Forschung zu Klangfarbe und Charakter von Akkordeons

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Naja: Macht Euch keine Illusionen, die Zuhörer merken all die Details, welche hier besprochen werden, eh nicht. Entweder ist es zu laut / zu viel Palaver rundherum / alle zu fest besoffen oder die Leutz haben kein geschultes Gehör für die Feinheiten. Auch wenn der Forscherdrang keinesfalls unterbunden werden sollte, ist die Diskussion über Klänge des Akkordeons doch eher akademischer Natur.

Ich liebe akademische Diskussionen, vielleicht, weil ich nie an einer Uni war...:rolleyes:

Also: was macht einen guten Klang eines Akkordeons aus?
Zusatzpunkte gibt es für Antworten in einem einzigen prägnanten Satz :cool:
 
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@maxito : 100 Punkte!

Und Du weisst genau so gut wie ich, dass der KLANG dabei nur eine von vielen Rollen spielt.

Es ist wie mit einem guten Essen im Restaurant: Du freust Dich auf den Restaurantbesuch, triffst liebe Freunde, das Lokal ist sympathisch eingerichtet, die Speisekarte gefällt Dir, Du wirst schnell, kompetent und charmant beraten und bedient, das Essen kommt schnell, ist schön angerichtet und riecht lecker: Das Essen ist schon mal gut, bevor Du überhaupt einen Bissen gegessen hast - ansonsten muss sich der Koch (ich war auch mal einer...) schon massiv verhauen haben, damit Du Dein Urteil noch revidierst.

Ich will die Klang-Forschung nicht kleinreden, sie ist wichtig, gerade bei einem so breit einsetzbaren Instrument wie dem Akkordeon. Sie hat aber primär einen Einfluss auf den/die Vortragende. Und der/die ist nur ein Teil eines Gesamterlebnisses, q.e.d.... Der/die Zuhörende wird im (Klang-)Erlebnis primär von den eigenen Erwartungen gesteuert.
 
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Und der/die ist nur ein Teil eines Gesamterlebnisses, q.e.d.... Der/die Zuhörende wird im (Klang-)Erlebnis primär von den eigenen Erwartungen gesteuert.

Natürlich macht der Bediener des Instruments sehr sehr viel aus am Gesamtergebnis.

Ich bin nur ein sehr mittelmäßiger Spieler. Und dennoch ist es mir schon ein paar mal passiert dass ich , nachdem ich ein Stück vorgetragen habe, hinterher auf mein Instrument angesprochen wurde, dass denen der Klang aufgefallen ist. Einmal wurde ich gefragt, was denn das für ein Akkordeon sei, denn sie seien ganz fasziniert gewesen, denn selbst bei leise gespielten Passagen hätte das Instrument einen satten tragenden Ton gehabt. Und besagte Zuhörer waren keine Akkordeonspieler!

Und von daher sehe ich schon einen Sinn darin, dass man sich beim Instrument auch um Details kümmert und versucht den Klang und das Instrument allgemein zu optimieren.

Klar - wenn man Unterhaltungsmusik für gesellige Runden macht, da ist das alles nicht so wichtig - da reichts wenn ein erkennbarer Rhythmus rüberkommt, zu dem man schunkeln kann und möglicherweise die Melodie erkannt wird so dass mitgesungen werden kann. Da reicht dann geg.falls auch ein Startone aus.

Aber es gibt auch Musik außerhalb dieses Genres - und da möchte ich gerne mit einem wohlklingenden Akkordeon spielen. Und es ist wie immer und überall - am Anfang sind Steigerungen sehr leicht und schnell erzielt. Aber je weiter man in die "höheren Sphären kommt, desto mehr Aufwand muss man für kleine Verbesserungen aufwenden. Und desto schwieriger wird es eine eindeutige Richtung zu finden in der die Verbesserungen liegen.
 
Sie hat aber primär einen Einfluss auf den/die Vortragende
Der Einfluss auf den/die Vortragende ist aber in meinen Augen/Ohren der wichtigste denn für einen guten Vortrag ist es unabdingbar daß der/die Vortragende weitgehend bis absolut mit dem Klang seines Instruments glücklich ist.
Das trifft umsomehr zu wenn er/sie nur alleinzuhaus spielt, was nach meinem Wissensstand auf die allermeisten Akkordeonbesitzer zutrifft. Nicht alle sind hochkarätige Solisten aber viele haben ein sensibles Gehör.
 
Ich bin voll einverstanden, mit dem, was Du schreibst, @maxito. Der Klang eines Instruments ist ein grosser Teil des Gesamterlebnisses für Zuhörende.

Aber nicht nur im Schunkel-Genre (was wirklich auch nicht meins ist) ist die bewusst oder unbewusst gesteuerte Interaktion zwischen Musizierenden und Musikkonsumierenden wichtiger, damit der Klang überhaupt als solcher wahrgenommen werden kann von den "Laien" - sei es, weil sie entweder genau das Erwartete gekriegt haben oder sei es, dass sie ein neues, überraschendes und wertvolles Erlebnis geboten bekommen haben.

