenommen habe, habe ich keine Ahnung (mehr) wie man einen Proberaum-Sound einstellt, besonders bei so einem dynamischen Sound wie in den beschriebenen Genres. In der alten Band spielten wir stumpfen Metalcore.

Den Amp den ich jetzt zweimal benutzt habe ist ein Marshall DSL40 Combo und meine Signalkette war wie folgt:
Gitarre ->Tuner -> POG2 -> Full-Drive 3 -> Black Secret -> Cloven Hoof -> Flashback 2 -> RV-6 -> Marshall DSL40C
Den Amp hatte ich im Clean-Channel und die Zerre habe ich mit dem Black Secret erzeugt doch es klang alles andere als den Sound den ich mir vorstelle. Auch mit dem RV-6 konnte ich den gewünschten Sound nicht erreichen, der Reverb war fast nicht hörbar.

Nun zu meiner Frage: Wie bekomme ich jetzt mit meinem Equipment und dem Amp so einen ähnlichen Sound im Proberaum hin wie vorhin beschrieben? Wie würdet ihr an so einen Sound rangehen, bzw. wie stellt ihr euer Equipment ein für einen Post-Hardcore/Post-Rock?
Falls ich irgendwelche Infos vergessen habe, könnt ihr gerne fragen.

Vielen Dank fürs Lesen und und schon mal im Vorraus für jeden Vorschlag.

Mfg,

Dave
 
Eigenschaft
 
Versuch's doch mal mit Tuner, Zerrer, Delay und Hall am Zerrkanal.
 
Der Gitarrist von Fjort agiert da schon ziemlich ausgeschlafen und schaltet trotz Gesang auch munter zwischen den Parts um.
Der Sound scheint mir zum Teil recht U2/The Edge inspiriert. Da hier ist eher Delay nötig als als Hall. Hall geht auch in Bandkontext eher einfach unter. Ein Delay von 300 ms setzt sich besser durch. Evtl. auch mal versuchen mit dem Delay in den Marshall, der dann ganz leicht schon im Breakup ist, zu gehen. Das klingt dann noch mal etwas “schmutziger“.
Down Tunig der Gitarre ich wichtig.
Die Anschlagsdynamik/verbleibende Klarheit im Sound erfordert sparsamen Einsatz von Gain. Da ist die Frage, welcher Zerrer da am bestet geeignet ist, Clean bis angecruncht zu liefern (oder eben den Amp schon so einstellen). Ggf. muss dann für die mehr heavy Parts das mit einer zweiten Gainstufe nach Highgain gekickt werden.
 
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Ich sehe das wie InTune, da ist gar nicht so viel Gain. Ich würde es mal im Ultra Gain so zwisch 10 und 1200h versuchen, ggfs. leicht ansonsten, das klingt beim DSL super. Alle Pedale, die Du nicht unbedingt brauchst, würde ich aus der Signalkette nehmen, die schlucken nur Ton.
 
Vielen Dank an euch Drei für die Ratschläge was Signalkette, Gain/Channel und Delay angeht. Das werde ich bei der nächsten Probe mal so testen.
Der Vergleich mit The Edge ist gar nicht mal so weit her geholt, da hätte ich nie dran gedacht.

Mfg,

Dave
 
Hmm..... Es gibt da so die goldene Regel dass man alles was moduliert (Hall, Delay, etc. ) in den FX des Amps packt und was Zerre bring (Overdrive, Booster etc) vor den Amp. Versuchs mal mit umstöpseln.
 
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Ich kenne die Regel schon, macht auch Sinn, wenn ein sauberer Delay/Reverb gewünscht ist. Bei Fjørt beispielsweise, hören sich die Effekte alles andere als sauber an, und klingt für mich eher als ginge die Effekt-Kette vor den Amp. Ich werde es dann auch mal mit dem FX-Loop probieren.
 
Hmmmm.... Nicht dass dann der FX-Weg parallel ist und am Schluss noch ne separate Zerre läuft? Auch das wäre ne Möglichkeit.
 
könnte es ein fuzz sein?
 
Nur wenige Fuzz Pedale klingen IMO ausgesprochen dynamisch was den Zerrgrad angeht. Die Übergänge Overdrive/Distortion/Fuzz sind ja auch fließend, aber bei klassischen Fuzzpedalen, muss man da fit am Volumen Poti der Gitarre sein, um zwischen Dirt, als auch fast clean zu wechseln.
Aber für eine drückendende Heavy Sound Wall ist Fuzz auch nicht das alleinige Patent Rezept. Bei Fjort hat IMO der Bassist da den wesentlichen Anteil und der hat ein entsprechendes Bass-Fuzz auf seinem Board!
 
... Der Sound scheint mir zum Teil recht U2/The Edge inspiriert. Da hier ist eher Delay nötig als als Hall. Hall geht auch in Bandkontext eher einfach unter. Ein Delay von 300 ms setzt sich besser durch. Evtl. auch mal versuchen mit dem Delay in den Marshall, der dann ganz leicht schon im Breakup ist, zu gehen. Das klingt dann noch mal etwas “schmutziger“. ...
Musste sofort an U2 und Muse denken. Wenn du dich wie InTune schreibt ein bissl mit The Edge beschäftigst findet man genug Material wie er diese Kaskaden aufbaut. Würde sogar sagen, dass es zumindest teilweise 2 Delays sind. Reverb ist klar. Ansonsten ist auch mal ein Fuzz am start. Und es kommt auch einiges vom Band ...

