chris_kah
HCA PA- und E-Technik
€ by peter55
ACHTUNG! APRILSCHERZ 2021 ...
Hallo zusammen,
ich würde euch gerne über ein Gerät berichten, das ich heute kennen gelernt habe.
Ein Bekannter von mir meinte kürzlich, er hätte sich ein Gerät gekauft, mit dem man Gitarrensaiten wieder auffrischen kann, so dass sie fast wieder wie neu klingen.
Ich war ja sehr skeptisch, aber da ich ohnehin gerade die Saiten meine Ovation wechseln wollte, habe ich es auf einen Versuch ankommen lassen (aber sicherheitshalber auch schon neue Saiten gekauft). Ich wollte dann den Unterschied dokumentieren, also habe ich vorher ein Stück aufgenommen (kennt jeder) und nachher zum Vergleich nochmals.
Das Ergebnis hat mich doch sehr überrascht, also als Spoiler gleich mal die Hörprobe (beide Versionen direkt hintereinander zum Vergleich, die aufgearbeiteten ab ca: 0:44):
Er hat dieses Gerät (String Fresh) wohl über Beziehungen von einem Gitarrenbauer bekommen, der seine Werkstatt aufgegeben hat (und auch anderes nettes Werkzeug - ich hätte da auch gerne Sattelfeilen übernommen )
Dummerweise hatte ich heute mein Smartphone zuhause liegen lassen (vorher noch was auf den PC überspielt und da lag es dann), so dass ich keine Bilder habe. Das wird aber nachgeholt, bin nächste Woche noch einmal dort. So sieht das aus (er hat mir dieses Bild gerade netterweise gemailt):
Die Bedienung ist eigentlich logisch, aber etwas umständlich, wenn man einen Satz Saiten durchlaufen lassen will.
Das Gerät kann zwar bis zu 12 Saiten gleichzeitig aufnehmen, aber nur eine Dicke (oben auf 0.022er eingestellt), so dass man zwar 12 gleiche Saiten bearbeiten kann, aber keinen Satz. Glücklicherweise gehen aber Einzelsaiten.
Die Saiten werden vorne mit dem Ball End voraus eingeführt (bei einer Saite geht das ganz gut, aber wenn man mehrere gleichzeitig durchlaufen lassen will, ist das wohl doch etwas fummelig). Man muss auch das Ende, das auf den Mechaniken gewickelt war, einigermaßen gerade biegen, sonst bleibt es hängen. Eine gewisse Restwelligkeit macht aber nichts aus. Ein paar Windungen der Umwicklung der Bass-Saiten hat es jeweils abgewickelt, aber so wenig, dass die Saiten trotzdem wieder aufzuziehen waren.
Die Saiten werden darin in einem Lösungsmittelbad mit Ultaschall gereinigt, danach gereckt und poliert. Das dauert etwa 3 Minuten pro Saite, dann umstellen auf die nächste Dicke und weiter geht es. Das Gerät ist doch etwas laut, wir haben Ohrenschützer getragen. Hinten kommen sie wieder raus und sehen tatsächlich neuer aus. Meine Saiten hatten jetzt keine fürchterlichen Dellen von den Bundstäben, aber ich bilde mir ein, dass sie durchaus weniger ausgeprägt waren.
Zuhause die Saiten wieder drauf gemacht und ich war doch sehr überrascht. Die Hörprobe oben spricht für sich.
Ich bin aber gespannt, wie lange sich die Saiten nach der Behandlung frisch anhören.
Wenn man Saiten runter macht und neu aufzieht, dann verschieben sich ja die Auflagepunkte an Sattel und Steg ein klein wenig, so dass es häufig alleine dadurch etwas brillianter klingt. Meist aber nicht lange. Gleichzeitig kommt es vor, dass dabei gelegentlich die Bundreinheit schlechter wird. Das ist zumindest mein Erfahrungswert.
Die Bundreinheit ist nach der Behandlung weiterhin gut, fast wie bei neuen Saiten. Und die Saiten klingen doch im Prinzip wie Neusaiten.
Ich werde das auf jeden Fall beobachten und berichten, wie sich die Saiten nach dieser Behandlung so entwickeln und wie lange es dauert, bis sie wieder dumpfer klingen.
Hat von euch schon jemand so ein Gerät gesehen und Erfahrung damit gemacht?
Jemand von den Gitarrenbauern hier im Board?
Für Privat ist das sicher eher uninteressant, zumindest für mich, weil ich nicht so viele Gitarren habe. Da wird sich das niemals amortisieren. Aber ein Sammler mit 20+ Gitarren könnte vielleicht etwas sparen. Eventuell lässt sich der Neupreis des Geräts und der Hersteller ausfindig machen, das wäre mal interessant. Es scheint jedenfalls eher nichts so neues zu sein. Eventuell wird es auch gar nicht mehr gebaut.