Und das hast Du offenbar hervorragend hingekriegt, mit der Stückauswahl, deiner (Nicht-)Ansage, der Spieltechnik mit den Bewegungen im Licht und last but not least auch mit der Klangoptimierung des Instruments. Es ist hohe Schule, jemandem etwas gezielt so bieten zu können, dass die Person dann einen sogar darauf anspricht - trotz allen eventuell vorhandenen Hemmungen. Chapeau!
 
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Der Einfluss auf den/die Vortragende ist aber in meinen Augen/Ohren der wichtigste
[...]
Das trifft umsomehr zu wenn er/sie nur alleinzuhaus spielt, was nach meinem Wissensstand auf die allermeisten Akkordeonbesitzer zutrifft. Nicht alle sind hochkarätige Solisten aber viele haben ein sensibles Gehör.

Zustimmung.
Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass sich eher unsichere Spieler weitaus mehr von der akustischen und Haptischen Rückmeldung ihres Instruments verunsichern lassen als hartgesottene "Rampensäue".

Freilich sind am oberen Ende der Fahnenstange im virtuosen Bereich Feinheiten auch sehr wichtig, aber Virtuosen neigen vor allem dazu, ihre Instrumente mit all ihren Stärken und Schwächen genau zu kennen und damit optimal umzugehen.

Da haben wir auch wieder das Thema "Üben vs. Equipment-Schlacht".
Laien neigen einfach dazu (das weiß ich aus eigener Erfahrung), zu glauben, ihre Probleme ließen sich vor allem (!) durch neue/bessere Instrumente lösen.


Forschung und Entwicklung
Da beim Akkordeon Dinge wie Resonanz etc. eine untergeordnete Rolle spielen, könnte man sich - abgesehen vom Klang - ja auch mit modernen Werkstoffen beschäftigen.
Carbon zu Gewichtsreduktion wäre nur so eine naive Idee.
Also nicht Billig-Plastik zur Kostenersparnis, sondern hochwertige moderne Werkstoffe.
Für Edelhölzer, die vornehmlich der Optik dienen, wird ja auch gerne sehr viel Geld ausgegeben.

Natürlich denke ich da auch an die berüchtigten "Teflon-Jahre" bei Steinway, als sie glaubten, es sei eine gute Idee, das damals hochmoderne Teflon statt Filz für Lagerungen zu nutzen, um irgendwann zu erkennen, dass das Holz drumherum trotzdem weiterhin extrem feuchteempfindlich ist und die Mechanik dann bei Regen klemmte und bei Trockenheit klapperte.

Und die Gefahr besteht, dass die traditionellem Meister in der Vergangenheit verhaftet sind. Wo ist die alte Kreativität geblieben? Woher die Angst vor Änderungen?
Man vergleiche nur mal die alten Hammerflügel mit modernen Konzertflügeln.
Und wenn es nach den Traditionalisten gegangen wäre, hätte es nicht mal die Hammerflügel gegeben. Klingt ja anders. Kann ja nichts sein.

Viele Grüße
Torsten
 
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Carbon zu Gewichtsreduktion wäre nur so eine naive Idee.
Keinesfalls naiv, guckst Du hier. Falls ich mal einen Tag frei nehmen kann, werde ich die auf jeden Fall mal heimsuchen und probespielen. Bin gespannt, wie das Ding in "echt" tönt... Ich denke, dass gerade bei den Materialien durchaus noch Luft nach oben frei ist.
 
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Es ist durchaus noch Luft nach oben . Meine Arbeit geht in diese Richtung
 
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Ich freue mich wahnsinnig, dass es mir gelungen ist, hier eine kleine Diskussion "an zu zetteln" und dass so viele interessante Einschätzungen gekommen sind. Ich möchte gern noch einmal auf meinen Einstieg bezüglich der Klangfarbe eines Instrumentes zurück kommen. Ich denke dies ist ganz wesentlich und deshalb können zwei Personen beim gleichen Instrument zu einem sehr unterschiedlichen Klangeindruck kommen. Zieht Euch einmal den kleinen Test und den Text rein. Ich würde mich freuen zu hören, was Ihr für ein Typ seid?

https://www.musicandbrain.de/kurztest.html

https://www.musicandbrain.de/fileadmin/grafik/pdf/schneider_2006_dmw_5152.pdf

In der Gesangsausbildung scheint die Klangwahrnehmung des Einzelnen ein viele grössere Rolle zu spielen. Auch im Orgelbau wird extrem auf das Gesamttonspektrum der einzelnen Pfeifen geachtet. Ich werde auf alle Fälle bei Gelegenheit mein Instrument analysieren und mit anderen vergleichen. Danke an @Balgseele für den Tipp mit audacity.

von dirksprojects gibt es auch einen relativ preiswerten tuner, bei dem man die klangfarbe in einer grafik sichtbar machen kann.

https://www.dirksprojects.nl/index.php?Page=Tuner/Manual22A.php#Heading_9

Ich gehe auch davon aus, dass das Akkordeon von mutigen Leuten weiter entwickelt werden wird. Es ist ja noch ein junges Instrument im Vergleich zu vielen anderen. Deshalb Danke an @Wolkensprung, das ist ja der Hammer!

https://carboneon.com/de/index.html

Jetzt noch die passenden Stimmplatten für jeden Hörtyp dazu, denn ich denke, die Stimmplatten haben den grössten Einfluss auf das Klangbild. Siehe hierzu meine Auszüge aus den Forschungsberichten am Anfang des Threads vom Institut in Zwota. Ich bin sehr gespannt. Ich hoffe sehr, dass sich das Akkordeon aus seinem für Viele nach wie vor altbackenen Nischendasein befreit und irgendwie cool wird, wie heute die jungen Leute sagen. Carbon ist da ein echt cooles Material - vielleicht nicht für die Bundesliga aber für die zweite Liga auf alle Fälle.