Ich bin mir nicht sicher ob er da nicht mit cleanem Signal mischt und es daher nach weniger Drive klingt, gibts natürlich mehrere Möglichkeiten wie man das realisieren kann. Eine einfache Möglichkeit wäre ein Overdrive zu verwenden dass das unverzerrte Signal zumischen kann. Funktion nennen die meisten "Blend" wenn du was suchst. Ich verwernde dafür das TRex Diva (wie Tubescreamer).
Können natürlich auch 2 Wege sein. 2er Weg direkt ins Pult, oder an Vorstufe Vorbei in Amp?

Mag zwar das gegröle nicht, aber was die Musikalisch so machen gefällt mir gar nicht schlecht ... hab tatsächlich ein bissl länger reingehört. (y)
Der Drummer gefällt mir richtig gut. Ist mehr für den Bandsound verantwortlich wie man meint ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal in nem interview gelesen, dass das Marshall+Orange stack Teil des Bass rigs ist.

Der basssound ist da auch wichtiger als der gitarrensound.
Mit den Combos wirst du glaub ich nicht ans Ziel kommen. Wäre Preamp+IR ins Mischpult eine Option?
 
Musste sofort an U2 und Muse denken. Wenn du dich wie InTune schreibt ein bissl mit The Edge beschäftigst findet man genug Material wie er diese Kaskaden aufbaut. Würde sogar sagen, dass es zumindest teilweise 2 Delays sind. Reverb ist klar. Ansonsten ist auch mal ein Fuzz am start. Und es kommt auch einiges vom Band ...

Ich bin mir nicht sicher ob er da nicht mit cleanem Signal mischt und es daher nach weniger Drive klingt, gibts natürlich mehrere Möglichkeiten wie man das realisieren kann. Eine einfache Möglichkeit wäre ein Overdrive zu verwenden dass das unverzerrte Signal zumischen kann. Funktion nennen die meisten "Blend" wenn du was suchst. Ich verwernde dafür das TRex Diva (wie Tubescreamer).
Können natürlich auch 2 Wege sein. 2er Weg direkt ins Pult, oder an Vorstufe Vorbei in Amp?

Nochmal Danke für alle Tipps. Ich hab mir schon mal ein paar Videos von The Edge (Rig rundowns und Sound Like) auf YT angesehen.
Was Fuzz angeht hab ich 3 Pedale, NYC Big Muff, KMA Dead Stag, Cloven Hoof, machen alle irgendwie das gleiche, aber doch anders. Hab auch ein KMA Wurm was auch fuzzig klingen kann, je nach Einstellung. Der Cloven Hoof ist momentan auf meinem Board.

Ich hab mal in nem interview gelesen, dass das Marshall+Orange stack Teil des Bass rigs ist.

Der basssound ist da auch wichtiger als der gitarrensound.
Mit den Combos wirst du glaub ich nicht ans Ziel kommen. Wäre Preamp+IR ins Mischpult eine Option?
Nee, ich denk schon, dass es das Stack von Chris (Gitarrist) ist. In anderen Live-Videos/Studio-Sessions spielt er das gleiche Stack.
Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass der Bass sehr wichtig ist und für Druck sorgt und das macht es ja umso schwerer diesen Gitarrensound zu entschlüsseln. Mein Bassist spielt nen 5-Saiter, ohne Pedale und ohne Verzerrung am Amp... Ich bring ihm mal mein KMA Dead Stag zur Probe mit, vielleicht gefällts ihm ja ;)
Ich hab ein Distortion/Pre-Amp Pedal, Lichtlaerm Audio Gehenna, aber kein IR-Pedal nur Plugins in Logic Pro X, aber jetzt mein Macbook mitzunehmen?

Mir gehts in erster Linie drum, wie ich so eine Mischung aus Modulation, Reverb und Verzerrung mit meinen Pedalen und dem Marshall DSL40C hinbekomme.
Aber zumindest hab ich jetzt schon mal eine kleine Ahnung wie ich den Amp einstellen muss. Ich werde in der nächsten Probe mal rum probieren und Ohren benutzen :)

Dave
 
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DarkStar679
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Crosspost/OT
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ein digitales Delay vor einem zerrenden Amp sehr schwierig zu handeln/zu dosieren ist.
Das einzige Delay was mir vor dem schon zerrenden Amp gut gepasst hat, war das MXR Carbon Copy. Das ist ein analoges Delay, die Wiederholungen klingen etwas "dumpfer" und verwaschener, was sehr hilfreich vorm zerrenden Amp ist. Dieses kann man vom Effektlevel auch sehr fein dosieren, was vor nem zerrenden Amp auch absolut notwendig ist, da sonst die Wiederholungen schnell viel zu laut sind.
Vor das Delay kannste dann, je nach Geschmack, noch den TS oder die Rat oder auch das Fuzz schalten um etwas mehr Gain zu bekommen.

