Angst vor dem Singen (und diverse weitere Plaudereien)

Der Begriff Klassik ist ja nicht so eindeutig. Im Prinzip versteht man unter Klassik nur einen kleinen Zeitraum (1730-1830).
Umgangssprachlich verwenden wir ihn hier halt für E-Musik.

E-Musik (ernste Musik) U-Musik (Unterhaltungsmusik).
 
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Ich erzähle Euch mal eine kurze Geschichte. Ich habe vor Kurzem zum ersten Mal eine zumindest für mich total umwerfende Arie aus einer Bach-Kantate gehört. Ich darf sie leider nicht teilen, weil diese Aufnahme nicht öffentlich freigegeben wurde. Auf jeden Fall, live-performance, eine tontechnisch excellente Aufnahme von einem unserer Forum-Mitglieder, meine favorisierte Stimmlage (Contralto), hervorragend ausgeführt (Marion Eckstein, wenn es jemanden interessiert). Arie "Ich freue mich auf meinen Tod". Wahnsinnsenergie, die diese Arie hat, sehr provokantes Inhalt, volle satte Stimme. Ich war absolut fasziniert. Für mich war es eine Bombe. Granate. Umwerfend.

Na ja, also voller Begeisterung habe ich sie meinem Mann vorgespielt. Der zwar gerne ab und zu mal Klassikradio hört, aber sonst mit klassischer Musik eigentlich nichts am Hut hat. Instrumentalmusik noch am ehesten, aber kein klassischer Gesang. Also er hat es ehrlich versucht :-D Aber so wie er das ausgedrückt hat, "es ist zu maneriert", zu handwerklich professionell, er spürt keine Emotion dahiner. Und für mich war das Emotion pur, eine WELT voller Emotion. Ein Universum. Ich wollte es ihm irgendwie vermitteln. Mein Mann versteht nichts im Gesang, aber hat generell ein sehr gutes esthetisches Gefühl, vor allem aber Kunst - Malerei. Im Endeffekt musste ich es ihm irgendwie über die berühmte Kunstwerke erklären... Barockwerke, die ganzen klassischen Kunstwerke, die mir so wenig sagen, ihm aber so viel... das konnte er irgendwie nachvollziehen. Es war sehr spannende Diskussion, vor allem diese ehrliche Meinungsverschiedenheit.

Pop-musik ist zugänglicher, da versteht jeder ein bisschen was davon. Jeder spürt die Emotion vom Sänger, es ist also gewisserweise leichter mittels popmusik die Emotion schnell und verständlich zu transportieren. Das ist auch notwendig und sehr wichtig. Bei der Klassik ist es aber so, dass wenn es dich einmal trifft, dann hast du ein Universum vor dir... bist um ein Universum reicher :)
 
Aber die Absicht meiner Aussage war nicht, den klassischen Gesang als etwas elitäres und abgehobenes darzustellen das nur einer gewissen Minderheit zugänglich ist. Denn dies finde ich falsch.
ok, dann habe ich dich falsch verstanden

So viele Leute belächeln mich wenn sie hören ich lerne klassischen Gesang, aber das ist mir egal. Ich durfte auch schon bei Betriebsfeiern nicht mitsingen, da meine Stimme angeblich so nach Oper klingt
Das sind dann natürlich genau solch dumme Ignoranten wie klassisch singende Leute, die sich für was besseres halten (wozu du aber eben nicht gehörst, wie mir jetzt klar ist :))

Ich kann einfach das Schlechtmachen eines anderen Gesangs-Genres überhaupt nicht nachvollziehen. Soll doch jeder das singen, wo sein Herz ihn hinzieht, das dann aber mit Leidenschaft und gut ist! Mir muss ein anderes Genre auch nicht unbedingt gefallen, ich kann es aber trotzdem respektieren.
Ich sehe klassischen Gesang deshalb als etwas Besonderes da er in unserer Gesellschaft nur noch wenig vertreten ist und auch kaum weitergegeben wird.
Das ist so: andere Zeiten - andere Musik. Solche rein klassische GL die v.a. Hobbysänger unterrichten, habe es in heutiger Zeit deshalb oft sehr schwer, genügend Schüler zu finden, v.a. was jüngere Schüler betrifft. Im Profibereich sieht es anders aus: es gibt immer noch genügend (oder ev sogar zu viele!) die klassischen Gesang zum Beruf machen wollen und bei den Instrumentalisten ist es vermutlich ähnlich. Aber letztlich braucht es nicht nur Musiker, sondern auch ein Publikum das ihnen zuhört!
Andererseits: bei uns gibt es viele klassische Chöre, z.T. zwar auch überalterte, aber auch solche mit erstaunlich viel Nachwuchs aus dem etwas jüngeren Bereich (sprich deutlich U50 was für einen klassischen Chor ja schon gut ist!). So gesehen besteht noch Hoffnung, dass die klassische Musik nicht so schnell vergessen geht! ;)
das Glück zu haben, irgend jemandem, der in den Genre etwas zu sagen hat, zu gefallen.
ja da sagst du was! ich wollte nur mal ein paar Dinge aufzählen, die es braucht um überhaupt Profi zu werden, also das Diplom zu kriegen. Ob daraus dann auch ein Profi im Engagement wird, das steht tatsächlich nochmal auf einem ganz anderen Blatt!
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Der Begriff Klassik ist ja nicht so eindeutig. Im Prinzip versteht man unter Klassik nur einen kleinen Zeitraum (1730-1830).
Umgangssprachlich verwenden wir ihn hier halt für E-Musik.

