Empfehlung für Limiter gesucht

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PA-Frosch
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Hi,

mir ist jetzt in unserem Verein die Betreuung der PA-Technik zugefallen, weil mein Vorgänger Corona-bedingt das Handtuch geworfen und auf Hausmeister umgesattelt hat. Ich selbst habe aus den 90er Jahren ein wenig PA-Grundlagenwissen, was aber sehr lang her und sicherlich ausbaufähig ist. Ich nutze jetzt die Zeit im Lockdown und bringe die Technik in Schuss.

Wir haben eine PA-Anlage, bestehend aus:


(wir haben die erste Generation)

Die Endstufe hat einen eingebauten Limiter, der aber beim Ansprechen den jeweiligen Kanal hart wegschaltet. Bei bisherigen Veranstaltungen passierte es immer wieder, dass der DJ nicht genug bekommen konnte und übersteuert hat. Früher hatten wir zwei DAP-Eisenschweine, denen war alles egal am Eingang, das endete mit Lautsprecher-Frikassee. Dann haben wir die TSA 4-700 geholt wegen dem Limiter, dachten aber der regelt die Peaks weg. Stattdessen schaltet er ab, was nicht so gut ankam.

Darum hab ich überlegt, ob es nicht besser wäre, einen dynamischen Limiter zu verwenden, der Übersteuerungen runter regeln kann. Dann klingts evtl. etwas matschig, läuft aber weiter.

Erste Frage: Gute Idee oder nicht?
Zweite Frage: Zweikanal-Limiter vor die Eingänge der Aktivweiche oder Vierkanal-Limiter zwischen Weiche und Endstufe?
Dritte Frage: Welchen Limiter würdet ihr empfehlen? Folgende zwei hatte ich vorerst ins Auge gefasst:


Ich würde sowohl die Weiche als auch den Limiter verdeckt im Rack einbauen wollen, abgestimmt auf den Raum, die Endstufe und die Boxen. Der Raum ist ein kleiner Saal von 200 qm.

Ich bin aber auch für jegliche anderen Vorschläge offen, ungefähr in der Preislage zwischen den beiden Limitern oben.

Grüße
Felix "PA-Frosch"
 
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Das ideale Werkzeug für diese Anwendungsfall wäre wohl die Idiotenbremse: https://pro-silentium.de/idiotenbremse.html
Alternativ kannst du auch einen Controller nehmen, z.B günstig den https://www.thomann.de/de/the_t.racks_dsp_4x4_mini.htm oder auch https://www.thomann.de/de/behringer_dcx2496_ultradrive_pro_lautsprechermanagement.htm. Aber da gibts mehrere Anbieter, die ganz gutes Zeug liefern. der kleine Track hat den Vorteil, dass er nur via Software zu bedienen ist und wenn das einmal erledigt ist, dann kann der gut versteckt untergebracht werden. Damit kann man neben der Frequenzweiche auch noch eingies an EQing einstellen und eben auch einen Kompressor/Limiter separat je Ausgang. der Behringer und die anderen Controller können das aber auch.
 
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Zunächst gilt es doch an der Wurzel anzusetzen und da sehe ich generell 2 Dinge
1. Ist die Anlage ausreichend für das gewünscht bzw. ist mit der aktuellen Anlage das Vorhaben sinnvoll nach Wertevorstellung umzusetzen. Das was ich da so lese ist halt untere Schublade und da darf man eben keine Wunder erwarten. 200 qm sind mit dem Material, je nach Konservenmaterial und Partypeople schon sportlich. Allerdings ist dies im Moment eh hinfällig so für die nächsten 40 Jahre. Rentiert sich also nicht wirklich darüber nachzudenken. Dennoch: Wieviele Personen sollen effektiv Beschallt werden und welches Musikmaterial läuft da. Ist das nur Konserve oder auch Livebands?
2. Taugt der DJ was. Es gibt nunmal Rotlicht-DJ (eh, die rote LED ist auch bezahlt) denen es vollkommen hupe ist, ob sie das Partyvolk vergewältigen oder nicht. Ist es denn nur des DJs Meinung, dass das zu wenig Pegel macht oder ist es ein generelles Problem, dann siehe 1. Ansonsten DJ entsorgen.
Hat der DJ am Pult auch einen Monitor stehen? Damit kann man auch solche Probleme auf psychologischer Art und Weise lösen. Dann qualmen nur dem DJ die Ohren und alles ist gut. Am besten ne Quäke mit viel Klirr hinstellen. Dann tut das auch schon bei moderaten Pegeln in den Ohren weh und Ruhe ist.