Allein schon mit dem Setup TS->dezent eingestelltes Analog Delay->(an)zerrender Marshall dürftest Du schon ziemlich nah an den Sound aus dem Video kommen. Reverb ist dafür nicht notwendig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allein schon mit dem Setup TS->dezent eingestelltes Analog Delay->(an)zerrender Marshall dürftest Du schon ziemlich nah an den Sound aus dem Video kommen. Reverb ist dafür nicht notwendig.
So langsam fängt mein soundliches Weltbild an Risse zu bekommen... Delay statt Reverb!:stars:
Ich habe nur ein TC Electronic Flashback 2, was ja digital ist, ich probier mal den "Analog Delay"-Setting, ist ja nur ne Emulation aber vielleicht hört's sich ja gut an. Mir jetzt noch ein MXR Carbon Copy zu holen, sagt mir jetzt nicht zu, hab schon genug Pedale in 2020 wegen Lockdown gekauft haha. Morgen hab ich Probe, ich werde dann versuchen alle bisherigen Tipps anzuwenden.
Vielen Dank!

Dave
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Letztlich ist das alles eine Frage vom Gain. Das Problem ist, dass verzerrt eigentlich nur bei Oktaven und Quinten harmonische Obertöne resultieren —> typische Heavy Power Chords. Kommt eine Terz oder gar kleine Terz oder noch „schrägere“ Intervalle hinzu, wird es verzerrt breiig. Durch eine Echofahne kommt es genau zu diesem Mischmasch an Tonintervallen, der dann verzerrt wird. Anders herum (wenn schon verzerrte Signale geschichtet werden) entstehen keine neuen Obertöne, weshalb Echo nach Zerre, sauberer klingt. Wenn jedoch bei einer Gaineinstellung auch komplexe Akkorde noch funktionieren, kann man auch das Echo vor der Zerre haben, ohne dass gleich alles kotzt. Den Echos die Höhen und Durchsetzungsfähigkeit zu nehmen, ist auch ein Weg, die drohende Kackophonie abzuwenden....
 
So, letzen Samstag hatte ich Band-Probe und habe den DSL40C im Ultra-Gain-Kanal mit Gain auf 12 Uhr gespielt und mit dem TS Mini angeblasen. Delay und Reverb waren beide vor dem Amp. Insgesamt konnte ich jetzt die beiden Effekte besser raushören sowohl live als auch auf der Handy-Aufnahme. Trotzdem gefällt mein Sound mir noch immer nicht so gut aber für andere Tests war leider keine Zeit/Geduld mehr. Ich habe auch kurz den Mooer Black Secret probiert aber die Gesichter des Bassisten und Drummers verzogen sich so schnell, ich konnte mal kein Riff spielen haha.

Falls ein Analog-Delay wirklich die bessere Lösung ist, wäre ich mit einem Boss DM-2W gut beraten? Es wurde ja schon ein MXR Carbon Copy erwähnt und ich habe mir dann einige Diskussionen auf Reddit usw. durchgelesen und oft wurde das MXR mit dem Boss verglichen und letzteres als besser hervorgehoben.
 
als delay verwende ich das programmiergare TC flashback II und als hall HOF2. nach langem test im shop klangen diese beiden am besten und nicht so metallisch, wie die meisten anderen.
 
Probier mal den Crunch aufzureißen und falls der nicht ausreicht mit dem TS noch mehr anzublasen. Finde die zerre in den Lead channels bei Marshall für Hardcore nicht so prickelnd.
 
Wenn du Delay und Hall vor einen verzerrenden Amp steckst wird das nichts. Klar kann man solche Stile gezielt einzetzen, aber die Regel ist das nicht.
Du zerrst, dann modulierst du und dann zerrst du wieder, das klingt oft komisch und Brei ist vorprogrammiert.
Wenn die Zerre von einem Pedal kommt und der Amp inkl. Vorstufe selber ist clean, dann kann man das in einem Weg vor dem Amp verwenden.
Wenn du Hall, Delay in den Loop packst darf auch die Vorstufe zerren, ist dann im Prinzip wie Pedal Stacking. Logisch ist der Kabel Aufwand höher, aber es lohnt sich.

Wirklich gute Pedale würde ich mir erst kaufen wenn du mit dem bestehenden Gear herumprobiert hast. Das TC ist sicher kein Premium Pedal, aber schlecht ist es auch nicht. So mies wie du es beschreibst klingt für mich nach Reihenfolge und zu viel Gain.
Du wirst wohl oder übel um mehr Zeit fürs rumprobieren nicht rum kommen, ich kennen keinen der nicht Tage an seinem Setup rumgefeilt hat und dann auch noch das Setup eines anderen zu erraten ist nochmal eine ganz andere Nummer.
Steck ein Pedal nach dem anderen an, nimm eins raus, probier das vor und in Effektloop aus. Hör dir an wie sich was anhört wenn du was änderst.
 

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