Vielleicht ist es einmal in naher oder weiter Zukunft so, dass eine der ersten Fragen beim Akkordeonkauf sein wird, welcher Klangtyp man ist, indem man als erstes ein Hörtest angeboten und dann verschiedene Klangbeispiele eingespielt bekommt um auf Grund dessen eine Vorentscheidung für das Instrument und seine Ausstattung zu fällen. Den im Grunde genommen habe ich auf meiner Suche auch nichts anderes gemacht, indem ich versucht habe, Instrumente von anderen Leuten in die Hände zu bekommen, im Netz Akkordeonspieler anzuhören oder die Einschätzungen zum Klangbild im Forum zu hören. Aber da wird man verrückt, vor allen Dingen wenn man nicht so viel Zeit investieren will und musikalisch vorgebildet ist. Ich höre immer wieder wie viele dem Akkordeon nichts abgewinnen können. Aber irgend einer wird schon damit anfangen, die Kunden professioneller zu betreuen. Musik-Pietsch beispielsweise hat begonnen, professionell eingespielte Klangbeispiele von denen von ihm angebotenen Instrumenten ins Netz stellen. Das finde ich ziemlich gut.

Ein interessantes Erlebnis hatte ich diese Woche noch in Augsburg. Dort konnte ich verschiedene Fisitalia-Instrumente anspielen. Eins hatte ein Cassoto mit einen Aluminium-Verdeck und eins mit Messing, der Klang war beeindruckend unterschiedlich. So eine Information will ich mir aber nicht selber zusammen suchen, sondern ich möchte gern diesbezüglich beraten werden.

noch ein Gruss an @klaatu - an der Tu Dresden wird sogar Bier gebraut - Warum dann nicht ein bisschen am Akkordeon rumforschen?
@klaatu Sonst noch Wünsche? (sorry)
 
Zuletzt bearbeitet:
im Netz Akkordeonspieler an zuhören

Durch die vielen Umwandlungen, Kompressoren, Filter, Reduktionen die so ein Video durchlaufen hat, bis es dann im Netz steht , halte ich Videovergleiche im Netz für ziemlich ungeeignet um sich ein "wirkliches" Bild des Klangs von dem Akkordeon zu machen.

ins hatte ein Cassoto mit einen Aluminium-Verdeck und eins mit Messing, der Klang war beeindruckend unterschiedlich.

Hast du auch gefragt, wie dick jeweils die Bleche waren?...Spielt auch eine deutliche Rolle! ... und kann bisweilen mehr am Klangbild ausmachen, als das Blech Material an sich.

gut - Thema Poeta hat sich jetzt bei dir ja erledigt - aber die wäre hier auch interessant in dem Cassottovergleich, denn die hat eine Holzrückwand im Cassottoschacht - macht auch wieder ein ganz anderes Klangbild.

Vielleicht ist es einmal in naher oder weiter Zukunft so, dass eine der ersten Fragen beim Akkordeonkauf sein wird, welcher Klangtyp man ist,

Ich muss gestehen, das ich das immer noch nicht weiß - aber ich hab auch so "mein" Akkordeon gefunden. Da reichen mitunter 5 verschiedene Instrumente , lass es 10 sein und du weißt welcher Klang dir besser gefällt und kannst ab dem Moment gezielter auf die Suche gehen. Aber nur per Hörbeispiel kann man maximal ganz grob vorsortieren.

Die Erfahrungen die wir spaßeshalber bei unseren Treffen schon mal gemacht hatten indem wir eine "Blindverkostung" der Instrumente gemacht hatten haben mich gelehrt: Akkordeons gleich angespielt unter Verwendung der gleichen Register, ergeben einen Akkordeonklang...und zwar so ähnlich zueinander dass die Leute nicht mal ihr eigenes Instrument erkannt hatten - Aber die Instrumente selber in die Hand genommen und so gespielt, wie das Instrument sich einem angeboten hat: ein himmelweiter Unterschied - und zwar sowas von deutlich!

- Viele haben daraus das Fazit mitgenommen, dass sich Akkordeons alle gleich anhören und es egal ist was du spielst.
Mein Fazit: man kann Akkordeons so spielen dass sie sich mitunter sehr ähnlich anhören - aber die Qualität der Mechanik und der Gesamtaufbau machen dann bei der individuellen Spielweise einen sehr wichtigen Faktor aus! Ergo: Das Gesamtwerk macht das Akkordeon zu was besonderem oder zu was beliebigem!