Erst dann und nur dann lohnt es sich über Limiter nachzudenken und die erwähnte Idiotenbremse ist das sinnigste dafür. Auch die PAS Kiste würde funktionieren. Das Behringerdingens in keinem Fall. Vollkommen falsches Gerät. Bei der Idiotenbremse hat man den Vorteil, dass da keiner rumspielen kann und das Gerät macht eben mehr als nur Limit (es wird halt nicht mehr lauter oder nur noch sehr begrenzt), das macht dann gar leiser. Das kapiert dann selbst der roteste DJ DAU und ansonsten eben DJ entsorgen.

Des Weiteren finde ich die verwendete Endstufe
1. nicht so prall.
2. für die Bässe unterdimensioniert.
Die muss ja im Limit laufen. Im übrigen hat der Limiter in der Endstufe eine ganz andere Aufgabe als der wohl angestrebte Limiter. Also ist hier schon ein Denkfehler.

Ich rate dringend an dieser Stelle Fachwissen aufzubauen durch Schulung, Lesen auch von Fachliteratur, evtl. auch eine Fachfirma mit ins Boot zu nehmen. Ja, das kostet Geld, spart dann aber an Material, wenn es nicht dauernd verreckt und überfahren wird. Das ganze ist durchaus komplizierter als es den Anschein hat.

Und dann nochmal.... Wozu das ganze im Moment eigentlich? Es dürfen keine VAs dieser Art im Moment stattfinden. Ich würde daher erst dann Geld in die Hand nehmen, wenn es wieder konkret planbar wird. Gut, abchecken geht immer.
 
@yamaha4711: Genau die selbe Diskussion haben wir damals auch gehabt wo wir die 2 DAP-Endstufen (glaube je 2x350W@8Ohm) gegen die TSA getauscht und die t.box neu geholt haben. Nehmen wir die TSA 4-700 oder die TSA 4-1300... Letztere hat keinen Limiter (wie geschrieben, wir wussten nicht dass der in der 700er eh nicht zu gebrauchen ist).

In der Praxis ist es so, dass der Saal für alles mögliche genutzt wird. Von der Schuleinführung über Junggesellenabschied bis Filmvorführung. In den Saal bekommen wir max. 120 Personen, in der Regel sind es ca. 70. Manchmal haben die Veranstalter einen richtigen DJ mit bissi Verstand zwischen den Ohren, manchmal klemmt man nur irgend ein Smartphone an und lässt Youtube laufen wo jeder Track anders pegelt.

Bei einem Soundcheck ganz am Anfang als die 700er neu da war, haben wir sie optimistisch einfach auf 12 Uhr gestellt, etwa halbe Kraft und am Mischpult mit -3 dB raus. Das Ergebnis war, das am anderen Ende vom Saal die Schiebetüre aus der Bodenschiene gehüpft ist. Da war die Endstufe noch meilenweit vom Clippen weg. Der begrenzende Faktor ist also auch die Bausubstanz vom Gebäude ;-) Über zu wenig oder schlechten Krach hat sich noch keiner beschwert. Im Gegenteil, bei Filmvorführungen hat man gesagt wäre der Klang jetzt viel besser als vorher mit den DAP Endstufen und den inzwischen verheizten Yamaha AX15. Insgesamt bin ich eher für mehr Klang und weniger Krach.

