mikroguenni
HCA Mikrofontechnik
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Nach allem, was ich weiß, ist der Nahbesprechungseffekt ab etwa 60 cm nicht mehr wirksam (hatte mal was bei Sengpiel dazu gelesen, kann die Quelle aber gerade nicht finden), d.h., die (eigentlich!) übliche Messentfernung von 1 m sollte also korrekt, sinnvoll und aussagekräftig genug sein.
Von AKG erwarte ich, dass sie sich an die üblichen Normen und Vorgehensweisen halten, auch wenn sie - leider - in den Spezifikationen die Messdetails wie eben die Messentfernung nicht angeben. Aber Neumann macht in seinen Spezifikationen auf der Homepage auch keine Angaben dazu, aber auch bei Neumann erwarte ich, dass sie sich an die Gepflogenheiten halten.
Sonst wären die Mikros anhand der Datenblätter überhaupt gar nicht vergleichbar.
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Bei Sengpiel steht:
"Mit dem Nahbesprechungseffekt ist die Anhebung tiefer Frequenzen an gerichteten Mi-krofonen in der Nähe einer Schallquelle gemeint. Diese Überbetonung tiefer Frequenzenwird umso stärker, je näher man der Schallquelle kommt, und setzt ungefähr bei einemMikrofonabstandein, der kleiner als die Wellenlänge λ der betrachteten Frequenz ist."
Bei 100Hz ist die Wellenlänge 30cm, bei 30Hz ist die Wellenlänge 1m, also spielt der Nahbesprechungseffekt schon eine Rolle. Übrigens nicht mal so deutlich bei der 0 Grad Kurve, aber sehr deutlich bei der 180 Grad Kurve!!!
Deshalb werden Messungen des Tieftonverhaltens eines Mikrofons sinnvollerweise im Meß-Rohr gemacht.
Die deutschen und europäischen Markenhersteller halten sich bei den Spezifikationen an die Normen, schließlich haben sie die Normen mal gemeinsam erarbeitet.
Audio Technika benutzt teilweise eigene "Normen", bei Brauner bin ich mir nicht ganz sicher.