E-Musik (ernste Musik) U-Musik (Unterhaltungsmusik).
Wenn ich von Klassik spreche meine ich nicht die Epoche der Klassik (im Ggs zu Barock oder Romantik) sondern die klassische Musik als Ganzes. Aber du hast recht, ist natürlich etwas schlampig ausgedrückt.
E-Musik für "ernste" Musik gefällt mir aber halt auch nicht wirklich. Nimm z.B. mal irgend ein Stück aus einer Operette, oft ist daran aber auch wirklich so gar nichts ernst! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...und es gibt sooo viel Pop-, Jazz- , Rock-, Musical- und Filmmusik, die sehr ernste Themen haben und durchazs zum Heulen sind, wenn man sich den Text einmal verdeutlicht...
Also, U-Musik... hmm... na ja
Im Januar war ich in Calysto Oper von F. Cavalli. Ich habe gelacht bis mir die Träne rausgekommen sind und weiter... und am Schluss glaube ich auch noch geweint. Auf jeden Fall war das U-Musik mit einem ernsten Touch...auch wenn es mehrere 100 Jahre alt ist.

Also E- und U- passen irgendwie auch nicht so richtig. Auch wenn ich weiss wie @Koksi01 es gemeint hat, und mit vielem davon völlig einverstanden bin :)
 
Naja, ich habe die Begriffe nicht erfunden.
"ernste Musik" oder "ernst zu wertende Musik" hat irgendwie was Arrogantes. Gefällt mir daher auch nicht besonders. Gemeint ist damit IMHO aber die Komplexität der Musik. Ich will definitiv U-Musik (wüsste jetzt nicht, wie ich es sonst abgrenzen könnte) nicht runtermachen - aber die meisten Stücke bestehen aus I, IV und V Stufe. Musikalisch also nicht wirklich sehr vielschichtig. Was die Musik damit ausdrückt und transportiert kann natürlich großartig sein, fällt aber eben nicht unter E-Musik.
 
Klassische Musik muss meiner Meinung nach gefördert werden und allen Menschen wieder viel zugänglicher gemacht werden

Jetzt bin ich verdutzt. Wo ich herkomme, werden fast ausschließlich Projekte und Einrichtungen gefördert, in denen klassische Musik läuft. Das beginnt schon damit, dass das Opernhaus von Steuergeldern subventioniert wird. Aber auch darüber hinaus kann man eigentlich fast täglich auch zu erschwinglichen Preisen Veranstaltungen mit klassischer Musik besuchen. Im Sommer gibt es sogar kostenlose Konzerte unter freiem HImmel im Park. Und die Angebote werden auch (nicht nur von Senioren) angenommen.

Das ist keine Kritik, ich finde das gut. Nicht so gut finde ich, dass subkulturelle Einrichtungen mehr und mehr sich selbst überlassen werden und dann gern auch mal trotz starkem Bürgerprotest dem Bau eines neuen Wettkampf-Hallenbades weichen müssen.

Als elitär wird glaube ich nur der stärker ausgeprägte Wettbewerbscharakter im klassischen Bereich empfunden, wo zu hochdotierten Preisen kindliche Musterschüler gekürt werden, die dann weitere Förderung erhalten. Das stößt beim Durchschnittskonsumenten auf weniger Interesse. Beim Pop gibt es sowas überwiegend im TV und der Zweck ist dabei auch nicht die Förderung junger Künstler, sondern Unterhaltung und Werbeeinnahmen.

Auch wenn ich weiss wie @Koksi01 es gemeint hat

Koksi trifft keine Schuld. Das sind musikhistorische Begriffe, deren Sinnhaftigkeit in der Musikwissenschaft allerdings auch schon seit Jahrzehnten diskutiert wird.