Jetzt noch die passenden Stimmplatten für jeden Hörtyp dazu, denn ich denke, die Stimmplatten haben den grössten Einfluss auf das Klangbild. Siehe hierzu meinen Auszüge aus den Forschungsberichten am Anfang des Threads vom Institut in Zwota.

Du bist glaub ich sehr fixiert auf die Stimmplatten als Maß der Dinge beim Klang - Den Bericht aus Zwota kann man auch so oder so lesen!

Mir ist z.B.in dem Bericht ins Auge gestochen wieviele produktionstechnische Faktoren, wie Zungenspalt, Aufbiegung etc. das gemessene Spektrum ebenfalls deutlich bemerkbar mitgestalten.

Nimm z.B. eine "alte" Gola mit ihren "berühmten" Bugari Stimmplatten und nimm eine Morino VM , die (allerdings nur auf speziellen Kundenwunsch so gefertigt) ebenfalls mit Bugari Stimmplattensatz ausgestattet wurde und spiel beide Instrumente - Du wirst feststellen, dass sich beide Instrumente vorzüglich spielen lassen, eine exzellente Ansprache und großen Dynamikumfang haben ... aber sehr deutlich unterschiedlich klingen! .. Und das , obwohl der gleiche Stimmpalttensatz drin ist!

Deshalb bin ich sehr vorsichtig, wieviel des Klangs ich da den Stimmzungen zuordne. - Auch hier wieder: Das Gesamte macht das Instrument aus!


von dirksprojects gibt es auch einen relativ preiswerten tuner, bei dem man die klangfarbe in einer grafik sichtbar machen kann.

Dabei muss man aber auch beachten, dass die Klangfarbe der Stimmzunge über die Lautstärke nicht konstant ist! Das hat z.B. Werner Fehlhaber in seinen Untersuchungen zum Klangspektrum bei Stimmplatten sehr schön herausgearbeitet ( https://www.stretta-music.de/fehlhaber-das-kleine-buch-der-akkordeon-akustik-nr-395718.html ) Und in seinen Untersuchungen sehr schön aufgezeigt, wie sich die Frequenzanteile mit der Lautstärke ändern.


Drum - je länger ich mich mit den Bauteilen des Akkordeons beschäftige, desto mehr Komponenten und Parameter finde ich, die sich auf den Klang und das Klangbild auswirken. Drum habe ich mich zumindest von dem Glauben verabschiedet, dass sich das klangliche Ergebnis mehr oder weniger per Listenauswahl zusammenstellen lässt. - Es sind einfach zuviele Faktoren, die da mitmischen in dem Spiel.
 
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an der Tu Dresden wird sogar Bier gebraut
Bierabsatz in D 2019 = 9 000 000 000 Ltr. Jetzt rate mal warum die am Bier rumforschen statt am Akkordeon. Leider weiß wahrscheinlich niemand wieviel Akkordeons in D verkauft bzw. hergestellt werden.
 
Carbon zu Gewichtsreduktion
Wenn es jemand interessiert: Ich habe vor ca. zwei Jahren mal auf einem Beltuna-Prototypen spielen dürfen, das Carbonteile enthielt. Das Cassotto-Akkordeon war vergleichsweise leicht und leichtgängig. Die Töne standen schnell da. Freilich klang es muffig und irgendwie nach Plastik. Hippe Werkstoffe sind also nicht alles. Es kommt auf die Konzeption des Gesamtinstruments an, auf das Zusammenspiel der Materialien. Dabei ist es wichtig, dass die jahrelang erprobten Erfahrungen der HZIM mit den verschiedensten Werkstoffen und Fertigungsverfahren eingehen können. Was nützt ein Instrument, das leicht, leichtgängig und innovativ ist, aber keinen schönen tragenden warmen Klang produzieren kann? Ich will jetzt nicht unterstellen, dass das o.g. Carbon-Instrument von schlechten Eltern ist, bin aber etwas skeptisch...
 
Ich würde gerne auf den Eingangsbeitrag mit der wissenschaftlichen Arbeit zurückkommen und nachfragen, ob ihr da alle soviel herauslest wie der versteher und ein paar andere oder, ob ihr mich verstehen könnt, der die Arbeit zwar für theoretisch interessant hält, aber die Ableitungen auf den Akkordeonmarkt für total banal.
Oder vielleicht mag mir jemand erklären, wie ihr von dieser Arbeit auf eure Forschungsprojekte kommt?

Zusammenfassung:
Da steht, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen:
1) dem Abschneiden in diesem Kurztest
2) speziellen Ausprägungen im Gehirn
3) dem persönlichen Musikgeschmack
Und es gibt (grob) nur zwei Richtungen:
a) Grundtonhörer, welche zu "virtuose(r), impulsive(r) Spielweise" neigen und Instrumente bevorzugen, "die kurze, scharfe oder impulsive Töne produzieren (Schlagzeug, Gitarre, Klavier, Trompete, Querflöte oder hohe Soloinstrumente)". Sie "spielten tendenziell lieber schwungvoll, virtuos oder rhythmisch betont".
b) Obertonhörer, welche Instrumente bevorzugen, "die länger ausgehaltene Töne mit charakteristischen Klangfarben oder Formanten im Spektrum produzieren (Streich-, Blech- oder Holzblasinstrumente in tieferen Lagen, Orgel oder Gesang)". Sie "interessierten sich mehr für zartere Klangfarbenänderungen, die Gestaltung einzelner Klangereignisse, einen weicheren Tonansatz, historische Aufführungspraxis oder die Hervorhebung von polyphonen Melodieverläufen".

