Das Ganze nur als Preamp durch den Fender 57 Deluxe laufen zu lassen war vorher etwas unbefriedigend. Da setze ich auf den Laney.
Der Vergleich ist natürlich auch extrem. Ob über Röhrenpreamps oder mit den gemodelten Amps aus dem Axe-Fx II XL+: Ich mag auch zu Hause nicht auf Gitarrenboxen verzichten, das Spielgefühl bekomme ich über FRFR einfach nicht hin. Ist aber vielleicht auch ne Kopfsache. Verstärkt wirds durch eine Röhrenendstufe, die aber relativ neutral klingt (solange man sie nicht übersteuert, aber das tue ich ihr und mir nicht an
). Die Transe klang subjektiv weniger angenehm und hat keine Presence und Resonance-Regler zum bequemen Anpassen an verschiedene Lautstärken und Räume. Vom grundsätzlichen Klang her waren die Unterschiede aber längst nicht so groß wie erwartet - was umgekehrt heißt, dass die Röhre nicht so stark färbt wie gedacht. Ich verwende also durchaus auch die Endstufensimulationen, denn da tut sich schon einiges, wenn man sie virtuell übersteuert. Ein Vox oder Plexi braucht das einfach, damit er "richtig" klingt.
Das Problem sehe ich bei Deinem Versuch deshalb eher darin, mit dem Helix in den Gitarreneingang des Amps zu gehen, denn dessen Vorstufe formt den Sound doch deutlich mehr als der Rest.
Wenn Du so auf den Deluxe stehst, solltest Du ihn eh auf jeden Fall behalten, und wenn nur als Reserve. So gut die Models sind, die Vielfalt nutzt sich erfahrungsgemäß auch etwas ab. Ich selber komme z.B. immer wieder auf den Mean-Kanal meines Groove Tubes Trio-Preamps zurück, weil das einfach "mein" Sound ist, und der Scream-Kanal klingt eben einzigartig. Auch wenn ich nicht mehr darauf verzichten wollte, auch mal einen Deluxe, Vox AC 30 oder Soldano parat zu haben, können sie den Trio als "Brot und Butter-Amp" nicht ersetzen.
Bei den Effekten bin ich jetzt weniger der Gourmet, der unbedingt einen Original Klon Centaur oder einen ganz speziellen Tube Screamer von 1984 braucht. Scheint Dir auch so zu gehen, und in sofern bist Du mMn schon der richtige Kandidat für ein gutes MultiFX. In Punkto Amp scheint mir das aber nicht ganz so zu sein, nachdem Du so von Deinem Amp schwärmst. Wenn Dein Deluxe einen Einschleifweg hat, solltest Du also unbedingt mal den Ansatz mit der 4-Kabel-Methode probieren. Dabei wird die Vorstufe des Deluxe aus dem Signalweg genommen und Du kannst die Unterschiede der Amp-Models viel besser wahrnehmen.
Ja, Lautsprecher sind ein wichtiger Bestandteil des Sounds. Aber dennoch spielen sich die Unterschiede doch hauptsächlich in ihrem Frequenzgang ab. Mit einem dem Model nachgeschalteten Graphic EQ kann man da schon sehr viel erreichen. Vielleicht habe ich auch nur ein gefühltes Problem mit der Vorstellung, dass das gesamte teuer hergestellte Gitarrensignal am Schluss durchs Nadelöhr eines doch relativ groben IR-Algorithmus gequetscht werden soll, aber dieser letzte Schritt hat sich für mich als der erwiesen, der dem Spielgefühl am meisten Abbruch getan hat. Deshalb lande ich doch immer wieder bei meinen 2x12er Half & Half Lieblingsboxen statt FRFR.
Gruß, bagotrix