Einfach gesagt: Die Anlage soll einfach auf die Location abgestimmt sein. Bisher haben wir sie immer fertig eingestellt übergeben und mussten darauf vertrauen dass die Leute sich an die Einweisung halten. Wenn nicht und irgendwas war kaputt, die Diskussionen sind lästig. Klar alles vorhersehen kann man eh nicht.

Die Idee mit den Monitoren find ich gar nicht schlecht ^^

Und warum jetzt bei Corona? Ich versteh jeden Profi gut, der jetzt frustriert ist weil nix rein kommt. Bei uns ist das insofern anders als dass wir als Verein nur die PA betreuen, die Location gehört der Gemeinde. Darum tut uns der Lockdown nicht so weh wie euch. Wir haben hier auf dem platten Land auch schon länger keine buchbaren Profis mehr in der Nähe, nicht erst seit Corona. Da läuft viel Eigeninitiative und ich vermute, sobald die Beschränkungen soweit wegfallen dass man wieder Party machen kann, werden die Leute genau das wollen. Insofern kann man die Zeit auch nutzen und sinnvolle Technik zusammenstellen.
 
die Location gehört der Gemeinde.
Und gerade diese sollte sich an die Bestimmungen halten, denn die machen ja auch die Regeln, aber schön, wenn man sich an die selbst gemachten Regeln nicht unbedingt halten muß. Ist allerdings eine andere Story.

Versuchen wir dir mal ein wenig Basiswissen zu vermitteln.

Knöppe an der Endstufe (Pegelsteller)
Der Pegelsteller an der Endstufe legt lediglich um wieviel dB der Eingangspegel abgesenkt wird. Das hat absolut nix mit der Verstärkerleistung zu tun, denn die ist und bleibt bei einer 810 W Stufe, egal wo man den Knopp hindreht, 810 W. Das ganze dient nur dazu die Pegel aneinander anzugleichen, dass die Stufe ohne Problem voll durchgesteuert werden während das signalgebende Gerät (z.B. Mixer) auch voll durchgesteuert werden kann. Dies ist letztendlich der Signal/Rauschverhältnis geschuldet.

Prinzipiell sind die Ein- und Ausgängpegel bei VA Technik tauglichen Geräten genormt (+4 dBu / -10 dBu). Bei solchen Kisten wie den Pioneer Mischern kann man das boosten, um mehr Pegel auszugeben.

Es gilt als best practice die Knöppe bei Endstufen auf 0 dB zu setzen. Den Pegel / Lautstärke wird dann am Masterfader bzw. den Kanalfadern am Mixer geregelt oder in einem vorgeschalteten Controller.

Das nächste was mir direkt auffällt ist, dass die Anlage für die genannten Anwendungen nicht wirklich tauglich ist. Sprachbeschallung hat andere Schwrepunkte als nun Kino oder Partybeschallung. Es gibt keine eierlegende Wollmilchsau, es gbt nur mehr oder minder kompromissbehaftete Lösungen und Arrangements.

Für max. 120 Nasen wird das allerdings zumindest für Party und Filmabend ausreichend sein. Bei reiner Sprachbeschallung ist die Anlage allerdings sehr kompromissbehaftet. Hier wären 4 kleine 8 oder max. 10" Tops deutlich besser mit eben 2 als Delayline, je nach Länge des Raumes. Bei einem breiten Raum bekommt man auch eine deutlich bessere Ausleuchtung und hat keine akustischen in der Mitte. Das ist mit nur einem Boxenpaar nur schlecht zu lösen und bei den riesen Töpfen klingts halt auch eher verwaschen. Bässe würde ich da dann sowieso nicht dazu stellen. Das macht es dann nur noch schlimmer. Aber ihr wollt ja Party haben....

