Das war Dein erster Beitrag hier, wie hast Du das alte Review gefunden? Nach 3712 Pinnacle gegoogelt?
Ja, nach "Ovation Pinnacle 3712 Batterie" oder genauer: nicht gegoogelt, sondern "gebingt" - und deine hilfreiche Review war gleich bei den ersten Fundstellen dabei. Und so schaut meine Pinnacle aus:
Wie neu, denn wie gesagt, berufsbedingt ruhte sie seit 1993 oder 94 nahezu unberührt in ihrem Formkoffer.
Das letzte Mal habe ich sie vor mehr als zwei Jahren ans Licht geholt, um meinem Schwiegersohn, zu dessen grenzenloser Überraschung, ein Geburtstagsständchen zu bringen. (Es war noch der allererste Satz Saiten aufgezogen, die ich, Schande über mich!, nicht gelockert hatte. Die Stimmung war noch nahezu tadellos; ich musste nur ganz wenig korrigieren).
Da meine Fingerkuppen über keinerlei Schwielen mehr verfügten, ließ ich die Saiten voller Schmerz nach drei Akkorden gleich wieder los und führte das Ständchen
a cappella zuende.
Vor ein paar Tagen dachte ich mir, wozu soll ich die Gitarre eigentlich ewig behalten, wenn ich doch nie mehr spiele? Ich holte sie hervor, um sie zu fotografieren und sie dann auf eBay anzubieten. Dann spielte ich noch ein paar wehmütige Akkorde und verliebte mich neu. Ich bestellte neue Saiten (Adama 1818), zusätzlich einen billigen
Thomann Nylon-Strap, ein Anschlusskabel, einen Satz Plektren und ein
Steinberg UR12 Interface, wechselte, mit deiner Hilfe, die Batterie, pflegte die Holzteile mir Carnauba- und Bienenwachs, zog neue Saiten auf - und auf einmal ging die Sonne für mich auf. Jetzt arbeite ich erst einmal daran, neue Schwielen auf den Fingerkuppen aufzubauen. Aber was für ein Erlebnis war der Tonabnehmer! Ich schloss die Gitarre an mein MacBook an und startete GarageBand, clean, ganz ohne Effekte. Den Ton gab ich über meinen Kopfhörerverstärker Audeze Deckard und meine Audeze LCD-2 Kopfhörer aus: Und der tolle Sound haute mich fast um! Was ist mir da all die Jahrzehnte entgangen! Aber das hole ich jetzt im Ruhestand alles nach, es ist noch nicht zu spät. Ich bin schon ziemlich sicher, dass ich als nächstes einen Gitarrenverstärker anschaffen werde. Interessant, zumindest äußerlich haben die Amps sich seit meiner Jugend kaum verändert. 1967 sparte ich mir 440 Mark für einen 18-W-Hohner-Röhrenverstärker vom Munde ab. Der hatte einen bezaubernden Klang, wie Samt und Seide, aber ordentlich laut. Jetzt scheinen ganz ähnliche Geräte zum fast gleichen Preis, bloß in Euro statt DM, angeboten zu werden. Habe die Szene seit mehr als dreißig Jahren nicht verfolgt; das meiste kommt mir beinahe wie Neuland vor. Ich freue mich schon unbändig aufs Neu-Entdecken

(Und meine Frau, die sich vor langer, langer Zeit in mich verliebte, weil ich angeblich so schön Gitarre spielte, wird's vielleicht auch freuen...)
Komadori