Ich finde, die Beschreibungen zu a) und b) sagen doch alles aus, was ich wissen muss.
Jetzt weiß ich also durch diese wissenschaftliche Arbeit, dass ich bei einem Kleinkind eine Gehirnstrommessung machen kann, um seinen Musikgeschmack vorauszuahnen, aber mir selber, der sich mit 3) schon beschäftigt hat, bringt weder eine Gehirnstrommessung noch dieser Kurztest irgendeine neue Erkenntnis.

Wenn ich die beiden Typen auf die klassische Konzertmusik beschränke, beschreiben sie beim Akkordeon vor allem die Spielweise und nicht das Instrument.
Welche weitergehenden Erkenntnisse sollen da mir da Studien über die Frequenzspektren verschiedener relativ ähnlicher Akkordeonmodelle bringen?
(Zumal die eine Gruppe, wenn man ihre Beschreibung liest, eher zufällig Obertonhörer heißt. Sie hat nur indirekt mit Obertönen zu tun, weil sie schrille Töne nicht so mag.)

Man muss schon aus der klassischen Musik herausgehen, damit der Einfluss des Instruments zum Tragen kommt, nämlich über die Methode: Dieses Instrument ist für diese Musikrichtung gedacht und diese Musikrichtung gehört zu a) oder b).
So gehören zu:
a) Volksmusikinstrumente, Instrumente ohne Cassotto, Tastensteirische, sehr einfache Instrumente, Bandoneons, Instrumente mit großer Schwebung und Bon Scott.
b) Cassottoinstrumente, Bayans, die meisten MIII-Instrumente und Semino Rossi.
Hier gibt es also schon ausreichend unterschiedliche Instrumente, und zwar so unterschiedlich, dass man die Unterschiede auch ohne Messgeräte hört.

Wie vorweggenommen: Diese Arbeit ist für einen Hirnforscher interessant, aber ich sehe nicht, was sie mir oder einem Akkordeonspieler, -kaufinteressenten, -entwickler u.s.w. nützen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da steht, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen:
1) dem Abschneiden in diesem Kurztest
...
3) dem persönlichen Musikgeschmack
Und es gibt (grob) nur zwei Richtungen:...

a) Grundtonhörer, welche zu "virtuose(r), impulsive(r) Spielweise" neigen und Instrumente bevorzugen, "die kurze, scharfe oder impulsive Töne produzieren (Schlagzeug, Gitarre, Klavier, Trompete, Querflöte oder hohe Soloinstrumente)". Sie "spielten tendenziell lieber schwungvoll, virtuos oder rhythmisch betont".
b) Obertonhörer, welche Instrumente bevorzugen, "die länger ausgehaltene Töne mit charakteristischen Klangfarben oder Formanten im Spektrum produzieren (Streich-, Blech- oder Holzblasinstrumente in tieferen Lagen, Orgel oder Gesang)". Sie "interessierten sich mehr für zartere Klangfarbenänderungen, die Gestaltung einzelner Klangereignisse, einen weicheren Tonansatz,

Die Forschung ist ganz sicher sinnvoll ... mir war das bislang noch nicht so bewusst, wie sich ein Klang mit einem Frequzenspektrum unterschiedlicher Gewichtung anders "anhört" und dass das von Person zu Person verschieden sein kann.

Aber es ist wie bei allem im Leben - das ist eine Facette von vielen! Und wenn man alles anhand dieses einen einzigen Kriteriums entscheiden will, kann man bisweilen sowas von grundlegend daneben liegen... weil halt wie imm im leben viel mehr Facetten mit eien Einflauss auf das Gesamte haben!

Ich hab jetzt doch endlich mal diesen Test gemacht - mit dem Ergebnis: " Sie sind ein Grundtonhörer!"

... und schau ich in den Test, wo meine Vorlieben gemäß Test liegen sollten, dann komme ich zum Schluss, dass wenn der Test richtig ist und funktioniert, dann funktioniere ich falsch! Denn ich liebe langsamere getragene Stücke und kann unendlich viel Zeit in das Optimieren eines weichen Tonansatzes investieren. Zudem liebe ich neben Akkordeon auch den Klarinettenklang und auch bei Cello könnt ich dahinschmelzen... Dummerweise sind das aber alles Eigenschaften aus dem Bereich "Obertonhörer"...Tja... dumm gelaufen... sollt ich vielleicht mal zum Psychologen gehen!

Drum - so ein Test ist gut, weil sich mit dem für die Masse einiges erklären lässt und statistisch in der Masse funktioniert - aber wie bei allem, wo die Statistik mit reinspielt: für den Einzelnen kann sich deswegen trotzdem ein völlig anderes Bild ergeben.