Tips, damit es besser wird
1. Monitor für den DJ. Wenn der sich laut genug hört ist der glücklich und bekommt auch nicht wirklich mit, was auf der Tanzfläche pegelmässig abgeht. Rein psychologischer Ansatz.
2. Grundsätzlich akustische Bedämpfung. Wenn der Raum eine akustische Schuhschachtel ist, dann sollte man hier mal anfangen. Schallharte Flächen bei Party mit Molton abhängen, sofern es mit den Brandschutzbestimmungen vereinbar ist. Sollte bei einem Molton nach DIN 4102 B1 keine Probleme machen.
3. Raummoden per EQ (Raumanpassung) bedämpfen.
4. Evtl. 4 Punktbeschallung und damit dann gezielt die Tanzfläche ausleuchten. Da tun es dann auch deutlich kleinere Topteile. Die Bässe können ja bleiben. Die großen Tops dann als Monitore für den volltauben DJ. Dies ermögicht eine sehr smoothe Beschallung mit genügend Pegelreserven. Da wird dann keiner mehr meckern.
5. In letzter Instanz eben einen DAU DJ tauglichen Limiter ala Idiotenbremse oder den DJ eben direkt entsorgen, wenn man es mitbekommt.

Was auch immer wieder vergessen wird, allerdings essentieller Natur ist: Die Qualität des Quellenmaterials. Wenn ich da Handy, Blauzahn und sonstige Absurditäten lese....
So eine Anlage ist kein Klärwerk, d.h. shit in = shit out. Wenn die MP3 Quelle einfach nur Grütze ist, klirrt und zerrt, dann dreht man halt lauter weil man es nicht besser weiß. Da hilft dann auch kein Limiter, da das schon vor dem vollen Durchsteuern erheblich zerren und Ohrenkrebs verursachen wird.
 
Sorry für OT, ich kanns mir nicht verkneifen...
Kauf den Limiter für einsfuffzig im Baumarkt...


Limiter.jpg
 
@Ralphgue Ob du es glaubst oder nicht sowas ähnliches hat hier einer an seinem Zwergtraktor weil er keinen Fleppen hat und nur 6 km/h fahren darf. Einfach nen Bügel vor die oberen zwei Gänge vom Schalthebel geschweißt und schon ist das Gerät bauartbedingt für ohne Fleppen freigegeben ^^

@yamaha4711 Danke dass du dir so viel Zeit nimmst. Da fühlt man sich hier als Neuer gleich zu Hause :) Also der Saal hat ein Seitenverhältnis von geschätzt 3:1 wobei die Bühne an der schmalen Seite ist. Dadurch kommt man mit der Ausleuchtung gut hin mit den beiden Tops. Das einzig seltsame in dem Saal ist ein Punkt gegenüber der Bühne mittig im Raum, da hört man keinen Bass, so als würden sich die Schallwellen genau da aufheben. Etwa 1 m² groß. Geht man einen Schritt zur Seite, rummst es wieder.

Raumklangmäßig ist der Saal top. Dicke Stolen an den Fenstern, große Schallschlucker zwischen den Fenstern (obs Molton ist bin ich überfragt), dicke Fliestapeten und NDF-Kassetten an der Decke. Da hallt nix, auch wenn man sich ganz normal ohne Beschallung unterhält. Nur bei der Schiebetür hat jemand gepennt. Entweder man lässt die offen wenn Betrieb ist oder sie schwingt im Takt mit.

Wenn ich deinen Exkurs bzgl. Verstärkung richtig verstehe, dann ist der Ausgangspegel=Spannung festgelegt, die Impedanz=Widerstand vom Lautsprecher ist bekannt und die Leistungsangabe der Endstufe beschreibt die Strombelastbarkeit. Demnach dürfte es unmöglich sein, mit der TSA 4-700 die Lautsprecher zu verheizen weil sie Leistungsmäßig nicht in der selben Liga spielt und die Boxen mehr Strom vertragen als die Endstufe liefern kann. Umgekehrt könnten wir aber die Endstufe verheizen, weil man sie am Anschlag fahren muss um die Boxen auszureizen. Wenn die Endstufe dann clipt hat man den Verstärker unter Gleichstrom und die Elkos freuen sich ein Loch ins Knie. Soweit richtig?

