Ist die schon begehrenswert, oder doch too much in jeder Hinsicht?
Da bin ich zwiegespalten: Eine LP Custom geht bei mir aufgrund ihres Klassiker-Status (so gerade ...) durch, ich bin einfach kein Freund von Gold (an welchen Produkten auch immer). Ich mag Gitarren, die einen pragmatischen "Werkzeug-Charakter" haben. Davon ist diese Tele denkbar weit weg... Ich kann auch nicht einordnen, was für eine Musik ich damit assoziieren soll. Irgendwas will mir so ein Design/die Ausstattung ja sagen (?). ich weiß aber nicht, was. Die Gitarre weckt da bei mir einfach keine positiven Erwartungen. Zuviel Show ;-)
Das ist aber mein subjektiver Geschmack. Objektiv(er) betrachtet finde ich die schon stimmig gemacht (dazu unten mehr). Und sie gefällt Dir. Und sie fügt sich gut in die Reihe Deiner Schätzchen/Vorlieben. Also alles gut.
Sollte Fender so was unterlassen und dieses Feld Gibson vorbehalten bleiben, oder ist gerade dieses Crossover spannend?
Für die beiden "Giganten" ist Fluch und Segen zugleich, dass sie vor mittlerweile 65 Jahren die stilprägenden Originale designt haben, für die sie bis heute stehen.
Für mein Empfinden bräuchten sie sich tatsächlich auch nur darauf beschränken, möglichst originalgetreue Versionen der Klassiker zu bauen - und "Innovationen" anderen zu überlassen. Die Ur-Versionen von Tele, Strat, LP, SG, 335, Flying V, Explorer - ich mag sie alle, ohne Abstriche. Das sind für mich universelle Klassiker, mit denen man sich stilsicher in allen Genres bewegen kann. Mehr braucht es für mich nicht (seitens F und G).
Für andere Bedürfnisse gibt es dann ja noch jede Menge "modernerer Originale" von Jackson, ESP, Ibanez, PRS usw. Fender und Gibson dagegen sollten einfach bei ihren Leisten bleiben. Da machense nix falsch.
Aber natürlich gibt es da den Anspruch zu wachsen ... Und so "muss" man sich halt etwas einfallen lassen. Insbesondere Gibson hat mit seinen Versuchen, auf Basis der alten Designs etwas neues zu entwickeln, zuverlässig daneben gelegen.
Bei den angesprochenen Crossover/"Pawn-Shop"-Gitarren macht Fender das für mein Empfinden immerhin cleverer und stilsicherer, da lediglich bekannte, klassische Elemente neu kombiniert werden.
... dann wiederum hoffe ich, dass Gibson um Gottes Willen nicht den umgekehrten Weg geht und eine LP mit Ahorn-Griffbrett, Dot-Inlays, 3 SCs und Vintage-Tremolo auflegt. Der Transfer der Gibson-Merkmale in Richtung Fender funktioniert da schon besser - als redundant empfinden darf man ihn trotzdem.