ACHTUNG! APRILSCHERZ 2021 ...
Hallo zusammen,
ich würde euch gerne über ein Gerät berichten, das ich heute kennen gelernt habe.
Ein Bekannter von mir meinte kürzlich, er hätte sich ein Gerät gekauft, mit dem man Gitarrensaiten wieder auffrischen kann, so dass sie fast wieder wie neu klingen.
Ich war ja sehr skeptisch, aber da ich ohnehin gerade die Saiten meine Ovation wechseln wollte, habe ich es auf einen Versuch ankommen lassen (aber sicherheitshalber auch schon neue Saiten gekauft). Ich wollte dann den Unterschied dokumentieren, also habe ich vorher ein Stück aufgenommen (kennt jeder) und nachher zum Vergleich nochmals.
Das Ergebnis hat mich doch sehr überrascht, also als Spoiler gleich mal die Hörprobe (beide Versionen direkt hintereinander zum Vergleich, die aufgearbeiteten ab ca: 0:44):
Er hat dieses Gerät (String Fresh) wohl über Beziehungen von einem Gitarrenbauer bekommen, der seine Werkstatt aufgegeben hat (und auch anderes nettes Werkzeug - ich hätte da auch gerne Sattelfeilen übernommen )
Dummerweise hatte ich heute mein Smartphone zuhause liegen lassen (vorher noch was auf den PC überspielt und da lag es dann), so dass ich keine Bilder habe. Das wird aber nachgeholt, bin nächste Woche noch einmal dort. So sieht das aus (er hat mir dieses Bild gerade netterweise gemailt):
Die Bedienung ist eigentlich logisch, aber etwas umständlich, wenn man einen Satz Saiten durchlaufen lassen will.
Das Gerät kann zwar bis zu 12 Saiten gleichzeitig aufnehmen, aber nur eine Dicke (oben auf 0.022er eingestellt), so dass man zwar 12 gleiche Saiten bearbeiten kann, aber keinen Satz. Glücklicherweise gehen aber Einzelsaiten.
Die Saiten werden vorne mit dem Ball End voraus eingeführt (bei einer Saite geht das ganz gut, aber wenn man mehrere gleichzeitig durchlaufen lassen will, ist das wohl doch etwas fummelig). Man muss auch das Ende, das auf den Mechaniken gewickelt war, einigermaßen gerade biegen, sonst bleibt es hängen. Eine gewisse Restwelligkeit macht aber nichts aus. Ein paar Windungen der Umwicklung der Bass-Saiten hat es jeweils abgewickelt, aber so wenig, dass die Saiten trotzdem wieder aufzuziehen waren.
Die Saiten werden darin in einem Lösungsmittelbad mit Ultaschall gereinigt, danach gereckt und poliert. Das dauert etwa 3 Minuten pro Saite, dann umstellen auf die nächste Dicke und weiter geht es. Das Gerät ist doch etwas laut, wir haben Ohrenschützer getragen. Hinten kommen sie wieder raus und sehen tatsächlich neuer aus. Meine Saiten hatten jetzt keine fürchterlichen Dellen von den Bundstäben, aber ich bilde mir ein, dass sie durchaus weniger ausgeprägt waren.
Zuhause die Saiten wieder drauf gemacht und ich war doch sehr überrascht. Die Hörprobe oben spricht für sich.
Ich bin aber gespannt, wie lange sich die Saiten nach der Behandlung frisch anhören.
Wenn man Saiten runter macht und neu aufzieht, dann verschieben sich ja die Auflagepunkte an Sattel und Steg ein klein wenig, so dass es häufig alleine dadurch etwas brillianter klingt. Meist aber nicht lange. Gleichzeitig kommt es vor, dass dabei gelegentlich die Bundreinheit schlechter wird. Das ist zumindest mein Erfahrungswert.
Die Bundreinheit ist nach der Behandlung weiterhin gut, fast wie bei neuen Saiten. Und die Saiten klingen doch im Prinzip wie Neusaiten.
Ich werde das auf jeden Fall beobachten und berichten, wie sich die Saiten nach dieser Behandlung so entwickeln und wie lange es dauert, bis sie wieder dumpfer klingen.
Hat von euch schon jemand so ein Gerät gesehen und Erfahrung damit gemacht?
Jemand von den Gitarrenbauern hier im Board?
Für Privat ist das sicher eher uninteressant, zumindest für mich, weil ich nicht so viele Gitarren habe. Da wird sich das niemals amortisieren. Aber ein Sammler mit 20+ Gitarren könnte vielleicht etwas sparen. Eventuell lässt sich der Neupreis des Geräts und der Hersteller ausfindig machen, das wäre mal interessant. Es scheint jedenfalls eher nichts so neues zu sein. Eventuell wird es auch gar nicht mehr gebaut.
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