Genauso verhält es sich mit dem Stimmplattentest der Zwotaer : Es wird festgestellt dass die Antonelli Stimmplatten ein reicheres Obertonspetrum haben als die Harmonicas Stimmzungen. Im gleichen Atemzug wird aber auch erklärt, dass der Luftspalt und die Zungenaufbiegung da auch kräftig mit eine Rolle spielen und den Effekt verstärken oder abschwächen können. Und ebenfalls gleichzeitig wird festgestellt, dass die Hamonicas Stimmzungen eine schlechter Ansprache hatten, dies aber durch Korrektur der Aufbiegung behoben werden könnte.

Der italophile Optimist wird hier herauslesen: Aha! Jetzt wissen wir´s : die Italiener können´s halt und die Tschechen versuchens halt bloß. Und weil beide gleichermaßen wohl den gleichen Stahl verwenden, wird der Unterschied wohl daran liegen, dass in Italien halt noch die "Madonna" im Herrgottswinkel hängt und in Tschechien die Restprise von Karl Marx´s Geist durch die Gänge weht.

Der germanische Realist (ich z.B.) liest aus dem Test heraus, dass die tschechischen Stimmplatten nicht optimal eingestellt waren als der Test durchgeführt wurde und alle nachgenannnten mechanischen Faktoren, wie zu große Zungenaufbiegung , die das Obertonsperktrum abschwächen, damit bei den Tschechen das Spektrum negativ verändert haben. Und bis ganz zum Schluss den Aufsatz durch gelesen, fand ich keine Angabe , ob die Tests mit richtig eingestellten Zungen wiederholt wurden und ob dann das gleiche Ergebnis rauskam, oder ob die Tschechischen dann bessere Obertonfrequenzen gehabt hätten.

Auch hier wieder: Der Test und das was in dem Test alles angemerkt wurde ist sehr interessant. Die Erkenntnisse daraus sind auch allemal wertvoll - Wie der Zungenspalt das Frequenzspektrum mit beeinflusst war mir so nicht bewusst - aber solange man nicht weiß warum dieser Test in Auftrag gegeben wurde und was das primäre Ziel war, kann man den nicht verallgemeinern. Ebenso ist dieser Test auch nur eine Momentaufnahme und solange nicht kontinuierlich weiter gemessen und miteinander verglichen wird, bleibt das ein Einzelegebnis...das als einzelnes Ergebnis richtig und korrekt ist, aber deswegen eben nicht auf die breite Masse verallgemeinert angewendet werden darf...

...Da muss man eben vorsichtig sein. und damit sind wir wieder bei den Facetten: Jede Facette bricnt neues licht ins Dunkel und bringt einen weiter, aber man darf eben nie aus den Augen verlieren, dass für das Ganze immer viele Facetten mit zusammenspielen udn die einzelne Facette, so richtig wie die ist, im Gesamten für den jeweils vorliegenden Fall trotzdem nicht bestimmend sein muss.

... oder auf unseren Fall angewendet:

Wenn ich nach dem Ergebnis des Tests mein Akkordeon ausgesucht hätte, dann wäre ich vermutlich sehr unglücklich, weil ich eben einer jener sind die die statischtische Ausnahme darstellen!

Oder im Detail runtergebrochen auf die Stimmplatten: Es ist richtig auf gute Stimmplatten zu achten. Und je nach Fertigung können Stimmplatten auch besser ausfallen - wenn man aber nicht jede Stimmplatte ausmisst und selektiert (was aufgrund des Aufwandes nie gemacht wird!), dann ist das nur eine akademische Erkentnis, weil die nächste schon wieder aufgrund mechanischer Toleranzen schlechter ausfallen kann.... und wenn die mechanischen Parameter stimmen, dann wird die Marke wiederum ziemlich nebensächlich!
 
Nehmen wir mal an, dass es persönlicher Geschmack ist, das Akkordeon nicht zu mögen - Dann interessiert mich nach wie vor die Frage: warum?... Warum finden manche Menschen das Akkordeon schrecklich?

Was genau ist es, dass diejenige Person(en) das Akkordeon als solches in seiner Gänze nicht mögen?

- Ist es das Aussehen?
- Ist es der Klang? wenn ja -> welche Komponente davon?
- sind es unangenehme Erinnerungen?
- sind es eigene negative Erfahrungen?

Das hat hat mich auf die Idee gebracht mehr über das Hören wissen zu wollen, woraufhin ich den Grundton- Obertonhörer Test gefunden habe. In der Folge habe ich jeden Besucher, der dazu bereit war, den Test machen lassen. Ergebnis: ca. 70% Obertonhörer. Dann habe ich gefragt "Was hältst vom Akkordeon". Antwort fast aller Obertonhörer: Nichts . Als nächstes ein paar Töne vorgespielt, untere anderem einen Einzelton im Cassotto, und siehe da der Ton wurde als schön bzw. angenehm empfunden. Es gab noch weiter Fragen und Versuche, würde aber wohl zuweit gehen. Die Aussagekraft des Versuchs kann wohl aufgrund der nur ca. 20 Personen und meiner dilettantischen, laienhaften Methodik in Frage stellen aber eine Tendenz leite ich für mich daraus ab: Obertonhörer haben eher Probleme mit der Akzeptanz des Akkordeons. Anders gesagt sie können nichts dafür :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In der Folge habe ich jeden Besucher, der dazu bereit war, den Test machen lassen.
na, da bin ich aber schon sehr froh, diesen Test nicht gemacht zu haben. Nur um anschließend festzustellen, dass ich je nach Sachlage 30 oder 70 % dessen, was ich höre und spiele, eigentlich gar nicht mag ... :evil:
 
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Was genau ist es, dass diejenige Person(en) das Akkordeon als solches in seiner Gänze nicht mögen?
Ist es das Aussehen?
... es sieht halt nicht wie ein Klavier oder Saxofon aus. :m_akk::m_piano1::m_sax:

- Ist es der Klang? wenn ja -> welche Komponente davon?