Für Sprachbeschallung haben wir übrigens noch zwei Aktivboxen. Einfache Joghurtbecher. Aber für reine Moderation bzw. Mikro am Rednerpult bei Versammlungen völlig ausreichend. In solchen Fällen bauen wir das große Rack gar nicht erst auf.
 
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Kauf den Limiter für einsfuffzig im Baumarkt...
Ich habe ein altes Soundcraft 400B, das mal in Wien in einem kleinen Theater stand. Das hatte einen ähnlichen mechanischen Limiter, allerdings eine Platte aus Kunststoff, der einfach mit Loctide festgeklebt wurde.
 
Demnach dürfte es unmöglich sein, mit der TSA 4-700 die Lautsprecher zu verheizen weil sie Leistungsmäßig nicht in der selben Liga spielt und die Boxen mehr Strom vertragen als die Endstufe liefern kann.
So einfach ist es pauschal leider nicht, weil weder die Angabe der Ausgangsleistung die Eigenschaften einer Endstufe vollständig beschreibt, noch die Angabe einer Belastbarkeit einen Lautsprecher. Das hängt stark vom jeweiligen Signal ab. "Unmöglich" ist es also nicht, aber in der Praxis aber recht unwahrscheinlich.
Umgekehrt könnten wir aber die Endstufe verheizen, weil man sie am Anschlag fahren muss um die Boxen auszureizen. Wenn die Endstufe dann clipt hat man den Verstärker unter Gleichstrom und die Elkos freuen sich ein Loch ins Knie. Soweit richtig?
Eine Endstufe, die clippt, erzeugt keinen Gleichstrom. Dieser Mythos bzw. diese falsche Interpretation ist leider nicht aus der Welt zu schaffen. Eine ordentlich konstruierte Endstufe bekommst du so nicht kaputt. Das Mindeste ist, dass die Endstufe sich selbst schützt, indem sie abschaltet. Gute Endstufen haben Schutzschaltungen verbaut, die ohne Abschaltung arbeiten oder dies nur als letztes Mittel benutzen, wenn andere interne Schutzmechanismen versagen.

Einfache Lösung: Ersetze die Aktivweiche durch einen zeitgemäßen Controller. Damit kannst du alle benötigten Filter und Limiter zum sicheren Betrieb der Anlage setzen. Zum Schluss lassen sich die Geräte sperren und mit einem Passwort gegen ungewollten Zugriff schützen. Im Grunde sind alle Controller geeignet, auch die günstigen, da du keine besonderen Anforderungen hast.
Wenn du das Setup nicht selbst einstellen kann, bezahle jemanden dafür (es gibt genügend unterbeschäftigte kompetente Menschen).
 
@the flix Gleichstrom ist es nicht, das stimmt. Eher ein Trapez mit steilen Flanken und sehr ungünstigem Puls-Pause-Verhältnis. Ich denke die TSA 4-700 hat genau das was du beschreibst: Eine Schutzschaltung, die den Verstärker wegschaltet wenns heikel wird. So wie ich hier gelernt habe ist die Bezeichnung Limiter dafür nicht richtig (so stehts aber bei Thomann im Text).

Da ich noch nie mit Controllern gearbeitet habe, kannst du mir ein oder zwei Modelle empfehlen? Bei Thomann gibts verschiedene Kategorien (Feedback, Delay-Line, Speaker Management) so dass ich einen Einstieg habe, dann lese ich mich erstmal ein.
 
Die Endstufe hat einen eingebauten Limiter, der aber beim Ansprechen den jeweiligen Kanal hart wegschaltet.
Aber das ist doch die beste Idiotenbremse. Zu laut -> aus.
Noch ein großes Schild aufhängen: wenn die Musik aus geht, war der DJ zu laut.
Die lernen das ganz schnell, weils nämlich peinlich wird.

Irgendwo hat mal jemand so einen Limiter vorgestellt. 3 LEDs: grün ok, gelb: letzte Warnung, rot: mindestens 30 Sekunden aus, geht nicht an, wenn noch zuviel Pegel anliegt.