Alles jetzt ziemlich OT, aber wir sind hier ja im Plaudereckchen

Ja, aber wenn es sich weiter um das Thema E/U-Musik geht, könnte man es dann langsam trotzdem mal aussortieren. Ich schau mir das nochmal einen Tag an.
 
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aber die meisten Stücke bestehen aus I, IV und V Stufe.
Ich weiß ja nicht, ob die Diskussion lohnt, aber das ist Quatsch. Ich habe mir die Mühe gemacht, mal in die Top 5 der Spotify Charts reinzuhören, kein einziges Stück folgt diesem Schema (mit der möglichen Ausnahme von "Astronaut in the Ocean", das einem Bassriff folgt, das man vermutlich mit t - d7 mit Quinte im Bass ausharmonisieren würde). Ansonsten werden immer auch Nebenfunktionen verwendet. Auffallend ist eher, dass alle Stücke bis auf eines in Moll stehen!

Harmonisch bedienen sich die meisten Popsongs aus dem Repertoire Hauptfunktionen - Nebenfunktionen - Zwischendominanten, aber Rückungen, Terzverwandschaften usw. sind auch nicht soo selten. Das ist ziemlich das Gleiche wie z.B. in der Exposition eines klassischen Sonatensatzes, erst in der Durchführung bekommst Du da (manchmal) was komplexeres.
Ich halte die Trennung für nicht sinnvoll.
 
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Als elitär wird glaube ich nur der stärker ausgeprägte Wettbewerbscharakter im klassischen Bereich empfunden, wo zu hochdotierten Preisen kindliche Musterschüler gekürt werden, die dann weitere Förderung erhalten.
Gerade das finde ich irgendwie sehr schade, weil es bei Musik nicht um höher, schneller, weiter gehen soll... Auf anderer Seite, wenn viele klassischen Stücke nur ab dem Niveau ausführbar sind, das nach vielen, vielen Jahren harter Arbeit entsteht, und auch noch sehr frühen Einstiegsalter erfordert (analog Leistungssport), dann irgendwie versteht man besser diese ganzen Nachwuchs-Wettbewerbe.

Das manch klassische Musikanten etwas eingebildet wirken...hmm...wenn man sein ganzes Leben daran investiert hat, und auch noch durch Wettbewerbe Bestätigung gebekommen, vermutlich fühlt man sich dann in der Tat etwas elitär?
 
Gerade das finde ich irgendwie sehr schade, weil es bei Musik nicht um höher, schneller, weiter gehen soll...

Schneller, höher, weiter sind allerdings meist nicht unbedingt die Kriterien von Klassik-Wettbewerben. Noten mit Vortragsanweisungen haben ja einen recht großen Interpretationsspielraum. Offenbar treffen manche dabei eher den Geschmack der Juroren.

Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass es diese Wettbewerbe gibt. Aber es ist halt nichts für den Normalkonsumenten.

Das manch klassische Musikanten etwas eingebildet wirken...hmm...

Ach, das können Rockmusiker auch ganz gut :) Zumindest früher, als noch nicht jeder nett sein musste, weil es noch keine Shitstorms gab.
 
Ich halte die Trennung für nicht sinnvoll.

Interessant, was die Wiki dazu schreibt: Der Begriff E-Musik geht auf Schopenhauer zurück, der mit aber gar keine Spaltung im Sinn hatte.

Wichtig wurde die Trennung durch die Verwertungsgesellschaften, die die Vergütung nach einem Punktesystem bewertete und der E-Musik mehr Punkte vergab. Für E-Muik gab es also mehr Geld. Ausschlaggebend war dabei gar nicht undedingt das Werk selbst, sondern der Aufführungsort. "So konnte eine Opernouvertüre bei ihrer Aufführung in einem Biergarten in die Unterhaltungskategorie fallen, bei der Aufführung in einem Konzertsaal hingegen in die ernste".
 
"So konnte eine Opernouvertüre bei ihrer Aufführung in einem Biergarten in die Unterhaltungskategorie fallen, bei der Aufführung in einem Konzertsaal hingegen in die ernste".
Es wird immer spannender... und logischer 😁
 
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Hurz!
 
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...was ich aber generell sehr gerne ändern würde, zur Förderung allgemeiner Musikkultur, sind die Ausübungsmöglichkeiten und Auftrittsmöglichkeiten für Hobby-Musiker. Unabhängig vom Genre, eigentlich, aber nicht ganz unabhängig vom Können.