...in den meisten Fällen der Spieler:evil::m_akk::m_vio2::evil:

- sind es unangenehme Erinnerungen?
ja - die letzten Male , als man im Bierzelt überm Geländer hing und sich die (Bier-)Seele aus dem Leib gekotzt hat... vom Kopfweh am nächsten Tag ganz zuschweigen! :spicy::stars:


- sind es eigene negative Erfahrungen?"

...Möglicherweise in der Jugend im Orchester selber genau zu jenen Bierzeltevents mit der entsprechenden Musik aufspielen müssen.... :m_akk::m_akk::m_akk::m_tuba::m_tuba:


"Nehmen wir mal an, dass es persönlicher Geschmack ist, das Akkordeon nicht zu mögen - Dann interessiert mich nach wie vor die Frage: warum?...

Bei den allermeisten Menschen, die ich kenne, sind es ganz einfach negative Assoziationen mit bestimmten Situationen in denen die das Akkordeon wahrgenommen hatten und das war halt vornehmlich nicht im Konzertsaal, sondern eher schon in Bier- oder weinseeliger Stimmung mit mehr oder weniger zweifelhafter Unterhaltungsbeschallung


... ok ... zurück zum Thema.

Mit dem Hörempfinden an sich hat das aber alles , würde ich sagen, eigentlich nichts zu tun. Gemäß dem Test der Thema des Eingangsposts ist, ist es ja eher so, dass die eine oder andere Gruppe tendentiell eher zum einen oder zum anderen Klangtypus bei Akkordeons greifen würde. Tendentiell deswegen, weil , anders als es dieser Test suggeriert gibts nicht nur Grund- oder Obertonhörer - also schwarz oder weiß, sondern auch die volle Bandbreite dazwischen. Und entsprechend verschiedene sind dann auch die Geschmacksrichtungen was sich die jeweiligen als idealen Akkordeonklang aussuchen würden.

Allerdings wird dieser Hörtypus mitbestimmt, oder überlagert durch eine Vielzahl von weiteren Faktoren (mit welcher Musik ist man aufgewachsen ...) und das spielt dann genauso mit in die Auswahl mit hienein, so wie beim Akkordeon eine Vielzahl von Kompeonenten für dem Klang mitverantwortlich sind - auch da gibts nicht schwarz oder weiß, sondern eben auch die volle Bandbreite an Zwischenstufen.

Und drum bin ich nach wie vor der Meinung, kann man nicht mit einem "einfachen" Test rausbekommen, welche Akkoroen für einen das richtige ist. Genausowenig, wie sich der Klag anhand einfachen abarbeitens von Kriterienlisten erzeugen oder herstellen lässt.
 
aber eine Tendenz leite ich für mich daraus ab: Obertonhörer haben eher Probleme mit der Akzeptanz des Akkordeons. Anders gesagt sie können nichts dafür :)
Jawohl so ist es. Ich bin extremer Obertonhörer. Trotzdem mag ich das Akkordeon, zucke aber immer bei spitzen Tönen etwas zurück, so wie beim Zahnarzt, wenn der Bohrer angeschmissen wird. Besonders spitz empfinde ich Pigini und genau das Instrument habe ich mir gekauft, weil es leider eben nicht so ist wie Maxito geschrieben hat.
Ich muss gestehen, das ich das immer noch nicht weiß - aber ich hab auch so "mein" Akkordeon gefunden. Da reichen mitunter 5 verschiedene Instrumente , lass es 10 sein und du weißt welcher Klang dir besser gefällt und kannst ab dem Moment gezielter auf die Suche gehen. Aber nur per Hörbeispiel kann man maximal ganz grob vorsortieren.

Die Erfahrungen die wir spaßeshalber bei unseren Treffen schon mal gemacht hatten indem wir eine "Blindverkostung" der Instrumente gemacht hatten haben mich gelehrt: Akkordeons gleich angespielt unter Verwendung der gleichen Register, ergeben einen Akkordeonklang...und zwar so ähnlich zueinander dass die Leute nicht mal ihr eigenes Instrument erkannt hatten - Aber die Instrumente selber in die Hand genommen und so gespielt, wie das Instrument sich einem angeboten hat: ein himmelweiter Unterschied - und zwar sowas von deutlich!