Diese Idiotenbremse, die runter regelt ist nicht erzieherisch genug, weil der DJ sich nur denkt, er müsse noch lauter drehen.
 
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Das würde ich dann eher eine Spaßbremse nennen ^^ Gibts denn welche mit potentialfreiem Ausgang? Dann könnte ich ja ein Leuchtschild "<-- IDIOT" ansteuern ;-) Weil so eine mickrige kleine LED irgendwo im Rack, die nützt ja nun nicht die große Welle.
 
Vor vielen Jahren (Achtung Märchenstunde) zu Zeiten der passiven 15/3 PA Boxen (z.B. Zeck) hatten Diese u.a. eine Hochtönersicherung, bestehend aus einer 24V/21W Sofitten LKW Blinkerbirne, in Reihe zum HT.
Jedem DJ, der damals Diskjockey hies, konnte man sagen, wenn die Box (durch die Bassreflex Öffnungen) anfängt zu leuchten , ist es zu laut, und danach kaputt, hat oft funktioniert...
 
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Also.... in der VA Technik verstärken wir in der Regel Spannungen. So eine Endstufe hat einen festen Verstärkungsfaktor. Dieser ist unveränderlich. Die Leistung wird dann über die maximale Spannung und dem Lastwiderstand berechnet. Der notwendige Strom ist halt da oder nicht und genau das ist dann was eine gute von einer schlechten Endstufe unterscheidet: Das Netzteil. Wenn das Netzteil und/oder die Elkobank kein Strom liefern kann, dann bricht das Stüfchen einfach ein, egal ob da 200 W oder 2000 W drauf stehen. Was meinst du weswegen die TSA 4-700 unter 400 € kostet, eine professionelle 2-Kanal Endstufe mit 600 W mindestens das Doppelte und wo am Ende die Unterschiede zu finden sind. Erinnere dich an die alten Eisenschweinchen.

Die Endstufe stört sich vor allem an zu kleinen Lasten, da sie dann in die nähe des Kurzschlusses kommt. Zu hohe Lasten (Impedanz) ist nicht so schlimm. Die meisten Endstufen heute vertragen 4 Ohm Last. Darunter dünnt sich das dann sehr schnell aus und es gibt nur sehr sehr wenige Endstufen, welche auch noch unter 2 Ohm zu Hause sind: Hoellstern, Digam Powersoft, Crown evtl. Das ist allerdings ein anderes Thema.

Impedanz ist der (WICHTIG!) frequenzabhängige Widerstand. Bitte hier aufpassen mit der Begrifflichkeit.

Clipping bedeutet, dass die Endstufe am kotzen ist, also voll durchgesteuert ist und nicht mehr mehr kann. Die maximal abzugebende Spannung ist erreicht. Ob der Strom dabei reicht ist mal vollkommen sekundär. Wichtig ist, dass die Stufe in der Spannungssättigung ist. Dieses Clipping ist immer noch ein Wechselspannungssignal, also kein DC. Allerdings erzeugt das Clipping deswegen extrem viele Obertöne und diese Killen oftmals die Hochtöner, da einfach zu viel Energie damit transportiert wird. Folge: die empfindliche Spule eines Hochtöners geht durch, vor allem auch weil es an effektiver Kühlung fehlt. So ein Basschasis macht deutlich mehr Bewegungshub und damit Luftverdrängung und kühlt deswegen die Spule besser. Auch sind die Spulen deutlich robuster. Es bringt nix, wenn man eine Hochtonspule aus "dickem" Draht wickelt, da dann die bewegte Masse zu groß wird und damit die hohen Frequenzen eben nicht so gut und präzise wiedergegeben werden können. Einfache Mechanik.