Ich habe das Gefühl, dass es sehr sehr schwierig ist, nach der Schule / Uni Hobbymusik irgendwo außerhalb eigenes Kellers auszuüben. Auf einer Seite, als Zuhörer mag ich keine schlechte Musik hören. Auf anderer Seite, vielen Leute würde es so gut tun, mit den anderen gemeinsam musizieren zu können. Und ich kenne es auch so, dass bei manchen Profis eigener Glanz relativ wichtige Rolle spielt, und manche Hobby-Musiker aus dem inneren Heraus spielen/singen, und nicht weniger zu sagen haben. Wie toll wäre es, Leute stärker in die Musik mit einbeziehen zu können - über GLs und Musiklehrer, aber eben mit gewissen kleinen Auftrittsmöglichkeiten. Vielleicht ein kleines Konzert gestalten - es gibt aber irgendwie keine Basis dafür.

Was ich im Moment sehe, sind die Kirchen, die noch am Ehesten eine Auftritt-Möglichkeit zumindest für die E-Musik anbieten. Mit entsprechend hmm...etwas älteren Zuhörern. Oder Biergarten, Cafe, Wochenmarkt, Hochzeit, Jubiläum usw. für die U-Musik - hier ehe Pop-Genres. Irgendwie ist es mir zu wenig, bzw. ich fände super, wenn es mehr gehen würde.

Für Kinder und Jugentliche gibt es mehr - manchmal werden sogar ganze Musicals ausgeführt, alle freuen sich usw. Und Erwachsene müssen gleich Profis sein, anders geht nicht. Noch besser, Weltstars :)...dann hört jeder zu, selbst wenn es einem nicht so gefällt.
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...der Wolf. Das Lamm. Hurz!!!
 
Es gibt noch kein Verbot zu Singen oder zu Musizieren. Wartet nicht auf´s Publikum, singt und musiziert jetzt, wenn es EUCH Spaß macht. Niemand wird Sänger weil er gerne vor Publikum singt, Sänger lieben es zu singen zu musizieren, miteinander, allein, vor Publikum, in der Dusche, völlig egal. Es gibt 1000 Möglichkeiten pro Tag zu singen, trauen wird man sich schon müssen, möglicherweise gibt es einen oder mehrere komische Blicke, what schells? Singt man viel (irgendwann lernt man schon was dabei) kommt auch das andere hinzu.
Es hat auch mit der Eröffnungsfrage zu tun, sich trauen hat mit Mut zu tun, man wird es wagen müssen, so oder so. Das Wagnis Singen ist nur im Kopf, es passiert nix, im schlimmsten Fall gefällt es nicht. Sich auf ein Pferd zu setzen und zu reiten ist ein größeres Wagnis (man kann runterfallen und sich verletzen), Tennis spielen (man kann einen Ball an den Kopf bekommen, oder selbst den Gegner (unabsichtlich natürlich) treffen). Alles ins rechte Licht rücken, dann klappt es schon. Geht spazieren und singt dabei, wen kümmerts? Wenn jemand telefoniert kümmert es auch keinen. Ich gehe seit letzten Sommer immer (außer in die Kirche) mit kurzer Hose, anfangs bemerken das einige (vor allem bei -10°) aber irgendwann kümmert es niemanden. Dass ich singend lokal omnipräsent bin gehört dazu wie das schlechte Wetter.
 
...was ich aber generell sehr gerne ändern würde, zur Förderung allgemeiner Musikkultur, sind die Ausübungsmöglichkeiten und Auftrittsmöglichkeiten für Hobby-Musiker.

Hm... du wohnst in einer Stadt von ähnlicher Größe wie die meine – deine Erfahrungen überraschen mich ein wenig.

In meiner Stadt gibt es um die 400 eingetragene (überwiegend) Laien-Chöre. Und weil jeder Stadtteil, jeder Platz und sogar viele einzelne Straßen ihre eigenen Feste feiern, gibt es auch genügend Auftrittsmöglichkeiten. Viele gehen auch einfach auf die Straße, um zu musizieren, oder in den Park. Erst kürzlich konnte ich bei meinen Spaziergängen mehrfach einem Cellisten zuhören, auf der Brücke jammed regelmäßig Jungvolk mit kleinem Drumset und Gitarre, unter der Brücke gelegentlich ein Brass-Quartett oder ein Vocal-Ensemble.

Wie toll wäre es, Leute stärker in die Musik mit einbeziehen zu können - über GLs und Musiklehrer, aber eben mit gewissen kleinen Auftrittsmöglichkeiten. Vielleicht ein kleines Konzert gestalten - es gibt aber irgendwie keine Basis dafür.