- Viele haben daraus das Fazit mitgenommen, dass sich Akkordeons alle gleich anhören und es egal ist was du spielst.
Mein Fazit: man kann Akkordeons so spielen dass sie sich mitunter sehr ähnlich anhören - aber die Qualität der Mechanik und der Gesamtaufbau machen dann bei der individuellen Spielweise einen sehr wichtigen Faktor aus! Ergo: Das Gesamtwerk macht das Akkordeon zu was besonderem oder zu was beliebigem!
Ich konnte keine 5 bis 10 Converter-Instrumente anspielen, um herauszubekommen, welches Instrument mir liegt. An unser Musikschule Heinrich-Schütz-Konservatorium in Dresden gibt es nicht einmal Leihinstrumente. Ich habe mir dann beim Akkordencentrum Czertzick ein dreichöriges Giustozzi (das für seine Grösse ziemlich gut ist) ausgeliehen. Dann habe ich blind meine Victoria bestellt. Aber Victoria liefert nicht (habe ich im anderen Thread ja schon geschildert) und dann gab es noch eine Pigini bei Musik -Pietsch zu kaufen, bei der ich erst einmal den Bass eingehaust habe, damit ich damit klar komme. Das wars mit der Auswahl. Und das hat alles irre viel Zeit gekostet. Deshalb finde ich den Ansatz die Instrumente mit guten Aufnahmen digital anzuspielen doch ziemlich gut, man hat ja keine andere Chance ein Vorauswahl zu treffen, zumindest im Converterbereich. Vor einigen Jahren habe ich durch Einspielungen meine Beltuna Prestige mit Standardbass bei Musik-Pietsch gekauft (Ich habe keinen Werbeauftrag - aber hier gute Beratung bekommen). Die Beltuna habe ich sehr gemocht, aber auch hier war mir der Beibass zu spitz. Dann fängt man selber an zu fummeln, da die vor mir angesprochen Instrumentenbauer auch keine Ideen angeboten haben.

Zu Pigini Master 58 muss ich aber sagen, dass es schon ein ziemlich tolles Instrument ist. Danke noch einmal an @Bernnt. Ohne ihn hätte ich sie nicht gekauft. Ich spiele nur mich und freue mich jeden Tag auf neue, aber ich bin trotzdem weiter unterwegs im Klangabenteuer auf Suche nach wärmeren Klang für einen Obertonhöhrer.

Du bist glaub ich sehr fixiert auf die Stimmplatten als Maß der Dinge beim Klang - Den Bericht aus Zwota kann man auch so oder so lesen!

Mir ist z.B.in dem Bericht ins Auge gestochen wieviele produktionstechnische Faktoren, wie Zungenspalt, Aufbiegung etc. das gemessene Spektrum ebenfalls deutlich bemerkbar mitgestalten.

Nimm z.B. eine "alte" Gola mit ihren "berühmten" Bugari Stimmplatten und nimm eine Morino VM , die (allerdings nur auf speziellen Kundenwunsch so gefertigt) ebenfalls mit Bugari Stimmplattensatz ausgestattet wurde und spiel beide Instrumente - Du wirst feststellen, dass sich beide Instrumente vorzüglich spielen lassen, eine exzellente Ansprache und großen Dynamikumfang haben ... aber sehr deutlich unterschiedlich klingen! .. Und das , obwohl der gleiche Stimmpalttensatz drin ist!

Deshalb bin ich sehr vorsichtig, wieviel des Klangs ich da den Stimmzungen zuordne. - Auch hier wieder: Das Gesamte macht das Instrument aus!

Noch mal kurz zum Thema Stimmzungen, da wollte ich genau so verstanden wissen. Es geht nicht um die Zunge an sich, sondern auch die anderen Parameter wie Form, Material , seitlicher und vorderer Spalt, Aufbiegung und so weiter. Ich glaube hier steckt noch Potential.

Hast du auch gefragt, wie dick jeweils die Bleche waren?...Spielt auch eine deutliche Rolle! ... und kann bisweilen mehr am Klangbild ausmachen, als das Blech Material an sich.

Ich habe noch einmal bei Herrn Grapasonno von Fisitalia nachgefragt. Er sagt, dass beide Bleche circa 1mm stark sind. Vielkeicht kam der Unterschied auch so zustande, dass das Aluminiumcassotto in einen Knopfakkordeon steckte und das Messingcassotto in einem Pianoakkordeon. Keine Anhang ich bin hier nur der interessierte Laie und staune immer wieder aufs Neue.
 
Hast du auch gefragt, wie dick jeweils die Bleche waren?...Spielt auch eine deutliche Rolle! ... und kann bisweilen mehr am Klangbild ausmachen, als das Blech Material an sich.
Das Material spielt sehr wohl eine Rolle! Warum sind Blechblasinstrumente wohl aus Messing? ;)
Nicht die Dicke sondern die Oberfläche eines Materials ist für den Klang entscheidend, denn sie reflektiert den Ton.
Beispiel: spielt man im selben Raum vor einer kahlen Wand, klingt das Instrument auch lauter und heller als wenn man vor einem Vorhang spielt. Egal wie dick die Wand oder der Vorhang sind.
Wäre Messing für den Klang nicht ideal, würde man dieses Material nicht für die Blasinstrumente verwenden. MEINE Meinung. ;)
 

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