Dass es in der Mitte des Raumes destruktive Interferenz im Tieftonbereich gibt, zeigt, dass der Raum eben nicht optimal ist. Gut einen optimalen Raum gibt es nicht wirklich. Ich nehme an, dass ihr das ganze als L/R System stellt, also Bass und darauf ein Top und dies dann jeweils einmal links und einmal recht, richtig?
Falls ja stellt mal die Bässe nur auf eine Seite, am besten direkt zusammen. Das kann schon reichen. Ansonsten einen der Bässe stückchenweise vom anderen wegrücken, allerdings nicht mehr als 1/2 Lambda der untersten Grenzfrequenz, sonst koppelt es nicht mehr und das wollen wir ja. Des Weiteren kann man mit dem Abstand zu anstehenden Begrenzungsgflächen (Wände) spielen. Verschieb die Bässe im Raum als ganzes. Ich wette, dass es dadurch besser wird und dann gerade da, wo vorher destruktive Interferenz war, nun fast Volldampf anliegt. Dies wäre alles ohne zusätzliche Peripherie möglich.

Da ja eine 4-Kanal Stufe am Start ist, könnte man mit einem Delay noch mehr anstellen, z.B. ein kleines invertiertes EFA bauen. Das habe ich schon zick mal bei VAs aus nur 2 Bässen gebaut und das geht wie doof. Auf der Rückseite ist himmlische Ruhe und nach vorne drückts wie'd Sau. Ist halt ein bisschen komplizierter als Monoblock oder quasi Zahnlücke.

Nachtrag zum Limiter.
Bei der Idiotenbremse kann man glaube ich genau das anstöpseln. Ein riesges Hinweisschild, welches Aufzeigt: IDIOT!
Und der Gedankengang von @chris_kah ist ebenso gut. Wenn die Mucke für 30 Sekunden still ist, dann wird es spätestens beim 3x mal peinlich. Allerdings ist die Idiotenbremse besser, wenn es um nachfolgende Argumente geht, denn die Anlage hat ja brav weiter gespielt, nur eben (deutlich) leiser.
 
Ich habe mit der Behringer CX2310 schon gearbeitet (allerdings nicht mit der v2), und zumindest die erste Version sorgte dafür, dass das Signal verwaschen und etwas drucklos klang. Daher würde ich hier ansetzen und die Weiche gegen etwas Besseres austauschen, das Dir quasi als Dreingabe auch gleich noch einen Limiter liefert:

Dazu kommt, dass diese Weiche die Presets für alle möglichen TheBoxPro Kombinationen intus hat, was eine weitere Optimierung darstellen dürfte. Eure Anlage wird geschützt, die Boxen optimal getrennt und der Klang verbessert sich auch nochmal. Ausserdem liegt die Weiche preislich zwischen den beiden Limitern, die Du vorgeschlagen hast.

Dennoch gefällt mir auch der Limiter mit MELWEL-Technologie, den der Kollege Mfk0815 ins Spiel gebracht hat :)
 
Wie eingangs beschrieben hat der TSA 4-700 ja eine Art Idiotenbremse, nur eben aus und nicht leiser. Und kommt auch nicht eher zurück bis der Eingangspegel runter genommen wird. Der in dem Fall "HJ" (Handy-Jockey) war kurz vorm Heulen... "Scheiß Anlage!" usw. In dem Fall kam wohl vieles zusammen: Quelle war IMHO Youtube mit dem schön komprimierten Gebrülle, ein Billig-Handy mit "Kopfhörer-Boost" das an der Klinke weit mehr als den üblichen Pegel rausgehauen hat, ein schönes langes 5 Meter Klinke auf Chinch auf Klinke auf XLR Adaptergewölle das ordentlich Einstreuung mitgenommen hat und kein Mischpult dazwischen. Das ist so die Clientel die ich gern mit einem Limiter oder Controller einbremsen möchte. Die Leute die ein Mischpult mitbringen kann man in der Regel mit einer kurzen Einweisung und Soundcheck einnorden.