Von vielen Musikschulen weiß ich, dass sie sowas regelmäßig organsieren. Bei privaten Lehrern geht das verständlicherweise eher nicht.

Und ich kenne es auch so, dass bei manchen Profis eigener Glanz relativ wichtige Rolle spielt

Ich habe schon häufig mit Profis auf Augenhöhe gespielt, und sie natürlich auch schon engagiert und bezahlt. Dass die sich besonders wichtig genommen haben, habe ich eigentlich nie erlebt.

Ich habe das Gefühl, dass es sehr sehr schwierig ist, nach der Schule / Uni Hobbymusik irgendwo außerhalb eigenes Kellers auszuüben.

Ich glaube, es ist wirklich nur dein subjetives Gefühl: Wenn du stärker am Musikgeschehen teilnehmen willst, dann musst du einfach nur deinen Keller verlassen. ;)
 
Ups - mit E-Musik und U-Musik habe ich ja was losgetreten. Wollte ich nicht! Mir ist es ziemlich egal, wer was wie benennt. Wollte eigentlich nur Mißverständnissen vorbeugen :engel:

Vielleicht ein kleines Konzert gestalten - es gibt aber irgendwie keine Basis dafür.
Dann mache sie dir doch selbst!
Ein kleines Konzert für Freunde, Verwandte und Bekannte ist relativ simpel organisiert. Wir machen so etwas öfter (zur Zeit natürlich nicht:( ). Ein paar SängerInnen mit je zwei, drei Stücken. Eine möglichst günstige Lokation und ein guter Pianist gesucht, und es kann losgehen. Bisher sind sich die Kosten mit den Spendeneinnahmen immer GANZ locker ausgegangen.
ch habe schon häufig mit Profis auf Augenhöhe gespielt, und sie natürlich auch schon engagiert und bezahlt. Dass die sich besonders wichtig genommen haben, habe ich eigentlich nie erlebt.
Kann ich bestätigen. Um so mehr ein Profi draufhat, umso lockerer sind sie in der Regel.
wenn du stärker in die Musikwelt einbezogen werden willst, dann musst du einfach nur deinen Keller verlassen.
Ja!
Kaum jemand wartet in der großen, weiten Welt darauf und Laiensänger zuhören zu dürfen. Da muss man schon selbst aktiv werden.
lg
Thomas
 
...was ich aber generell sehr gerne ändern würde, zur Förderung allgemeiner Musikkultur, sind die Ausübungsmöglichkeiten und Auftrittsmöglichkeiten für Hobby-Musiker. Unabhängig vom Genre, eigentlich, aber nicht ganz unabhängig vom Können.
Für Sänger gibt es Chöre und Vokalensembles in ganz verschiedenen Genres. Und für Instrumentalisten Laien-Orchester, Blasmusiken etc.
Aber ich nehme an, du meinst Möglichkeiten für solistisches Musizieren und da wird es, zumindest in der Klassik, tatsächlich nicht ganz einfach! Denn als solistisch auftretender Laie kommst du halt sehr oft in Konkurrenz zu den Profis. Und wo diese schon bei Dirigenten, Chorleitern, Organisten etc Schlange stehen um ein solistisches Engagement zu kriegen, wirds (auch für gute) Laien schwierig, denn ein bisschen tiefer ist ihr Niveau in diversen Bereichen halt meistens doch! und sich als Laie fast oder ganz gratis anzubieten finde ich problematisch (Lohndumping), in der momentanen für viele Profimusiker harten Situation sowieso! das finde ich nur dort ok, wo kein Profi in Frage kommt, weil z.B. kein Geld dafür vorhanden ist
 
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Ein kleines Konzert für Freunde, Verwandte und Bekannte ist relativ simpel organisiert.

Die jährlichen Vocaltreffs, die wir hier im Musikerboard (vor der Pandemie) seit 2006 jährlich in verschiedenen Städten organisiert haben, sind ja auch nicht anderes. Und das funktioniert ja sogar überregional. Ein Ortskundiger sucht eine Location, ggf. einen Pianisten, die Sänger reisen an, ein paar Freunde als Publikum werden eingeladen und am Schluss gibt es 'ne Umlage. Kriegt eigentlich jeder hin.
 
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Bei privaten Lehrern geht das verständlicherweise eher nicht.
Doch gibt es schon (resp. gab es in normalen Zeiten :mad:). Gesangsklassenkonzerte eines/einer privaten GL: je nach Niveau der Schüler v.a. für deren Freunde und Bekannte, bei hohem Niveau aber auch mal ganz öffentlich.
 

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