@yamaha4711 Zu deiner langen Antwort melde ich mich morgen. Jetzt bin ich einfach zu müde für physikalisch-technische Exkursion :)
 
Das ist so die Clientel die ich gern mit einem Limiter oder Controller einbremsen möchte.
Nö, die schickst du bitte aus der Halle oder stellst kostenpflichtig ein Pult. Andernfalls sollen die ihr Technikgaraffel selbst mitbringen und ermorden. So wie beschrieben funktioniert das mit keiner Anlage und keinem noch so strengen Limiter. Der einzige hilfreiche Limiter ist eben Verweigerung der der Anlage. Dies muss halt auch im Vorfeld abgeklärt werden und schriftlich festgehalten werden.
Wie schon geschrieben: Anlage != Klärwerk; shit in = shit out.
 
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Da ich noch nie mit Controllern gearbeitet habe, kannst du mir ein oder zwei Modelle empfehlen?
Die Standard-Empfehlung im günstigen Bereich ist immer noch der Behringer DCX2496. Uralt, aber bewährt und günstig. Die Schnittstellen (RS232 und PCMCIA-Speicherkarten-Slot) spiegeln das Alter wieder, ebenso das Display.
Mit den Thomann-Controllern (t.racks) habe ich wenig eigene Erfahrung, nur mit dem ds2/4, der von den Features recht eingeschränkt ist. Auch der kann dir aber reichen, die neuere DSP-Reihe sicher.
Ich selbst besitze einen Omnitronic DXO-24e, der grundsätzlich einen ordentlichen Job macht, die SW ist aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Aktuell finde ich im mittleren Preisbereich die IMG DSM-Controller recht interessant.

Im Prinzip reicht dir ein 2in/4out Controller für dein System. Ich empfehle aber trotzdem, über einen 2in/6out nachzudenken. Damit hättest du ein weiteres Ausgangspaar, um in Zukunft etwa eine Delay-Line anzuschließen, oder den angesprochenen DJ-Monitor (der direkt am Pegel für die Front hängt).
Oder ganz wild gedacht: Du schmeißt die passive Weiche aus den Tops raus, besorgst dir noch eine weitere Endstufe (existieren die DAP-Eisenschweine noch?) und fährst das System komplett vollaktiv. Die verbaute Weiche hat noch Luft zur Optimierung, wie hier zu sehen:
https://www.lautsprecherforum.eu/viewtopic.php?t=5678
Dazu müsstest du aber Kenntnisse und Fähigkeiten zur Lautsprecherentwicklung haben, das dient eher als Beispiel, welche Optionen ein nicht direkt voll ausgenutzter Controller bieten kann. Der Tausch der passiven Weiche ist aber durchaus eine überdenkenswerte zusätzliche Option.

Die einfache Aufgabe "Frequenztrennung und Limitierung" kann im Grunde jeder 2/4-Controller erfüllen. Die teureren Modelle bieten mehr Features, bessere (Fern-)Bedienung und schlussendlich bessere Audio-Eigenschaften (z.B. Rauschen). Was davon für dich wie relevant ist, musst du selbst festlegen.
 
Entschuldigt dass ich mich erst heute wieder melde. Als Winter-79-Geschädigter war ich jetzt mit Vorbereiten und Einbunkern beschäftigt als ich die Wetterberichte gesehen hab. Damals gabs kein Streusalz zu kaufen weil man nicht mehr in den Laden kam und jetzt auch wieder nicht weil wg. Corona alles zu ist. Hoffen wir dass sich nicht alles wiederholt!

Ok, zurück zum Thema: Ich besorge mir jetzt mal einen DCX2496 und schau wie weit ich damit komme. Probiern geht über Studiern. Dann fliegt stattdessen die CX2310 raus. So hab ich 6 Kanäle und kann das mit den Ohrenwärmern für den DJ auch mal ausprobieren ^^ Eins der beiden DAP-Eisenschweinchen ist noch da, dann passt das mit dem Setup. Über Erfolg oder Misserfolg bei der DJ-Erziehung kann ich logischerweise erst Post-Corona berichten. Also in ungefähr ein bis zwei Jahrzehnten ;-)
 
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